Studio-Sharing auch für Amateurfotografen geeignet? 10

Ich betreibe ein Fotostudio im Raum Mönchengladbach im Rahmen eines Studio-Sharings.

Dabei wird die mögliche Nutzungszeit des Fotostudios in vier Viertel (Anteile) aufgeteilt, die dann einzeln gemietet werden können. Konkret bedeutet das, dass ein Monat in vier Anteile a 1 Woche aufgeteilt wird. Darüber hinaus stehen flexibel weitere Tage zur Verfügung, so dass das Studio kumuliert ¼ des Jahres genutzt werden kann. Benötigt ein Fotograf mehr Nutzungsdauer, so kann er natürlich auch mehrere Anteile anmieten (z.B. zwei ¼ Anteile, womit er die Hälfte der gesamten Nutzungsdauer verwenden kann). Das Studio kann dann in den angemieteten Zeitspannen für die typischen Arbeiten von Fotografen genutzt werden (z.B. Fotoproduktion, Workshop).

Das Angebot ist bei Profifotografen recht beliebt, da sie häufig ein Studio alleine nicht zu 100% auslasten und mit dem Studio-Sharing Kosten einsparen und gleichzeitig die wirtschaftliche Risiken reduzieren können.

Ich frage mich, ob auch Amateurfotografen Interesse an einem solchen Studio-Sharing habe und wenn ja, ob sie andere Anforderungen an das Studio hätten als ein Profifotograf.

Es wäre toll, wenn ihr eure Meinung dazu schreiben würdet.

Vielen Dank vorab.
7 years ago
Grundsätzlich hat wohl jeder ein Interesse an einem Studioshaaring.
Aber da wirklich viele verschiedene Faktoren, begrenzte Zeitfenster,
Modelabhängigkeit, nötige Erfahrung mit der vorhandenen Lichttechnik,
sehr verschiedene, individuelle Zielbilder, geringes Geldbudget und eine
praktikable Entfernung hineinspielen habe ich selbst wenig Motivation
nach einem Studio zu suchen, aber wenn in meiner Straße ein unkompliziertes
Angebot für € 10/h vorhanden wäre......

Ich nehme an, die Ansprüche und Einflußfaktoren bei Amateuren sind
so unterschiedlich, wie die Motivationen für die Fotografie selbst.
7 years ago
Also ich hätte an so etwas Interesse. Natürlich gibt es immer gewisse Vorbehalte, die besonders mögliche Schäden an technischen Geräten betreffen. Da ist es aber so, dass ich mir auch vorstellen kann, dass jeder seine eigenen Blitzköpfe benutzt. Das Zubehör dazu lässt sich bereits viel "unkomplizierter" sharen. Man muss sich natürlich über die Räumlichkeit selbst einigen können. Dann wäre schon viel gewonnen.
7 years ago
Ich bin Amateurfotograf und habe eine Studioanteilschafft. Wir teilen uns die Kosten für das Studio zu siebt.

Wichtig für mich als Amateurfotograf ist:
Fokus auf Buchungsmöglichkeiten ausserhalb der normalen Abrietszeiten. Abends und Wochenende ist bei Amateurfotografen mit 9-5 Job Shootingzeit. Da muss die Aufteilung fair geregelt sein.
Geteilte Nutzung von Requisiten, die sich nicht verbrauchen: Lichtformer teilen wir, Blitze nicht.
Einfacher Buchungsprozess: wir nutzen Google calendar. Unter der Woche trägt jeder ein, wie er Bock hat, first Come first serve, am Wochenende gibt es Kontingente.
Fokus auf optimale Nutzung und nicht Geldmacherei.
Bezahlbarkeit. Als Amateur ist es für mich Hobby, in das ich nur das Geld reinbuttern kann, was nach Abzug aller wichtigen Dinge übrig ist. Ein Profi macht eine andere Kalkulation auf.
7 years ago
Als Amateur lohnt sowas nur, wenn einigermaßen viele mitmachen, damit die Kosten niedrig bleiben.
Sowas im Amateurbereich ist eher was für Vereinsähnliche Gruppierungen.
Interesse dürften ziemlich viele haben, wenn es dann ans tatsächliche bezahlen und die dementsprechende Organisation, Bürokratie und Verantwortungübernahme geht, sieht es wahrscheinlich schon wieder etwas anders aus.
7 years ago
Für Amateure ist Miete statt Sharing sinnvoller, da die meisten eh nicht so viel im Studio machen. Und Miete dann stundenweise.
7 years ago
@Kay: Da wäre dann die Frage, wie hoch die Miete für eine Stunde ist.
Also hier im Raum Hamburg kann man ab 20 EUR/h eine coole Location mieten (eigentlich Konferenzräume o.ä.), dann natürlich ohne Studioblitze o.ä. Richtige Studios sind ganz selten mal für 30 EUR/h zu haben - meistens erheblich teurer - 100 EUR/h und mehr hab ich schon häufig gesehen.
Demgegenüber mal folgende Rechnung: Ein Studiobesitzer, der sein Studio inzwischen leider aufgegeben hat, musste für die Räumlichkeit inkl. Nebenkosten 600 EUR/Monat bezahlen. Das sind 20 EUR je Tag. Wenn er eine Tagesmiete von 50 EUR nimmt, dann genügen 12 Shootings/Shootingtage, um die Kosten für die Räumlichkeiten abzudecken. Für jedes weitere Shooting kann er das Zubehör pflegen.
Oder anders: Würden sich 6 Fotografen die Räumlichkeiten teilen, dann hätte jeder 100 EUR/Monat zu tragen. Dafür würde er durchschnittlich alle 6 Tage mehrere Stunden shooten können. Wenn man sich auch noch die Blitze usw. teilen will, dann kommen natürlich noch Kosten dazu. Das bleibt aber in jedem Fall günstiger als ein kommerzielles Mietstudio.
7 years ago
Du schreibst/frägst in der Überschrift "Studio-Sharing auch für Amateurfotografen geeignet?" und im Text sind dann Sätze wie >........ typischen Arbeiten von Fotografen genutzt werden (z.B. Fotoproduktion, Workshop). <.

