TFP Shootings? 31

7 years ago
Es ist normal für eine Modell auf TFP, nur einige Bilder von der Fotoshooting bekommen, die nur der Fotograf gut findet?
Was soll dann passiert wenn die Modell nicht zufrieden ist mit dem ausgewählten Bilder die sie bekommen hat? Wie sollte dann der Fotograf auf diesen Fall antworten?
Welche Gründe hätte ein Fotograf, damit die Modell nicht alle Bilder von der Shooting in Rohrdaten sehen könnte?
Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand das mir erklären könnte.
7 years ago
Das wird immer unterschidlich gehandhabt, schau mal in deinen TFP Vertrag, da steht normal drin wieviele Bilder Du bekommst.
Ein Fotograf könnte befürchten, dass das Model Bilder, die aus seiner Sicht misslungen sind, veröffentlicht.

Meine persönliche Meinung ist jedoch, dass das Model alle Bilder auch in groß erhalten sollte, ein TFP Shooting ist immerhin einen Team Arbeit, wo beide dran beteiligt sind, daher sollten auch beide die Ergebnisse bekommen und so handhabe ich das auch. Bearbeiten tue ich aber nur Bilder, die nach meiner Ansicht gelungen sind.

VG Jens
7 years ago
Im Prinzip hat Jens alles gesagt, zunächst ist interessant was im Vertrag drin steht.

Es gibt sowohl für den Erhalt aller Rohdaten, als auch für die Mitbestimmung der Bilderauswahl, ein für und wieder. Darüber wird hier immer mal wieder hitzig diskutiert. Im Endeffekt handhabt das jeder Fotograf anders. Meine persönliche Empfehlung sprecht mit den Leuten, am besten im Vorfeld. Wobei auch ein freundliches Anklopfen nach dem Shooting, sehr oft kleine Wunder bewirken kann.
Auch wenn in Prinzip schon alles gesagt ist: Ich persönlich finde es nur fair, wenn sich das Modell bei TfP seine Bilder selbst aussuchen darf. Dem Fotograf bleibt es ja schließlich unbenommen, eine Vorauswahl zu treffen und seinen Müll zu löschen. Was die Anzahl betrifft, sollte man auch bedenken, dass die Bearbeitung von Bildern Zeit beansprucht und kaum jemand mehr Zeit fürs Potprocessing aufwenden möchte als für das Shooting selbst.
Meine persönliche Empfehlung sprecht mit den Leuten, am besten im Vorfeld.

Kann ich mich nur anschliessen, weil das völlig unterschiedlich gehandhabt wird. Manchmal gibt es alle Bilder in voller Auflösung - auch die unbearbeiteten. Manchmal gibt es nur eine handvoll bearbeitete. Was auch öfter gemacht wird (so mach ich das bspw. auch): es gibt alle Bilder als verkleiner Vorschau, damit das Model Favoriten zur Bearbeitung auswählen kann. Oder man bespricht das nach dem Shooting, welche Bilder genommen werden.
Denn die effektiv am Ende bearbeiteten Bilder sollten, meiner Meinung nach, eher eine einstellige Anzahl haben. Mehr ist Quatsch und eine Höllenarbeit. Aber es gibt auch da Ausnahmen.
7 years ago
Das musst du vorher im Vertrag festhalten und eine Shootingbewertung erst nach der vertraglich festgelegten Auslieferung der Bilder abgeben.
Bei mir bekommt das Model, wenn sie einen Stick mitbringt,alle Bilder in höchster Auflösung und kann sich dann 5 Bilder aussuchen,die ich dann bearbeite.
Ohne Stick in kleiner Auflösung in die Dropbox.
Bei sehr gelungenen Shootings kannst auch mal 12 Bilder geben,denn ich mache die Bilder ja für mich.
7 years ago
Gleiche Pflichten, gleiche Rechte.
Mißlungene Bilder werden aussortiert, Modell erhält alle Bilder in voller Größe - entweder auf DropBox oder auf DVD.
5 vom Modell ausgewählte Bilder werden bearbeitet. Ansonsten darf das Modell mit den Bildern machen was sie will, also auch selber
bearbeiten oder fremdbearbeiten lassen.
Ich habe bisher noch keine Nachteile durch diese Praxis bemerkt.
Ich halte es ähnlich wie Hadie.
Im Übrigen: Verkackte Bilder fliegen spätestens beim Sichten am Rechner raus. Die bekommt niemand zu sehen.
Dennoch, TFP keißt ja nicht, daß man sich beiderseitig keine Mühe gibt.
7 years ago
Verkackte Bilder fliegen spätestens beim Sichten am Rechner raus. Die bekommt niemand zu sehen.

