Bildkritik: Bildschnitt usw. ... 19

[gone] User_6449
5 years ago
Mal wieder was zur fachlichen Beurteilung ... ;-)

Bildschnitt zu eng?
Zu ungünstige Pose?
Das Muster der Decke stört?
Zu wenig retuschiert?
Zu freizügig für die MK?

Sonstige Meinungen?

[gone] schallkoerper fotografie
5 years ago
Ist das denn der originale Bildschnitt ? Ich finde das tatsächlich zu eng geschnitten, als wäre was drumrum was störte und deshalb so.
[gone] User_6449
5 years ago
Bis auf ein paar Millimeter ist das der originale Bildschnitt.
5 years ago
Hätte nicht das Bedürfnis, hier am Schnitt rumzunörgeln. Ich finde ihn
resolut und mutig, aber nicht willkürlich. Gefällt mir sehr. Und zu freizügig? Warum denn das?
5 years ago
ohne des du sauer auf mich bist ... der bildschnitt ist für mich eigentlich noch im rahmen des möglichen, was aber die frage stellt .... wenn sie ihr rechtes bein auch zum körper zieht und somit ein grösserer bildschnitt möglich gewesen wäre, ob es dann nicht spannender wirken würde?
ich mag ihren ausdruck und die dadurch entstandene wirkung des bild und dieses spiel aus leichtigkeit und anstrengung.
jetzt zur kritik, die decke .... die geht nun wirklich nicht! *no go
was mich noch stört (dafür kannst aber weder du noch dein model) sind die falten, die bei dieser pose natürlich passieren und sofort ins auge fallen.

ich persönlich! würde die haut etwas mehr bearbeiten ... aber dies ist keine kritik *nur mein geschmack

da dieses bild aber nicht zu deinem portfolio passt, gehe ich davon aus ... du willst uns nur vorführen ;)

und natürlich gehört dieses bild in die MK, aber im bereich akt^^
5 years ago
Schön nah dran.
Der enge Bildschnitt macht die
Entstehung einer sehr persönlichen
Beziehung zum Betrachter schnell möglich.

Spannungsvoll. Fast so eine
Perspektive als sei man der Trainer.

Durch die Konzentration auf
die Körperdehnung wirkt es absolut authentisch.
Ich mag das. Ob das Model ganz nackt sein sollte ?
Mein Empfinden sagt: "Bitte mit Slip !"

Deckenmuster stört nicht, weil sehr viel
Bildfläche von der musterlosen Haut
eingenommen wird. Das gibt Kontrast.

Wer bei so einem sportlich-artistischen
Motiv auf eine Hautretusche wert legt und
Falten nicht sehen möchte, versteht Bild
und Fotografie komplett anders als ich.
5 years ago
Was mir beim Betrachten fast als erstes ins Auge gesprungen ist: ihr rechter Arm wirkt aufgrund der gewählten Perspektive deutlich kleiner/schmaler als der linke. Auch weil sie wohl die Muskeln im linken Arm anspannt. Dadurch wird mein Auge aus dem Bild oben links herausgeführt und bleibt nicht - wie ich es mir als Fotograf wünschen würde - im Spannungsfeld zwischen Gesicht und Fuß gefangen.
5 years ago
@MjW-Foto.
Mir ist dieser Einwand zu lehrbuchmäßig-akademisch. Der arme Blick,
der irgendwie nach draußen geführt wird, ohne sich dagegen
wehren zu können: Selbst wenn man solche Argumente ständig liest,
ich glaub nicht so recht daran. Ein interessierter Blick wird schon seinen
Weg/seine Wege gehen. Und bei einem erotischen Motiv erst
recht.
5 years ago
Mein Blick wird nicht aus dem Bild geführt, sondern wandert ziellos umher. Da ist überhaupt nichts, was irgendwie akzentuiert.

Und für das, was andere in dem Bild sehen, bin ich vermutlich zu autistisch veranlagt: ich erkenne weder Leichtigkeit noch Anstrengung noch Ausdruck noch irgendein Spannungsfeld.

Ja, sie ist attraktiv. Und sie ist nackt und ich kann ihr auf verschiedene Geschlechtsmerkmale starren... aber sorry, ich persönlich finde das Bild langweilig.

Ach, der Schnitt ist aber völlig ok... ;-P
5 years ago
da will ich mal dazwischen etwas sagen ... MJW hat nicht unrecht mit dem was er schreibt und auch mir ist der arm aufgefallen, habe dies aber wegen der anspannung nicht erwähnt, aber des auge findet genau diesen bereich.

