Was macht uns Fotografen eigentlich so verrückt an TfP 232

7 years ago
ja... ich hab genau diese Punkte gemeint!
Erstens, dass ich persönlich gern jedem Model RAW mitgebe, wenn es was damit anfangen kann. Oder nen Bearbeiter kennt. Denn ich persönlich gebe ja (oh schreck ) unbearbeitete JPGs mit. Und zwar sofort. Da muss ich mich nämlich beim Knipsen anstrengen. Bilder auf der SC kann ja jeder sehen.
Und zweitens: genau TfP ist ein Tauschgeschäft. Mit festen Regeln vom Gesetzgeber was Urheberrecht, Recht am eigenen Bild etc betrifft. Und Absprachen.
7 years ago
Ich bin auch kein RAW-Rausgeber. Auch bekommt mein Model nicht alle Bilder des Shoots. Was will es denn auch mit Augen zu und ungünstigen Posen? Ich treffe am PC eine Auswahl der besten Bilder des Shootings und bearbeite in meinem Stil aus jedem fotografierten Set 5-10 Bilder, je Aufwand. Diese im jpg Format abgespeichert gehen in die Dropbox.

Was mich interessieren würde:
Wieviel bearbeitete Bilder gebt ihr denn so an eure Models raus?
#43
[gone] User_478068
7 years ago
Das kommt drauf an...
Bei Studio Aufnahmen, ist die Ausbeute eher mager....da zählt schon die Perfektion..
Da bearbeite ich so um die 10-15 Bilder...
Bei Outdoor, ist das nicht so kritisch...da könne es schon 20-30 sein...
[gone] MauRocShi
7 years ago
@Artauge: aus den schlechten Fotos kann ein Model was lernen ;-). Es reicht aber auch, die dann kurz zusammen durchzublättern.
7 years ago
"aus den schlechten Fotos kann ein Model was lernen" - das ist überhaupt das beste Argument im gesamten Thread hier. OK, wenn die Fehler vom Fotografen zu verantworten sind, bringt das für das Model nicht so viel, aber alle Fotos, die handwerklich in Ordnung sind, können einem Model helfen, sich stetig zu verbessern.

Fotografen versuchen doch hoffentlich auch ständig, aus den schlechten Bildern zu lernen und die erkannten Fehler zukünftig zu vermeiden. Ist es fair, bei einem Shooting auf TfP-Basis, dem Model diese Möglichkeit vorzuenthalten?
7 years ago
@Cornelia
danke für den Hinweis mit dem "daraus lernen". Das stimmt. So hab ich es noch gar nicht betrachtet ;-)
[gone] User_184280
7 years ago
Ich stelle mir absurderweise mal vor, ich sei ein TfP-Model. Eine Fotograf fragt mich an und schickt ein Mood Board, das schnarchlangweilig und mainstreamig ist. Händchen an die Backe links, Ärmchen in die Hüfte etc. Ein Blick auf die SC verrät, das ist genau sein Ding, sie ist voll davon. Die Möglichkeiten in seinem Home Studio sind arg begrenzt, Photoshop ist ihm zu kompliziert. Da würde ich doch gleich absagen.

Ein anderer Fotograf ist vielseitig oder macht innerhalb seines Styles konsistent gute Aufnahmen, die Bearbeitung und Ausleuchtung ist immer gut gelungen, wenn nicht, werden die Ausrutscher verworfen. Fein, bin dabei!

Ich denke, anhand der SC kann man schon abschätzen, was da ungefähr auf einen zukommt.
#49
[gone] schallkoerper fotografie
7 years ago
natürlich kann man das anhand der SC abschätzen...woran denn sonst ?! ich habe aber manchmal das Gefühl da wird auf die Bilder geschaut und dann ein Filter drübergelegt um es irgendwie passend zu machen. Fragen nach ideen oder Konzept finde ich da meist etwas irritierend...weil. sieht man aus meiner Sicht was ich mache. und wie ich das mache. und wie das aussieht. wäre mir Bearbeitung egal koennte ich auch unbearbeitete Bilder auf meine SC packen.

"Denn ich persönlich gebe ja (oh schreck ) unbearbeitete JPGs mit. Und zwar sofort. Da muss ich mich nämlich beim Knipsen anstrengen."

da besteht keinerlei Zusammenhang. Du machst es wie Du es machst. ob dann was brauchbares bei rum kommt nur weil du meinst Dich anzustrengen. kann sein. kann nicht sein.

