Berufsfotograf - Karrierechancen? 71

4 years ago
Eine Info aus dem dpreview

https://www.dpreview.com/news/7564938322/photographer-among-2018-worst-jobs-due-to-rise-of-freelancing-and-smartphones

CareerCast has published its 2018 Jobs Rated Report, which provides a 'general snapshot' of 220 careers based on certain 'key criteria,' including stress levels, work environment, growth outlook, and income. The report lists the best and worst careers of 2018 based on these factors; included in the 'worst' category is photography.

The career of 'photographer' is listed as #25 among CareerCast's ranking of 2018's worst careers, falling behind other roles like 'enlisted military personnel,' 'newspaper reporter,' and 'disc jockey.' Factors that negatively influence career ranking include high stress levels, danger, low pay, and poor outlook.

As far as photography goes, CareerCast noted an annual median wage of $34,000 for photographers working in the US last year, which is slightly lower than the nation's median wage across all jobs of $37,690. As well, the company projects photography as a career will experience negative growth of -5.6% from 2016 to 2026.

An increase in smartphones, which make the field more accessible to non-professionals, as well as an uptick in the corporate use of freelancers are cited as issues impacting the career's projected negative growth over the next decade. As freelancers are increasingly used, the photography industry has seen an elimination of salaried photographer positions.

In contrast, 'mathematician,' 'genetic counsellor' and 'university professor' are listed among the report's best careers.
4 years ago
Das ist eine ganz interessante Information , obwohl sie mich in keinster Weise betrifft ...
4 years ago
also auf nach amerika um geld zu verdienen
4 years ago
@perfektion
ähhhh, vorher solltest Du noch 'perfekt' englisch lernen, dann klappt das auch mit dem Artikel und mit dem Geld verdienen sowieso :-P

Ja, und hier ist das skizzierte Bild ja nicht sehr viel anders.
4 years ago
mit dem artikel
the
oder was meinst du?
*grins
4 years ago
Hobbyfotografen geben in erster Linie Geld für die Fotografie aus.
Sie frönen ihrer Leidenschaft nicht, um Geld einzunehmen.
Die Motivation ist Anerkennung und Befriedigung jeglicher Art.

Natürlich geben das 99% aller MK Mitglieder auf keinen Fall zu.
Ich selbst gebe auch nur folgendes zu: ich bemühe mich unterm Strich
mit einer schwarzen Null aus der ganzen Sache herauszukommen und
vor allem bemühe ich mich, nur die Sachen zu machen, die mir Spaß machen
und möglicherweise einige andere Leute auf die Palme bringen.

Nicht zu verwechseln damit, dass sich einige Leute etwas von der Palme wedeln!
......auch wenn das eventuell manchmal dieselben sein könnten.....
4 years ago
Smartphones in der Hand nicht ausgebildeter freier "Fotojournalisten" ersetzen den festangestellten Fotojournalisten. Warum?
- Weil der nicht Ausgebildete weniger Geld kostet,
- weil der nicht nur Fotos, sondern auch Videos macht und
- weil Bilder zwar immer wichtiger für die Berichterstattung werden, die visuelle Bildung der Konsumenten aber immer weiter sinkt, sprich: der Konsument kann ein gutes Bild nicht von einem schlechten unterscheiden.
Wen wundert's?
[gone] User_557527
4 years ago
@ Fotocowboy

Uii, jetzt muss ich mich outen ;-))
---------------------------------------- Zitat ---------------------------
Hobbyfotografen geben in erster Linie Geld für die Fotografie aus.
Sie frönen ihrer Leidenschaft nicht, um Geld einzunehmen.
Die Motivation ist Anerkennung und Befriedigung jeglicher Art.

Natürlich geben das 99% aller MK Mitglieder auf keinen Fall zu.
--------------------------------------------------------------------------

Natürlich gebe ich das zu, bin ja kein Berufsfotograf, nur Hobbyknipser
und habe wahnsinnigen Spass and der Knipserei ;-))
4 years ago
Smartphones in der Hand nicht ausgebildeter freier "Fotojournalisten" ersetzen den festangestellten Fotojournalisten. Warum?

Weil heute bei jedem aktuellen Ereignis mindestens 50 Leute mit einem Smartphone anwesend sind, und damit Fotos und Videos machen können.
Während die Bildjournalisten erst noch auf der Anfahrt zum Ort des Geschehens sind...