Klingt also nicht ganz nach "ich will den <Amateur> ansprechen" da ich hier wenige kenne die Workshops machen - eher Modelsharing, sondern eher nach "ich mache Werbung für mich".

Aber um auf die Frage Studiomitbenutzung zu kommen.

Vor einiger Zeit stand ich vor der Frage - eigenes Studio, Studio nach bedarf mieten oder Studiomitbenutzer.
Jetzt fotografiere ich in erster Linie "onLocation" und seltener im Studio. Durch "onLocation" ist auch Lichttechnik vorhanden. Die erste Überlegung war einen kleinen Raum an zu mieten da ich bisher im Geschäft einen Raum hatte.
Gut erreichbar, nah, geeignet und preisgünstig ist in der Stadt schwierig und da ich selber noch geringe Studioauslastung habe - eher ein Klotz am Bein.
Die Möglichkeit "normale" Studios zu mieten steht mir immer offen.
Ich hatte dann die Wahlmöglichkeit zwischen drei Studios als "Untermieter". Beide waren gleich weit weg, die Studios waren unterschiedlich eingerichtet wobei das Thema Technik eher das Bonbon ist. Am Ende war die Nutzungsregelung für mich entscheidend. Im Studio 1 waren die Zeiträume vorgegeben und woher weiß ich das ich am 20-23. März das Studio brauche, bei Studio 2 kaufte ich Zeiträume und kann die selbst bestimmen - wer zuerst kommt ....... und bei Studio 3 war ich von der Auslastung des Besitzers abhängig. .
Die Frage die sich auch stellt, was ist in der Nutzung erlaubt und hier wird es dann auch wegen evtl. Haftungen interessant - Überlassung der Nutzungszeit an andere Fotografen, Modelsharing mit anderen Fotografen, Workshops geben usw. Im Augenblick sind das für mich unwichtige Punkte, trotzdem könnten die Punkte mal interessant werden. Auch entwickelt man sich als Fotograf weiter und auch ein Studio verändert sich mit der Zeit - vor allem wenn die Technik mit dabei ist. Deswegen ist auch die Frage wichtig - wie ist die Beendigung geregelt. Da macht es schon einen Unterschied ob man nur Untermieter bei einem Betreiber ist oder ob sich einige Freunde zusammen tun und was gemeinsam aufmachen.
Vielen Dank schon mal an alle. Ich finde es toll, dass ihr euch die Zeit genommen habt und eure Gedanken zu dem Thema geteilt habt.
7 years ago
Ob das Teilen eines Studios für einen interessant ist, hängt natürlich neben den Kosten davon ab, wie oft man das Studio für seine Arbeit wirklich braucht (Nutzen) . Nicht zu unterschätzen sind die Regeln für das Teilen des Studios und dessen Einhaltung.
Ich hatte mal eine Studio WG mit 2 anderen Fotografen. Der eine sammelte wie wahnsinnig Requsiten (er war der Hauptmieter) und die andere Fotografin, baute nach ihren Shootings regelmäßig den Setup nicht zurück.
Durch die vielen Materialien/Technik von 3 Fotografen war das eigentlich riesige Studio von seinem Ambiente äußerst wenig einladend für People-Fotografie und zum andern ging immer viel Zeit verloren für den Auf- und Abbau des Sets.

Heute habe ich mein eigenes Studio, etwas kleiner aber ich bin mein eigener Herr und kann auch mal das Licht stehen lassen für eine Produktion. Das ist mir viel Wert. Zudem sieht es nicht aus wie das Versuchslabor von Knoff-Hoff ;-)

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