Peoplefotografie lohnt sich das noch für Neueinstieg? 100

7 years ago
Peoplefotografie bedeutet ja eigentlich nichts anderes
als bewusst alle Momente vor und nach dem "Klick" auszuschließen.
Ist das nicht recht oft schade und sogar unnötig ?
Das Leben ist in Bewegung.
Ein Einstieg in People-Filmerei aktueller als jemals zuvor.
[gone] User_184280
7 years ago
Die Ansprüche an einen Fotografen oder die Erwartungshaltung, die beide von einem TfP-Shoot haben, können sehr unterschiedlich sein. Deshalb sage ich, dass es gut ist, wenn beide Seiten ähnliches erreichen möchten und schon auf relativ gleichem Niveau arbeiten.

Wenn ein Model eine TfP-Anfrage mit einem Pay-Angebot beantwortet, ist das natürlich immer ein Schlag ins Gesicht, aber schließt nicht eine Zusammenarbeit aus. Auch nach Pay-Terminen hat sich manches Model dann noch mal mit mir zum TfP verabredet, oftmals ist Geldmangel auch ein Grund, kein TfP zu machen. Eine Mitte-Zwanzigjährige ohne Job kann sich den Luxus nicht so oft leisten und so ist es immer noch eine win-win-Situation, auch wenn am Anfang eine Art Missstimmung da war. Dann nehme ich halt ein Taschengeld in die Hand, wenn ich den Typ suche. Stark tättowierte Models z.B. brauchen ja auch Geld für ihren Körperschmuck, geht ja richtig ins Geld ...
[gone] Pictures_Muc
7 years ago
Ich habe auch schon nach einem Pay Shooting ein TFP gehabt. Aber unter den genannten Umständen würde ich es nicht tun. Ein nettes nein, danke wäre ok gewesen. Ich sehe das auch so mit der win-Windows Situation. Das ist genau was ich erreichen möchte bei jedem Shooting. Selbst bei Pay können beide gewinnen durch das verlinken.
[gone] Pictures_Muc
7 years ago
Ups, win-win sollte das heißen
7 years ago
Mir erschließt sich die Thematik Anfänger und Anfänger auch nicht so ganz , was soll ich
als Anfänger von einem Model das das erste oder zweite mal vor der Cam steht lernen ?
Neben dem Aspekt das ein Model auch nicht wirklich gut sein muß nur weil es eben
schon 33 Shootings hatte ;)
Eine win - win Situation sehe ich dann eher bei Anfänger - Profi und sogar andersrum,
sei es wieder Basics , andere Herangehensweisen oder frische Ideen und Posen zu sehen
und um vielleicht auch das völlig natürliche abzubilden.....
Im Übrigen finde ich eine Absage wie : nö dein Stil gefällt mir nicht absolut ok und
finde ich deutlich besser als sonstiges rumgeschwalle , neben dem Aspekt das
als Ansporn zu sehen ;)
[gone] User_184280
7 years ago
Anfänger und Profi kann natürlich funktionieren. Ich denke da an den Fotografen, der einen Workshop bucht, um zu lernen, wie man Studioequipment benutzt, wenn der WS einer der besseren ist, hat er danach eher Ahnung. Auch ist es denkbar, dass ein erfahrener Fotograf einem Anfängermodell auf die Sprünge hilft, Posen heraussucht, korrigiert etc.

Ich kann nur von mir ausgehen und da ist es tatsächlich so, dass ich mit Anfängermodels nicht gerne shoote. Ich bin mir auch gar nicht so sicher, dass die Mädels von mir so viel profitieren könnten. Wir haben ganz andere Zielsetzungen. Model will schöne Fashion-Bilder, ich möchte ausdrucksvolles Porträts machen. Passt nicht zusammen.

Früher war das anders, als ich vor 8 Jahren mit Studioarbeit angefangen habe, habe ich mit unerfahrenen am Modeln interessierten Mädels sehr viel ausprobieren und dadurch lernen können. Es gab keine Erwartungshaltungen und wir hatten Spaß an der Sache.
7 years ago
Ausprobieren kann man doch alles - bei jedem Shooting. Die meisten Bilder auf meiner Sedcard sind entstanden, weil ich etwas ausprobiert habe und solange die Ergebnisse gut genug sind, merkt auch niemand, dass man da gerade irgendwas rumprobiert. Probleme gibt es nur, wenn die Ergebnisse ungenügend sind. Da verliert selbst meine Frau schnell die Geduld und ich bekomme eine Abmahnung.

