Fotos auf Eisenbahnschienen 27

Hallo zusammen!

Da ich bestimmt nicht der einzige hier bin, der Fotos auf Eisenbahnschienen gemacht hat / machen möchte / toll findet usw., wollte ich mal eben eine Meldung der Bundespolizei bekanntmachen, über die man zumindest mal nachdenken sollte, wie ich finde...
BPOLD STA: Warnung der Bundespolizei - Fotos im Gleisbereich - kein Platz für Romantik  

Dortmund, Hagen, Bochum, Essen, Gelsenkirchen, Recklinghausen,(ots) - Mehrfach fiel Beamten der Bundespolizei auf, dass professionelle Fotografen, gewerbliche Bilder anfertigen, die Personen direkt im Gleisbereich abbilden. Diese Aufnahmen können gefährliche Situationen herbeiführen und sogar tödlich enden.   Auch die Argumente der handelnden Personen: "Das Gleis ist stillgelegt oder wird nicht mehr befahren", kann als Rechtfertigung nicht hingenommen werden. Die Ausstellung und Verbreitung dieser Fotos regt zusätzlich einen interessierten Personenkreis an, selbst Fotos zu fertigen, deren Hintergrundmotiv Bahngleise darstellen.Hierbei handelt es sich oftmals um Jugendliche auf dem Weg zum Erwachsenwerden.  

Das es sich dabei um einen tödlichen Gefahrenbereich handelt, der unter Strafe erst gar nicht betreten werden darf, bleibt zumeist völlig unberücksichtigt.   Seit Jahren weist die Bundespolizei, durch abgestimmte Präventionsprogramme, auf die Gefahren des Bahnverkehrs hin. Hierzu zählen auch persönliche Besuche in Grundschulen, um Kinder direkt auf die zahlreichen Gefahrenquellen des Bahnverkehrs hinzuweisen.   Auch die in sozialen Netzwerken weitverbreiteten Abbildungen jungen Menschen im Gleisbereich, oft verbunden mit romantischer Symbolik, wie Sehnsucht, Fernweh oder Lebensweg ist aus Sicht der Bundespolizei mit zahlreichen Gefahren verbunden.  

Unterstützen Sie die Präventionsarbeit der Bundespolizei, indem Sie keine Fotos im Gleisbereich fertigen und verbreiten. Sprechen Sie Jugendliche auf die besonderen Gefahren an Bahngleisen an, wenn ihnen Fotos mit entsprechenden Motiven bekannt werden.  

Hinweise der Bundespolizei für Eltern, Erziehungsberechtigten, Lehrer und Lehrerinnen können auch unter der kostenfreien Servicenummer der Bundespolizei erfragt werden 0800 6 888 000. 
OTS:              Bundespolizeidirektion Sankt Augustin
newsroom:         http://www.polizeipresse.de/pm/70116
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Rückfragen bitte an:
Bundespolizeidirektion Sankt Augustin
Bundespolizeiinspektion Dortmund
Jürgen Karlisch
Telefon: 0231 - 562247544
E-Mail: [email]bpoli.dortmund.presse@polizei.bund.de[/email] 
Untere Brinkstraße 81-89
44141 Dortmund
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Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.bundespolizei.de oder unter oben genannter Kontaktadresse.
[gone] User_47815
9 years ago
Ach, sehr schön, dass langsam aber sicher der Staat zur Super-Nanny wird:

Auch die Argumente der handelnden Personen: "Das Gleis ist stillgelegt oder wird nicht mehr befahren", kann als Rechtfertigung nicht hingenommen werden. Die Ausstellung und Verbreitung dieser Fotos regt zusätzlich einen interessierten Personenkreis an, selbst Fotos zu fertigen, deren Hintergrundmotiv Bahngleise darstellen.Hierbei handelt es sich oftmals um Jugendliche auf dem Weg zum Erwachsenwerden.


