Was soll der Quatsch? 47

3 years ago
Den Trend gibt es zwar schon seit längerer Zeit, aber mein Eindruck ist, dass es immer mehr wird:

Wozu für jeden beliebige Belanglosigkeit englische Sprache verwenden, wenn man das genau so gut ganz banal auch auf deutsch sagen kann? Ein Bild, das mich nicht vom Hocker reißt, wird ganz bestimmt kein bisschen eindrucksvoller, wenn es den Titel "Snow" kriegt statt einfach "Schnee", was eh jeder sehen kann. Ich find's einfach nur albern. Aber natürlich bin ich deeply impressed von der enormen Büldung!

Grüße
Klaus
3 years ago
need your help
ich kann gerade klaus mangold nicht ins englische translaten
3 years ago
perfekt(?)ion(!): Steal schwiss chard.
Hallo Klaus,

du sprichst mir aus der Seele. Ich selber versuche Anglizismen weitesgehend zu vermeiden. Natürlich ist das nicht immer möglich, bei einigen wenigen Wörtern, gerade in der Fotografie, geht es nicht anders. Aber ich denke ich kann von mir behaupten, dass ich kaum ein englisches Wort nutze.

Gruß Manuel
Luxusprobleme...

Ich selbst habe beides, aber zunehmend englische Titel. Da ich auch auf internationalen Plattformen Bilder hochlade (Fotocommunity und auch die MK ist nicht der Nabel der Welt), kann ich mit einem einzigen Titel das Bild schneller identifizieren, wenn ich über Mail zu Aktionen zu eben jenem Bild informiert werde.

Photoshop und Lightroom sind bei mir auf englisch installiert, da die besten Online Kurse (oder waren es Tutorials (was mach ich nur mit "Online" jetzt) eben in englische Sprache statt finden.

Und ja, ich bin bilingual (muahahaha), so what..? Wen es stört, der darf meine Bilder durchnummerieren. Namen sind Schall und Rauch.
3 years ago
Michael Gundelach - With Design In Mind: immer diese Doppelzüngigkeit! :D
Btw, dass man im 21 Jh. immer noch verschiedene Versionen von Programmen installieren muss, nur um die Sprache zu ändern... das ging schon mal viel besser :)

Ich finde allerdings, dass in der Werbung die Fremdsprachennutzung - vor allem der Missbrauch - schon eminent ist. Das deutet häufig auf geringe Kenntnis sowohl der Leih- als auch der Zielsprache hin.
kleine|details Oh, bei den von mir angesprochenen Programmen ist dies recht einfach. Sprache in den Einstellungen auswählen, Neustart, fertig... Ich meinte damit nur dauerhaft, weswegen ich auch "Aktionen" auf Deutsch in PS nicht mehr nutze...
3 years ago
Ich stelle fest das sich viele immer weniger bemühen für ihre Diskussionen informative Überschriften zu finden.
Und über Dinge, die man nicht mal betiteln kann, lohnt es sich nicht zu reden oder zu schreiben.
3 years ago
Es ist in der Tat verwirrend, wenn man ein Programm bisher Englisch benutzt hat und eine neue Version dann deutschsprachig ist. Einige Begriffe kommen dann sehr unbekannt vor - was meist an der miesen Übersetzung liegt.

Bildtitel spielen für mich keine Rolle. Ansonsten dient eine FRemdsprache gern mal zu Verschleierung der Banalität. Deshalb wird auch viel auf Englisch gesungen ...
3 years ago
Ist halt wie im Fußball auch.
Man geht dort ja auch nicht mehr in den Strafraum, sondern in die "box"...
Ob dadurch dort die Kickerei oder hier das entsprechende Foto aber besser werden? Ich weiß nicht...
#11
3 years ago
Vor allem was Bildtitel angeht, halte ich es für ein Einreihenwollen in einen pseudoschicken Massentrend. Mit dem diffusen Hintergedanken, damit zugleich weltoffen dazustehen und das offenkundig Banale zu verschleiern zu können. (Oder gar "aufzuwerten"?) In meiner Wahrnehmung stellt sich aber die entgegengesetzte Wirkung ein und für englische Muttersprachler vermutlich noch mehr, denn die verspüren die übersetzte Banalität ungefiltert und dazu oft noch ungelenk.
Englisch formulierte Titel zielen also nur scheinbar auf den internationalen Markt, sondern wollen hier Eindruck schinden.
Die deutsche Musikbewegung der 80er war deswegen in England so erfolgreich, weil sie sich eben nicht sprachlich (oder strukturell) angebiedert hat.

Mit Bildung hat es wenig zu tun und mit sprachlicher Kompetenz schon gar nicht. Die würde erst aufleuchten, wenn man in der eigenen Sprache eine originelle Wendung fände. Geschweige denn eine treffsichere in der englischen.

Aber um originelle Wendungen geht es ja schon in der betreffenden Fotografie nicht. Sondern um aufgemotzte Banalität. Insofern geht es letztlich auch gut zusammen.
3 years ago
Wozu für jeden beliebige Belanglosigkeit englische Sprache verwenden, wenn man das genau so gut ganz banal auch auf deutsch sagen kann?

Weil man es mag?

Zur Freiheit der Meinungsäußerung gehört auch die Freiheit, die Meinung in jeder Sprache zu äußern, in der man sie äußern möchte. Klingt das für manche Leute albern? Ja, zweifellos. Muß das den, der sich so äußert, interessieren? Nein, zweifellos nicht.
3 years ago
Ich selber versuche Anglizismen weitesgehend zu vermeiden.

