Klar, dass Fotoshopping eine große Bandbreite von Hautreinigung bis Composing hat. Mir geht es um Veränderungen, die aus dem Basisfoto eine neue Qualität erzeugen.

Manche sehen darin einen Akt der Verfälschung, manchmal sogar unlauterer Manipulation, andere eine kreatives Gestaltungsverfahren.
Es ist schon klar, dass es auch um den Zusammenhang geht, Manipulationen bei der Bildberichterstattung will sicher keiner. Aber da, wo es um Menschendarstellung geht, wie hier in der MK, steht ja auch eher formalästhetische Gestaltung auf dem Programm.

Auch vor hundert Jahren hatte Bildretusche eine große Bandbreite bis hin zu völlig umgestalteten Fotos, aber ich glaube dennoch, das Fotoshop unsere Bildwelten konsequenter revolutioniert als die alte Arbeit mit Pinsel und Lasurfarbe.

Ich sehe Fotoshop als ein kreatives Werkzeug, das Beschränkungen der Fotografie überwindet. Und darin sehe ich, ähnlich wie Hockney, eine neue Zukunft der Fotografie (inkl. ihrer Menschendarstellung).

Mich würde interessieren, inwieweit ihr bei der Modelfotografie
- lieber dicht am sauber gemachten Originalfoto bleibt oder
- ob die Fotoshopmanipulation danach eine Option für euch ist, eine nennenswert neue Bildqualität zu erzielen.

(Ich rede also nicht von kleinen Korrekturen als Alltagsgeschäft.)

Ein Link zur Diskussion: (http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/interview-mit-david-hockney-die-fotografie-ist-am-ende-a-389005.html)

Ich bleibe sehr dicht am Original, da dies meine Bildsprache ist. Photoshop verwende ich nahezu nie, weil ich alle erforderlichen Prozess-/ Bearbeitungsschritte mit einer anderen Software besser erledigen kann.

Die Art von insizinierter Fotografie hat für mich wenig Anspruch auf Realitätsabbildung, also sehe ich da auch keine Manipulation.

Ich habe ein bisschen schlechtes Gewissen bei übermäßiger Nutzung vom Verflüssigen-Filter (nutze ihn hin- und wieder aber trotzdem), alles andere sehe ich als fair game.

Wenn ich könnte, würde ich mehr mit Photoshop machen, um mehr Kreativität und Spannung und Energie in meine Bilder zu bringen. Kann ich aber leider nicht so gut, und habe ich auch nicht die Geduld für. Ich habe sehr hohen Respekt vor Leuten, die sowas gut können.

Ich habe garkein Photoshop, bin ja kein Maler oder Manipulör, sondern ein Fotograf.

Ich habe "F"otoshop einfach eingedeutscht im Sinne digitaler Bildbearbeitung an sich. Ich meine natürlich auch andere Programme.

Bildbearbeiter ist für mich erstmal nicht zwingend jemand, der mit Photoshop in Bildern herumschmiert. Diese Leute sollte man eher als Bildumarbeiter oder digitale Bildverunstalter bezeichnen. (oder wahlweise als Compositeure)

Ich betreibe Bildbearbeitung doch alleine, wenn ich eine RAW Datei entwickle. Das reicht dann aber auch.

@Foto300
Mach Dich mal schlau, was man mit PS alles erzeugen kann. Du wirst beeindruckt sein.
Deine Einschätzung bzgl PS basiert vermutlich auf der trendigen Effekthascherei, bei der schlechte Fotografien mit übertriebenen Anpassungen in PS noch unansehnlicher werden. Das würde ich aber nicht als Maß nehmen.

Persönlich nutze ich Lightroom und Photoshop um Bilder zu bearbeiten. Dies als Zeitvertreib und um meine Bilder nach meinem Gusto zu verändern. Ich bin nicht unbedingt gut darin, aber ich hab' meinen Spaß.
Was letztlich für mich auch die Hauptintension ist. Spaß! Sehe ich aber an einem Bild, was tatsächlich noch "geht", dann widme ich diesem auch ganz gerne mal mehr Aufmerksamkeit und "Liebe".
Grundsätzlich kann ich gut und gerne behaupten, dass ich eigentlich fotografiere um später das Bild auch zu bearbeiten...
(tatsächlich hatte ich schon Shootings, wo ich mir ein Bild ansah und dachte: Was will ich hier noch machen? Passt alles... Schlimm)

@Mainpics ich kenne PS oder ähnliche Programme in Zusammenhang mit "Digitaler (Foto)kunst" sehr wohl.
Da gibt es ja diesen Kaplan z,B. und viele andere. Composing ist das Thema hier, und das ist sicherlich nicht
schlecht, blos: ich interessiere mich nicht im geringsten dafür. Da fehlt mir die Authentizität- das ist als
wenn ich wüsste, daß ein Kriegsreporter supertolle Kriegsaufnahmen fotografiert, aber alles wie in einem
Theaterstück inszeniert ist. das ist für mich von Haus aus tot wie die herumliegenden blutenden Puppen , sowas. Fotografische Tarantinos sind das.

Berichtigung: Kaplun heisst der scheinbar, nicht Kaplan.