Vor 20, 30, 50 und noch mehr Jahren war es großer Zufall, wenn bei einem dramatischen, aktuellen Ereignis ein Amateurfotograf anwesend war, der a) seine Kamera dabei hatte und b) die Nerven, Fotos zu machen und die Fotos dann c) auch noch brauchbar waren.

Dramatische Pressefotos entstanden, wenn ein Pressefotograf entweder zufällig vor Ort war - oder die Fähigkeit hatte, den Zufall zu zwingen. Die Fähigkeit, zu ahnen wo etwas passieren wird gehörte und gehört zu den notwendigen Fähigkeiten des Pressefotografen.

Das ist ein interessantes Phänomen - vor vielen, vielen Jahren war ich in der Lokalberichterstattung aktiv, und ich war immer mit dem Auto unterwegs (kein Alkohol also!) und hatte immer die Fototasche im Kofferraum.

Ist man dann einfach viel unterwegs, braucht man häufig nicht mal den Anruf von der Feuerwehr, daß es da und dort brennt. Handys gab's damals eh noch nicht. Man bekommt es mit, daß irgendwo ein Löschzug durch die Nacht bratzelt, und gibt Gas und sucht ihn, und ist zwei, drei, höchstens fünf Minuten nach der Feuerwehr vor Ort. Und ist der einzige - oder mit einer kleinen Zahl Kollegen einer der wenigen - der Fotos macht.

Heute haben bereits zehn Nachbarn ihre Smartphones aktiv noch bevor überhaupt die Feuerwehr am Brandort eingetroffen ist...

Daß praktisch überall praktisch fast alle Leute ein brauchbares Fotogerät zur Hand haben hat den Bildjournalismus mehr verändert als alles andere.

Es macht ihn nicht überflüssig, aber es verändert ihn massiv.

Fest angestellte Bildjournalisten waren übrigens schon vor 30, 40 Jahren die Ausnahme, nicht die Regel. Schon in den 1970ern und 1980ern wurde der bei weitem größte Teil der Pressefotografie von Freelancern gemacht. Eine Lokalzeitung hatte höchstens einen angestellten Fotografen, wenn überhaupt. Eine Metropolen-Tageszeitung mit 250.000 Exemplaren Auflage hatte vielleicht zwei, maximal drei. Selbst bei einem Blatt wie dem "Hamburger Abendblatt", das wie alle Springer-Zeitungen sehr viel Wert auf gute Fotos gelegt hat, gab es nur eine Handvoll Festangestellter. Die große Mehrheit der Fotografen arbeitete frei für Auftragspauschalen, die nach Stunden abgerechnet wurden. Auch im Illustrierten-Bereich waren die Freelancer immer weit in der Überzahl. Sie haben übrigens damals gerade in dem Bereich mehr verdient als die Festangestellten...

1981 gab's beim STERN Tagespauschalen von 300 DM, plus Spesen, plus Veröffentlichungshonorare (Seitenhonorar: 800 DM, Doppelseite 1600 DM). Und schon 1982 wurde auf einer dju-Tagung gejammert, weil der STERN die Tagespauschale auf 200 DM und das Seitenhonorar auf 600 DM gesenkt hatte. Und trotzdem haben Fotografen, die gut im Illustrierten-Geschäft waren, 5000 DM und mehr im Monat gemacht.

Die Bildagentur action press hatte Noch Anfang der 2000er Jahre 60 Redakteure und Redaktionsassistenten fest angestellt, und ungefähr 600 Fotografen weltweit, und machte einen Honorarumsatz von ca. 15 Millionen Euro im Jahr. Mit Fotos...
(Gegründet 1971 von dem Hamburger Pressefotografen Hartmut Doerk und dem BILD-Polizeireporter Peter Reincke. In den 2000ern wurde sie an Moritz Hunzinger und Bolko Hoffmann verkauft, einen ziemlich windigen Möchtegern-PR-Profi und den Herausgeber eines Börsenblattes. action press vertrat Sipa Press in Deutschland, und andere große internationale Agenturen... Eine zeitlang war die Muttergesellschaft action press AG, zu der auch das Meinungsforschungsinstitut INFAS gehörte, sogar an der Börse notiert. Mittlerweile hat man action press abgespalten, es wurde von englischen Investoren aus der Medienbranche gekauft und massiv gesundgeschrumpft.)

