Okay, das Thema nervt mich jetzt so richtig, daher brauche ich mal Community-Erfahrungsberichte und mache 'nen langen Rant:

Es soll nicht um das Für- und Wider gehen, nicht um Heimentwicklung und das ganze Trara, auch nicht um die Notlösung XP2.

Auslöser war daß ich mal wieder 'ne Kamera verkauft habe, an eine junge Studentin. Ich freue mich ja wenn Millenials sich für Film interessieren.
Nur dann kam, auch nicht zum ersten Mal, "Eigentlich will ich hauptsächlich Schwarzweiss ausprobieren".

Und an dem Punkt weiß ich immer nicht mehr weiter. Ich lasse meine Filme im Labor entwickeln und scanne selbst, das ist kein Thema. Aber Anfänger und BaFöG-Studies haben keinen Scanner, weder Platz noch Kohle für ein Heimlabor und erwarten EIGENTLICH daß sie ihre Filme erstmal günstig im Drogeriemarkt entwickeln können, Farbe für 5 Euro geht ja auch. Soweit, so gut, nur dann kommt *zitter* "Schwarzweiss" und mir sinkt das Herz in die Hose, zumal auch alle erstmal dachten SW sei günstiger.

KEINE DIESER SCHEISSKETTEN! kriegt es hin S/W-Entwicklung in ihrer Preisliste aufzuführen. Alle können es, alle schicken zu Cewe, die machen alles von SW über 120er Rollfilm bis zu Exoten, aber wie ich gerade beim Cewe-Support herausgefunden habe, Cewe hat mit der Preisgestaltung nichts zu tun.
So kommt es dann daß eine Bekannte mir erzählt sie hätte bei ihrem DM (Cewe) eine ordentliche SW-Entwicklung mit Abzügen für 10 Euro bekommen, während ich bei meinem Budni (Cewe) rückwärts aus den Latschen gekippt bin als auf meiner Fototasche für denselben Dienst ein Preissticker über 40 Euro(!!!) klebte.

Damit, daß ein Standardabzug 9x13 nur 0,09 Euro kostet werben sie gerne, darüber daß dieser Abzug in SW nicht angeboten wird und man dafür pro Abzug 10x15 ganze 96 Cent aufgebrummt bekommt schweigen sie sich aus. Auch darüber daß dieser selbe Abzug vom Rollfilm sogar 1,34 gekostet hätte. Nirgendwo im Netz finden sich diese Infos, die Mitabeiter wissen nichts und fragen warum Du den Film nicht per email einschickst oder in den Fotodrucker steckst.

Der Cewe-Service, übrigens sehr hilfreich, musste für mich herausfinden wie die Preise für meine nächste Filiale sind... und damit weiß ich noch nicht den Preis vom 600m entfernten Rossmann oder 800m entfernten DM und es besteht sogar das Risiko daß eine andere Budni-Filiale andere SW-Preise macht. Alles was ich jetzt weiß ist daß mein Budni ein Rad abhat und eine DM-Filiale in Eimsbüttel einen okayen Preis für SW-Entwicklung. :D

TL,DR:
Budget-Entwicklung SW für Studenten und Anfänger, Testfilme für kleines Geld. Nicht edel, nicht teuer, so anspruchsvoll wie auch eine 5-Euro C41-Entwicklung im Supermarkt. Bitte Preiserfahrungen. :)

Ihr könnt auch auf meinen ebenso langen Post bei Facebook antworten, ich will nur ein für allemal wissen was ich Anfängern als Labor für ihren ersten SW-Film noch empfehlen kann ohne daß ich nach 2 Wochen höre sie wollen die Kamera nun doch nicht mehr. :)

https://www.facebook.com/casadechrisso/posts/2756412984627392

Sorry, muss ich doch mal loswerden, auch wenn es nicht gewünscht ist. Ne S/W-Entwicklung von CEWE, DM, .. ist vergleichbar mit nen Filter-Set von Cokin zu kaufen. Es macht einfach keinen Spaß und damit rechnet sich die Halbwertzeit von Neuanfängern imho enorm nach unten. Fotografieren ist kein billiges Hobby. Das funzt einfach nicht.

