Hat jemand Erfahrung mit Wasserdichten Gehäusen für Kameras?

Nach meinem Verständnis gibt es die Profigehäuse für DSLRs, die zwischen 1000-3000 EUR liegen.

Und dann gibt es die "Billigtüten" für 20-100 EUR, die teilweise aus wirklichen Plastiktüten bestehen oder billige Plastikgehäuse, die auch die Funktionen der Kamera mit unterstützen.

Ich benötige das nicht zum Tauchen, sondern eher als Schutz am Strand, im Wasser (oberhalb) oder bein Snowboarden, etc. - hat damit jemand Erfahrungen? Dass die einigermaßen wasserdicht sind, ist mir schon klar - aber wie steht es mit dem Handling? (Zoomfunktion, Bedienung, Sucher/Display)

so ca. 40 km südlich München ist ewa-marine (.de) ansässig ... die produzieren schon ewig ihre "Plastiktüten". Ist 'ne deutsche Firma, die dem Produkthaftungsgesetz unterliegt.

Die verwenden relativ dickes Material ... ich hatte mal 'ne SLR in so einem Teil. Bin aber nie dazu gekommen, keine Ahnung mehr, warum nicht.
 
Wenn, dann würde ich nur bei denen etwas kaufen. Und mit 100 Euro wirst du nicht hinkommen ...

der name kommt mir tatsächlich auch bekannt vor.

ich suche wie gesagt nichts zum tauchen. aber das handling sollte einigermaßen gut sein, daher tendiere ich zu einem plastikgehäuse mit eingearbeiteten knöpfen. die chinateile bekommt man zwischen 100-200 EUR. wollte aber erst mal hören, wie allgemein die erfahrungen sind...

Wenn ich mich recht erinnere hat Hama einen Abklatsch von den EWA-Marine Sackerln produziert. Mag sein dass sie es auch jetzt noch tun. Ich glaube mit etwas kleinerem durchmesser für den Objektivtubus. Aber Handling und Schutz sollten für deine Zwecke ausreichen. Denke nur v.A. am Strand daran: UW-Sackerln und PLastikgehäuse sind wärmeisolierend d.h. die Kamera kann überschüssige Wärme nicht so gut abführen und das Ganze wirkt v.A. mit einer schwarzen Kamera wie ein Glashaus.

Vielleicht tut's ein Handtuch oder eine gut gepolsterte Tasche. Für Skitouren habe ich mir mal eine normale Fototasche ("Arzttasche") mit einem quick-release system modifiziert. Wenn ich dann einen Stern gerissen habe, habe ich das aktiviert und die gut geschützte Kameraausrüstung abgeworfen, damit ich nicht darauf lande. Ein 2,5m Streifen signalfarbenen Spinnakertuches hat dann geholfen, das Teil auch im sehr tiefen Schnee wieder zu finden.

LG
Nick

Hi,

Handling dürfte sehr schlecht sein...zu mehr als Abdrücken sind diese Teile nicht gedacht. Ich habe selbst wg. einer Segeltour mir mal eine solche Tüte (jedoch nicht EWA) geholt und habe sie gleich wieder weggepackt...ich denke, das Geld kannst du dir sparen. Ebenso gibt es ja dir Silikon-Teile, in die man die Kamera "hauteng" einpacken kann...vergiß die auch...denn wenn da Dreck dahinter kommt, reibt das nur. Außerdem sind dir (höherwertigen) DSLRs und Objektive eh Spritzwassergeschützt.

Aus eigener Erfahrung: ich setze meine DSLRs auch diesen Witterungsbedingungen aus. Und das ohne jeden Schutz. Fazit: die Dinger können sehr viel ab. Und wenn mal ein Spritzer oder etwas Sand draufkommt...abwischen & fertig. Wenn man etwas Vorsicht walten läßt ist das alles gar kein Problem.

