Gibt es (weibliche) Models die ohne Akt "davon leben" können? 24

[gone] MarbleBlaster
7 years ago
Moin.
Ich weiß, ich schreib hier im Forum nur wenns ums Geld geht...
Aber interessiert mich jetzt mal. Ich weiß ja, dass hier einige Models sind, die Geld mit dem Modeln verdienen. Aber mich interessiert einfach mal ob das generell nur wirklich ertragreich ist wenn man Akt "anbietet" oder auch bei "normalen" Fotos. (Bin übrigens weder weiblich, noch Model) Und ich rede hier eigentlich nicht von professionellen Models, die bei ner Agentur angestellt sind und nach Paris und New York reisen und die in der Vogue erscheinen sondern eher von den "typischen Model-Kartei" Models, die ihre Aufträge meist hier finden. 
7 years ago
Jedenfalls eine gute Umfrage - ich bin mal gespannt ! Soweit ich das einschätzen kann, müßte es zu »Ich shoote kein Akt und Modeln ist ein guter Nebenverdienst« ein paar Klicks geben ...
Von denen, die davon leben können ... diese könnten genau bei denen dabei sein, bzgl. derer hier öfters beklagt wird, daß sie nur mal kurz aktiv waren und nun seit Monaten nicht mehr eingeloggt sind - weil sie es nämlich geschafft haben, als "Markenbotschafterin" o.ä. entdeckt zu werden und auch wenn sie nun nicht gleich vom Casting in Paris zum Catwalk in Mailand pendeln, so vielleicht doch den passenden "Dauerauftrag" gefunden haben.  
7 years ago
Hallöchen!

Was ich jetzt schreibe, bitte ich die Leser weder als herablassend noch als böse oder gar überheblich zu verstehen.

Um auf deine Frage einzugehen: Wie sollte das funktionieren, speziell HIER und vor allem WARUM bzw. WOZU sollte man ein "Gesichts-/Pullover-Model" bezahlen???
Ich nehme an, dass 98% der hier anwesenden Fotografen ein persönliches und soziales Umfeld haben in dem sich auch Personen weiblichen Geschlechts (um diese geht es hier ja wohl in erster Linie) befinden.
Wenn also das Bedürfniss bzw. der Wunsch vorhanden ist im Bereich Portrait, Fashion bzw. "Sonstiges OHNE nackte Haut" zu shooten, dann kann und wird der geneigte Fotograf auf eine mehr oder wenig
große Anzahl von willigen "Opfern" zurückgreifen die für Kaffee und Kuchen und ein paar Abzüge bereitwillig ein paar Stunden mitmachen.  

Wie Du ja schon angedeutet hast, ist die MK nicht ELITE-Models wo sich Damen wie Frau Schiffer oder Bündchen herumtollen um einen Auftrag für eine Gesichtscreme für x-tausende zu bekommen (was nicht bedeutet, dass das nicht theoretisch passieren kann...) und sich daher das "blank ziehen" sparen können (wobei auch hier gesagt seii, dass in den letzten 25 Jahren wohl 80-90% aller TOP-Models auch mal [Teil-]Akt gemacht haben).

Was ich mir aber durchaus vorstellen kann, dass es natürlich einen wohl eher kleinen Nieschenberich gibt, wo man auch nicht-nackig Geld verdienen kann, nämlich als aussergewöhnlicher TYP, sprich mit irgendwelchen Extremen und Besonderheiten im Erscheinungsbild (Figur, Gewicht, Alter, Körperschmuck, Haare, Ethnie, whatever....), doch auch hier gibt es ja inzwischen spezialisierte Argenturen.

Zusammenfassend denke ich also, dass HIER ein "davon leben können" ohne Einsatz von Busen, Po und Bikinzone quasi unmöglich ist und die Hoffnungen bzw. Erwartungen in diese Richtung, irgendwo zwischen "frommen Wunsch", Realitätsverweigerung, Selbstbetrug und zuviel gucken dieser ganzen sch****ß Castingshows und romantischen Teenagerträumen einzuorden sind.


MbG aus Linz,
Alex


 
7 years ago
Gibt es (weibliche) Models die ohne Akt "davon leben" können?

Eine Menge.

Aber sicher nicht in der MK.