Ja, wollte ich jetzt nicht hören... ich habe tatsächlich auch gute Erfahrungen gemacht, Allerweltsfilme wie Agfa APX und Ilford FP4 kamen bei Cewe sehr gut raus. Fomapan sogar besser als aus meinem Fachlabor. Eine Freundin macht aus Prinzip nur dm (aber ohne Abzüge, scannt auch selbst) und meint die Labore wären es nicht wert, ihre Filme kommen von Cewe besser.

Versuch mal das hier: https://www.grauwert.de/prices/

Grauwert ist das Gegenteil von Budget, da geht man hin wenn man's im Leben schon zu was gebracht hat. :)

Hier muss man differenzieren: S/W mit klassischen Silberbasiertem Film ist kein Standardprozess, sondern immer eine Frage, welcher Entwickler gerade mit welchem Film zusammenarbeiten soll, um letztendlich bestimmte Parameter zu geben. Diese Filme kann man allerdings durchaus zu Hause entwickeln und dann mit Scanner weiterverarbeiten (hybrider Workflow). Habe ich selbst gemacht, man muss hier allerdings einiges an Wissen über die ganzen Chemikalien haben, speziell, wie diese zu entsorgen sind. Silber kann schliesslich im Klärwerk einige böse Dinge anrichten- der Entwickler ist da meist weniger schlimm, die meisten zersetzen sich bereits in der Kanalisation....

Der Trick ist hier, einen chromogenen Farbfilm zu verwenden: Dieser ist chemisch vom Entwicklungsprozess ein "Farbfilm", welcher jedoch als einzige Farbe schwarz verwendet.

Kodak BW400CN und Ilford XP 2 Super sind Vertreter dieser Klasse, hier steht auch am Film dran, dass diese im Prozess C41 entwickelt werden =Standard Farbfilmchemie.

Ansonsten: AUf ebay ne billige Peterson oder Jobo-Dose, irgendwas zum Abdecken zum Einfädeln, und etwas gebrauchte Laborflaschen zum Mixen und Verdünnen der Chemie reicht erstmal- wichtig hier das Thermometer zur Bestimmung der Entwicklertemperatur. Teuer wird dann die Erstausstattung an Entwickler: Das gute alte Rodinal wäre hier u.a. aufgrund Haltbarkeit und halbwegs vertretbarer Giftigkeit meine erste Wahl, demineralisiertes Wasser zum letzten Spülgang und ne Flasche Fixierer. Und dann letztendlich eine leere Flasche/Kanister (kann vom Bügeleisenwasser sein) zum Lagern vom gebrauchten Fixierer, da dieser als Sondermüll entsorgt werden muss. Letztendlich muss hier auch ein gewisses Volumen zusammenkommen, damit sich das lohnt- und die Chemie muss korrekt entsorgt werden...

Okay, ich geb's auf, genau diese Diskussion wollte ich vermeiden - ich wollte nur Preiserfahrungen. :(

Okay, um es nochmal deutlich zu machen: Das Mädel, dem ich die Kamera verkauft habe, hatte vor zwei Wochen das erste Mal eine Filmkamera in der Hand. Es geht hier nicht um Fine Art, es geht darum "wie funktioniert das?", es geht darum überhaupt erstmal ein paar SW-Filme zum Üben zu schiessen.

Ich als Teenager habe unglaublich gern SW geschossen, ich habe die damals bei Schlecker abgegeben, jahrelang, die Ergebnisse fand ich toll.

Irgendwann mit Ende 30 dann hab ich mal so langsam angefangen mit Fachlabor und Qualitätsstandards die im Laufe des Photoshop-Berufs an mir hängen geblieben sind. Aber die ersten 30 Lebensjahre ist erstmal der Preis wichtig, und ein Ilford sieht echt überall okay aus. Plus, ich stelle fest meine Mittzwanziger-Freunde stehen eh auf Korn, Grungelook, Imperfekt. :)

Dann isses doch einfach: Das Mädel schaut nach XP2 oder BW400, kauf mal einen oder zwei, und trägt die ganz entspannt zum DM, wo der im normalen Farbfilm-Standardprozess durchgejagt werden können wird, und sammelt erstmal Erfahrungen... Billiger wird sie da nicht einsteigen können, selbst wenn Ausrüstung wie Entwicklerdose für nen Euro rankommt, wird die Erstausstattung an Chemie soviel kosten, wie DM für die Entwicklung einer Familienpackung Filme berechnet...