Wenn das Bild offensichtlich "Schrott" ist ... ok. Aber was ist mit den "Zweifelsfällen", die eher auf Geschmack als auf technischen Fehlern beruhen ?... dem Model gefällt vielleicht genau diese Szene, weil man darauf irgendetwas sieht oder auch nicht sieht. Sie will vielleicht, daß man etwas Bestimmtes an ihr besonders gut oder eben gar nicht erkennen kann ... und das ist ihr vielleicht wichtiger als die Ausgewogenheit der Farben oder störende Elemente im Hintergrund. 
7 years ago
Zunächst mal (off topic) stelle ich fest, dass viele Fotomodelle, mit denen ich Kontakt bzw. Shootings habe, dem Vertrag keine große Bedeutung beimessen. So wird kaum beachtet, dass mein Vertrag bereits auf der Sedcard zu sehen ist. Wird dann ein Vertrag dann doch mal gelesen, dann geht es in die Einzelheiten von Formulierungen über "pornografische Medien" oder "kommerzielle Nutzung". Das sind Dinge, die im Bereich von TFP-Shootings eigentlich eine untergeordnete Rolle spielen, da die Arbeitsbereiche meist nur von Portrait bis maximal Dessous gehen. Das sind Bilder, die für Pornomagazine nicht geeignet sind- und daher dort auch nicht auftauchen. Das sind aber Punkte, die von den Wortführer(innen) gern diskutiert werden - man könnte fast schon denken, um vom wirklich wesentlichen abzulenken. Und das wesentliche ist tatsächlich, dass die persönliche Definition von "TFP" abzuklären ist.

Ich kann jedem Fotomodell nur raten, auf die Herausgabe aller Rohbilder zu bestehen - und zwar bereits im Vertrag.

Früher gabs Bilder auf Abzügen und es war daher für die Fotografenseite nicht zumutbar, auch die misslungensten Bilder vom Labor ausbelichten zu lassen. Heute aber kostet eine CD nicht mehr als ein einziger guter Abzug. Daher sollte es kein Problem sein, alle Bilder herauszugeben. Ich muss aber auch zugeben, dass es vereinzelt immer wieder Fotomodelle gibt, die nicht verantwortungsvoll mit der Bilderflut umgehen. Ich kann den Ärger von Fotografen verstehen, die abends eine CD mit allen unbearbeiteten Bildern mitgeben und schon am nächsten Morgen auf der Sedcard des Modells 5 Bilder aus dem Shooting entdecken. Da sehen dann 4 vielleicht trotzdem gut aus und 1 grottenschlecht. Ausgerechnet beim letzten Bild hat das Modell dann daran gedacht, den Fotografen als Bildteilnehmer zu verlinken - bei den besseren natürlich nicht. Zusätzlich findet der Fotograf dann noch die Beschwerde des Modells über die teilweise schlechte Bildqualität in den KNs. Dabei hat er vorher erklärt, dass das Modell sich erst einmal Bilder aussuchen soll, die er bearbeitet; und im Vertrag steht das auch alles - auch dass er nur unter den "guten" Bildern als Bildteilnehmer verlinkt werden möchte. Es gibt also auf beiden Seiten der Kamera idiotische Menschen, die leider bewirken, dass eine teilweise übertriebene Vorsicht die Sache noch schlimmer macht.

Ich kann also der TO und allen anderen Modellen - und natürlich auch den Fotografen - nur empfehlen, "vernünftige" Verträge zu machen bzw. diese wenigstens vor dem Shooting mal zu lesen. Und wenn das Kind dann doch mal in den Brunnen gefallen ist: Ein höflicher Appell an den gesunden Menschenverstand und den Goodwill des Vertragspartners könnte helfen.
[gone] User_100258
7 years ago
Wenn das Model es wünscht, treffe ich mich gerne nochmal zu gemeinsamen Bilderauswahl. Das ist am Sinnvollsten, weil man so dem Model sagen kann, warum einem ein bestimmtes Bild nicht gefällt.
Meistens verlassen sich aber die Models aber auf meine Auswahl.
7 years ago
Was gegen dich meine Rohrdaten an...;-)