Bildbearbeitung vermeide ich soweit wie möglich, was aber auch daran liegt, daß ich von PS, LR usw. keine Ahnung habe.

Mich würde interessieren, inwieweit ihr bei der Modelfotografie
- lieber dicht am sauber gemachten Originalfoto bleibt oder
- ob die Fotoshopmanipulation danach eine Option für euch ist, eine nennenswert neue Bildqualität zu erzielen.

Sowohl als auch. Das sind zwei verschiedene Dinge.

Das eine ist die digitale Variante der Dunkelkammer-Bearbeitung. Also z.B. Tonwerte oder Farbwerte korrigieren. Das hat man früher durch die Wahl der Papiergradation und/oder des Entwicklers gemacht, und bei Farbe durch die Filterung, die sogar zwingend notwendig war, weil alle Materialien (sowohl der Film als auch das Papier) ihren eigenen Farbstich haben.

Das andere ist die Nutzung eines Ausgangsmaterials, um das eigentliche Werk daraus zu schaffen. Auch das gab es zu Zeiten der Analogfotografie, auch das war überwiegend Dunkelkammerarbeit. Heute nimmt man eben Photoshop & Co.

https://www.srf.ch/var/storage/images/auftritte/kultur/bilder/2016/01/21/node_9130538/106043128-3-ger-DE/image_span12.jpg

das war kein Fotoschob sondern ein Eddingschob.
https://rlv.zcache.es/mona_lisa_con_el_bigote_postal-rd109ede450d64d6fa871afec61c3baea_vgbaq_8byvr_540.jpg

hier kann man sehen, was man mit Fotoschob alles machen kann.
das ausgangsmaterial war mein Kommunionsfoto.
https://darbalina.files.wordpress.com/2008/12/wolpertinger.jpg

Mein Photoshop heißt Dunkelkammer.

"Es steht doch jedem Fotografen frei, seinen ganz persönlichen Ideen freien Lauf zu lassen. Soferne es sich nicht um Nachrichtenfotos und Dokumentationen handelt, sind der Bildbearbeitung und Bildveränderung keine Grenzen gesetzt. Das geht so weit, dass manche Bildkünstler die rohen Bilddaten eher für ein notwendiges Übel halten und für sie erst mit der Verarbeitung dieser Daten der kreative Prozess beginnt. Ist doch alles möglich und gut."

Meine volle Zustimmung

Hat nicht alles seine Bedeutung, seine Philosophie? Wohl so auch ein Programm namens Photoshop oder ähnlichen Programmen? Und so wie in allem fotografischen Schaffen, hat so ein Programm seines jeglichen künstlerischen sich Ausleben und Erfahren und sich suchen wohin bringt mich solch ein Programm, meiner Selbst in meinen Arbeiten, mich von anderen abzuheben im Vergleich, was ist eigentlich mein eigen Stil anderen Stielen gegenüber, im eigenen künstlerischen Spiel zu gelten und sich abzuheben andern Konkurrenten gegenüber. Ebend vollkommen anders zu sein seinem eigenen Weg. Und nicht wie oft behauptend, es wäre schon alles fotografiert! Und genau so ist es nun mal auch ohne handhaben oder geringem handhaben solcher erhältlichen Programme, wenn einer sich nur ums optimieren seiner digitalen Bilder kümmert. Denn auch da genau hebt sich der talentierte Fotograf dem allgemeinen Mainstream, egal welcher Richtung er sich Präsentiert von den Epigonen ab. Also den 2.Rangigen, unbedeutenden Nachahmern ohne eigenen Stil noch eigenen Ideen. Und genau diese Epigone schwafeln sich mit ihrem Talentlosem, angeeignetem Wissen in Foren anderen Konkurrenten gegenüber, denn wir sind alle Konkurrenten in unseren fotografischen arbeiten, herablassend wie schlecht ihre Konkurrenz doch sei, wo sie doch es aus ihrer kurzsichtigen, konservativen Sichtweise nun mal Recht haben müssen. Schaut man neugierig ihrem Schwafeln auf ihre Sedcards, präsentiert sich eine gähnende Langeweile an Bildern. Nur mal gefragt? Auf welchen Bühnen der sogenannten Kunst seid ihr Diskotanten denn Präsent? Außer Hinterhofgalerien, kleinen Kaffees oder Provinzsparkassen. Der MK, Insta usw ! Also müsst ihr euch in Portalen wichtig aufbegehren, um euch ein Gefühl zu geben, künstlerisch zu Gelten. Um überhaupt mal aufzufallen. Überheblichkeit, Arroganz, Neid und Missgunst anderen Werken einer Konkurrenz befunden, wird das gegenüber belächelt, verhöhnt, in Frage gestellt bzw. was noch so an Bosheiten sich peinigen lässt. Da werden sogenannte Bildbearbeiter als Bildbeschmierer, Bildpfuscher usw. deformiert oder nur mal gesagt die Meinung etlicher Diskotanten über Modelle die angeblich nichts können. Geldgeil sind, nicht antworten usw.
Das ist die Ebene etlicher hier in der MK in den Foren sich von anderen abzuheben.