aber rodivo hat auch nicht wirklich unrecht mit seiner aussage, wenn man lehrbücher mal bei seite legt ... patt ;)
Was mir schön gefällt sind die geometrischen Formen die man entdeckt und wie der Körper schön die diagonalen des Bildformates ausnutzt.
Bei der SW- Entwicklung würde ich persönlich noch mehr die Kontraste ausarbeiten. So ist es mir zu sehr ein einfacher Graustufenverlauf.
5 years ago
Daß so ein Altmeister wie Peter Herhold so eine Frage im Forum stellt, wundert mich ja schon.
Ich bin für Konsequenz. Wenn schon, dann auch richtig. Den engen Bildschnitt links finde ich gut. Den unten auch. Rechts habe ich das Gefühl, daß max. ein Fingerknochen abgeschnitten wurde. Das ist mir zu eng und spricht nicht für Konsequenz. Knapp daneben ist auch vorbei. Oben fehlt mir auch ein μ bzw. das konsequente anschneiden.
Und dann lebt ein Bild von Kontrasten. Was wäre beispielsweise, wenn rechts ganz viel Freiraum wäre? Nur das Muster der Decke. Dann wird der enge Anschnitt links und die Wahl der Decke zu einer Setzung, zu einer bewußten, sichtbaren Entscheidung. Dann sieht alles so aus, als solle es so sein.
"Zu wenig retuschiert?"
Wer Menschen fotografiert, braucht an dem Menschen nicht zu retuschieren. Wer Models fotografiert, sucht ein Ideal.
[gone] User_6449
5 years ago
Zitat: Rodivo ...
Mir ist dieser Einwand zu lehrbuchmäßig-akademisch. Der arme Blick,
der irgendwie nach draußen geführt wird, ohne sich dagegen
wehren zu können: Selbst wenn man solche Argumente ständig liest,
ich glaub nicht so recht daran.

Naja, an der üblichen Formel "der erste Blick auf ein Foto fängt oben
Links an und endet unten Rechts" ist schon was dran. Man schaut sich
das unbewusst / automatisch so an und achtet erst mit dem zweiten
Blick auf weitere Details.

Mit dem Beschnitt auf allen vier Seiten wollte ich das Bild etwas "gegen
den Strich bürsten", aber der innere Aufbau ist praktisch "wie aus dem
Lehrbuch kopiert":

Dreiecke zur Linienführung, Goldener Schnitt, eine Diagonale im Format,
Blickrichtung auf Fuß und Hand usw. ...
5 years ago
@Peter Herhold "
"Dreiecke zur Linienführung, Goldener Schnitt, eine Diagonale im Format,
Blickrichtung auf Fuß und Hand usw. ..."

Uff! Ich mach mir manchmal das kindische Vergnügen, in Helmut-Newton-Bildbänden
nach Verstößen gegen handwerkliche Regeln zu suchen. Man wird bei
fast jedem Bild fündig. Trotzdem - und natürlich auch mit deshalb -
ist Newton einer der bedeutendsten Künstler (ja, Künstler) des 20. Jahrhunderts.
Ich glaube nicht, dass er ständig an "Dreiecke zur Linienführung, Goldenen Schnitt"
und diese Dinge gedacht hat. Es muss da doch noch etwas anderes geben.
Trotzdem gebe ich zu: Ohne handwerkliche Regeln geht es nicht. Man darf
sie nur nicht verabsolutieren.
Übrigens sind die Beispielbilder in Foto-Lehrbüchern meist ziemlich
perfekt, aber auch ziemlich langweilig.
[gone] User_6449
5 years ago
@ Rodivo

Achte bei Helmut Newton mal auf die Größe und die Proportionen der
Modelle, sowie auf deren Verhältnis zum Gesamtbild.

Der hat sich schon Gedanken um die handwerklichen Regeln gemacht,
denn mit kleineren Modellen und anderen Proportionen hätte sein
Konzept beim Betrachter nicht mehr funktioniert.

Man denkt da nicht ständig dran, macht es aber oft rein aus Erfahrung
heraus so.
5 years ago
My 2c:
Irgendwie zu wenig von.... Peter Herold.
Ich will damit sagen das ich das Bild auf den ersten Blick nicht als eine deiner Arbeiten vermutet hätte.
[gone] User_6449
5 years ago
Ich versuche öfter mal was Neues zu machen, so alle zehn Jahre ... ;-)
4 years ago
Für mich ist es ein typisches Aktbild, typisch insofern, als es meiner Klischeevorstellung von Akt entspricht. Das formalistische Interesse dominiert die Bildwirkung, Erotik oder etwas "Sprechendes" oder Erzählendes gleich null, eher sogar negiert. Die Bilddynamik aus den vielen Schrägen ist um des formalistischen Reizes selbst willen angelegt und nicht beispielsweise ein Mittel, um eine Situation oder eine Charakterbeschreibung zu erzielen.

All das ist ist nix Schlechtes und ist auch weitgehend gut gelungen, aber ich finde das dann eher langweilig (wie dieses Genre meistens). Zugegeben: damit rede ich dann allerdings von Geschmack und nicht von Qualität.
4 years ago
wirkt völlig authentisch
die spannung ist auch in der mimik erkennbar
bei der haltung sind hautfalten unvermeidbar
in der sw version stört die decke nicht
wäre vielleicht anders, wenn es in farbe wäre
der schnitt macht es nah und intensiv, gefällt mir

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