Ganz ehrlich, ich bin ein großer Fan des Blitzlichtes.
Allerdings komme ich auch im fotografischen Alltag immer wieder in Situationen, in denen Dauerlicht bevorzugen würden. Das ist zu einem on location, bei denen ich eine Kombination aus Umgebungslicht und sanfter Aufhellung der Gesichter und Körper wünsche und zu anderem bei der Fotografie von Babys und Kleinkindern, die oft Angst vor dem Blitzlichtgewitter haben.
Gerade wenn die Kamera 10 Bilder pro Sekunde bietet hätte man bei Dauerlicht die Möglichkeit auch dynmische Bewegungen zu fotografieren und dann das beste auszuwählen.
Klar bietet nur der Blitz beste Farbwiedergabe und Schärfe. Da aber auch die LED Technik sich weiter entwickelt hat und viele Kameras selbst bei iso 800 noch vertretbare Ergebnisse liefern scheint mir diese Argument an Wert zu verlieren.
Habt ihr Erfahrungen mit LED Dauerlicht?

Es hängt ja immer davon ab was man machen möchte und worauf man wert legt ...
Ich habe 2 GODOX SL60 (für meine Zwecke vollkommen ausreichend) und mag sie nicht mehr missen ...
Immer mit dabei bei Homeshoots ... oder onlocation wo es Strom gibt.
Aber auch im Studio für Portraits nehme ich die mittlerweile liebend gern.

die Lampen machen einen guten Eindruck

für 10 Bilde pro Sekunde ist"normales LED Studiolicht"
bei realistischer ISO sicher zu schwach...
dafür bietet nun wirklich Blitzen mehr wenn es darum geht Bewegungen einzufrieren...
was allerdings die Geschichten mir Kleinkindern Babys und eventuell Tieren angeht kann ich mir durchaus vorstellen das LED gut zu gebrauchen ist...

Gute LEDs mit brauchbarem Farbspektrum sind immer noch recht teuer und deswegen eher rar.
Aber ja, die Technik bietet Potential und kann sicher in zahlreichen Bereichen zukünftig eine Alternative sein.
Ersetzen kann sie Blitzlicht aber schwer, eine solche Helligkeit ist einfach nicht zu erreichen, wäre auch kaum praktikabel. Schon "normale" starke Dauerlichtlampen blenden viele Menschen enorm und sind so nicht immer einsetzbar. Dazu kommen Bereiche, in denen viel Tiefenschärfe und deshalb viel Licht gebraucht wird, wie die Produktfotografie.
Man muss sisch aber auch die Frage stellen, ob 10 Bilder/s wirklich die richtige Zielsetzung ist. Ich habe ähnliches Verhalten schon im Studio gesehen und kenne es auch aus der Sportfotografie. Oft schafft aber das "Gefühl" für den richtigen Augenblick das weit bessere Bild (und vor allem viel weniger Aufwand) als Dauerfeuer, egal wie schnell. Dazu braucht es aber mehr als nur Technik.

Der richtige Blitz und alles ist gut ...ich habe noch kein Model gehabt welches schneller war als meine Auslösungen ..und wieso dauerfeuer beim Shooten .....( von wegen das beste aussuchen ) mir reichen im Set oft 10 bis 15 Posen für mich genug auswahl .

Bei Fotos wird Blitz bestimmt immer eine gute Möglichkeit bleiben.
Die Argumente wurden ja bereits von MiGel genannt.

Da aus meiner Sicht aber bewegte Sequenzen/Videos
in der Zukunft den wichtigsten und größten Teil der
visuellen Kommunikation ausmachen werden
sind die LED dabei ganz sicher allererste Wahl.
Nahezu alle modernen Geräte können aufnehmen und abspielen.
Mögliche Bildextraktion bei 50B/s eingeschlossen.

Den wichtigsten Einsatzbereich von LED Dauerlicht sehe ich Situationen zum Aufhellen (Kinder, Tierfotogragie) wo eine Sensibilität des Objektes zu Blitz-Licht es erfordert und zum Filmen.
Die Preise von Dauerlicht werden weiter fallen und damit deutlich größere Marktanteile zur Folge haben.

