Ist Bildqualität heute noch wichtig ? 76

6 years ago
Den meisten Fotografen sind die Möglichkeiten, die ein iPhone bietet, wohl zu gering. Egal, welches Equipment ich verwende, für gute Fotos darf ich den Leistungsbereich dieses Equipments nicht verlassen. Für beeindruckende Wildlife Fotos werden ich um lichtstarke Teleobjektive nicht herumkommen. Bambi im Streichelzoo könnte ich vermutlich auch mit einem iPhone gut photografieren.
6 years ago
Die meisten werden mit Discounter Qualität abgespeist auf diversen Plattformen und wenn man eben nix besseres kennt - findet man auch das toll...
Genauso wie man von der Jagd nach Billiger und Schneller dazu gebracht wird, im Discounter bitte schön den sauren Kaffee zu kaufen, die runden Fett Objekte mit Salz (aka Wurst abgepackt, haltbar) oder diese blass roten Wasserobjekte (aka Tomaten) - und das ganze auch bitte noch toll zu finden...

Jeder kann machen was er will, egal ob die 99zigste Casting Staffel oder den billigen Kaffee...

Ich mach mach mein Ding und das ist eben nicht Insta und Co....
[gone] Felix_91
6 years ago
Zitat: "Wofür machst Du Bilder? Für das Lob auf FB/Instagram/MK?

Es ist nicht die nackte Frau, mit perfekten Farben und perfekter Schärfe abgebildet, die dir likes und Lob einbringt. Es ist dein Marketing-Konzept: wie gut kannst du dich mit Leuten verknüpfen, Sichtbarkeit erzeugen und sie überzeugen, dir ein like zu spendieren.

Konkret: like und lobe auf der MK 100 Bilder von verschiedenen Fotografen pro Tag, und Du bekommst GegenLob. Zahle FB für die Reichweite und Du bekommst likes. Werde Fussballstar und Du kannst mit deinem mit dem Handy fotografierten Salat likes auf Instagram bekommen. Mehr als ich mit dem schärfsten Aktfoto.

Macht dich das dann glücklich?"

Du bringst es einfach auf den Punkt. Es ist nur fürs eigene Ego... Klar freut man sich aber ab wie du sagst. Ab einem bestimmten Bekanntheitsgrad bekommt man für alles Likes. Egal was man postet.

Hab neulich von jemanden gelesen, dass er Bilder die nicht innerhalb einer bestimmten Zeit eine bestimmte Anzahl an Likes bekommen, wieder löscht. Da frage ich mich doch echt wofür fotografiert man? Ist derjenige überhaupt von seiner eigenen Arbeit überzeugt? Zu jedem Bild was ich veröffentliche stehe ich. Ich lade es hoch weil es mir gefällt. Bekommt es nun viele Likes dann ist es schön aber mehr auch nicht. Bekommt es weniger, aber dafür ehrliche Likes oder auch Kommentare ist es auch in Ordnung. Ich stehe zu meinen Fotos. Ich fotografiere für mich und nicht für andere.
6 years ago
@ Felix 91 :

Diesmal volle Zustimmung ! ;-)

Bilder wegzulöschen, weil sie keine Klicks und keine Kommentare oder nur Kritik bekamen ... dem käme es aber auch fast gleich, wenn ich sie in die hinterste Galerie verschiebe. Wer keine 10 Galerien verfügbar hat, sondern mit begrenzter Bildmenge auskommen muß, wird halt doch stärker selektieren.
Umgekehrt habe ich Hunderte von Bildern in der Warteschleife, um sie irgendwann mal noch zu präsentieren.
Daher bleibe ich auf dem Weg, die Häufigkeit von Shootings anzupassen an das, was zeitlich und finanziell machbar ist. Deshalb nehme ich auch nicht jedes Shooting an, sondern selektiere noch verstärker als früher, welche Shootings ich noch machen würde. Letztlich entfallen auch welche, deren Erfahrung ich zwar doch mal machen wollte, aber nun nicht wiederholen würde.
[gone] User_6449
6 years ago
Wenn es um die technische Qualität geht:

Die hat zugenommen, weil heutzutage selbst mit Mittelklasse Kameras
technisch gute Fotos möglich sind. Auch die Preise für gute Abzüge und
Drucke sind mittlerweile sehr günstig geworden. Vor 15 Jahren war das
alles noch viel schwieriger und teurer.

Wenn es um die gestalterische Qualität geht:

Die hat abgenommen, weil durch die viel einfachere und preiswertere
Technik immer mehr Menschen Bilder machen und diese dann auch
veröffentlichen, welchen das passende Talent, bzw. das Augenmaß für
die Fotografie fehlt.

In der Kombination hat man somit massenhaft Bilder im Internet die
vielleicht richtig belichtet sind, bei denen man sich jedoch inhaltlich
und gestalterisch fragt: "Wozu soll das gut sein? Hätte man das nicht
besser in der Schublade verschwinden lassen sollen?".