was sollte daran so schlimm sein übrigens ?! halte ich für unnötig, kann man auch später machen. die meisten Menschen wollen die aber gar nicht. und es befassen sich auch nicht so irre viele Menschen mit den Bildern aus der Sicht da was zu lernen. die liegen dann eher als Datenleichen auf dem Rechner und nehemn Platz weg. meine Erfahrung :)
7 years ago
na was das Handwerk angeht, hoffe ich doch mal grundsätzlich, dass der Fotograf seine Kamera im Griff hat. D.h. ausser nem Ausrutscher beim AF sollte jedes Foto gut belichtet sein, der Ausschnitt passen und verdammt das Dibg heisst Sucher also bitte schaut vorm Knipsen durch den Sucher und sucht auch nach Dingen, die man vor einer Aufnahme vermeiden kann. Es heisst ja Fotograf ubd nicht Photoshopper.
Also der Fotograf gibt sich alle Mühe mit dem Equipment, der Location und dem Wohlergehen des Modells. Chance dass er handwerkliches Material in Umlauf bringt, eher gering. Und bitte dran denken auch wenn früher alles Schwarzweiß war zbd sich das auch nit durchgesetzt hat... KB-Filme hatten nur 36 Bilder, Rollfilm je nach Aufnahmeformat zwischen 8 und 16. Großbild waren einzelne Nrgative. Ein Polaroid kostete viel für fotochemische Belichtungsmesseung. Und ausser bei Packshots oder Repros heisst es Beleuchtung und nicht Ausleuchtung. Und bei einem Diafilm konnte msn auch nit am Projektor was heller oder dunkler regeln. Also wenn der Fotograf also sorgfältig arbeitet und nicht jede Bewegung des Midels gleich als Pise knipst, dann bekommt das Model doch nur gute Aufnahmen. Und wenn dann was doof ust... Augen zu odrr so.. hey ja das wird auch keiner missbräuchlich online stellen.
[gone] Pictures_Muc
7 years ago
@Image-Noir
ich finde deinen Kommentar wirklich gut. Nicht einfach so drauf los, nur weil es die Technik erlaubt. Ich bin auch eher der Fotograf, dem Photoshop fremd ist. Ich fotografiere so, wie das Bild zum Schluss sein soll. Vielleicht noch etwas ausrichten und bearbeiten im Lightroom, aber das war's dann auch.

Zu der Frage von Vorpostern " wieviel Bilder man bearbeitet rausgibt ..." bei mir ist es unterschiedlich. Ich lasse zuerst immer das Model raussuchen, welche Bilder Sie bearbeitet haben möchte. Binde sie somit aktiv in die Nachbearbeitung ein. Wenn Sie die Auswahl trifft, weiß ich, dass sie mit den Bildern auch zu frieden ist.
Da kommt es schon mal vor, das es 20 - 30 > aufwärts sind.
Ich finde es gut, da auch das Model merkt, man ist nicht nur dem Shooting interessiert, sondern man ist gleichberechtigt bei der Nachbearbeitung. Natürlich suche ich selbst auch Bilder raus, die mir gefallen und die bearbeiteten stelle ich dem Model dann auch zusätzlich zur Verfügung.

Da alle Bilder dauerhaft dem Model zugänglich sind, kann es auch passieren, dass man etwas später diese Bilder noch mal anschaut, bearbeitet und dann auch veröffentlicht.
Ich denke, wenn man das wirklich lebt, dann kommen auch vollkommen problemlos weitere Shootings mit dem Modell zustande, was ja auch in meinem Interesse ist als Fotograf.
Sie weiß von Anfang an, dass Sie voll mit eingebunden ist und nicht benachteiligt wird.
[gone] schallkoerper fotografie
7 years ago
welche Mitelformat hat 8 Bilder gemacht ? meine Mamiya C33 macht 12, die RB67 10. ach ja...bei mir gibt es wirklich Negative die dann logischerweise nicht den Besitzer wechseln.

aber Bearbeitung gehört dazu, für mich. wenigstens im Digitalen. das "große" Photoshop besitze ich gar nicht, nur Lightroom. Fotografien sind da für mich tatsächlich eher Rohmatieral selbst wenn ich vergleichsweise wenig bearbeite.
7 years ago
@eckisfotos
Ich gebe auch mal Prints heraus!

Und @Michael.M
natürlich nicht 9x15, sondern Richtung A4

RAWs sind halt genau das: ROHdaten...
Auch in analogen Zeiten gab es kein "unbearbeitetes" Bild. Schon mit der Wahl des Papiers oder der Zusammensetzung der Bäder hat man Einfluss genommen, und wenn man noch weiter gehen will natürlich auch mit der Wahl des Films.

TFP ist ein Begriff aus der analogen Zeit, klar.
Aber genau wie zu diesen Zeiten gibt es auch die Entsprechungen.
Negative - Raws
Kontaktabzüge - kleine JPGs zur Auswahl
Prints - die bearbeiteten (ob nun in Lightroom oder auch noch in Photoshop) JPGs in voller Auflösung
(und evtl natürlich auch ausgedruckt)

"never touch a running system". Warum auch?

