Welchen Farbraum nutzten in der Fotobearbeitung 16

[gone] Christian.W
6 years ago
Ich habe einen Monitor mit 99% Adobe RGB - Abdeckung und nun habe ich ein Problem. Die Bilder wenn ich diese hoch lade in die MK sehen in Adobe RGB toll aus und wenn ich den Monitor umschalte in sRGB sind halt von den Farben nicht mehr soooo schön.

Wenn ich jetzt aber die Farben in der Fotobearbeitung nach sRGB bearbeite und es dann abspeichere in der MK, ist das Bild logischerweise in Adobe RGB übersättigt.

Bearbeite ich das Foto von den Farben in Adobe RGB dann sehen natürlich die Farben in sRGB blaßer aus, da ja nun mal sRGB nicht so viele Farben darstellen kann.


Wonach entwickelt Ihr eure Bilder? Nach dem Adobe RGB oder nach dem sRGB Farbraum?
#2
Bin jetzt nicht der Spezialist dem ganzen. Kann nur erläutern wie ich es handhabe. Monitor ist erst mal ein EIZO 2420 der Monatlich mit Spayder 4 kalibriert wird. Bearbeitet wird in Adobe Creative Cloud in RGB und Monitor natürlich auch auf RGB eingestellt. Dann in Datei-Exportiren für Web in sRGB konvertiert und abgespeichert. Dann wenn auf MK Monitor auf sRGB eingestellt und alles sieht aus wie in Adobe RGB . Vergesse manchmal zurück auf RGB den Monitor zum bearbeiten zu stellen und bearbeite dann im RGB Modus und der Monitor ist noch im sRGBmodus. Haut natürlich dann nicht hin. Ob es dir hilft? Keine Ahnung.
[gone] User_6449
6 years ago
Ich verwende sRGB.

Wenn man Adobe RGB korrekt zu sRGB konvertiert,
sieht man sowohl auf Papierabzügen als auch auf
Bildern im Internet praktisch keinen Unterschied.

Wenn man trotzdem Farbverschiebungen sehen
sollte, hat man bei der Konvertierung etwas falsch
gemacht.
[gone] Christian.W
6 years ago
Also mein Monitor ist Hardwarekalibrierbar und kann diesen unabhängig von der Grafikkarte kalibrieren mit dem Spyder 5 pro. Habe den Monitor in Adobe RGB und in sRGB seperat kalibriert. Gibt dann noch einen SW Modus aber das ist jetzt Nebensache.

Wenn ich jetzt ein Bild abspeichere mit Lightroom CC (oder Photoshop CC ), ist es egal ob ich sRGB oder Adobe RGB nehme.

Denn wenn ich das Bild in Adobe RGB Modus des Monitors bearbeitet und dann nach dem speichern (egal ob in Adobe RGB oder sRGB) umswitche in sRGB fehlen nun mal Farben.

Wenn ich das Bild in sRGB Modus des Monitors bearbeite, und dann das Bild speichere (auch egal in welchen Farbraum), und dann auch in den Adobe RGB Modus gehe, ist das Bild übersättigt.

Habe den Benq sw2700pt nutze den Spyder 5 pro zum kalibrieren und als System Win 10.

Man kann es gar nicht so hin bekommen, das es keinerlei Farbverschiebungen gibt. Also ich bekomme es absolut nicht hin. Egal was ich tue. Habe heute mich sehr lange mit dem Monitor beschäftigt und probiert auch die Treiber der Grafikkarte neu instaliert usw.... bringt alles nix.

Auch hier in der MK sehen alle Bilder anders aus auf meinem Monitor wenn ich den Monitor von sRGB Modus in den Adobe RGB Modus umswitche. Jedes Bild hat dann mehr Farben.

Aber vielleicht mache ich ja auch etwas falsch ?
[gone] User_6449
6 years ago
Natürlich sehen alle Bilder anders aus, wenn Du Deinen
Monitor als Hardware auf Adobe RGB umstellst, denn im
Internet und für Fotoabzüge ist sRGB erforderlich.