Was die "Likes" betrifft:

Die sind zwar für die Selbstbestätigung gut aber ansonsten wertlos,
weil man nicht nachvollziehen kann, weshalb dem Betrachter etwas
gefällt. Speziell bei Personenfotos mag der Betrachter oft einfach nur
das Model, die technische oder gestalterische Bildqualität sind ihm
dabei vollkommen egal.

Bei Landschaft, Architektur, Reportage, Stilleben usw. mag das anders
sein, denn dort fällt der "Sympathieeffekt" eines Models weg ...
[gone] Christian.W
6 years ago
@ Peter Herhold

Dann kann man fast schon sagen, dass Landschaft, Architektur, Reportage, Stilleben usw. diese Aufnahmen mehr nach Qualität beurteilt wird als wie z.B einer Portraitaufnahme ?

Wenn mal irgendwann "das Hobby" zum Beruf werden sollte oder eventuell auch mal was verdienen möchte nebnebei, man aber mit Landschaft, Architektur, Reportage, Stillebenaufnahmen usw. nicht gerade viel verdienen kann.

Ich bin der Meinung, dass meiste verdient man halt mit Portraitaufnahmen (Hochzeiten) oder täusche ich mich da?
6 years ago
Wer hier mitsuchen will nach Bildqualität, kann mal so vorgehen :
Im Bildupload irgendein Datum vor 2015 (also seit min. 3 Jahren) wählen und dann auf Entdeckung nach den schönsten Bildern gehen bzw. clicken ... umso besser, wenn das gewählte Bild gar keine oder unter 5 "Großartige" hat ... so kann man hier viele Werke erneut "up to date" machen. Achso, das Model war hier seit 4 Jahren nicht mehr online ? Umso besser, denn dann kommt das Lob ganz dem Bildwerk zu !
[gone] User_6449
6 years ago
Zitat Christian.W:

Dann kann man fast schon sagen, dass Landschaft, Architektur,
Reportage, Stilleben usw. diese Aufnahmen mehr nach Qualität
beurteilt wird als wie z.B einer Portraitaufnahme?

So ist zumindest meine Einschätzung.

Beispiel:

Vor einiger Zeit war ich auf einer Ausstellung von Ansel Adams. Wenn
seine Landschaftsfotos nicht technisch und gestalterisch so fabelhaft
wären, würde sich niemand dafür interessieren. Ohne die besondere
Qualität wären es einfach nur Wald, Berge und Flüsse, wie auf vielen
Urlaubsfotos ...
[gone] User_6449
6 years ago
Zitat Christian.W:

Ich bin der Meinung, dass meiste verdient man halt mit Portraitaufnahmen
(Hochzeiten) oder täusche ich mich da?

Das habe ich bis 2010 gemacht, aber der Preisdruck ist enorm,
weil es eben sehr viele Hobbyfotografen "nebenbei" machen.

Deine Bilder müssten also qualitativ wirklich sehr gut sein und
"das gewisse Etwas" haben, um überhaupt einen profitablen
Preis verlangen zu können. Und ob die Kunden diesen Mehrwert
dann auch tatsächlich erkennen und bezahlen wollen, steht auf
nochmal auf einem anderen Blatt ...
6 years ago
Man muss doch einfach nur mit dem Model absprechen ein und dasselbe Bild gleichzeitig hoch zu laden.

Bei Ihr kommt man mit dem Re-Load zur statistischen Like Erfassung nicht mehr hinterher (wenn es sexy genug ist) beim Knipser verstaubt es ;-)

Und zum Thema Bildqualität: Die ist Objektiv (Der Messbar technische Teil) und Subjektiv (Ob der kreative Teil und das Motiv einem Gefällt und/oder unterbewusst anspricht oder nicht).

Objektiv (Kontrast und Tonwertumfang, Symetrie, Schärfeverlauf) dürfte das Bild "Siemensstern" auch in den nächsten Jahren noch unerreichbar sein.

Subjektiv: Entweder das Bild entspricht dem Massengeschmack (Ihh - Mainstream) und kann somit über den Durchschnitts-Subjektiv Wert (Je mehr Prozent es gut finden desto Qualität) - Leider ein Wert der bei bestimmten Motiven zu hohen Ungenauigkeiten führt (Der Lieblingsschauspieler in dem man gerade so total ... da ist alles Rosarot, oder Eigeninteresse (Geile XXX wenn der unfähige die zum Teilakt bekommt schaffe ich es auch das die sich vor meiner Linse komplett..), Mitleid (Keiner liked die, wo die mich doch an meinen Schwarm in der Schule erinnert) oder Ihhh eine Spinne Hässlich, brauch ich mir garnicht ansehen das ist so basta).

Oder anstelle vom Average noch die die Verteilungskurve (Eher Flach ist Mittelmass, mit Peak im Plus - Wenige bis viele finden es ganz toll - Gut).

Wobei leider (wir sind alle subjektive Egoisten) meistens die Bewertung beim Kreativen Teil wie folgt ist: Gefällt es mir ist es Qualität alles andere ist für die Mülltonne - und ich mag keine perfekten Makros von Spinnen weil die sind ihhh bäh.

