Canon Nachbau von Yongnuo 32

9 years ago
=13pxDiese Chinakracher werden auch nicht das Profisegment befriedigen, bei dem ganz andere Ansprüche (vor allen Dingen Zuverlässigkeit und Abbildungsqualität) bestehen. Diese Objektive sind für den Anfänger gedacht, der für seine Canon 1000D ein billiges Objektiv sucht, um sich erstmal auszuprobieren.


Dass sie nicht das Profisegment befriedigen mag schon stimmen. Das was Canon derzeit in diesem Einstiegsbereich anbietet hat jedoch auch nicht viel mit Qualität zu tun. Es gibt nach wie vor noch viele, die aufgrund des Markennamens und der vermeindlich damit verbundenen Qualität 30 Prozent mehr zahlen um eine günstige Canon-Linse zu kaufen. Die bessere Qualität findet man gerade in diesem Segment jedoch meist bei den Drittanbietern zu einem günstigeren Preis. Das Youngnuo sich gerade an diesen Linsen mit steinaltem Konzept versucht, zeigt nur, wie wenig Canon in den letzten 15 Jahren in diesen Markt gesteckt hat. Um so unverständlicher, dass jemand wie Krolop & Gerst auf seinem Blog deswegen ein Fass aufmacht...
9 years ago
Canon und Nikon stehen heute da wo sie sind, weil sie vor vielen Jahrzehnten sich ungeniert an der (West-)Deutschen Kameratechnik "inspiriert" haben. Sprich die haben selbst geraubmörderbrandmarktkopiert wie die Raben. Und jetzt wird Saulus irgendwie zum Paulus?

Im übrigen ... das Glas von Yongnuo ist zumindest optisch so nah an dem Canon dran, das ich eher an eine Zweitverwertung als an ein Plagiat glaube. Auch spricht der Photokina-Auftritt dagegen. Man darf sich sicher sein, bei einem Plagiat hätte Canon durch den Zoll abräumen lassen. Das ist keine aufwändige Aktion. Von daher mutmasse ich ... mit Wissen (zumindest) Genehmegigung von Canon gefertigt. Möglicherweise sogar auf den bereits existierenden Produktionsstrassen.
9 years ago
Was soll hier "kopiert" bedeuten? Es gibt unzählige fototechnische und optik-technische Konstruktionen, die einem Patentschutz unterliegen. Wäre an den besagten Objektiven etwas, das den Patentschutz verletzt, dann hätte Canon mühelos den Stand abräumen lassen können, und zumindest außerhalb Chinas wäre der Verkauf von den Dingern nicht möglich.

Aber diverse Linsenkonstruktionen sind nun mal nicht patentiert, oder die Patente sind längst abgelaufen (Patentschutz: 25 Jahre). Die Canon-Bajonette werden wie alle Objektiv-Bajonette einem Designschutz unterliegen, teilweise auch einem Patentschutz, "Fremdobjektiv-Hersteller" bekommen ggf. die nötigen Lizenzen von den Kameraherstellern.

Insofern ist es ziemlich unsinnig, hier von "Raubkopien" zu sprechen. Ein chinesischer Hersteller hat Objektive für Canon-Kameras auf den Markt gebracht, die technisch den Originalobjektiven entsprechen und optisch eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen - letzteres ist teilweise unvermeidlich, weil Objektive sich nun mal in bestimmter Hinsicht alle gleichen.

(Zu fragen wäre außerdem, ob nicht bestimmte Canon-Objektive sowieso schlicht bei Yongnuo entwickelt und produziert werden - so wie das Tokina 1:4.0/12-24 DX ja auch nicht nur als Tokina-Objektiv, sondern zusätzlich mit ganz leicht optisch veränderter Fassung unter höchst renommierten Markennamen verkauft wird...)
9 years ago
Canon und Nikon stehen heute da wo sie sind, weil sie vor vielen Jahrzehnten sich ungeniert an der (West-)Deutschen Kameratechnik "inspiriert" haben. Sprich die haben selbst geraubmörderbrandmarktkopiert wie die Raben. Und jetzt wird Saulus irgendwie zum Paulus?

