Analog fotografieren 89

[gone] User_6449
5 years ago
@ shoshin

Der XP2 ist zwar ein C-41 Film, er lässt sich aber auch im Schwarzweissprozess
entwickeln. Das habe ich noch nicht selbst probiert, aber die Ergebnisse auf
dieser Website sehen ganz gut aus:

https://www.lomography.de/magazine/237524-ilford-xp2-super-400-35mm-wundervolles-schwarz-wei-erlebnis

Und da er keine Farbmaske hat die man ausfiltern müsste, lässt er sich einfach
sannen und sowohl auf Schwarzweißpapier als auch auf Farbpapier vergrößern.

Insgesamt sehr universell einsetzbar ...
5 years ago
@shoshin:
"Der Umstand, daß die wenigstens S/W-Negative so exakt präzise belichtet und/oder entwickelt sind, daß sie sich gut scannen lassen.
Und der Umstand, daß die wenigsten handelsüblichen Scanner aus dem Negativ das rausholen können, was drin steckt. Hinsichtlich der Tonwerte und des Kontrastumfangs."

Ja nun gut, mann muss schon entsprechend belichten, aber das musste man fürs Vergrößern auch.

Der analoge Vergrößerungsprozess ist nur mindestens 100mal toleranter gegen Dichte-Abweichungen und hohe Kontraste als selbst der beste Scanner...

Ist einfach eine praktische Erfahrung, und die beschränkt sich nicht auf meine persönlichen Erfahrungen. Es gibt etliche Agenturen, die haben ihre S/W-Foto-Bestände von 16x21- oder 20x25-Vergrößerungen digitalisiert, und nicht von den Negativen. Weil man bessere Ergebnisse erzielte, und weil man die Ergebnisse einfacher erzielte.
"Das kann ich nun wieder nicht nachvollziehen. Wenn wir von maskierten Farbnegativen sprechen (also dem Standard), dann kann ich mich entweder auf die Scan-Software verlassen, die beim Umkehren auch die orange Maske richtig identifiziert und rausrechnet."

Dann bist Du offenbar der einzige oder überträgst Filtererfahrung vom Farbvergrößern aufs Scannen.

Weder noch.
Jeder vernünftige Workflow setzt auf Rohscans und überlässt alles andere Programmen, die dafür gemacht sind und nicht einer rudimentären Scansoftware.

Unbestritten, allerdings ist nicht jede Scansoftware "rudimentär". (Silverfast z.B. nicht, auch wenn die mit ihren Java-Unterbau nervte.)

"Eben. Und entsprechend wird jedes winzige Staubkörnchen mitvergößert... ;-)"

Aber in Relation zum Bild. Egal mit wieviel dpi ich scanne, der Aufwand den Staub in Photoshop zu entfernen, bleibt der gleiche. 250 Staubfuseln sind bei 1200 dpi exakt genauso arbeitsintensiv, wie bei 4000 dpi. Ich verändere nur die Größe des Korrekturpinsels, klicke aber weiterhin 250 mal.
Etwas anderes ist es, wenn ich statt 250 Fuseln auf einem 35mm Negativ 800 auf einem Mittelformatnegativ oder 10000 auf einem Großformatnegativ habe. Der Arbeitsaufwand steigt immens.

Ob ein Fussel im Endergebnis zu sehen ist und damit eine Rolle spielt, hängt davon ab, wie stark vergrößert wird.
"250 Staubfusseln" sind mit jeder Auflösung und in jedem Analogprozess schlicht einfach nur völlig inakzeptabel.

Da muss man dann erstmal lernen, sauberer zu arbeiten, und "sauberer" meint hier wörtlich: weniger dreckig. ;-)
5 years ago
Analog hat man natürlich auch viel retuschiert, es war eben nur sehr
viel aufwändiger und hat erheblich mehr Können erfordert als digital.

Aus genau dem Grund hat man es auch möglichst vermieden.
Das schöne ist natürlich: im Digitalprozess habe ich nur eine Staubquelle, und das ist der Sensor. (Außer man versucht, wie mir das auch schon passiert ist, einen Fleck wegzustempeln, der auf dem Monitor war...)

Im Analog-Prozess hat man etliche Staubquellen. In der Kamera ("Telegrafendrähte" durch Staub/Sand-Körnchen in der Lasche der Filmpatrone), beim Entwickeln des Filmes, im Vergrößerer, beim Vergrößern des Abzugs...
[gone] User_6449
5 years ago
Zitat: TomRohwer ...

Im Analog-Prozess hat man etliche Staubquellen. In der Kamera ("Telegrafendrähte" durch Staub/Sand-Körnchen in der Lasche der Filmpatrone), beim Entwickeln des Filmes, im Vergrößerer, beim Vergrößern des Abzugs...