Für mich defnitiv. Ich arbeite bisher überwiegend mit Arri Fresnels, dem gegenüber sind LED-Studiolichter eine Offenbarung.

Mich würde interessieren welche Farbtemperatur mit LED erreicht wird.

… welche Farbtemperatur mit LED erreicht wird.

Im Herstellungsprozess kann EINE einzelne LED immer nur für eine Lichtfarbe mit einem sehr eng begrenzten Spektrum definiert werden – welche das ist, ist dafür (fast) unbegrenzt. Während das für den Menschen sichtbare natürliches Licht ein Spektrum von ca. 380 nm bis etwa 700 nm hat, erreicht das Spektrum einer LED je nach Herstellergenauigkeit nur eine Differenz von wenige nm. Damit unterscheidet sich die Qualität eines LED-Lichtes extrem von dem des natürlichen Lichtes.

Dieser Nachteil lässt sich aber relativ leicht dadurch ausgleichen, dass viele einzelne LED eingesetzt werden, die sich jeweils ein wenig in der Lichtfarbe unterscheiden. Durch die Mischung wird ein breiteres Spektrum erreicht. Um so mehr LED auf einer Fläche zusammengefasst werden, um so natürlicher KANN das Spektrum werden. Erst das Sinken des Herstellerpreises einzelner LED hat es möglich gemacht, einigermaßen brauchbare LED-Leuchten für den fotografischen Bereich in den Handel zu bringen.

Aber es lassen sich für Spezialanwendungen auch Lichtquellen definieren, die für das menschliche Sehen unsichtbar sind, beispielsweise im nahen IR- oder UV-Bereich. Um deren Handling zu verbessern (wie könnte man einen unsichtbaren Lichtkegel ausrichten?), werden dort wieder einige LED mit für den Menschen sichtbarem Spektrum verbaut.

was bedeutet genau zwischen 380 und 700 nm ?

NeoSam
was bedeutet genau zwischen 380 und 700 nm ?

Das Spektrum des menschlich sichtbaren Lichts

und was bedeutet nm?

Nanometer. Ein Millardstel Meter.
Das ist die physikalisch definierte Einheit der Wellenlänge des Lichts.

Meter ist eine Grundeinheit.
Das Sonnenlicht ist die Summe der Regenbogenfarben und der infraroten und ultravioletten Anteile.

Zille [#13]:

Dieser Nachteil lässt sich aber relativ leicht dadurch ausgleichen, dass viele einzelne LED eingesetzt werden, die sich jeweils ein wenig in der Lichtfarbe unterscheiden. Durch die Mischung wird ein breiteres Spektrum erreicht.

Nö, so macht man das nicht.
Man kann "weißes" Licht erzeugen, indem man jeweils 3 LEDs kombiniert: RGB eben. Durch Regeln der einzelnen Farben kann man die Farbtemperatur ändern. Funktioniert in erster Näherung ziemlich gut, führt aber zu "komischen" Effekten, wenn die monochromen Frequenzen der einzelnen LEDs z.B. auf schmalbandig reflektierende Flächen treffen.
Alternativ werden die einzelnen LEDs mit photolumineszierenden Materialien beschichtet, welche das monochrome Licht der eigentlichen LED absorbieren und in einem breiteren Bereich wieder emittieren. Auch hier kann man wieder mehrere Typen kombinieren. Weisse LED Birnen z.B. haben meist nur blaue LEDs mit entsprechender Beschichtung. Aber die Pumpfrequenz der LED kommt oft noch durch, und ein "schönes" Spektrum geht immer auf Kosten der Energieeffizienz.
Die schmutzigen Details verraten die Hersteller aber nicht, und Spektren bekommt man nur selten zu sehen.

Habt ihr Erfahrungen mit LED Dauerlicht?

Yap...
Setze es gerne ein wenn ich mit offener Blende arbeiten mag und/oder wenn ich ein Model recht frei und im Flow posen lassen mag (also weniger korrigiere)

Nö, so macht man das nicht.

Oha … eine als Widerspruch getarnte Bestätigung – wie kreativ! Danke, lieber Blechanzug-Träger.