@pam.meier
Warum wäre es denn absurd, mal Model zu stehen? Trau dich! ;-)
7 years ago
Ein interessanter Thread!
Eine bunte Mischung aus pro und contra-gefällt mir.
Nun, ich bin model und ich shoote nur auf tfp-basis. Für mich ist die Fotografie ein Hobby (was nicht negativ behaftet ist), das ich mit viel Einsatz betreibe. Und dann kommen wir auch gleich zum Thema Pay vs. TfP. Wenn ein Model, davon lebt, vor der Kamera zu stehen, dann ist es ja ok, wenn sie eine Gage verlangt. Aber mal ehrlich, wie viele haben hier einen Gewerbeschein? Ich denke, die meisten sind in der mk, weil sie eine Leidenschaft für die Fotografie besitzen und hier eine Plattform gegeben ist, diese mit anderen zu teilen. Beide Seiten der Kamera leben ihr Hobby-wozu dann pay?
Herausgabe von raws ist echt ein Riesenthema, das man endlos diskutieren kann. Der Vorteil bei TfP ist ja, dass man alles vereinbaren kann, was man, wie man es möchte.
Wie Kyria geschrieben hat, sollte ein TfP auf gleichem Niveau stattfinden. Also gleiche Rechte für alle Beteiligten. Warum soll dann das Model nicht die Raws bekommen können? Weil es Tradition ist?Na dann viel Spaß, man kann auch wieder am Kohleofen sein Schnitzel braten. Urheberrecht? Ist auch kein Argument, denn in jedem raw ist die Kamera, das Kopierdatum, das Erstelldatum und wenn man es richtig macht, auch der Kamerabesitzer hinterlegt. Bearbeitungen-Fotografen wollen so bearbeiteten wie sie wollen, was ist, wenn das model einen anderen Geschmack besitzt und lieber ein anderes Bidl gewählt hätte? Stehen da wirklich beide Seiten auf gleicher Augenhöhe? Oder sind die unbearbeiteten Bilder so schlecht (Zitat Handybilder), dass man sie nicht zeigen kann/möchte? Warum soll dann das model die Fähigkeiten des Fotografens erdulden?
Ich persönlich möchte schon die Raws haben. Denn ich möchte Bilder von mir veröffentlichen, mit meiner Handschrift, wie ich mich sehe und nicht wie andere vermuten, wie ich sein könnte. Wenn ein model wie ich, sich die entsprechende Software kauft, sich etwas Zeit für die Bea nimmt, warum wollt ihr Fotografen Euch dann mit den models wegen Bearbeitunsgwünschen rum ärgern?
Anmerken möchte ich auch, dass 99% der Bilder auf meiner Sedcard von mir bearbeitet sind und ich von jedem Shooting die raws erhalten habe.
Tfp bedeutet fürt mich auch, dass ich die Wünsche des Fotografens berücksichtige. "Schreib bitte meinen Namen nicht unters Bild" oder schreibe "Bea vom Model" oder füge bitte mein "Wasserzeichen" ins Bild. Ist doch alles machbar.
So What-lasst uns shooten gehen!!!!
[gone] MauRocShi
7 years ago
Ich Stimme dir in den meisten Punkten zu, nur: warum sollte jemand, der Geld verdient keine Leidenschaft für die Fotografie haben? Der Idealfall ist doch der dass man mit Begeisterung seinen Beruf ausübt oder seinen Job macht. Ich für meinen Teil mache beides gerne, meine Hauptarbeit und das Modeln und das unternehmerische Drumherum (ja, ganz legal mit Gewerbeanmeldung).

Manchmal, man höre und staune, mache ich auch Tfp ;-)
[gone] Pictures_Muc
7 years ago
@StMe ich finde deine Einstellung super und sehr passend zu meiner :)
So halte ich es auch und wenn man sich abspricht, passt alles.
Bin zwar neu hier als Fotograf, aber das habe ich recht schnell verstanden, dass TFP = Gleichberechtigung bedeutet. Bei Pay kaufe ich die Zeit und es gibt vielleicht Bilder für das Modell. Aber das ist ein anderes Thema.
Liegt letztlich daran, wie man sich versteht. Ich muss es ja nicht, da ich für ihre Leistung komplett bezahlt habe.
7 years ago
@MauRocShi: ich schliesse bei pay definitiv keine Leidenschaft aus. Mein Gedanke ist, dass wir in einer Community sind, in der alle Beteiligten ihre Leidenschaft/Interesse mit anderen teilen können. und dereinzige (in meinen Augen, der relevant ist) Antrieb bei einem tfp-shooting ist doch die Leidenschaft für gute Fotografie.
@Pictures Muc: echt, kauft man bei einem pay-Shoot die Zeit? Ich dachte, man entlohnt eine vorher vereinbarte Leistung.
[gone] User_6449
7 years ago
Fotografie ist natürlich ein Geschäft wie jedes andere, aber manchmal macht man eben auch mal was ohne Geld. Als freie Arbeit, kreatives Projekt, für die Kunst, zum Vergügen, oder wie man es auch immer beschreiben möchte ...
#60

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