Als nächstes bitte auch abraten, Sportfotos mit riskanten Übungen wie z.B. Sprünge mit dem BMX Rad zu machen, denn die Ausstellung und Verbreitung solcher Fotos regt zusätzlich einen interessierten Personenkreis an, selbst so etwas zu machen und sich dabei aufgrund von fehlender Erfahrung zu verletzen. Eventuell auch oberkörperfreie Fotos von Bodybuildern verbieten, Jugendliche könnten sonst frustriert werden von ihren ausbleibenden Trainingserfolgen und zu Steroiden greifen.

Habe ich schon gesagt, wie sehr ich die Begründung "Denkt doch jemand bitte mal an die Kinder!" hasse?
9 years ago
so gesehen sollte man auch keine Fotos auf Strassen machen oder in lost Places oder am Wasser , da könnte man ertrinken ( selbst in der Badewanne !) oder mit elektrischem Licht ( Stromschlag !) oder auf einem Pferd ( kann man runter fallen ) oder mit einem Hund ( kann man gebissen werden ) oder mit irgendwelchen Werkzeugen ( Verletzungsgefahr ) , auch von einer Burgmauer kann man schnell mal runter fallen und vor allen Dingen : Ich habe gehört , daß in Deutschland die meisten Unfälle im Haushalt passieren  , also nur nicht in einer Wohnung oder einem Haus shooten ! Und auf gar keinen Fall sich irgendwie zur Location begeben ( 3.000 Verkehrstote pro Jahr ).
Ich will hier nicht den unüberlegten Leichtsinn propagieren , selbstverständlich soll man verantwortungsvoll an seine Aktionen herangehen , aber ich hasse es , wie heutzutage versucht wird , auch das kleinste Risiko zu vermeiden und alles 100-fach abgesichert sein muß , was letzten Endes ja doch nicht geht , denn das Leben ist nun mal gefährlich und endet immer tödlich .
Also , laßt Euch den Spaß nicht verderben !
Gruß , Urgan
9 years ago
König Urgan,

Wo ist der Like-Button! :-)
9 years ago
kommt halt immer drauf an. ich kenne ein paar nette Gleisstrecken da fährt nichts oder nur am WE ne historische Bahn. Wenn irgendein Blödbommel das auf ner ICE Strecke macht dann gibts die Splattershow. Die meisten Strecken sind Eigentum de Bahn also kann sie es verbieten.
 
9 years ago
Wie soll denn Verantwortung vermittelt werden, wenn den Heranwachsenden immer weniger (Selbst-)Verantwortung zugetraut wird? Das trifft ja nicht nur Eisenbahnfotos sondern praktisch alle Lebensbereiche.

Aber was juckt mich die PM der Bundespolizei, ich bin ja weder professioneller Fotograf noch fertige ich gewerbliche Bilder an :-D
#7
teil 90025720452345 der beliebten serie 'bloss nicht über das eigene handeln nachdenken und statt dessen lieber witzchen machen'.

aber: macht doch.
9 years ago
Ich bin um ehrlich zu sein bei solchen Fotos auch immer wieder Skeptisch - und werde entsprechende Bilder selbst nicht machen.
In meiner Nachbarschaft sind vor einigen Jahren drei Jugendliche vom Zug erfasst worden, als sie nachts über die Gleise gelaufen sind ... auch sie waren lt. Aussage eines Überlebenden davon ausgegangen, dass um diese Uhrzeit kein Bahnverkehr mehr stattfindet (Tatsächlich war aber ein Zug auf dem Weg ins Depot).

Wie sicher kann man sein, dass ein wenig befahrenes Gleis - auf welchem am Wochenende mal ein Historischer Zug fährt, nicht dochmal als Ausweichstrecke oder ähnliches genutzt wird?
https://www.youtube.com/watch?v=S-A3KhchQWo
[gone] User_47815
9 years ago
teil 90025720452345 der beliebten serie 'bloss nicht über das eigene handeln nachdenken und statt dessen lieber witzchen machen'.