Nikon und Canon haben überhaupt nichts von der deutschen Kameraindustrie "raubkopiert" - da gab es nichts raubzukopieren, die haben im Gegenteil Sachen entwickelt, die die Deutschen überhaupt nicht hatten.

Nikon musste Anfang der 60er in Deutschland übrigens einige Jahre lang unter der Marke "Nikkor" auftreten, weil man bei Zeiss Ikon der Ansicht war, der Name "Nikon" sei zu dicht an der Marke "Zeiss Ikon" dran. Nun, was dabei herausgekommen ist, wissen wir alle - und Zeiss Ikon hätte sich besser damit beschäftigt, die eigene Technik weiterzuentwickeln als solche albernen Spielchen zu treiben.

Wer eine 1972er "Zeiss Ikon Contarex" kennt, und eine Nikon F oder F2 aus dieser Zeit (und ich kenne alle diese aus praktischer Erfahrung), der weiß, daß es schon 1972 absolut nichts mehr für Nikon bei Zeiss Ikon zu "klauen" gab. Die Japaner waren damals schon den Deutschen eine ganze technische Generation voraus, und besser, und haltbarer...
9 years ago
Manufakturwaren sind nunmal teurer. Leica, kpmg, gucci. Und haben eine höhere Qualität.

Daß "Manufakturwaren" teurer sind, ist richtig. Daß sie automatisch eine höhere Qualität hätten, ist dagegen falsch.

Daß z.B. die Spaltmaße bei der Massenproduktion eines VW Polo besser sind als die bei der "Handproduktion" eines Ferrari oder Rolls Royce, das ist zumindest Technikern durchaus bekannt. Und "Gucci" ist überhaupt keine "Manufaktur"-Ware, Gucci ist ein Markenlabel, dessen Preis sich allein aus dem Image ergibt. Und mit einem Jahresumsatz von etwas mehr als 4 Milliarden Euro kann Gucci auch kaum als "Manufaktur" bezeichnet werden. (Zumal der ganze Krempel ohnehin von Lohnfertigern hergestellt wird.)
9 years ago
Ich habe schon öfter festgestellt,
dass eine "Fanbase" viel loyaler zu einem Hersteller steht
als der Hersteller selbst.

Ehemalige Todfeinde Apple und IBM sind aktuell die besten Freunde.
Tiefverwurzelte Fußballprofis spielen plötzlich für den Gegner und manche lange
mit Geld, Know-how und Waffen versorgte Verbündete landen auf der Todesliste,
Heckler & Koch Waffen auf beiden Seiten der Front usw usf.

Wer Yongnuo-Objektive aus Markenloyalismus verdammt,
der gehört zum Volk das man heutzutage braucht und sich so erzogen hat.
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
9 years ago
Wer Yongnuo-Objektive aus Markenloyalismus verdammt,
der gehört zum Volk das man heutzutage braucht und sich so erzogen hat.

Ich erwarte perfekte Abbildungsleistungen bei zuverlässiger Funktion. Dafür kaufe ich mir Canon "L" Objektive, da ich mit diesen Schätzchen noch nie Probleme hatte. Wer mir ein Yongnuo zeigt, dass mit einem 70-200 2.8L mithält und außerdem 8 Jahre keinen Fehler fabriziert, kann mich überzeugen. Der Preis alleine nicht....
9 years ago
Natürlich haben die Japaner zunächst deutsche Kameras nahezu 1:1 nachgebaut.
Nilon hat in der 60er Jahren sechs Optikingenieure aus Deutschland abgeworben ( glaube von Isco Optik )
und somit erst den Grundstein für ihre erstklassigen Objektive legen können, die zunächst auf Canon Kameras
verwendet wurden.
In den 70er haben dann in erster Linie, die "kleineren" Hersteller entscheidende Innovationen gebracht.
Pentax Spotmatic, Olympus OM Serie, Minolta 7000 ( Anf. 80er ).
Es lag schon zunächst am Preis, daß deutsche Firmen nicht mehr konkurenzfähig waren und natürlich
auch an den Verbesserungen der Japaner.
Gruß
Manfred
9 years ago
Ich würde als Hersteller in meine Kameras codierte Chips einbauen, die nur mit meinen Original-Objektiven korrespondieren und bei Fremdherstellern einen Fehler anzeigen.