Konkrete Zahlen dürften kaum zu erheben sein - Models, die für Geld modeln, sind in Deutschland Gewerbetreibende. Nun ließe sich aus den einschlägigen Statistiken (jeder Gewerbetreibende kann ein Lied davon singen, was er alles zu irgendwelchen nationalen und EU-Statistiken beitragen muss) ohne weiteres ermitteln, wieviele Gewerbetreibende mit Tätigkeit "Fotomodell/Mannequin" angemeldet sind.

Das sagt aber nichts darüber, ob die Betreffenden das hauptberuflich machen oder ob sie davon leben können. Einzelgewerbetreibende müssen ja anders als GmbHs u.ä. keine Bilanzen im Bundesanzeiger veröffentlichen.  Man kann sich ihre Geschäftszahlen also nicht angucken. Und selbst wenn man es könnte, wäre es extrem aufwendig, denn man müsste dann ja für alle diese Gewerbetreibenden die Geschäftszahlen auswerten.

Auch "von hinten, durch die kalte Küche" wäre es aufwendig. Viele Modelagenturen in Deutschland müssen ihre Bilanzen veröffentlichen. Da könnte man dann versuchen, den Jahresumsatz der Agentur ins Verhältnis zur Zahl der repräsentierten Models zu setzen, und wenn man die tatsächliche Provisionshöhe kennte (doch, das ist wirklich der Konjunktiv von kennen), dann könnte man die Gesamthonorarsumme der vertretenen Models errechnen, und daraus könnte man dann den Durchschnittswert des Honorarumsatzes pro Model ermitteln...

Was aber immer noch nichts darüber sagt, ob alle von der jeweiligen Agentur vertretenen Models Einkünfte aus ihrer Modeltätigkeit haben, von denen sie leben können bzw. von denen sie leben. Denn auch wenn jemand von den Einkünften der Tätigkeit XYZ leben könnte, sagt das ja noch nichts darüber aus, ob er nicht irgendwo drei geerbte Mietshäuser hat, oder sonst welche weiteren Einnahmequellen...

(Aus den USA kenne ich eine Statistik des "Bureau of Labour Statistics", die ermitteln tatsächlich das Durchschnittseinkommen auch von professionellen Fotomodellen - $27.530 im Jahr, $13,23 pro Stunde. Was übrigens bedeutet, daß die US-Models durchschnittlich 2081 Stunden im Jahr arbeiten, was bei 8 Stunden pro Tag 260 Arbeitstage im Jahr macht. Was aber auch nichts darüber sagt, wie wieviel das denn nun sind... Aber ich finde die Zahl einfach interessant.)
[gone] PaulPicX
7 years ago
 
Wie sollte das funktionieren, speziell HIER und vor allem WARUM bzw. WOZU sollte man ein "Gesichts-/Pullover-Model" bezahlen???
 

Moin @Zusammen,

die Frage ist ganz einfach beantwortet : weil die Freundin/ Kollegin/Tante Ema und und und nicht die Erfahrung hat und man Sie anweisen muss.
Wenn ich eine bestimmte Vorstellung habe und z.B: ein Herbstshooting machen möchten, dann suche ich die location, habe eine Vorstellung wie das Model aussehen soll, was sie anziehen soll - ich habe ein Bild im Kopf - wenn ich ein Model finde, die professionell ist, erfahren ist und auch genau in meine Vorstellung passt - dann bin ich bereit auch eine kleine "Entlohnung" zu zahlen - natürlich wird sie davon nicht leben können, aber als Zusatzverdienst.  Dann erwarte ich auch eine bestimmte Posingssicherheit und Professionalität, natürlich nicht in den Maßen eines GNTM-Topmodel die rund um die Welt fliegt.

Natürlich kann ich Kompromisse eingehen und sagen : mir ist nicht wichtig, ob die Frau im Bild blond oder dunkelhaarig ist, ob ich sie anweisen muss und das ganze länger dauert - dann kann ich eine Freundin fragen - auf Tfp Basis.  Dann findet man genug Interessierte, die das auf TfP Basis machen.
7 years ago
Viele Modelle, die ich kenne, verdienen wesentlich mehr Geld als die meisten MK-Models und das ohne Ausziehen.