Also alles nichts wirklich neues...

- weil Bilder zwar immer wichtiger für die Berichterstattung werden, die visuelle Bildung der Konsumenten aber immer weiter sinkt, sprich: der Konsument kann ein gutes Bild nicht von einem schlechten unterscheiden.

Daß die "Konsumenten" gute Bilder nicht von schlechten Bildern unterscheiden können ist sicher nicht falsch.
Nur: mit schlechten Bildern kann man keine Zeitungen, keine Zeitschriften und keine Websites verkaufen.
Verkaufen kann man immer nur mit Bildern, die ihre Aufgaben möglichst gut erfüllen. Und da unterscheiden sich schlechte und gute Bilder dann ganz erheblich. Für die Definition "gut" oder "schlecht" gilt allerdings das gute alte Prinzip von RTL-Gründer Helmut Thoma: "Der Wurm muß dem Fisch schmecken, nicht dem Angler." Und da haben recht lange die Angler den Fischen erzählt, was denen zu schmecken habe.

Das Phänomen ist ja eben gerade nicht, daß man die VOGUE genauso gut mit schlechten Amateurfotos verkaufen könnte... Das funktioniert nicht.

Das Phänomen ist, daß die Konsumenten heute viel weniger an einer gut gemachten VOGUE interessiert sind, die von Mode-Gurus mit erstklassigen Fotografen und erstklassigen Fotos mit einem riesen Aufwand gemacht wird.

Die Konsumenten interessieren sich heute dafür, was irgendwelche Influencer auf Flohmärkten zusammenkaufen und kreativ kombinieren, und sich darin dann auf Instagram zeigen.

Man hat keine Lust mehr, sich von einer Anna Wintour sagen zu lassen, was man anziehen soll, und was gute Mode ist.

Und ganz ehrlich: da wurde nach vielen Jahren dann ja auch mal erkannt, daß die Kaiserin arg nackt ist, und immer schon arg nackt war. Das ist nicht wirklich ein Verlust...
4 years ago
@Tom
"Der Wurm muß dem Fisch schmecken, nicht dem Angler."

Großartiges Zitat und soo wahr.
Nur leider verstehen das die meisten Agenturen und Marketingabteilungen, vor allem aber die Entscheidungsträger CEO's, COO's, CTO's und die ganzen anderen 0er nicht, denn dann müssten sie ja evtl etwas verändern, was ihnen nicht schmeckt. Vielleicht bekommen sie nämlich keine anderen Würmer ;-)

.... you made my day
4 years ago
Tom Rohwer:
Man hat keine Lust mehr, sich von einer Anna Wintour sagen zu lassen, was man anziehen soll, und was gute Mode ist.
Während du im Vorangegangenen exessiv versuchst differenziert darzulegen, gelingt dir das bei deinen gepflegten Pauschal-Vorurteilen (hier Mode) wie üblich nicht. "man" ... wer ist man? (Lieschen Müller wusste auch früher nicht wer Anna Wintour ist.) Die Modewelt ist differenziert und mit den Influencern noch differenzierter geworden, aber die Wintour hat ihren Posten noch, auch in der ersten Reihe, und das sicherlich nicht aus Nostalgiegründen.

Und ohne astreine Fotos von den Sachen kann sich trotz 100ter Handys bei den Modeschauen kein Designer eine erfolgreiche Existenz leisten. Die macht quasi immer ein Profi, auch wenn die Sachen schon zigfach als Handyfotos auf Instagram unterwegs sind. Warum wohl?
[gone] User_6449
4 years ago
Zitat: Tom Rohwer | Fakten fordernder Verleugner ...

Dramatische Pressefotos entstanden, wenn ein Pressefotograf entweder
zufällig vor Ort war - oder die Fähigkeit hatte, den Zufall zu zwingen. Die
Fähigkeit, zu ahnen wo etwas passieren wird gehörte und gehört zu den
notwendigen Fähigkeiten des Pressefotografen.

Das war kein Zufall oder Ahnung, sondern der früher leicht abzuhörende
Polizeifunk ...

Ich habe damals - zu Deiner Zeit - zwar noch keine Fotos gemacht, wusste
jedoch schon mit 12 Jahren wie man ein Radio entsprechend manipuliert.
Die üblichen Polizeicodes hatte man auch schnell raus und war immer auf
dem Laufenden.