Carsten, über das eigene Handeln nachdenken setzt dann ein, wenn mich jemand fragt, wie und wo ich das Foto gemacht habe und ich ihm dann lang und breit erkläre, warum er es nicht machen sollte und ihm dann noch länger und noch breiter erkläre, dass wenn er wirklich darauf besteht, es machen zu wollen, er folgendes unbedingt beachten sollte. Das Nachdenken über das eigene Handeln setzt dann ein, wenn ich mich eingehend mit einer riskanten Sache beschäftige, bevor ich auch nur darüber nachdenke sie zu machen.

Es käme doch auch niemand auf den Gedanken, Kletterern ins Gewissen zu reden, daß Ihr Hobby Jugendliche zu lebensgefährlichen Taten anstiftet.
9 years ago
Ich wundere mich immer wieder darüber wie ich überhaupt meine Kindheit und Jugendzeit überlebt habe.
Auch wir haben auf, oder nahe an Bahngleisen gespielt, haben Abkürzungen über Bahnstrecken genommen usw.,
nur mit dem Unterschied dass wir uns der Gefahren Bewusst waren und aufgepasst haben.
Leider stelle ich aktuell immer wieder fest dass Jugendliche oft beinahe autistisch durch die Welt laufen und kaum auf Gefahren achten.
Gerade wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin erlebe ich immer wieder jugendliche Fußgänger, die ohne zu schauen über die Straße laufen, der andere wird ja schon aufpassen.
Das gleiche gilt für Bahnübergänge. Wer auf einer ICE-Strecke fotografiert auf der Züge mit bis zu 300 km/h unterwegs sind riskiert sein Leben.
Es gibt ja aber auch tatsächlich stillgelegte Strecken die so gesichert sind dass dort gar kein Zug mehr fahren kann.
Leider fehlt es an Selbstverantwortung.
Achtgeben sollen die anderen und bei einem Unfall sind die auch immer schuld.
9 years ago
@ Carsten: Natürlich denke ich über mein Handeln nach. Ich betrachte das Risiko und die Konsequenzen für mich. Dann kann ich immer noch entscheiden, ob ich etwas mache oder nicht. Andere Leute kommen in der Situation vielleicht zu einer anderen Risiko-Einschätzung und entscheiden anders, möglicherweise mit schweren bis tödlichen Konsequenzen. Aber trage ich persönlich dann die Schuld daran? Ich meine nein, denn jeder ist für sich selbst verantwortlich. Um den oft zitierten Spruch zu bringen: "Wenn alle von der Brücke springen, springst du dann auch?"

Beim Autofahren nerven mich z.B. Raser und Drängler. Solch rücksichtsloses und risikobehaftetes Verhalten hat meiner Meinung nach nichts im Straßenverkehr zu suchen und gehört bestraft. Ich habe aber nichts gegen Rennveranstaltungen (ich besuche sie sogar gelegentlich), wo a) keine Unbeteiligten beeinträchtigt werden und b) risikominimierenden Schutzmaßnahmen zum Tragen kommen. Ich würde auch nicht auf die Idee kommen, Rennveranstaltungen zu verbieten, weil sie "interessierte Kreise" zu gefährlichen Handlungen anregen könnten. Geschweigen denn Tuning-Messen etc. zu verbieten oder sogar Fotos von aufgemotzen Sportwagen.
ihr könnt bilder machen, wie ihr wollt, das ist mir in der regel völlig schnuppe.
aber der hinweis in der pressemitteilung ist durchaus berechtigt, denn es gibt immer wirrköpfe, die sich zu was verleiten lassen. und vom zug überfahren wurden auch schon etliche leute, die der meinung waren, alles richtig zu machen und alles unter kontrolle zu haben.