Während eines Shooting probiert man die Feinheiten. Für die groben Sachen sollte man auf einen eher statischen Versuchsaufbau zurückgreifen, bei dem sich die Bedingungen jederzeit reproduzieren lassen. Anfängern empfehle ich da immer einen Schlosspark mit vielen Statuen oder etwas ähnliches. Über die Pose einer Statue hat sich schon ein anderer Künstler lange Gedanken gemacht. Man kann jetzt üben, welche Perspektive, Brennweite, Blende oder welcher Ausschnitt geeignet ist. Wenn man zu unterschiedlichen Tages- oder Jahreszeiten und zu unterschiedlichen Wetterbedingungen an den selben Ort kommt, kann man den Einfluss des Lichts studieren, mit Aufhellblitzen experimentieren usw. Was man dabei auf jeden Fall hat, ist ein geduldiges Model.

Die möglichen Kombinationen zwischen Anfängern und Profis werden hier meist viel zu sehr vereinfacht dargestellt. Die einzelnen Menschen sind viel zu verschieden, als dass man die gegenseitigen Beziehungen auf einige wenige Kategorien reduzieren könnte. Wenn man in der "Peoplefotografie" erfolgreich sein will, muss man in erster Linie an seinen Soft Skills im Umgang mit Menschen arbeiten. Wenn man dazu keine Lust hat, wäre vielleicht ein anderes Gebiet der Fotografie ein geeigneteres Betätigungsfeld. Manche Fotografen haben die notwendigen Skills nicht, aber versuchen dieses Defizit durch Einsatz von Geld auszugleichen.
7 years ago
Moin,

Ich habe die Diskussion mit einem schmunzeln quer gelesen und
das Thema hat es es in den Podcast #Fotominunten geschafft

Hier ein Link, für alle die mal reinhöhren wollen, das Thema beginnt bei Minute 18:33.

http://portrait-foto-kunst.de/vom-fotografen-edward-quinn-und-3-gruenden-warum-du-mit-der-peopelfotografie-anfangen-solltest-fotominuten-040/