Eine Tirade gegen Anglizismen ausgerechnet mit dem Wort "Trend" zu beginnen hat übrigens auch schon wieder was unfreiwillig komisches...

"Was ist daran deutsch?"
3 years ago
KlausMangold Mir passiert es auch ab und zu, dass ich den Bildtitel auf Englisch schreibe. Ehrlich gesagt habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht.... nach diesem Beitrag wird es aber wohl der Fall sein. Mag sein, dass man dadurch den Titel etwas aufwerten möchte.
Was mich aber bei manchen Bildtiteln wirklich stört, egal ob Deutsch oder Englisch, ist manchmal die Ideenlosigkeit von einigen Mitgliedern. Letztens habe ich ein Bild gesehen wo der Intimbereich eines Models sich Richtung Teekanne streckte, das Foto an sich war gar nicht schlecht gemacht, der Titel des Bildes lautete jedoch: "Ihr Intimbereich berührt beinahe die Kanne" oder so ähnlich. Diese Überschrift hat dem Foto eher geschadet.
3 years ago
lechiam Warum snou nun besser klingt als schnee kann mein Klangempfinden nun nicht nachempfinden. Diesem "sprachlichen Klangempfinden" müßte man wohl mal auf den Grund gehen.
3 years ago
Michael Gundelach - With Design In Mind: wir waren aber mal soweit, dass man "on the fly" pro Programm oder auch global die Sprache umstellen konnte. Ohne Neustart von Programm oder Rechner.
3 years ago
Ist das wirklich ein Thema????
3 years ago
Vielleicht diskutieren ja irgendwann die Lichtbildner in der Modelle-Kartei über Aufnahmekategorien wie "Reizwäsche" und "Feinkunst", für die sie sich zu "Lichtbild-Sitzungen" treffen. In einem anderen Gesprächsfaden wird derweil über "ZfL"-Verträge gesprochen.

Das gab's übrigens alles schon mal, und z.B. das "Lichtbild" stammt genau aus dieser, nicht so ganz vorbildlichen Zeit, genau wie der "Schriftleiter" für den Redakteur.

Da machten eifrige Menschen Vorschläge von unfreiwillig dadaistischer Schönheit, die Sprache einzudeutschen, unter anderem in einer damaligen Zeitschrift für "Kraftfahrer".

Mein absoluter Liebling neben dem "Kraftstall" für die undeutsche "Garage" ist bis heute der vorgeschlagene Ersatz für den "Vierzylinder-Explosionsmotor".

Der lautete: "Vier-Dosen-Zerknall-Treiber".

Und nein, das habe ich mir jetzt nicht ausgedacht. Seinerzeit drosch man allerdings noch nicht auf's Englische ein, sondern auf das Französische (die Sprache des Erbfeindes) und das Lateinische und Griechische.
3 years ago
Warum snou nun besser klingt als schnee kann mein Klangempfinden nun nicht nachempfinden. Diesem "sprachlichen Klangempfinden" müßte man wohl mal auf den Grund gehen.

Es geht m.E. weniger um den Klang. Sondern um das altbekannte Phänomen, daß ein Liebeslied auf Deutsch kitschig klingt, auf Französisch dagegen romantisch. Rockmusik gehört englisch, Operette italienisch. Fandango auf Deutsch? Bitte nicht.

Der große Vorzug von englischen Songtexten ist übrigens, daß sie der Nicht-Englisch-Muttersprachler nicht so deutlich ins Gehirn dringen, wenn man die Musik nebenbei hört. Mir tun da immer die Engländer und Amerikaner leid - die verstehen das alles ganz automatisch, und das lenkt ja ab.

Für Musik kann man natürlich auch Kunstsprachen erfinden - Herbert Grönemeyer hat's erfolgreich vorgemacht.

Es ist zweifellos richtig: bestimmte Dinge klingen, gerade z.B. im deutschen Sprachraum, irgendwie besser, "cooler", weniger banal, wenn sie in Englisch sind.

Ich pflege zum Beispiel seit vielen, vielen Jahren eine Art fotografischer Dauerausstellung. Die trägt den schönen Titel "Some People. Some Places. Somewhere.". Ist letztlich auch nichts anderes als statt "Schnee" "Snow" zu titeln. So what?

"Einige Leute. Einige Orte. Irgendwo." klingt für mich nicht. "Some People. Some Places. Somewhere." klingt. Letztlich alles Geschmackssache. Und - aber auch das ist rein subjektiv - passender als mitten in einem deutschen Text zum Kamera-Verschluss "shutter" zu sagen.

Es ist nämlich schon ein Unterschied, ob man z.B. von einem "High-Speed-Film" spricht, was ein etablierter Begriff ist, oder jemand sagt "Ich hab den Flash auf die Kamera gesteckt und den Shutterspeed auf 1/250 gestellt"...

Sprache lebt, und Sprache saugt ständig Begriffe aus anderen Sprachen auf, und verändert sich und diese Begriffe. Manchmal dient das der Kürze (das ist der Grund für die Häufigkeit von englischen Lehnwörtern), manchmal will einer besonders cool sein. Manchmal klappt das, und manchmal nicht. Benenne jeder seine Bilder so, wie er es mag, und dann funktioniert es, oder auch nicht.

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