Man hat keine Lust mehr, sich von einer Anna Wintour sagen zu lassen,
was man anziehen soll, und was gute Mode ist.

Nach der Dame musste ich erstmal googeln. Aber meine Oma muss sich
an ihr orientiert haben, denn die hat auch sehr oft Blümchenmuster und
entsprechenden Kitsch getragen.

Ich selbst mag absolut keine Blümchenmuster, kein einziges auf meiner
Sedcard ... ;-)
4 years ago
Ich habe auch als Freelancer ca. Mitte der 90er für eine Tageszeitung fotografiert. Die hatten nur einen fest angestellten Fotografen. Den Rest haben meist die Journalisten mitgemacht, die gerade mal wussten, wo bei der Kamera vorn ist. Das war immer grausig, wenn die im Labor waren. Das ist also alles andere als neu.
4 years ago
o.T. - Peter: Wie kommst du auf eine Korrelation zwischen der Wintour und Blümchenmuster? Bringt Google sowas?
[gone] User_6449
4 years ago
Zitat: Marcello Rubini

o.T. - Peter: Wie kommst du auf eine Korrelation zwischen der Wintour
und Blümchenmuster? Bringt Google sowas?

Ja, Google spuckt für sie reihenweise Portraits mit Blümchenmuster,
Rüschen, Plüsch, kitschigem Schmuck, grellen Farben und ähnlichen
Dingen bei der Bildersuche aus.

Vielleicht tue ich ihr damit Unrecht, aber ich kannte die Frau bis
vorhin wirklich nicht. Erst unser Tom hat mich darauf gebracht ...
4 years ago
@MAIN Pics:
@Tom
"Der Wurm muß dem Fisch schmecken, nicht dem Angler."

Großartiges Zitat und soo wahr.
Nur leider verstehen das die meisten Agenturen und Marketingabteilungen, vor allem aber die Entscheidungsträger CEO's, COO's, CTO's und die ganzen anderen 0er nicht, denn dann müssten sie ja evtl etwas verändern, was ihnen nicht schmeckt. Vielleicht bekommen sie nämlich keine anderen Würmer ;-)


Wer es nicht versteht, geht früher oder später pleite. (Es sei denn, er wird staatlich subventioniert und muß sich keine Sorgen darum machen, genug zu erwirtschaften, daß der Laden sich selbst trägt...)

Es ist aber in der Tat nicht ganz einfach, immer wieder neu herauszufinden, was den Fischen denn aktuell gerade so schmeckt.

Darum ging es Thoma mit seinem Spruch aber auch nicht. Was Thoma meinte war: Es bringt nix, Fernsehen zu machen, das den Fernsehmachern gefällt. Wenn Fernsehen wirtschaftlich funktionieren soll, muß das Programm den Zuschauern gefallen.

Herr ALDI muß auch nicht seine Dosen-Eintöpfe mögen und essen. Die Kunden von Herrn ALDI müssen das Zeug mögen, jedenfalls genug, um es zu kaufen...
4 years ago
@Marcello Rubini:

Tom Rohwer:
Man hat keine Lust mehr, sich von einer Anna Wintour sagen zu lassen, was man anziehen soll, und was gute Mode ist.

Während du im Vorangegangenen exessiv versuchst differenziert darzulegen, gelingt dir das bei deinen gepflegten Pauschal-Vorurteilen (hier Mode) wie üblich nicht. "man" ... wer ist man? (Lieschen Müller wusste auch früher nicht wer Anna Wintour ist.)


"Man" sind hier die Leute (überwiegend Frauen), die VOGUE gekauft haben und die, direkt oder indirekt, aus VOGUE entnommen haben, was die Mode ist, die sie tragen wollen/sollen/müssen.

Die Auflage von VOGUE ist in den letzten paar Jahren überall (für alles Ausgaben) gesunken, teilweise massiv (in Deutschland hat sie sich um etwa 40 Prozent verringert), teilweise nicht so massiv, aber auf allen Märkten hat VOGUE seit Jahren Auflagenrückgänge.

Und während vor wenigen Jahren noch es selbstverständlich war, daß Ms.Wintour oder andere VOGUE-Redakteurinnen die besten Plätze bei den Modenschauen hatten, und links und rechts daneben die Leute der nachfolgend wichtigen Mode-Print-Medien saßen, so sitzen heute Instagram-Influencerinnen in der ersten Reihe, und es ist absehbar, wann die VOGUE-Redakteurin wird eine Reihe nach hinten rücken müssen...