Liegt daran, dass sie vor allem Werbung machen und das wird relativ gut bezahlt. Und ja, das ist auch nur nebenberuflich und nein, die meisten sind nicht in der MK. Aber eben auch keine Laufstegsupermodels in New York oder Mailand. :)
7 years ago
weil diese Freundin/ Kollegin/Tante Ema nicht die Erfahrung hat und man Sie anweisen muss. 

DAS ist dann eigentlich egal (mir jedenfalls), weil ja gratis = kein Zeitdruck und mit Freundin, Bekannter, Tante Emma ja auch eine total andere Arbeitsatmosphäre herrscht.
Ich gehe natürlich von einem Shooting aus privaten Gründen und zum eigenen Vergnügen aus und nicht um von der Erstellung des Covers vom OTTO-Herbstkatalog ;-)

MbG,
Alex
7 years ago
Wie sollte das funktionieren, speziell HIER und vor allem WARUM bzw. WOZU sollte man ein "Gesichts-/Pullover-Model" bezahlen???


  • Weil man in Familie/Bekanntenkreis niemanden hat, der geduldig Modell steht.
  • Weil man in Familie/Bekanntenkreis niemand ausreichend hübschen hat,  der geduldig Model steht.
  • Weil man die Fotos in der FC oder anderswo zeigen möchte, und Menschen aus Familie/Bekanntenkreis zwar vielleicht noch modeln würden, sich aber nicht im Internet wiederfinden möchten.
  • Weil gute Models Leistungen erbringen, die Nicht-Models nicht erbringen können, oder jedenfalls nur ziemlich selten.


​Zum Beispiel...
 
#9
7 years ago
@Tom

zu Punkt 1 & 2: sowas fände ich extrem traurig bzw. erschreckend.

zu Punkt 3: man muss, speziell als Hobbyfotograf, NICHT ALLES ins Internet stellen (ausser man verfolgt aus übertriebenem Selbst- und Sendungsbewusstsein ein missionarisches Ziel...in diesem Fall sollte man professionellen Rat einholen...)

zu Punkt 4: jein, weil Stillsitzen bzw. Stillstehen kann fast Jede(r) und spezielles Posing in Klamotten oder beim Portrait, naja, das ist wohl nicht so oft von Nöten.

MbG,
Alex
7 years ago
@ Alex-4040 :
Bzgl. des bekleideten Models erwähnst Du Klamotten, einen Pullover und den OTTO-Katalog ... eine Frau, die ich gerne als "Fashionmodel" vor der Linse gehabt hätte, sah ich heute in der U-Bahn :
Sie hatte eine chice lockige Frisur, war dezent-perfekt geschminkt und trug ein elegantes Businesskostüm mit Rocklänge bis ca. 20 cm über dem bestrumpften Knie ... und sie las ein mit "Führungskompetenz" betiteltes Papier. Auch als Dessousmodel hätte sie gewiß eine perfekte Figur abgegeben - dasselbe träfe auf ca. ein Dutzend weitere Frauen zu, wenn ich danach werktäglich Ausschau hielte. 
Portraits kann ich zweifelsfrei auch mit den Frauen im Pullover oder in sonstigen Klamotten machen - aber Fashion (oder wie immer man das nennen mag) stellt schon ein anderes Level dar, wenn die Kleidung samt aller Accessoires eben gezielt dazu dient, die Erscheinung zu betonen und einen Gesamteindruck zu vermitteln. In diesem Sinne kann nämlich "Fashion" ebenso sehr sexy sein ... schärfer und phantasieanregender als so mancher verdeckte Teilakt !
Als es noch auf Papier gedruckte Versandhauskataloge gab, waren da doch auch die Seiten mit den Strümpfen und BH's am Interessantesten ;-))
7 years ago
@SEE Arts....

DAs mag ja ALLES stimmen, aber ich gehe, was ich in meinen Postings mehrmals geschrieben habe, davon aus, dass sich hier zu 98% Hobbyfotografen herumtummeln die sicherlich kein Fashionshooting veranstalten wollen, wo Haute Couture um 100tausende zum Eisatz kommt, das Ergebnis 400 Katalogseiten füllen muss und die Qualität der Bilder so erscheint als hätte sie ein Klon aus Newton, David LaChapelle und Ansel Adams gemacht :-).
Möglicherweise könnte die junge Dame in deiner Beschreibung als Gesicht-/Kleidermodel (über)leben, aber ich denke (subjektiv aber wahrscheinlich realistisch) nicht hier, sondern bei einer mittelgroßen Argentur die eben viel Werbung macht, Stock beschickt, etc...
 