Kurze Zusammenfassung in einem Satz:
Peopelfotografie Lohnt sich, weil es Spaß macht Menschen zu fotografieren und es technisch viel günstiger und einfach ist als früher.
[gone] Pictures_Muc
7 years ago
Hallo zusammen, finde ich cool, dass diese Thema auch andere Fotografen zu Kommentaren anregt und ja, unbedingt anfangen mit dem Thema. Das finde ich auch. Danke für den Link.
7 years ago
Lichtermeer - Du sprichst mir aus der Seele!!
[gone] User_184280
7 years ago
Cooler Blogkollege, geh ich gleich mal stöbern!
[gone] Graf Danilo
7 years ago
Anfangen möchte ich meinen Beitrag damit, indem ich ein Geheimnis lüfte: Vieles in den Beiträgen, die vom Einstieg in die People-Fotografie berichten, kann ich nachvollziehen, denn auch ich habe irgendwann einmal damit begonnen, diese zu lernen Und lerne noch immer!
Aber noch nie war es mein Ziel, ein Model dafür zu zahlen, dass es sich von mir fotografieren oder viellleicht sogar ihre Hüllen fallen lässt, wie ja zweifelsfrei aus meinem SC-Text hervorgeht. :)
Der Einstieg in die People-Fotografie war sehr hart und ich erntete eine Absage nach der anderen, unter denen einige darunter waren, über die ich - gottlob - nur schmunzeln konnte. Da zählte z.B. ein Model all seine Schönheits-Op's auf, von der Fettabsaugung bis zur Brustvergrößerung, welche die Schöheitschirurgen an ihr vollstreckten hätten und bat mich gleichzeitig um Verständnis dafür, dass sich diese Ausgaben doch möglichst schnell wieder amortisieren müssten, die errechneten 90,-- Euro (bis Akt) seien deshalb die allerunterste Grenze, die es dafür ansetzen müsse. Ein anderes Model (ob es "TFP" oder "Pay"-Shootings macht, ließ auch dieses in ihrem SC-Text offen) reagierte auf meine Anfrage und schrieb, dass es normalerweise sehr gerne auf "TFP" arbeitete, aber nur dann, wenn die Bilder eine Bereicherung für ihre SC seien; bei mir käme sie aber zu dem Schluss, dass ich dafür zahlen müsse.
So kümmerte ich fortan nur noch um Models, die in ihrem SC-Text "TFP" ausdrücklich anführten ... und bekam auch von diesen Models viele Absagen. Und so fotografierte ich halt die Models, die sich von mir fotografieren ließen ... und irgendwann, nach Jahren, gelang mir nach eigener Einschätzung ein großer Treffer: Ein Model hatte mich angeschrieben und fragte nach einem "TFP"-Shooting.
Ich war sofort begeistert von der Schönen, die sich mir (zum damaligen Zeitpunkt war sie siebzehn Jahre alt) beim späteren Shooting als sehr sympathisch, zurückhaltend und bescheiden (immerhin hatte sie zwei Tage vor dem Shootingtag den Vorentscheid für "Tirols next Topmodel" gewonnen, bei dem es am Ende den zweiten Platz belegt hatte) vorgestellt. Hätte sie mir davon was erzählt, wäre mir ganz bestimmt vor Aufregung die Kamera aus der Hand gefallen. Ab diesen Zeitpunkt - ich hatte die ersten Bilder von diesem Model in meine SC hochgeladen - begann mein "havarierter Kahn" endlich Fahrt aufzunehmen. Die Bilder dieses Models kamen super an und die Zugriffe auf meine SC nahmen schlagartig zu. Und nicht nur das: Ab und an hofierten mich jetzt die ersten Pay-Models - die geschäftstüchtigen unter ihnen schraubten deutlich ihre Gagen nach unten, während andere mir gleich ein "TFP"-Shooting anboten.
Was möchte ich mit diesem Beispiel sagen? Man braucht auch Glück.
Ich denke aber, dass es jeder Neueinsteiger für sich selbst entscheiden muss, ob er ein Pay-Model nimmt oder nicht. Allerdings glaube ich nicht, dass ein Neueinsteiger von einem Pay-Model, das von einem Fotografen zum nächsten tingelt und überall den gleichen Ausdruck und die gleichen Posen abliefert, so viel mehr als nur den Umgang mit Menschen, lernen kann. Wie oft liest man denn in Shootingbewertungen von der Enttäuschung die einem Fotografen mit einem Pay-Model widerfahren ist und das er, obwohl das eigentlich sein Ziel gewesen wäre, auch nur einen Zentimeter von ihren fest einstudierten Ausdrucken und Posen hat abbringen können und stattdessen den gleichen "Brei" bekommen hat als all die anderen Fotografen, die von diesem Model ebenfalls heimgesucht worden waren. Nur wem es gelingt, beim Shooting mit dem Model zu arbeiten, miteinander, Model und Fotograf, sich das Ziel, möglichst gute Bilder zu bekommen, die viele Facetten des Models zeigen, zu erarbeiten nur der hat ein Shooting gehabt, alles andere ist Einheitsbrei, vom Pay-Model an den Fotografen "verfüttert".
Auch muss jeder Anfänger für sich selbst entscheiden, ob er sich damit einen Gefallen tut, wenn er Workshops besucht (die dann meist nichts anderes sind als "Rudelschießen") und die daraus entstandenen Bilder ohne erklärenden Worte, dass diese aus einem Workshop stammten, in seine SC hochlädt, brav mit dem Model verlinkt.
Ob ich in den sechs Jahren, die ich nun in der People-Fotografie tätig bin, Fortschritte gemacht habe, das weiß ich nicht. Aber ich bin sicherer im Umgang mit den Models, selbstbewusster geworden.
Aber: Ich lerne noch immer ... und dieses Lernen wird wohl nie enden.
Ich wünsche euch allen allzeit gutes Licht!
[gone] Felix_91
7 years ago
Ich als Anfänger sehe es so, dass ich offen für alles bin. Wenn sich ein erfahrenes Model bereit erklärt nutze ich natürlich die Chance nehme aber auch gerne selbst Anfänger oder Personen aus dem Freundeskreis.

Meine ersten Portraits waren mit einer guten Freundin und obwohl ich das erste Mal Portraits gemacht habe und sie das erste mal davor stand hat es super Spaß gemacht und ich konnte auch daraus lernen. Einfach mal machen und gucken was bei raus kommt. Die Bilder die nicht so gut waren habe ich dann für mich versucht zu analysieren und die Fehler gesucht um diese beim nächsten Mal eben nicht zu machen.

