j reber

diese weitsicht oder diese positiven aspekte, die sich daraus erschließen können hat aber nicht jeder.
manche sagen sich einfach: meins.
da findet sich dann auch keine kompromissbereitschaft, kein entgegenkommen, nicht einmal einsicht auf das display oder ein mitspracherecht.

Das ist sehr Schade liebe Frau m., denn ein TFP Shooting sollte für beide Parteien erfolgreich und zufriedenstellend sein.

blondelady

schade für die modelle, die das hinnehmen.
meine erfahrungen sind überwiegend positiv.

Ja das stimmt frau m. meine als Model sind auch durchwegs positiv und bin schon seid über 10 Jahren dabei! :-)
LG

Nach 2h shoot 10 Bilder in top Retusche? Ernsthaft?
Wenn ich für die top Retusche jeweils eine Stunde brauche, dann heisst das für zwei Stunden Shoot zehn Stunden Photoshop. Die vermutlich größtenteils in der Schublade landen, denn für so viele Bilder interessiert sich kaum jemand.

Also bei der Erwartungshaltung hätte ich keine Lust.
Ich garantiere 3 Bilder. Bei 2h Shoot kommen meist so 5-8 raus.

@frau m:
Jeder Fotograf hat seine eigenen Ziele. Manche Fotografen sehen sich als große Künstler, bei denen das Modell nur ein Accessoire für die Verwirklichung ihrer Vision ist.
Ich bin eher der Typ "lass uns gemeinsam Spaß haben und Bilder machen, mit denen alle Beteiligten danach glücklich sind (selbst Rigger haben bei mir Bilderauswahlrecht)".

Schlussendlich ist die restriktive Einstellung mancher Fotografen sogar positiv für mich. Als Fotograf befindet man sich ja ständig im Konkurrenzkampf um die Zeit von Modellen, da das Angebots-Nachfrageverhältnis nun mal sehr ungünstig für Fotografen ist.
Wenn sich manche Fotografen selbst mit später Bildlieferung, kein Mitspracherecht bei Fotos, Begleitpersonenverbot oder Akt-oder-Garnicht rauskicken, dann nehme ich halt die Modelle. Da lass ich lieber andere Fotografen heulen, dass sie keine neuen Modelle finden, nachdem sie ihre alten vergrätzt haben. Ich nehme einfach die, mit denen die Zusammenarbeit einfach klappt -- für beiden Seiten.

@J Reber
Schön wäre es, wenn Du mit Deinem 2. Absatz recht hättest. Leider scheint es allzu oft in die Richtung des Spruchs zu gehen "Was nichts kostet, das ist auch nichts wert". Es gelingt immer wieder Kollegen von uns, sich als (vermeintliche) Starfotografen zu verkaufen, die die Bedingungen den Modellen diktieren (können). Und selbst wenn es Starfotografen sind - oder zumindest solche, die bessere Fotos als ich machen - dann merken die Modelle erst viel zu spät, dass sie von den tollen Fotos fast nichts bekommen, also auch nichts davon haben. Und dann gibt es natürlich noch die Modelle, die keine Lust haben, meinen langen Sedcardtext zu lesen und sich auch nicht mit dem Musterverträgen befassen wollen. Die gehen dann lieber zu einem Fotografen, der sagt: "Vertrag - brauchen wir nicht." Und wenn er richtig gemein ist, dann sagt er noch, dass Fotografen, die Verträge machen, die Modelle damit nur über den Tisch ziehen wollen."
Ja, und Du hast ja auch hier schon von Modellen gelesen, dass sie sich ernsthaft überfordert fühlen, wenn sie sich selbst Bilder aussuchen sollen. Also daran sollte eigentlich ein Shooting nicht scheitern. Es ist ein Angebot von mir, welches natürlich nicht zwingend vom Modell wahrgenommen werden muss. Wenn Modelle nicht so knapp wären, dann würde ich die, die sich über Vorteile aufregen, gar nicht shooten. Es hat auch mal eine einen Vertrag eines Fotografenkollegen mitgebracht, der mit jedem Wort das Modell schlechter gestellt hat als mein Vertrag. Sie bestand darauf, das wir den nehmen - und nicht meinen. Meine Gegenwehr hielt sich in engen Grenzen. Wer darauf besteht, über den Tisch gezogen zu werden, der bekommt bei mir auch diesen Wunsch erfüllt.

Damit nicht alles denken, dass ich Modelle für dumm halte: Es gibt auch Modelle, die mit meinem Vertrag zu Kollegen laufen und sogar eine, die in meinem Vertrag noch eine Passage geändert hat - und dann damit zu Kollegen gelaufen ist.

Also wenn ich das lese, bin ich froh in einer anderen Welt zu leben. So etwas wie einen Konkurrenzkampf kenne ich nicht bei TFP Shootings. Es gibt Fotografen deren Bilder mir gefallen (und von denen ich mir auch gerne mal was abschaue) und welche, mit deren Bildern ich nichts anfange kann. Aber weder bin ich deswegen neidisch noch schadenfroh. Ich vermittle Models auch gerne an andere Fotografen weiter ( sofern ich von denen was halte ;) ). Da habe ich überhaupt kein Problem damit. Sollten irgendwann keine Models mehr zu mir kommen wollen, gehe ich mal davon aus, dass ihnen mein Stil nicht mehr gefällt und andere besser geworden sind. Also muss ich mich an die eigene Nase fassen.