Da würdest Du ziemlichen Ärger mit zwei Dutzend Kartellämtern zwischen Brüssel und Sydney bekommen...

Das, was Yongnuo macht, ist der typisch chinesische Diebstahl von geistigem Eigentum.

Magst Du das mal belegen? Oder ist das einfach eine polemische Unterstellung?
9 years ago
Ich habe schon öfter festgestellt,
dass eine "Fanbase" viel loyaler zu einem Hersteller steht
als der Hersteller selbst.

Ehemalige Todfeinde Apple und IBM sind aktuell die besten Freunde.
Tiefverwurzelte Fußballprofis spielen plötzlich für den Gegner und manche lange
mit Geld, Know-how und Waffen versorgte Verbündete landen auf der Todesliste,
Heckler & Koch Waffen auf beiden Seiten der Front usw usf.

In der Marktwirtschaft hat niemand Erfolg, der Ideologie oder Glaubenskriege vor Verkaufszahlen stellt...
9 years ago
Natürlich haben die Japaner zunächst deutsche Kameras nahezu 1:1 nachgebaut.

Von welcher deutschen Kamera ist denn die Nikon F der "1:1-Nachbau"??
Nilon hat in der 60er Jahren sechs Optikingenieure aus Deutschland abgeworben ( glaube von Isco Optik )
und somit erst den Grundstein für ihre erstklassigen Objektive legen können

Ja. Und? Das man gute Mitarbeiter einstellt, gehört zur Marktwirtschaft dazu. Daß deutsche Ingenieure nur in Deutschland arbeiten dürfen, dagegen nicht. Der Knackpunkt ist indessen, daß die japanischen Herstellern ihren Ingenieuren - egal woher die stammten - Entwicklungsmöglichkeiten geboten haben, die die deutschen Unternehmen ihnen nicht geboten haben.

Und am Rande angemerkt: bereits 1970 spielte die deutsche Kameraindustrie mit Ausnahme von Leitz keinerlei innovative Rolle mehr im Bereich der Fototechnik. Weder bei Kameras noch bei Objektiven.
In den 70er haben dann in erster Linie, die "kleineren" Hersteller entscheidende Innovationen gebracht.
Pentax Spotmatic, Olympus OM Serie, Minolta 7000 ( Anf. 80er ).

Nikon hat bereits in der zweiten Hälfter der 1960er und endgültig in der ersten Hälfte der 1970er jede Menge wegweisende Innovationen gebracht. Angefangen von einem Objektiv-Park, der vom 6mm Fisheye (wann hatten deutsche Hersteller ein Fisheye?) bis zum 2000er Spiegeltele reichte, über die Motorsystem für die Nikon F (noch etwas rustikal) und F2 (bahnbrechend), oder die Nikkormat EL, einen genialen Zeitautomaten, der immerhin schon 1972 auf den Markt kam.

Die legendäre Nikon F (ich habe noch eine liegen) kam bereits 1959 auf den Markt... Der erste Photomic-Sucher für die Nikon F (mit Offenblenden-Innenmessung TTL) 1965, dito die Nikkormat FT... Leitz kam mit der Leicaflex SL ein Jahr vorher, Zeiss mit der Contarex ein Jahr später.
Es lag schon zunächst am Preis, daß deutsche Firmen nicht mehr konkurenzfähig waren und natürlich
auch an den Verbesserungen der Japaner.
9 years ago
"Und am Rande angemerkt: bereits 1970 spielte die deutsche Kameraindustrie mit Ausnahme von Leitz keinerlei innovative Rolle mehr im Bereich der Fototechnik. Weder bei Kameras noch bei Objektiven"

Wann und womit, war Leitz seit Barnack inovativ??

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