Für mich ist es ein Hobby, neben vielen anderen Hobbys, was in erster Linie Spaß machen soll. Wenn die Chemie stimmt und man mit einem Anfänger shootet und am Ende einen schönen Tag verbracht hat hat es sich doch bereits gelohnt. Klar ist mein Ziel auch schöne Bilder aus jedem Shooting mitzunehmen, was mir bisher auch gelungen ist, aber wenn es mal nicht klappt war es immer noch besser als auf der Couch zu sitzen und nichts zu tun. Learning by Doing und Hauptsache die Fotograf-Model Chemie passt.
7 years ago
Ich mag den Felix dafür, dass er das geschrieben hat:

"Für mich ist es ein Hobby, .... , was in erster Linie Spaß machen soll.
Wenn die Chemie stimmt und man mit einem Anfänger shootet und am Ende
einen schönen Tag verbracht hat hat es sich doch bereits gelohnt."


7 years ago
Zwei Shootings dieses Wochenende, darunter mein erstes TFP. Zwei nette Menschen kennengelernt und schöne Stunden erlebt- Da sind die Bilder fast schon Nebensache.

Deshalb heute einmal das Musikstück des Tages hier

https://www.youtube.com/watch?v=MDGY9DCOXlo&list=RDMDGY9DCOXlo#t=41
7 years ago
Ich versteh die Fragestellung des Threaderstellers nicht so richtig. Aus meiner Sicht als Hobbyfotograf lohnt sich ein Hobby wenn es mir Spaß macht. Und dann bleib ich automatisch aus Spaß an der Freud dran. Hobby "lohnt" sich nie, außer zum Spaß. Aber das ist m.E. das einzige was zählt bei einem Hobby.

Natürlich verstehe ich das Problem, einen Anfang zu finden. Ohne Sedcard/Vita kein Vertrauen. Ich hab mit einem Workshop begonnen. Der hat Geld gekostet, aber jedes Hobby kostet Geld. Ich hab da was gelernt und meine ersten 2 TfP Shootings absolviert. Mit den Bildern als Basis kommen ausreichend Kontakte und Anfragen zustande, um zuversichtlich zu sein.

Portrait/People(/Street) lohnt sich für mich weil ich Gesichter und Emotionen mag und dabei auch meine Softskills weiterbilde. Das kann man immer brauchen, selbst im Beruf. :)
7 years ago
Zurückkommend zur Eingangsfrage:

Nein, Peoplefotografie lohnt sich für Neueinsteiger nicht. Du solltest damit nicht anfangen!
[gone] Felix_91
7 years ago
Ich finde der Einstieg lohnt sich. Hab mittlerweile als Anfänger ein paar Shootings gehabt. Mit bekannte, Personen die mich über Facebook kontaktiert haben oder auch über Kontakte hier und es stehen auch noch weitere Shootings aus.

Hab alle Shootings bisher ohne TFP gemacht. Finde es ist ein Hobby und sollte auch auf Vertrauensbasis passieren. Findet das Model die Fotos schlecht, dann veröffentliche ich sie auch nicht. Vertrag hin oder her.
Kann mich mit dem Gedanken nicht anfreunden als Hobby auch noch Verträge zu machen und Bürokratie Blödsinn. Sehe als Anfänger absolut keine Notwendigkeit für TFP. Vielleicht denke ich mit mehr Erfahrung anders drüber aber bisher habe ich keine schlechten Erfahrungen gemacht.
7 years ago
Hab noch über den Beitrag von Tim Brakemeier nachgedacht und
....eigentlich finde ich, dass niemand im Großraum Berlin Peoplefotografie
machen sollte.
Außer mir versteht sich.
Dann wäre mir schon sehr geholfen.

Deshalb kann auch ich nur ganz entschieden von Peoplefotografie abraten.
Speziell in Berlin.
Auch von einer eigenen Photovoltaikanlage wird extrem abgeraten.
(........speziell von E-On, Vattenfall, EnBW und RWE)
Logisch, oder ?
7 years ago
Stimmt Cowboy genau so hat das Tim sicher auch gemeint (grins)
#100Report

Topic has been closed