Das sind doch alles Fragen, die vorab geklärt gehören. Du legst dich doch vorab schon fest, indem du mit Fotografen zusammen arbeitest deren Arbeiten in deine Richtung gehen. Bei TFPs muss vorab klar sein wer was und wann bekommt, das gilt für die Terminierung genauso wie für die Bildauswahl und die Nutzungsrechte. Läuft dennoch etwas schief, was ja immer passieren kann, dann ist das unter Pech gehabt zu verbuchen. Abver all das, was mit den Bildern nachher passieren soll, ist vorab zu klären. Ist das nicht klar, fahre ich erst gar nicht los...
[gone] schallkoerper fotografie
7 years ago
und wenn dann nicht geliefert wird was im Vertrag vereinbart wurde ? ich finde das mit den Verträgen etwas Augenwischerei...ist hübsch was da steht aber dann muss die benachteiligte Seite ja auch entsprechende Schritte einleiten und wer macht das ernsthaft bei ein paar Bildchen von nem TFP Geknipse ? 

vorher spricht man sich ab...wieviele Bilder gibt es, kann Model selber auswählen etc. und wenn man einen Vertrag macht sollte man den wohl am besten auch nochmal miteinander durchgehen da wie eckis schreibt dem Inhalt dann gerne mal kaum Aufmerksamkeit geschenkt wird.

normal wähle ich aus einfach weil ich keine Lust hab zu warten das sich Model X/Y entschieden hat. mit dem bearbeiten beginne ich allerdings normal auch am selben Tag und da gibt es keine fixe Zahl die das Model bekommt. koennen 50, koennen 100 Bilder sein. 
wenn es bei mir eng wird gebe ich dann aber zum auswählen auch mal alle Bilder rüber. oder wenn es ausdrücklich gewünscht wird. 
bisher hat bei meiner Praxis selten jemand ein Problem gehabt.

ist halt alles ne Frage der Kommunikation. man darf nur nicht davon ausgehen das man nicht drüber reden muss und sich dann später wundern das Fotograf X es anders handhabt als Fotograf Y.
handhabt ja jeder anders :)

bei mir erhält das modell die schnittmenge jener bilder, die ihr und mir gefallen :) sprich, nach dem shoot schaut das modell die bilderchen durch und markiert jene, die ihr gefallen, aus denen such ich mir meine aus, die bekommt sie dann :)

denke ich, ist fair, nachdem ja nicht nur ich als fotograf anteil an der arbeit habe, sondern auch das modell .)
7 years ago
Also ich will immer die Rohdaten weil ich meine Fotos selbst bearbeiten will.
- unterschiedlicher Geschmack
- mir macht's Spass und ich kanns einigermassen
- Ich brauch nicht wochenlang warten & der Fotograf hat keinen Stress
- der Fotograf braucht kein schlechtes Gewissen haben (falls er überhaupt eins hat) wenn er ein Foto Monate nach dem Shooting endeckt bzw supergut überarbeitet
- Ich brauch den Fotografen nicht nerven wenn ich Monate nachher ein Foto in den unbearbeiteten Voransichten entdecke

Ich hab letztens mit einem mehrfachen Staatsmeister fotografiert ... der kann also wirklich gut bearbeiten ...
Folgendes Foto hat er aber übersehen + ich hatte versehentlich einen falschen Filter ausgewählt ...
=> dieses Foto gäbe es eigentlich gar nicht!


Rohdaten haben für beide und auch fürs Endergebnis Vorteile.
Außerdem: Gleiches Recht für alle, was bei Hobby in Teamarbeit eigentlich selbstverständlich sein sollte. Trotzdem hiess es schon öfter "die kriegst du nicht" (warum ?????) ...
7 years ago
Welche Gründe hätte ein Fotograf, damit die Modell nicht alle Bilder von der Shooting in Rohrdaten sehen könnte?


Ich kenne mehrere Gründe, die manche Fotografen nennen:

  • Ich bin der Künstler, es ist mein Werk. Daher folgt es auch meiner künstlerischen Vision. Ein Werk von mir, das nicht freigegeben ist, soll nicht veröffentlicht werden, weil ich so die künstlerische Kontrolle verliere.
  • Rohdaten sind kein fertiges Werk, sondern nur eine Ausgangsgrundlage für meine Arbeit.
  • Models haben eh keine Ahnung, was gute Bilder sind und was nicht (ohne Witz: Das hat mir so mal ein Fotograf gesagt)
  • Wenn das Model ein Bild von mir veröffentlicht, zu dem ich nicht stehe, oder das eine von mir nicht genehmigte oder gar keine Bearbeitung erfahren hat, könnte mein Name als Fotograf in Verruf geraten.



Ich persönliche stehe hinter keiner dieser Gründe. Nur als Model sollte man sich halt bewusst sein, dass manche Fotografen dann eben nicht mit einem shooten, wenn man auf Herausgabe aller Bilder, insbesondere aller Rohdaten besteht.