Du kannst ja mal hier nachschauen, wo meine DSLRs schon waren: http://www.schlammreporter.de

Und ja...für Unterwasser verwende ich ein Gehäuse in deiner beschriebenen Preisklasse - aber das brauchst du ja nicht ;-)

LG,
Rolf

Gegen Regen und bissl Spritzwasser hab ich für den Fall des Falles (fast) immer zwei, drei dieser dünnen Plastiktüten vom Obststand im Supermarkt mit dabei. Drüber gezogen läßt sich damit alles prima bedienen, aber Kamera und Objektiv sind geschützt.

also "spritzwassergeschützt" ist alles relativ. ich habe Nikon D800, D800E und Hassi H4D. - Also eher Höherwertiges. Bei allen Kameras ist das so, dass die nur SEHR BEDINGT mit Feuchtigkeit umgehen können. Klar, so ein Spritzer macht da erst mal nix. Auch Regen völlig problemlos. Aber Seeluft ist etwas ganz Anderes. Vor allem die D800 sind da gut im Nehmen. Aber auch bei denen habe ich bei Feuchtigkeit gelegentlich Aussetzer. D.h. die Elektronik versagt dann irgendwann (spinnt oder blockiert einfach). Ist natürlich sehr selten, aber ich bin auch nicht jeden Tag in den Wellen unterwegs ;-) Nach einigen Stunden Trocknen geht es dann wieder einwandfrei.

Also nicht, dass jetzt das Gerücht aufkommt, die D800 seien anfällig. Das ist bisher 3x vorgekommen bei ganztägigem hartem Einsatz auf oder am Wasser oder länger im Regen.

Bei der Hassi hatte ich das auch nach einem ganzen Tag am Meer, dass die plötzlich "hing" - viele Wasserspritzer, Salzwasser, etc. Auch Reset und Akkutausch brachten nichts, erst nach einigen Stunden Trocknen war alles wieder ok. Die Hassi ist auch alles andere als "dicht".

Die Silikonteile habe ich für meine D800s. Die sind nur gut gegen Stöße. Mit Wasserdichtheit haben die nix am Hut (zu viele "Löcher") ;-)

Für den Strand bin ich am überlegen, ob ich mein Nikon 1 System ausbaue (zB Nikon 1 AW = absolut wasserdicht) oder zB eine Sony NEX mit besagter "Tüte" nehme. (Dazu gibt es schon einen anderen Thread). Von daher bin ich für weiteren Input dankbar... :)

Sämtliche mechanische (Nikon F, F2, FM, Leica M4-P), elektronische (Nikkormat EL, Nikon FE, F3) und digitale (Nikon D1, D70, D200, D300, D2X, D3, D4) Kameras, die ich seit 1976 benutzt habe, haben sämtliche Regenfälle ohne irgendwelche Probleme und ohne Ausfälle überlebt, darunter 120 Minuten im strömenden Regen auf Fußballplätzen, 12 Stunden in strömenden Regen auf Demonstrationen, und Fahrten auf Schnellbooten, Sturmbooten, Kriegsschiffen, Handelsschiffen und Fischkuttern bei Windstärken zwischen fast windstill und ca. 9 Beaufort, Features und People-Aufnahmen am Strand, Beachvolleyball, Strandsegeln, etc.pp.

Die Geräte sind "feuchtigkeitsfester" als mancher denkt. Das gil auch für hohe Luftfeuchtigkeit - ich habe schon oft in den Tropen gearbeitet, und hatte auch dort noch nie Probleme mit der Fototechnik. (Starke Kälte dagegen zwingt schnell Akkus in die Knie, und irgendwann auch die Verschlusstechnik. Das ist aber zum Glück immer nur ein temporäres Problem.)
Immer eine gute Idee: nach dem Benutzen unter "feindlichen Umweltbedingungen" säubert und pflegt man sein Equipment - man befreit es von Staub, Sand, Belag, Feuchtigkeit usw. usf.

Und ohnehin ist abgesehen von einem veritablen Sandsturm nicht schlimmer als ein paar Stunden Fotografieren beim Hallen-Speedway.
Die Reinigung der Geräte hinterher dauert dann länger als die ganze Veranstaltung...

Ich halte von den Tüten gar nichts. Fummeligen Bedienung. Nein, danke.

Es muß vielleicht nicht immer eine DSLR sein???

Folgende Bilder sind mit einer Olympus XZ-1 (damals neu 350,-) und dem original-UW-Gehäuse gemacht. Das Gehäuse hat glaub ich um die 250,- gekostet.







Bei "nassen" Anwendungen nehme ich sie fast immer. Ich hätte mit einer teueren DSLR und Beutel echt kein gutes Gefühl.