Den XP2 hab ich ihr schon nahegelegt, den Kodak gibt's glaub ich gar nicht mehr. Der XP2 kostet aber 9 Euro, ein Fomapan 3,50... und die XP2-Abzüge haben Rotstich. :)
Wie gesagt, es gibt ja anscheinend Drogerien, Supermärkte etc. die es mit dem Preis nicht übertreiben, die Frage ist schlicht: Welche?
Denn alle führen keine Preise für SW auf, man kann nur abgeben und beten, und in der Hälfte der Fälle alles zurückgehen lassen.

Wenn man erstmal weiß wo man z.B. SW für 10-15 Euro bekommt kann man sich immer noch über die Qualität unterhalten, das kommt später.

Fotoimpex in Berlin bietet SW-Entwicklung an. Da die Leute u.a. mit Adox zusammenhängen und somit einige Expertise aufweisen, wäre das ggf. einen Versuch wert, hier kommt ggf. nochmal Porto drauf.

Ja, Einschicken ist wohl die Not/Zwischenlösung. Ist halt scheisse wenn sie erwarten das im Drogeriemarkt machen zu können, die aber keine Preisauskunft geben können. Ich hätte auch keine Lust einzuschicken und würde sowas lieber auf dem Heimweg machen, aber da ich keine Abzüge brauche habe ich das Problem auch nicht.

Aber wie gesagt, wenn mal irgendjemand irgendwann SW in Drogerie, Supermarkt etc. entwickelt hat, bitte Preis sagen... egal wie Ihr die Qualität fandet.

@Peter: Ich habe vor Jahren das letzte Mal XP2 in der Drogerie abgegeben, aber in meinem Fall waren die Abzüge nicht Schwarzweiss sondern Rotweiss (oder nenn wir's heftigstes Sepia-Braun). Ist das bei Dir anders oder hattest Du keine Abzüge?

Der Ilford XP2 -400 36 KB kostet im Moment ca 6,60 EUR /stk.
[@6449]
Alle Aufnahmen auf Deiner SC wurden mit XP2 gemacht? Echt gut.

6,60? Wo? Stück oder ab 10?

Ach, dann ist der wieder billiger geworden, gut. 9 Euro war aber auch Laden- nicht Onlinepreis.

Ja nee, Negativentwicklung allein bringt's ja nicht wenn Anfänger noch keinen Scanner hat, es geht schon ums Gesamtpaket mit günstigen Abzügen, und es sind letztere die zu den bösen Überraschungen mit der 40-Euro-Tüte in der Drogerie führen. Entwicklung allein mache ich öfter mal selbst mit Testfilmen, da ist man mit 5 Euro auch bei SW schon dabei.

Edit: Okay, ich sehe jetzt erst daß ich im Eingangpost hätte deutlicher machen sollen daß es natürlich auch um Abzüge geht, die sind das Hauptproblem. :)

Der Dame wird nix anderes übrig bleiben als die gängigen Läden in der Nähe abzuklappern und die Preise zu erfragen. Die Großlabore verwenden für s/w mit Sicherheit einen ausgleichend arbeitenden Entwickler und mit Sicherheit nix was jedem Film gerecht wird. Da sollte sie keine Exoten verwenden, ich würde ja den FP4+ oder den HP5+ empfehlen, die Fomas hatten mir zu viele Fehler in der Emulsion.

Naja, beim XP2 sind die Farbabzüge auch beim DM zum gleichen Preis wie Farbabzüge zu bekommen- was natürlich bei größeren Formaten durchaus auch anständige Löcher ins studentische Budget reissen kann.
Hier wird aber eben im Gegensatz zu Silberhalid-SW-Filmen kein Fachlabor benötigt, welches natürlich einen entsprechend höheren Aufwand hat, sondern ein XP2 kann durch jedes "normale" Labor durchgejagt werden.