Auch wenn in meinem Vertrag was anderes steht: Im Zweifel habe ich selbst keinen Stress damit, Rohdaten rauszugeben, selbst wenn mein Vertrag das nicht erwähnt.

Insgesamt nutze ich die Zeit lieber zum Fotografieren oder Nachbearbeiten, als mich mit Models darüber zu streiten, wer was wie mit den Bildern machen darf.
7 years ago
Ich halte das so:

Das Model erhält direkt nach dem Shooting alle Bilder des Shootings. Auf Wunsch auch als Rohdaten. Dann kostet mich der Stick eben fuffzich Cent mehr.
Aus diesen kann sie sich in Ruhe die Bilder aussuchen, die ihr gefallen und diese bearbeite ich auch. Gerne darf sie selbst bearbeiten. Das kommt aber selten vor.
Im Vertrag lege ich keine Anzahl zu bearbeitender Bilder fest. Das stimmt sowieso nie und bisher war das auch kein Problem.

Das gilt sowohl für TfP- als auch Pay-Models.

Verstehe gar nicht warum manchen Hobby-Fotografen da ein Zacken aus der Krone zu brechen scheint. Bei den gewerblichen kann ich es eher verstehen.
Ich mache das als Hobby und stimme daher J. Reber zu:

Insgesamt nutze ich die Zeit lieber zum Fotografieren oder Nachbearbeiten, als mich mit Models darüber zu streiten, wer was wie mit den Bildern machen darf.
7 years ago
Als ich anfing zu fotografieren hatte ich auch eine andere Sichtweise als jetzt.
Früher hab ich geskhootet und Bildchen alle dem Model gegeben und gesagt "Mach damit was du willst"

Mit zunemender Erfahrung, Verbesserung der Skills, *Liebe* zu dem was man selbst erschafft änderte sich auch meine Einstellung.
Ich möchte das man mit mir shootet weil man mein "Gesamtergebnis" mag, und nicht weil ich eine xxMegapixelcam habe und n Studioraum mit jeder Menge Licht.

Sicher können manche Modelle besser Bilder bearbeiten als ich. Will aber kein besseres Bild als das was ich selbst in der Lage bin zu schaffen.
Ein Brownz,Hollywood,Quichotte,Schwaighofer....um nur einige zu nennen, könnte mit Sicherheit aus eins meiner Fotos einen krassen Hingucker machen. Das gelingt denen ja auch mit nem Bildle von einer rosttigen Mülltonne.
Aber...
Wieviel an dem Werk wäre dann meins und wieviel von Brownz,Hollywood....würde drin stecken ?

Ich bau lieber meine Holzhütte alleine.
Ist sie auch noch so krumm und windschief....ich hab sie selbst gebaut und nicht nur das Holz besorgt und dem Schreinermeister gesagt "Mach mal"
7 years ago
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Ich bin der Künstler, es ist mein Werk. Daher folgt es auch meiner künstlerischen Vision
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Ja,, das wäre ein Grund
Aber von "künstlerischer Vision" sind 99% der Fotografen die TFP machen meilenweit entfernt ... v.a. wenn sie "spontan" das Posebook abarbeiten ..... ;)
Die wenigen Künstler hier machen grossteils kein TFP

TFP ist auch mit Konzept meistens Teamwork, wo jeder seine Ideen einbringt, Körperhaltungen etc vorschlägt. Ein ganzes Shooting als alleiniges künstlerisches Werk des Fotografen zu bezeichnen halte ich für mehr als fragwürdig.
Auch wenn jetzt viele sagen: Licht und das alles ... das ist alles von mir und ist nur meiner Erfahrung zu verdanken ... Makeup/Styling/Klamotten kommen bei TFP meist vom Model und ohne Grundverständnis beim posieren wird's auch nicht klappen
7 years ago
@ seekworld:

Fotograf und Model haben schlicht unterschiedliche Rollen.
Der Fotograf ist für die Fotos zuständig und das Model für das Posing.

Stelle Dir mal einen Bildhauer vor, der an einer Plastik von einem Menschen arbeitet. Welche skurrile Situation würde sich wohl ergeben, wenn das Modell auf einmal zum Bildhauer sagen würde: Ein richtiger Künstler bist Du ja sowieso nicht, lass mich mal mitmodellieren, ich habe ein Händchen dafür.

Also kurz gesagt: Ich kann jeden Fotografen verstehen, der nicht möchte, dass andere in sein Handwerk hineinpfuschen. Es steht doch jedem Model frei, selbst auch als Fotograf tätig zu sein.

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