LG Rüdiger

ja, genau genommen suche ich beides: etwas im Nikon 1 Format, was klein und hart im Nehmen ist für unterwegs - und zusätzlich was für DSLR zB am Strand.
bei den kompakten hatte ich ja im anderen thread schon was geschrieben. ich schwanke zwischen Nikon AW und zB. Sony NEX mit einer der besagten Plastiktüten oder Gehäuse. Nur muss es eben kein Tauchgehäuse für 1000 EUR sein.

hier so ein chinateil für 150,- wäre ok. bin nur etwas unsicher, wg. der handlichkeit. nutzt jemand so etwas???
http://www.ebay.de/itm/110973426445?_trksid=p2055119.m1438.l2649&ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT

bei DSLR und mittelformat bin ich halt ebenfalls am suchen, nachdem ich kürzlich im sandstrurm am strand geshootet habe und ein andermal meine hassi in den wellen fast untergetaucht wäre. so eine versicherung ist zwar eine beruhigende sache, aber der tag ist dann trotzdem versaut und das muss ja nicht sein ;-)


 

Falls es jemanden interessiert. Ich habe mir diverse wasserdichte "Beutel" aus dem Web kommen lassen und verglichen.

Grundsätzlich ist es so, dass die Billigteile aus China (10-20 EUR) zwar irgednwie wasserdicht sind, aber vorne am Objektiv eine billige knittrige Plastikfolie haben. D.h. das ist das gleiche Material, aus dem durchsichtige Wasserbälle oder Luftmatrazen gemacht werden! Wer will durch so etwas zerknittertes hindurchfotografieren? Das nimmt man 2x mit an den Strand und dann ist die Abdeckung so zerkratzt und stumpf, dass man da überhaupt nicht mehr hindurch fotografieren kann -> absoluter FAIL! Man könnte hier basteln und die Folie vorne aufschneiden und dann z.B. einen UV-Filter mit Silikon einkleben. Ob das hält ist fraglich und dann wird es auch schon teurer.

Für etwas mehr Geld (50-90 EUR) bekommt man (z.B. Fa. DICAPAC) für Digitalkameras wasserdichte Beutel mit einem abnehmbaren UV-Glas. D.h. nach meinem Verständnis könnte man das sogar leicht austauschen, falls es wirklich mal verkratzt ist. Das ganze Pac macht einen deutlich solideren Eindruck bis hin zum hochwertigen Tragegurt. Die Bedienung ist ok, ich konnte sogar damit irgendwie das Zoom bedienen. Auch das Durchschauen durch den Sucher funktioniert erstaunlich gut. Aber für Dauerfotografieren in der Hülle ist das Gefingere eher nervig. Als Dauerlösung für Shootings am Strand wäre es mir zu unhandlich. Um sich mit dem Model in die Wellen zu stürzen und sicher zu sein, dass auch bei einem Sturz ins Wasser nichts passiert - oder bei Sandsturm sicher sein, dass die Linse für 1500,- keinen Schaden nimmt - dafür ist das Teil für den Preis allerdings absolut brauchbar! Ich werde es in den nächsten Wochen auf Mallorca intensiv testen.

Das DICAPAC gibt es übrigens auch für 20-30 EUR für Kompaktkameras/Systemkameras. Das hat dann auch eine echte UV-Glasscheibe vorne. Die Bedienung von Kompaktkameras ist in diesen Hüllen auch etwas einfacher, sofern man nix groß verstellen muss.

 

Danke für den umfasssenden Bericht.
Bei mir gehts blos um Regenschutz:

Ich überlege mir gerade -  ich habe ein regenfestes Samsung-Objektiv aber keine regenfeste Kamera.
Wenn ich einfach einen ganz normalen durchsichtigen Plastikbeutel bzw ZIP-Beutel ( ca 3 Liter ) um die Kamera mache, 
und das Objektiv vorne rausschauen lasse, und den Beutel mit einem Gummiband ums Objektiv sichere, so dass nur der vordere Teil des Objektives dem Regen ausgesetzt ist... Dann hätte das den Vorteil, dass im Zip-Beutel wenn groß genug auch noch der ganz normale Aufsteckblitz Platz hat.
Und das Objektiv schaut ja vorne raus ohne dass man durch eine qualitätsmindernde Plastikfolie fotografiert.

Also die Idee wäre: Vielleicht tut es auch blos ein wasserfestes Objektiv plus Gummi plus Wegwerf-Plastiktüte.