@eckis/@pam: Jedes Modell lernt wohl solche Starfotografen kennen. Irgendwann haben die meisten erfahrenen Modelle raus, was ihnen wichtig ist, und finden entsprechende Fotografen.
Wenn es "der Fotograf realisiert seine Vision, ich bin ein Teil davon, und nach 3 Monaten schickt er mir das fertige Bild" ist, dann finden sie andere Fotografen. Wenn sie das Shooting mehr als Gemeinschaftsaktion betrachten, dann kommen wir vielleicht zusammen. Alles ok, jeder wie er mag, Topf-Deckel-Prinzip.

Reihenweise unerfahrene Modelle auszuziehen für die Scorecard war noch nie mein Ziel.
Ach so, und ohne Vertrag steht ein TFP-Fotograf auch ziemlich blöde da, weil er im Streitfall anders nachweisen muss, dass er genau diese Veröffentlichungsrechte hat.
Ich versuche mich einfach nicht zu streiten.

@Martin Hirsch: Ich sehe den Konkurrenzkampf gar nicht so verbissen. Neid auf andere Fotografen betrachte ich als Ansporn, mich selbst zu verbessern, nicht als als Negatives, das ich anderen vorwerfe. Natürlich weiß ich, dass es bessere Fotografen als mich gibt und natürlich ist es meine "Schuld", dass ich nicht so gut bin.

Nur: Würde es nur bessere Fotografen geben, wäre es für mich schwierig, Modelle (auf TFP) zu finden, um mich (und mein Portfolio) zu verbessern.

@Pam:
Na klar, 2 hochauflösende vom Fotografen ausgesuchte Fotos können auch aus Sicht es Modells eine tolle Ausbeute sein - wenn denn der Geschmack des Modells mit dem des Fotografen übereinstimmt. Das ist aber nicht immer der Fall. Darum geht es doch im Eingangsbeitrag (schon vergessen???).

@J Reber:
Das wäre toll, wenn jedes Modell einigermaßen schnell merkt, welchen Fotografen man vertrauen kann. Das ist aber eine schwierige Aufgabe, die auch mal länger dauern kann als das Modell in der MK ist. Viele der üblichen verdächtigen Forumsschreiber hier, haben ja die Theorie, dass die Modelle hier allzu schnell durch "unseriöse" Fotografen abgeschreckt werden. Was meinst Du denn, wie sich ein Modell gegenüber ihrem 3. Fotografen verhält, wenn sie von den ersten beiden über den Tisch gezogen wurde? Wenn die überhaupt noch einen 3. Versuch macht.

@J Reber: TFP Modells bekommen ist ja nicht das Problem. Nur stehen da einem oft die eigenen Ansprüche im Weg. Ich arbeite öfters mit Mädels die das erste Mal vor einer Kamera stehen. Manche überraschen mich positiv, manche negativ. Aber im großen und ganzen habe ich eigentlich einen ganz guten Riecher für das Potential eines Gesichtes denke ich. Um die bekannten und wirklich guten Models in dieser Szene für ein TFP Shooting vor die Kamera zu bekommen, bin ich noch viel zu schlecht. Man muss halt schauen, dass man in seiner eigenen Liga bleibt ;)

@Martin Hirsch:
"Um die bekannten und wirklich guten Models in dieser Szene für ein TFP Shooting vor die Kamera zu bekommen, bin ich noch viel zu schlecht. Man muss halt schauen, dass man in seiner eigenen Liga bleibt ;)"

Nee, ich kämpfe um den Aufstieg. Ich bekomme heute bessere Modelle vor meine Kamera als vor 5 Jahren und in 5 Jahren will ich noch bessere Modelle vor meine Kamera bekommen. Meine einzige Chance: Besser werden!
Bessere Bilder, bessere Locations, bessere Bea, besseres "Komplettpaket".

Natürlich macht es keinen Sinn, dass ich bei einem Modell anfrage, das schon alle Superfotografen durch hat. Ich muss das Modell finden, das meine Bilder als Bereicherung für ihr Portfolio ansieht.
Wenn alle anderen Fotografen besser sind, dann gelingt mir das auch nicht mit 30 bearbeiteten Bildern am nächsten Tag. Nur schnelle, vernünftige Bearbeitung der Favoriten des Modells kann schon mal den Ausschlag für das eine oder andere Modell geben.

@ an alle 5 Vorschreiber : Deshalb zahle ich lieber Gage und mache Payshootings, wenn ich es mir zeitlich und finanziell leisten kann, weil dann habe ich nach dem Shooting weder Zeitdruck noch Bearbeitungs-/Lieferpflicht. Dann sind die Bildresultate tatsächlich Hobby ... egal ob ich sie mit anderen teile oder nicht. Geteilte Freude und Zufriedenheit mit den Ergebnissen kann es ja trotzdem geben.
GUTEN RUTSCH !