Hardware und Software müssen synchron laufen ...
Wenn ich dich richtig verstehe wunderst du dich das dein Monitor, wenn du im Internet bist zwei verschiedene Sättigungen anzeigt wenn du den Monitor von RGB auf sRGB zwitschst bzw. umgekehrt. Richtig? Wenn du wie gesagt ein bearbeitetes RGB Bild in sRGB konvertierst und im Netz hochladest, muß der Monitor auf sRGB sein. Dann gibt er den Internet sRGB Farbmodus richtig wieder. Zwitschst du aber im Internet den Monitor auf RGB. sättigt er die Farben zu kräftig. Auch beim bearbeiten von RGB Bild und Monitor auf RGB eingestellt, und du zwitschst den Monitor auf sRGB beim bearbeiten, werden die Farben Flach. Dann ist der Monitor nur im falschen Farbmodus. das sRGB am Monitor ist nur für das Internet gedacht. Bearbeiten kannst du in beide Farbräume. Der Monitor muß aber beim bearbeiten auf RGB bleiben. Nur im Netz stellst du ihn auf sRGB ein. Vorausgesetzt, das Bild ist im sRGBmodus für das Netz abgespeichert. Nochmal. Das sRGB vom Monitor ist nur für das Internet gedacht. Das RGB zum bearbeiten. Drucken lasse ich in meiner Druckerei in RGB wieder. Lasse ich über das Internet Drucken dann wieder sRGB. Kann aber auch sein das die meine RGB in der Druckerei in sRGB umwandeln. Keine Ahnung
6 years ago
Hallo Christian,
Deine Situation ist mit meiner direkt vergleichbar. Ich verwende einen Monitor mit einem erweiterten Farbraum (erweitert bezogen auf sRGB). Ich verwende beim Monitor ausschließlich den vollen Farbraum, den er mir bietet und schalte nie in den sRGB-Modus um. Die Bildbearbeitung mache ich ebenfalls in einem erweiterten Farbraum (z.B Adobe-RGB oder LAB). Wichtig ist aber, dass der verwendete Farbraum beim Speichern als Information in das Bild eingebettet wird.

Bei der Anzeige auf Deinem Monitor entscheidet erstmal die zur Anzeige verwendete Software, wie das Bild aussieht. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Monitor einen sRGB- oder einen erweiterten Farbraum hat. Ein Wert von Rot 255 ist immer das maximale Rot, das ein Monitor darstellen kann. An dieser Stelle kommt die im Bild eingebettete Farbrauminformation ins Spiel. In einer sRGB-Datei steht ein sattes Rot mit dem Wert 255. Damit auf Deinem Monitor eine Farbe angezeigt wird, die diesem sRGB-Rot entspricht, darf die Software aber vielleicht nur 210 oder 220 auf Deinem Monitor ausgeben. Die Software kann immer nur dann einen passenden Wert an den Monitor ausgeben, wenn die eingebette Farbrauminformation sagt, wie der Farbwert im Bild zu interpretieren ist.

In einer idealen Welt würden alle Bilder die passenden Farbrauminformationen enthalten und jede Software würde diese Informationen richtig interpretieren. Das ist leider nicht so. Es gibt Bilder, die keine Informationen darüber enthalten, nach welchem Farbraum sie zu interpretieren wären und es gibt Software, die mit Farbrauminformationen einfach nichts anfangen kann. Damit man auch in diesen Fällen eine halbwegs brauchbare Darstellung auf möglichst vielen Ausgabegeräten erhält, hat sich sRGB als kleinster gemeinsamer Nenner herausgebildet. Bei vielen Softwareprodukten lässt sich auch ein Farbraum einstellen, der benutzt wird, wenn das Bild selbst keine derartigen Informationen enthält.

Damit Deine Bilder auf anderen Monitoren möglicht ähnlich zu Deiner eigenen Darstellung ausgegeben werden, ist es hilfreich, wenn Du die Bilder aus dem verwendeten erweiterten Farbraum in den kleinen sRGB-Farbraum umwandelst und einen eventuellen Zeichnungsverlust in einzelnen Bildteilen dabei in Kauf nimmst. Direkt notwendig ist sRGB für das Internet nicht.
[gone] Christian.W
6 years ago
Hallo Matthias,

erst mal danke für die ausführliche Antwort. Also habe ich Dich dann richtig verstanden, ich sollte weiterhin das Bild im erweiterten Farbraum RGB bearbeiten und dann mit Lightroom oder Photoshop in sRGB abspeichern ?

Das heißt also das nur die Leute das Bild in auf einem sRGB Monitor anschauen, es normal sehen aber halt mit Qualitätsverlust blaßere Farben.
Wäre es nicht gleich besser das Foto in sRGB zu bearbeiten mit den Farben die man sich vorstellt und es dann so auch abzuspeichern, damit das Foto dann nicht so (blaß) wirkt.


Dann ist aber meine Frage, warum dann überhaupt das Bild im erweiterten Farbraum bearbeiten? Warum überhaupt dann so einen Monitor benutzen, wenn man es eh nicht richtig (voll) nutzen kann für das WEB ?

Nur dafür, dass es dann irgendwann vielleicht für einen eventuellen Druck benützt wird?
6 years ago
Der erweiterte Farbraum bringt nur was beim Betrachten auf entsprechenden Monitoren oder für den hochwertigen Fotodruck. Dann müssen die Bilder aber auch mit 16 Bit-Farbtiefe bearbeitet werden. Sonst habe ich zwar einen erweiterten Farbraum, dafür aber gröbere Abstufungen in den Farbverläufen.