7 years ago
Ich habe gerade gesehen, dass bisher eine Person (Model?) bei "Ich shoote Akt und bekomme leider nix" abgestimmt hat :-O

Da frage ich mich: WARUM???

Ich könnte mir da als Model nur vorstellen so etwas zu tun, wenn der überdrüber Fotokünstler von zumindest nationalem Ruf anfragt, da hier neben "Ehre" möglicherweise Bilder/Referenzen, Kontakte, etc. rausschauen.

"Blank ziehen" ohne Entlohnung oder "Schmerzensgeld"....ich staune....so kann man Anfang 40 auch noch neue Dinge lernen.

Ich persönlich käme gar nicht auf die Idee bei Akt um TFP anzufragen (manche sind von sich anscheinend wirklich überzeugt und haben das Selbstbewusstsein einer Klapperschlange *g*), da ich durch einen gewissen Hang zum Kapitalismus
(unter Einhaltung von gewissen Rahmenbedingungen) habe und ja auch für meine Arbeit und Dienstleistungen bezahlt werden möchte (im realen Leben, nicht in meiner Freizeit).
Wenn ich von jemand FREMDEN etwas derart intimes möchte wie sich vor mir auszuziehen und fotografieren zu lassen, dann ist das für mich ganz klar, dass ich dafür bezahle/Geld anbiete.

Sorry, war ein wenig Off Topic, aber ich war echt so erstaunt.......

 
7 years ago
@ Alex-4040 :

Die von mir beschriebene junge Dame modelt vermutlich gar nicht - und entweder leitet sie schon Meetings und Konferenzen oder sie ist auf dem Weg dorthin - ob sie die direkte Nachfolgerin von Draghi wird oder was Besseres vorhat, als EZB-Präsidentin zu werden ... wer weiß. Und falls sie fotografiert wird, dann möchte sie vermutlich in der Forbes erscheinen - oder sie hatte doch auch eine Vogue oder Madame in ihrer Handtasche ..??
Wenn der Minirock von H&M oder C&A für 29,90 € an ihr genauso gut aussieht wie der von Fendi für 399 €, weil sie eine tolle Figur und die richtige Ausdrucksstärke hat, dann wird sie gewiß beeindrucken ... und unter den Models, die sich hier nach wenigen Wochen nicht mehr einloggen, waren schon genau solche Granaten dabei !
Wo sind sie geblieben ... dieses Rätsels Lösung klärt sich zwar für uns fast nie auf, aber denen dürfte es dann wirklich gelungen sein, einen so lukrativen Job gefunden zu haben, daß ihr dortiges Auftreten höher dotiert wird als bei einer gelegentlichen Nebentätigkeit wie eben einem sporadisch stattfindenden MK-Shooting.   

Akt ohne Gage : Das könnte auch ein Blaupunkt = Male Model sein, oder eben eine Frau, die gerne Akt shootet, sich nackt pudelwohl fühlt, aber eben entweder nur von richtigen Profis "zur SC-Bereicherung" fotografiert werden will, oder aber (warum auch immer) auch beim Hobbyknipser für pay nicht gefragt ist.
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
7 years ago
Ich kenne ein paar Models, die ohne Aktshootings davon (beinahe) leben können. Die sind aber in festen Händen von Agenturen und treiben sich auch nicht bei der MK herum.
7 years ago
@Tom

zu Punkt 1 & 2: sowas fände ich extrem traurig bzw. erschreckend.

Wieso?
Erstens ist niemand, auch nicht "moralisch", verpflichtet, sich von Familienmitgliedern oder Bekannten fotografieren zu lassen. Zweitens haben zweifellos viele Menschen in ihrer Verwandtschaft eben keine Menschen, die sowohl bereit wären sich fotografieren zu lassen als auch optisch den Vorstellungen des Fotografen entsprechen.