Das bügelt die "IR-Erkennung" beim Scan wieder weg. Moderne Labore
scannen erst und der Abzug kommt vom Scan, nicht vom Negativ. Daher
sind da so wenig Fussel drauf. Wir schreiben das Jahr 2019, nicht 1979 ...
5 years ago
"Unbestritten, allerdings ist nicht jede Scansoftware "rudimentär". (Silverfast z.B. nicht, auch wenn die mit ihren Java-Unterbau nervte.)"

Silverfast.... ist eine gigantische Werbelüge und sonst nichts. "Beste Bildqualität" nur mit Silverfast... dass ich nicht lache... Keine Anpassung kann die Software besser als speziellere Programme wie Photoshop.

Danke @Peter für den Tipp mit dem XP2 :-).
5 years ago
Silverfast ist eine furchtbar umständliche Software mit bescheuertem Lizenzmodell, aber ich habe nach vielen Tests einfach feststellen müssen daß sie bessere Scanergebnisse liefert als der Rest, das lasse ich mit einem vollmundigen "Isso!" einfach mal hier stehen und habe auch gar keinen Bock mich drüber zu streiten, meine Vergleiche mit Herstellersoftware und Vuescan sprechen für sich. Hier gehts es übrigens schon um die Rohdaten, ich mache lediglich die Anpassungen in der Scansoftware die mir die neutralste Ausgangsbasis für weitere Bearbeitungen in PS liefern.
5 years ago
Silverfast wollte für eine Lizenz für meinen Coolscan 400 Euro. Da kann ich nur lachen. Wer sich so eine Lizenzpolitik hat, der schafft das wahrscheinlich nur mit der massiven Scandig-Werbung.

Für mich stehen die Vuescan-Raw-DNGs den Silverfast-raws in nichts nach und haben den Vorteil, dass sie Dank Profilierung super mit NegativeLabPro zu verarbeiten sind.
5 years ago
Für die absolute Profi-Top-Version? Mir reicht SE Plus (Plus für das Multiexposure-Feature), gab's im Bundle mit dem Scanner recht günstig, 80 Euro oder so? Mit Vuescan kam ich gar nicht klar, und die Qualität war auch nicht viel besser als die Herstellersoftware - vielleicht kann man da dran schrauben, aber das Interface ist mir zu geeky.
5 years ago
Nein, für die SE-Plus Version. Silverfast richtet die Lizenzpreise an den Neupreisen der Scanner aus........
Teurer Scanner - teure Lizenz... Günstiger Scanner - "günstige" Lizenz.
5 years ago
Im Ernst? Oh Mann, deren Lizenzmodell geht echt auf keine Kuhhaut... liegt mir auch fern das verteidigen zu wollen, auch nicht das lästige Doppel-und Dreifachlizensieren für jeden Scanner usw. Lediglich die Ergebnisse überzeugen mich halt nach wie vor, gegenüber der Herstellersoftware meines Filmscanners war der Unterschied so massiv daß ich letztendlich nicht mehr lange überlegen musste.
5 years ago
Mit einer Vuescanlizenz kann ich theoretisch variierend 4 Scanner betreiben unter verschiedenen Betriebssystemen und auf mehreren Computern. Im Bedarfsfall sogar parallel. Und wenn ein Scanner den Geist aufgeben sollte oder ein neuer hinzukommt, kein Problem... einfach anschließen und weiter gehts.

Mit Silverfast würde mich allein der Betrieb der vorhandenen Scanner ein Vermögen kosten. 119 Euro für einen kleinen Coolscan, 450 Euro für einen großen Coolscan, 119 für einen V800, 119 Euro für einen Epson 2450 (Gebrauchtpreis 15-30 Euro!!!). Unfassbar...
5 years ago
Tja, nutzt halt nur nix wenn man mit Vuescan nicht klarkommt. Ich habe allerdings nicht annähernd so viel Kohle gelassen, wie gesagt, Filmscanner ca. 80 Euro drauf (Scandig-Bundle), mit meinem Canon kam es eh mit und ich habe für 49 nochmal ein Versionsupgrade auf Plus gemacht.
5 years ago
Also hast Du den Canon 9000f II? Das war mein Einstiegsmodell, damals auch mit Silverfast.
Mit Vuescan muss man sich ein bisschen reinfuchsen, aber sobald man seine Einstellungen gefunden hat, läuft es eigentlich. Mit dem Reinfuchsen haben allerdings viele ihre Probleme.
[gone] schallkoerper fotografie
5 years ago
hm also wenn Shoshin sagt, mit Vuescan geht das ist das finde ich ne Ansage, ist aber echt gruselig die Oberfläche.
5 years ago
Wenn man mit Rohscans arbeitet, sind die Einstellung allerdings immer gleich, so dass man ja nicht viel herumstellen muss. Man stellt im Wesentlichen die gewünschten dpi ein, die Zahl der Scandurchgänge, gegebenenfalls die Staubentfernung und am Ende sagt man, man möchte ein Raw-File mit Ausgabe nach "Sichern". Das wars schon.