Wobei dann bei der Endqualität eine Mischgewichtung bzgl. Technischer und Subjektiver Qualität erfolgen sollte.

Aber ehrlich das sind Soziale Medien und keine Master-Kurs-Präsentationen in Medienedesign Fachrichtung Fotografie, da liked man halt das Handy Bild des Klassenkameraden der voller Stolz seinen Nachwuchs beim ersten Versuch Fahrrad zu fahren total verwackelt und ohne jedweden künstlerischen und fachtechnischen Hintergedanken ablichtet oder freut sich mit das eine Bekannte gerade eine tolle Zeit auf der Party hat.
6 years ago
Da hast du sicherlich recht. Ich like auch verwackelte oder schlecht belichtete Bilder wenn das Bild den Sohnemann beim ersten Kacka oder sonstwas zeigt. Aber den Anteil an unscharfen, verwackelten, über- oder unterbelichteten oder einfach sonstigen miesen Bildern die ein Model zeigen ist wirklich erschreckend hoch. Ich frage mich schon oft, warum manche Knipser ganz stolz ihr neuestes Werk hochladen. Wenn man es nicht schafft ein Model, das bewegungslos vor einem sitzt, scharf abzubilden (und ich meine keine absichtliche Unschärfe), dann sollte man seinen Mitmenschen das Bild bitte ersparen. Da finden sich hier im Forum so einige Exemplare. Und dann gibt es noch Leute die Liken das. Für mich völlig unverständlich.
6 years ago
Streit? Nein, das bringt nichts. Aber eine Möglichkeit das Thema aus anderer Sicht zubetrachten:
„ Magie der Bilder“ von Mag um.
Günter Peschel, Konstanz
#53
6 years ago
Ist Bildqualität heute noch wichtig ?

Definiere "Bildqualität"...

Inhaltlich?
Gestalterisch?
Technisch?
6 years ago
Deine eigenen Ansprüche sind wichtig. Diese aus Frust, Beqeumlichkeit, fehlender Anerkennung in Frage zu stellen ist Dein Tod als Fotograf.

In Stein meißeln, mit Blattgold auslegen, und im Internet an die Wand hängen.

Bitte!
6 years ago
In ein paar tausend Jahren werden Archäologen die Artefakte unserer heutigen Kultur ausbuddeln (oder aus alten Speichermedien extrahieren).
Und dann werden die Archäologen Dissertationen und Bücher veröffentlichen über ein Phänomen, das einen Namen wie "Große-Nasen-Ära" bekommen wird.
Irgendwann kurz nach der Jahrtausendwende zum 21.Jahrhundert muss, werden die Archäologen vermuten, eine mysteriöse Krankheit die Menschheit befallen haben.

Die Krankheit führte dazu, daß ganz viele Menschen ganz fürchterlich übergroße Nasen bekamen...

An dieser Erkenntnis, wird die Wissenschaft sagen, kann kein ernsthafter Zweifel bestehen. Diese Krankheit muss für die Menschheit am Beginn des 21.Jahrhunderts eine enorme Bedeutung gehabt haben, denn sie haben die Auswirkungen dieser Krankheit auf die menschliche Physiognomie in Millionen und aber Millionen von Fotos dokumentiert.

Diese "Große-Nasen-Seuche" muß das Denken und Leben der Menschen in unglaublichem Ausmaß beherrscht haben...
[gone] User_184280
6 years ago
@Tom:
War bei deinen letzten beiden Posts irgendwie Alkohol im Spiel? ;)

#53 hätte allerdings #1 oder #2 sein müssen. Allerdings wird eine saubere Definition und ein Einhalten des Themas in Foren eher als lästig empfunden.
[gone] schallkoerper fotografie
6 years ago
naja Pam...Beitrag #5 stellte die Frage auch schon.
[gone] Felix_91
6 years ago
Natürlich verdient man mit Landschaften kein Geld außer man ist wirklich einer der wenigstens Stars am Himmel....

Woher soll das Geld den kommen? Bisher hat mich noch kein Sonnenuntergang bezahlt
[gone] User_224666
6 years ago
Mir ist dieser Thread heute wieder eingefallen, als ich die Layout Arbeit eines Kollegen sah. Billiges, flaches Bildchen in einer Präsentation, flaue Schatten, kein sauberer Schwarzpunkt, Schärfentiefe - alles scharf. Grinseboys mit undefinierter Gesichtsaussage, flache, eindimensionale Lichtführung. Aber, er ist damit durchgekommen... Warum? Ich fürchte weil durch die Flut der unüberlegten Schnappschussbilder und dem hinterherhecheln der Werbeindustrie sich die Wahrnehmung verschiebt. Nicht mehr das durchkomponierte Bild ist gefragt, die flache Unverbindlichkeit, das gar nicht mehr genau hinschauen müssen um die ohnehin nicht vorhandene Tiefe zu entdecken ist viel leichter und bequemer... ich glaub ich kauf mir jetzt auch so ein smartdingsbums und mache ultra schlechte social Aufnahmen - vielleicht hilft es die Leute schneller mit diesem Trend zu übersättigen ...

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