Was soll denn bitte jemand machen, der Portraitfotos mit hübschen jungen Frauen machen möchte, aber er hat nur Brüder, und eine 75jährige Mutter, und im engeren Bekanntenkreis gibt's eine 120kg-Qualle mit Triple-Kinn und unreiner Haut?
zu Punkt 3: man muss, speziell als Hobbyfotograf, NICHT ALLES ins Internet stellen (ausser man verfolgt aus übertriebenem Selbst- und Sendungsbewusstsein ein missionarisches Ziel...in diesem Fall sollte man professionellen Rat einholen...)

Muß man nicht - aber WENN man es möchte, weil man sich gerne mit anderen Fotografen und anderen Leuten über seine Fotos austauschen will, weil man Kritik (und Anerkennung) sucht, etc.pp. - dann braucht man logischerweise "Models" oder Models, die dem zustimmen...

Ganz ehrlich: dieser Einwand ist, pardon, genauso dämlich als wenn man auf das Statement "Ich brauche ein Auto, in dem ich meine drei Hunde zum Hundeübungsplatz und zum Spaziergang außerhalb der Stadt fahren kann, ein Smart nützt mir leider nix" antworten würde: Man muss doch auch keine Hunde haben, und man muss mit denen doch auch nicht auf einen Hundeübungsplatz gehen.

Ach... Pardon, aber das ist wirklich nur noch dämlich.
zu Punkt 4: jein, weil Stillsitzen bzw. Stillstehen kann fast Jede(r) und spezielles Posing in Klamotten oder beim Portrait, naja, das ist wohl nicht so oft von Nöten.

Ich versuche gerade verzweifelt, die Contenance zu waren... und beschränke mich deshalb auf die Anmerkung, daß Du anscheinend nicht viel praktische Erfahrung mit der Fotografie hast.

Sonst wüssest Du nämlich, daß Models - halbwegs gute Models jedenfalls - weitaus mehr machen als "stillsitzen" (das ist mehr für Maler- und Zeichner-Models wichtig) und daß "Posing", oder besser Körpersprache, Körperspannung und viele andere Dinge, die ein halbwegs gutes Model zu bieten hat, sehr, sehr wichtig sind.

Kleiner Tip: mach Dir mal den Spaß und verwende ein Wochenende darauf, Dir ein paar 100 Model-Profile in der MK oder auf Modelmayhem anzuschauen. Einfach nur die Profile durchgucken, durchblättern, und auf sich wirken lassen.

Dann wird - jedenfalls wenn man ein halbwegs aufmerksamer und sensibler Betrachter ist - folgendes passieren:

bei einem Teil der Profile denkt man: hey! die/der hat was! Bei einem anderen Teil der Profile denkt man: hmm... ja, nee... irgendwie nicht. Die/der wirkt irgendwie... nicht.

Und dann guckt man mal ganz aufmerksam, und vergleicht. Bestimmte Dinge. Als erstes: Körperspannung. Und ja, doch - auch bei einem Portrait, das beim Halsausschnitt endet, kann ein Model Körperspannung haben, und ja - das sieht man. Vor allem sieht man, wenn's fehlt. Und wenn die Aufnahme nicht am Halsausschnitt endet, dann sieht man's umso mehr.

Ich bin selber manches mal drauf reingefallen. Da hat man ein wirklich toll aussehendes Amateur-Model. Mit Ausstrahlung. Aber man ist es so gewohnt, daß Models den ihren Teil des Jobs machen, daß man eben nicht auch noch drauf achtet "Mädel - Bauch einziehen!" ... "Mädel - die Füße nicht wie in Fußpflegebad mit Systral hineinpatschen! Spannung im Fußrücken!"

Das sieht man übrigens auch, wenn der Fotografierte Schuhe anhat, und so gar nicht nackt ist... Und deshalb gucke ich bei nicht so erfahrenen Models inzwischen ganz besonders auf solche Basics. Haben sie die offensichtlich drauf? Oder eher nicht? Das merkt man übrigens auch an der Bildauswahl. Ein Model, das weiß, wie wichtig diese "Kleinigkeiten" sind, wird eher nicht ein Foto auf ihre Sedcard setzen, auf dem es das Model genau daran fehlen lässt...