Für das Internet ist sRGB Standard. Moderne Webbrowser unterstützen zwar Farbprofile. Bei geschätzten 98 % aller Betrachter ist aber das Farbmanagement nicht richtig konfiguriert bzw. gar nicht möglich (Smartphones, billige Monitore, ...).

Der Vorteil von AdobeRGB liegt übrigens in einer feineren Differenzierung der Grüntöne. Kommt bei meinen Motiven eher selten vor :-)
Ich bearbeite daher eigentlich alle Bilder in sRGB, außer bei speziellen Druckaufträgen. Selbst SW-Motive werden als sRGB gespeichert, auch wenn da keine Farbe drin ist.
6 years ago
Hallo Christian,

wenn Du Deine Bilder im Adobe-RGB-Farbraum bearbeitest, dann nach sRGB konvertierst and so im Internet vefügbar machst, dann sehen die, die Dein Bild ansehen, keine blassen Farben. Sie sehen das Bild fast genau so, wie Du selbst.

Einen guten Monitor mit erweitertem Farbraum habe ich mir gekauft, damit ich meine Bilder in möglichst optimaler Qualität ansehen kann. Dazu gehört dann auch, dass ich sie in möglichst optimaler Qualität bearbeite. Es macht für mich keinen Sinn, viel Geld für qualtitativ hochwertige Kameras, Objektive, Monitore, etc. auszugeben und dann von vornherein auf einen Teil dieser höheren Qualität zu verzichten.

Wer als Profi davon lebt, Bilder für die Verwendung im Internet zu erstellen, der schaut nicht darauf, die maximal mögliche Qualität für ein Bild auf seinem eigenen Monitor zu erstellen, sondern die maximale Qualität bei sRGB herauszuholen, weil auf den meisten Monitoren nicht mehr darstellbar ist. Für diese Leute haben Monitore die Funktion, dass sie auf den sRGB-Farbraum umgeschaltet werden können.

Wenn Du nur für das Internet und für andere Leute arbeiten möchtest, dann ist es in der Tat einfacher, nur in sRGB zu arbeiten (die Bilder lassen sich dann auch einfacher bearbeiten). Wenn Du später mal mehr mit einem Bild machen möchtest, fängst Du halt wieder von vorne an.

Und nur, damit keine Missverständnisse entstehen. Ich speichere meine Bilder immer mit dem Farbraum ab, mit dem ich sie erstellt habe. Alle Versionen im sRGB-Farbraum sind Kopien davon.
6 years ago
Fürs Web ergibt eine AdobeRGB Kalibrierung tatsächlich keinen Sinn...
AdobeRGB war auch eigentlich nie dazu gedacht im Web angewendet zu werden.
Selbst sRGB ist für die meisten Betrachter noch zu hoch gegriffen, wenn man bedenkt, dass 95% der User weder einen Kalibrierten Monitor, noch eine passende definierte Betrachtungsumgebung und schon gar nicht einen richtig eingestellten Monitor haben.

AdobeRGB ist also wie du schon vermutet hast eigentlich nur für dich selbst und den Druck interessant.
Das ist aber nichts schlimmes, wenn wir uns mal erinnern, dass es mal nichts anderes gab als die eigene Verwendung...

Wenn du dir den Aufwand machen möchstest, wäre folgende Herangehensweise wohl geeignet:
Kamera auf den AdobeRGB, in AdobeRGB mit AdobeRGB Monitor bearbeiten und abspeichern, sich daran erfreuen und evtl drucken.
Fürs Web dann Monitor auf sRGB, in sRGB nochmals bearbeiten und abspeichern fürs WEB...
[gone] Christian.W
6 years ago
@Prisma Photography

das habe ich mir schon fast so gedacht, dass es eigentlich nur für einen alleine zu Hause ist das Adobe RGB bzw. für den Fotodruck.

Danke an alle für die hilfreichen Kommentare. Dann weiß ich jetzt in welchen Farbraum ich meine Bilder bearbeite für das WEB.

Wünsche einen schönen Sonntag und gutes Licht, tolle Shootings und schöne Fotos!

Christian
[gone] ReneMa-Fotos
6 years ago
Ich nutze nen Samsung XYZ bildschirm OHNE kalibrierung.... darauf bearbeite ich etc pp ... so sehe ich die bilder genau wie 99% aller bildbetrachter :D wenn ich mal was ausgedruckt hab haben die farben dennoch gepasst...

let the shitstorm begin :D
[gone] User_478068
6 years ago
http://fotovideotec.de/farbmanagement/
Der Link ist klasse, da ist auch alles erklärt...

Topic has been closed