In Diskussionen über Scanner begegnen mir oft Anwender die glauben, ihr Scanner wäre eine intelligente Maschine, die beim Scannen irgendwelche vorher eingestellten Gradationskurven abfahren würde, quasi beim Scandurchgang alles das bedenken und ausführen würde, was man eingestellt hat.

Fakt ist aber, dass Scanner einfach nur Licht durch das Negativ schicken, ein Rohbild erzeugen und am Ende durch die Software alle Gradationseinstellungen etc. einfach nur automatisch von der Software auf das Bild angewendet werden - so wie man es auch selbst in Photoshop machen kann, nur daß man da den Vorteil hat, mit Ebenen arbeiten zu können, mit der Deckkraft zu spielen und insgesamt nondestruktiv zu arbeiten, während man wenn einem das mit der Scansoftware erstellte Bild nicht gefällt, komplett neu scannen muss.
5 years ago
9000F, nicht II, bei dem hat Canon Silverfast weggelassen. Dazu ein Reflecta ProScan. Beide habe ich ausgiebig mit Herstellersoftware und Vuescan getestet, ich weiß gar nicht mehr warum... ich glaube ich hatte den ProScan ohne Silverfast aber die Option innerhalb eines gewissen Zeitraums noch SE-Plus zum Bundlepreis nachzubestellen, auf jeden Fall habe ich lange getestet ob mir das den Aufpreis wert ist, da bei mir der Groschen auch nicht so locker sitzt. Und mit Vuescan kam ich gar nicht klar, die hauseigene Scansoftware war eh für die Katz. Früher hatte ich noch einen Epson, der kam damals mit Silverfast 6 oder so, und da reichte mir Epson Scan.
[gone] User_6449
5 years ago
Was ist an "Silverfast" besser, als bei der mitgelieferten Software der Scanner?

Erzeugt "Silverfast" im Endeffekt tatsächlich eine technisch bessere Bildqualität,
oder ist es nur bequemer in der Anwendung?
5 years ago
Bildqualität, gerade im Vergleich zu Herstellersoftware.
Im Vergleich zu Vuescan bequemer in der Anwendung, wobei Silverfast beileibe kein intuitives und nutzerfreundliches Programm ist, eher ein aufgeblähter, wackeliger Klotz.
5 years ago
Ich muss sagen für mich war früher vor allem Multiexposure ein Keyfeature. Inzwischen finde ich, dass zumindest bei dem was ich so mache, der Nutzen doch arg begrenzt ist.
Beim Coolscan nutze ich weder Multiexposure noch Multipass, weil die Scanzeiten dann ins Unendliche gehen, ohne in Relation zu einer wirklich besseren Zeichnung/Rauschverhalten in den Tiefen zu stehen. Höchstens bei einem wirklich sehr gelungenen 4x5/ 8x10 Negativ lasse ich den Flachbett mal öfter durchlaufen.

Bezüglich der optischen Qualität halte ich Silverfast in keiner Form überlegen und das ganze Werbegeschwaffel auf der Scannertestseite für dreiste Lüge.
Silverfast kann weder mehr Auflösung herausholen noch sonst irgendwas - ausgenommen Multiexposure - was die Herstellersoftware besser kann.

Silverfast hat nur im Gegensatz dazu relativ gute Filmprofile, bei denen man aber trotzdem noch deutlich manuell nachjustieren muss und die im Vergleich zu den Filmprofilen und Bearbeitungsmöglichkeiten von Colorperfect deutlich zurückstehen.
5 years ago
Multiexposure hat mich tatsächlich bei der Rettung etwas daneben entwickelter SW-Bilder und bei Dias überzeugt, das Feature hat da einiges gerettet. Hatte es erst nur für den Filmscanner und am Anfang habe ich ohne gescannt, was letztendlich dazu führte daß ich meine ersten paar Dutzend Scans letztendlich nochmal mit Multiexposure neu gescannt habe, da der Unterschied doch so groß war. Und für den Canon habe ich aus dem Grund dann auch auf die SE Plus-Version aufgestockt. Bei perfekt belichteten Fotos kann man es sicher weglassen, aber mit meinen alten nicht mehr ganz zuverlässigen Kameras hat es mir doch oft geholfen.

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