Ein halbwegs gutes Model stellt sich eben nicht einfach nur vor die Kamera und sagt "Nu knips mal schön!"
7 years ago
Ich kenne ein paar Models, die ohne Aktshootings davon (beinahe) leben können. Die sind aber in festen Händen von Agenturen und treiben sich auch nicht bei der MK herum.

Ich schätze mal vorsichtig, daß ein paar 1000 Models (unterer 1000er Bereich...) in Deutschland vom Modeln leben können.

Jedenfalls einige Jahre lang. So zwischen 17,18 und 26,27. Die werden von den einschlägigen Agenturen vertreten, und machen einen knüppelharten Job, für Werbung, Kataloge, Laufsteg und ähnliches. Daß die 1000, 2000 Euro am Tag für eine Katalog-Produktion eines großen Versandhändlers bekommen, das bedeutet nun durchaus nicht, daß sie 200.000 Euro im Jahr verdienen. Das schaffen wirklich nur sehr wenige. Aber natürlich gibt's Models, die 25.000, 30.000 oder auch 45.000 Euro im Jahr an Honorarumsatz schaffen. Davon sind dann Versicherungen und Steuern zu zahlen, so daß am Ende ein ganz normales Durchschnittseinkommen herauskommt.

Und wenn sie klug sind, dann wissen sie, daß sie ein Verfallsdatum haben und "Profi-Model sein" bedeutet, ein paar Jahre (vier, fünf, vielleicht sechs) einen ein bißchen anderen Job zu haben. Und während die beste Freundin aus der Schulzeit jetzt jeden Morgen um 6 Uhr 30 auf den Regionalexpress nach Castrop-Rauxel wartet, wo sie ihren Arbeitsplatz im Büro eines Baustoffgroßhandels hat oder sich durchs Medizinstudium quält, da wartet sie (oder er) um 6 Uhr 30 im Berliner Hauptbahnhof auf den ICE nach Düsseldorf oder am Gate am Münchner Flughafen auf's Boarding für die Maschine nach Mailand.
Und wenn die beste Freundin aus der Schulzeit längst kuschelig im Feierabend auf dem Sofa sitzt, versucht das Profi-Model, sich vom tristen Ketten-Hotel-Zimmer aus ein Abendessen zu organisieren, das weder nur aus den Inhalten der Minibar besteht noch ein kleines Vermögen kostet.

Es sei denn, es frisst sowieso nur Joghurt und rohe Möhrchen... ;-)

Wer da das bessere Leben hat, darüber zu streiten ist müßig. Wer in 30, 40 Jahren die interessanteren, spannenderen und lustigeren Geschichten erzählen kann - das ist dagegen ziemlich eindeutig. Daß plötzlich der bekannte Modeschöpfer Enno Lagerberg damals 2016 in Mailand bei der Polizeirazzia nach Koks im halbnackt derangierten Zustand zusammen mit der ebenso bekannten Modezeitschriftschefredakteurin vor aller Augen stand, weil die hereinstürmenden Carabinieri in ihrem Überschwang die Gestelle mit den 50 Pelzmänteln umgerissen hatten... nicht daß sowas jemals passieren würde, NIEMALS nicht!, aber das ist dann irgendwie doch spannender als daß der Krawuttke aus der Buchhaltung beim Betriebsfest volltrunken von der Verkehrsstreife aus dem Wagen gezogen wurde...
7 years ago
Ich habe vor kurzem durch aus eine Pay-Anfrage bekommen - durchaus für ein Shooting in dem ich bekleidet bin und durch aus von einem Fotografen der etwas drauf hat. Wieso? Ganz einfach, ich will nicht behaupten, dass ich n topmodel bin, bei aller Liebe - aber wenn da etwas ist, was den Fotografen umhaut Körperhaltung, Optik, Stil wieso sollte man da nicht zahlen? Vllt. Hat/kann das eine Model etwas, was jemand aus der Familie nicht kann oder nicht will.
Immerhin gibt es auch genügend Fotografen, die für ihre Arbeit freiwillig bezahlt werden.

Jedem das, was es einem wert ist.
7 years ago
mhm
auf der seite gibt es einen eintrag von einemmodel
aber ca 20 abstimmwerte
stimmen hier etwas die fotografen selbst ab?
7 years ago
Ich hab wohl bemerkt nicht abgestimmt :D

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