und ich finde es bezeichnend, dass mal wieder die hauptreaktion ist, sich erstmal ausführlich über den hinweis lustig zu machen. denn so lustig ist das alles nicht. und wenn ich mir so einige bilder in der mk anschaue, dann haben da durchaus einige ganz schön glück gehabt.
[gone] User_47815
9 years ago
@Carsten: Es wird sich nicht über den Hinweis lustig gemacht, es wird hier durch Witze kritisiert, dass man aus der Warnung "Der Aufenthalt auf Gleisen ist lebensgefährlich" die Aufforderung konstruiert wird: "Macht keine Fotos auf Gleisen, selbst wenn es physikalisch unmöglich wäre, von einem Zug erfasst zu werden." Die Logik "Denkt doch bitte an die Kinder" ist an der Realität vorbei und nicht haltbar, wie einige Beispiele hier gezeigt haben.
[gone] Dirk Jacobs Fotografie
9 years ago
Wie war das noch mit dem Mädel das auf ´n Zug kletterte um sich fotografieren zu lassen? Die wurde geröstet...

Ich mach auch Fotos auf Gleisen, aber auf einer definitiv nur im Sommer für 2 Wochenenden (Historischer Schienenverkehr) befahrenen Strecke, an Stellen wo man einen Zug schon aus 3 Kilometer Entfernung sehen würde. Hier sagt selbst die Bahn nichts dazu. Beliebt waren hier 2 tote Gleise am Bahnhof die Sackgassen waren und max. zum Abstellen von Bauwagen benutzt wurden. Diese werden aber gerade abgerissen.

Wenn ich dran denke was ich in meiner Kindheit noch so alles gemacht habe... Wie hab ich die bloß überlebt?
9 years ago
Wurde hier schon öfters diskutiert, wobei sich zwei Lager herauskristallisiert haben. 1. Die Revolutionäre und 2. die Staatsmachthoerigen Bürger, die selbst nur ganz ungern Verantwortung übernehmen.
@ Coolpaparazzi

Lager Nr. 3 fehlt noch! Da tummeln sich dann diejenigen, die sich nicht für Bahnschienenromantik interessieren und dieses Thema auch nicht für revolutionär halten. ;-)
[gone] User_47815
9 years ago
.... und bitte Lager Nummer 4 nicht vergessen: Leute, denen das Thema Bahnschienen eigentlich egal ist, sich aber an dem grundsätzlichen Prinzip von "Denkt doch an die Kinder" stören, weil das früher oder später auch bei ihrem Hobby (wieder mal) auftauchen wird. ;)
[gone] UL
9 years ago
Leider wird in dieser sehr emotionalen Diskussion vergessen, dass auf "Privatgelände" fotografiert wird.

So wie ich das aus dem Statement der Polizei herauslese sind die Gleise im Besitz der Bahn(en).

Natürlich kann ein Besitzer die Regeln aufstellen (im legalen Bereich), was auf dessen Grund und Boden veranstaltet werden kann.

Oder andersherum: Wenn einer in meinen Garten eindringt (ohne meine Erlaubnis)  und meint er könnte da fotografieren wie und was er will, dann hätte der ganz schnell ein Problem ...

Wo ist das Problem?

Die Pressemitteilung der Polizei im Eingangspost ist unprofessionell. Darüber mag man sich aufregen ...
9 years ago
Es ist egal wem die Bahnanlagen (Gleise) gehören. Das Betreten ist für Unbefugte verboten
unjd kann mit einem entsprechenden Bußgeld belegt werden.
.
Je nachdem wem die Gleisanlagen gehören, sind unterschiedliche Polzeibehörden zuständig.
Bei der Bahn AG ist es die Bundespolizei, bei allen anderen Anlagen die Landespolizei.

Geregelt ist das in der EBO (Eisenbahn-Betriebs- und Bauordnung)

§ 64b EBO

Im Bereich der Eisenbahnen des Bundes wird von der Bundespolizei mit einem Verwarnungsgeld oder mit einem Bußgeld belegt, wer

  • ohne Befugnis und ohne ein besonderes Nutzungsverhältnis eine Bahnanlage betritt oder benutzt, die nicht dem allgemeinen Verkehrsgebrauch dient,
  • sich innerhalb der Gleise aufhält, es sei denn, es ist zur Erfüllung amtlicher Aufgaben notwendig oder es besteht ein Nutzungsverhältnis,


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