Das kann man gut oder schlecht finden, aber es ist eine Tatsache, und es ist eine Tatsache, daß Modemacher (die ja auch nicht blöd sind) das erkennen. Denn sie merken es an ihren Umsatzzahlen.

Sind die Instagram-Mode-Päpstinnen genauso nackte Kaiserinnen wie Anna Wintour und Konsorten?

Selbstverständlich. Es ist alles Mode - und damit alles "nur" Show-Business. Und damit ein Multi-Milliarden-Business, also bitte kein "nur".

Es verändert sich alles, ständig. VOGUE gibt es gerade mal 37 Jahre...

Kann man gar nicht glauben, daß das Blatt überhaupt erst 1982 auf den Markt gebracht wurde, oder? Ich glaube, wenn man einfach mal rumfragt, dann würden die meisten Leute spontan antworten: "Seit wann VOGUE? Seit Ende der 1940er Jahre!" Oder sogar "Gibt's schon seit den 1920ern!"

Stimmt aber nicht. Und als VOGUE ihren Erfolgsmarsch startete, da haben die etablierten Mode-Medien genauso baff geguckt wie heute die Etablierten auf die Instagrammerinnen & Co. gucken. Und genauso werden in ein paar Jahren die Instagrammerinnen fassungslos mitansehen müssen, wie sich ihre Bedeutung in Luft auflöst.

Und ohne astreine Fotos von den Sachen kann sich trotz 100ter Handys bei den Modeschauen kein Designer eine erfolgreiche Existenz leisten. Die macht quasi immer ein Profi, auch wenn die Sachen schon zigfach als Handyfotos auf Instagram unterwegs sind.

Der Punkt ist nur, daß die "astreinen Fotos" viel unwichtiger werden, und heute schon hochbezahlte Profis mit teuerstem Equipment versuchen, den Instagram-SmartPhone-Look nachzuahmen.

Kann man sehr gut in den Modestrecken der großen Hochglanzbeilagen der FAZ beobachten, wo es regelmäßig Modestrecken gibt.

Da nun aber die benötigte Quantität begrenzt ist, und auch das Rezeptionsvermögen des Publikums, verlieren die "hochkarätigen Profifotos" in genau demselben Ausmaß an Bedeutung, wie die Bedeutung der "Instagram-Knipserei" zunimmt.
Simple Tatsache. Kann man ignorieren, ändert aber nix.
4 years ago
@Tom:
Was redest du denn da? Die US-Vogue gibt es seit 127 Jahren (1892), die deutsche Ausgabe seit 40 Jahren (1979). Sagt zumindest Wikipedia. Und die haben keinen Zahlendreher drin, du schon.
4 years ago
@Peter Herhold:
Zitat TomRohwer
Dramatische Pressefotos entstanden, wenn ein Pressefotograf entweder
zufällig vor Ort war - oder die Fähigkeit hatte, den Zufall zu zwingen. Die
Fähigkeit, zu ahnen wo etwas passieren wird gehörte und gehört zu den
notwendigen Fähigkeiten des Pressefotografen.


Das war kein Zufall oder Ahnung, sondern der früher leicht abzuhörende
Polizeifunk ...

Ich habe damals - zu Deiner Zeit - zwar noch keine Fotos gemacht, wusste
jedoch schon mit 12 Jahren wie man ein Radio entsprechend manipuliert.
Die üblichen Polizeicodes hatte man auch schnell raus und war immer auf
dem Laufenden.

Du wirst lachen - ich habe in meiner Zeit als Fotoreporter für's Aktuelle nie den Polizeifunk abgehört...

Und trotzdem jede Menge solcher Fotos in meine beiden Redaktionen gebracht, bei denen ich zufällig vorbeikam.

Klar wurde und wird das gemacht. Ist übrigens gar nicht erforderlich, wenn man einen entsprechenden Draht zu Polizei und Feuerwehr hat. Dann rufen die nämlich an...

In Hamburg gab's in den 80ern und 90ern den legendären Fotoreporter Thomas Hirschbiegel. Ein Freelancer, der mit der Hamburger MoPo einen legendären Vertrag hatte. Er bekam damals - ~1980 - 4500 DM pro Monat nur dafür, daß er der MoPo zur Verfügung stand. Für die Aufträge gab's dann nochmal die Auftragspauschale plus Anstrichhonorar.

Von Hirschbiegel hieß es in der Branche, er habe sich die Fähigkeit antrainiert, bei laufendem Polizeifunk zu schlafen und zuverlässig aufzuwachen, wenn's interessant wurde.

Mag sein. Über Hirschbiegel gab es aber bei der MoPo auch den legendären Spruch: "Hirschbiegel braucht nur eine Postkarte in den Briefkasten werfen, und schon explodiert eine Bombe."

Thomas Hirschbiegel - das ist jetzt kein Witz - warf nachts um halb drei am Gänsemarkt in Hamburg eine Postkarte in einen Briefkasten, um damit an einem Preisausschreiben teilzunehmen. Genau in dem Moment explodierte 100 Meter weiter vor dem Büro der US-Airline PanAm eine Bombe...

Natürlich hatte er sein Fotogeraffel griffbereit.

Voodoo? Sicher nicht. Aber es ist tatsächlich so, daß man, wenn man anfängt als Fotoreporter zu leben, den Zufall in einem bemerkenswerten Ausmaß zwingt. Ich fuhr nachts kurz nach eins von meiner damaligen Stammkneipe nach Hause. Im Radio lief ein toller Song, ich wollte den zu Ende hören und fuhr deshalb einen Umweg. Einen Schlenker.

Und kam an einem schweren und höchst fotogenen Autounfall vorbei. Wäre mir entgangen, hätte ich nicht...

Das bemerkenswerte ist: das funktionierte genau so lange, wie ich als Fotoreporter das Aktuelle für die beiden Lokalblätter fotografiert habe. Als ich mich dann auf andere Gebiete konzentrierte, passierte das plötzlich nicht mehr. Als ich dann wieder eine Zeitlang Aktuelles für AP fotografierte... Bumms! Es ist Himmelfahrtstag, keine aktuellen Termine, und ich nutze die freie Zeit, ein Feature zu fotografieren. Die alten steinernen Kaiser-Wappen an den Türmen der Nord-Ostsee-Kanal-Brücke bei Albersdorf. Die sollten in näherer Zukunft abgerissen werden.

60km über die Bundesstraße.

Ich fahre nach dem Mittagessen los. Auf der Hinfahrt: ein schwerer Verkehrsunfall. Der Rettungshubschrauber schwebt gerade ein. Auto an den Straßenrand geknallt, Fototasche gegriffen, raus. Fotos machen.

Nachdem der Heli wieder gestartet ist, fahre ich weiter. Fotografiere mein Brücken-Wappen-Feature.

Fahre wieder zurück. Gleiche Strecke. Vor mir: Blaulicht, Blaulicht, Blaulicht. Der Rettungshubschrauber schwebt gerade über dem Acker ein. Es hat eine Vatertagsausflugs-Pferdekutsche zerlegt.

Auto an den Straßenrand geknallt, Fototasche gegriffen, hin. Der Notarzt aus dem Rettungsheli sieht mich, erkennt mich, und sagt: "Ach, Sie auch schon wieder hier?"

Einem guten Reporter passiert sowas. Regelmäßig. Keine Ahnung, wie und warum. Ich weiß nur: wenn ich in heutzutage beschließe "Ach, diese Demo fotografiere ich mal wieder!"... und wenn es dann irgendwo im Verlauf der Demo rummst... ich stehe fünf Meter daneben.

Früher hab ich das gesucht, klar. Heute suche ich das nicht mal mehr. Aber es fällt mir trotzdem immer noch vor die Füße. Und dann kommen zwei junge Kollegen angelaufen, um die entscheidenden zwei Minuten zu spät. Und ich sag nur: "Ihr habt das beste gerade verpasst..."
4 years ago
@Ivanhoe:
@Tom:
Was redest du denn da? Die US-Vogue gibt es seit 127 Jahren (1892), die deutsche Ausgabe seit 40 Jahren (1979). Sagt zumindest Wikipedia. Und die haben keinen Zahlendreher drin, du schon.

Stimmt, Du hast recht. Da hab ich einen Zahlendreher gelesen. Dann streiche ich den Absatz. Ändert aber nichts daran, daß VOGUE in den letzten Jahren an Auflage verliert.

Wie alle gedruckten Zeitungen und Zeitschriften. Egal ob sie 1892 oder 1982 gegründet wurden.

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