Besteht Interesse Bilder in einer Art-Galerie auszustellen? 40

1 year ago
^^ Danke an alle Betragsschreiber!
Die Räumlichkeit soll für alles und alle zur Verfügung stehen! Also alles was den Sinnen gut tut.
1 year ago
Wer seine Ausstellung dem Paketdienst und irgendwelchen Aufhängern überläßt, muss entweder durchschlagend wirkmächtige Bilder haben oder von Ausstellungsrealität keine Ahnung. Nicht eimal hochrangige Künstler würden anlasslos auf so einen Gedanken kommen, auch nicht bei hochrangigen Ausstellungsstätten (mit professionellem Personal).
Wenn Tom Rohwer hier "man" schreibt, meint er wie immer nur sich selbst.

@Marcello Rubini:

Ich hatte dabei eigentlich die Ausstellung des Akt-Foto-Clubs im Kunstschloss Wrodow im Sinn. Wo auch bei weitem nicht alle teilnehmenden Fotografen (warst Du nicht auch dabei?) anwesend waren. Weder bei der Eröffnung noch sonst irgendwann. Ich erinnere mich noch, daß ich von einem AFC-User dessen Bilder in Bregenz übernommen habe, weil wir da zufällig durch fuhren, und ich sie dann zusammen mit meinen von einem anderen User, der bei Flensburg wohnt, eingesammelt wurde, als der bei uns in Mittelholstein vorbei kam.

Das hat wunderbar funktioniert, hätte aber mit einem Paketdienst genauso funktioniert, und objektiv sogar kostengünstiger.

Beim "Seattle Erotic Art Festival" (SEAF) läuft es genau so - man schickt quasi Bewerbungs-Kunstwerke als Foto per E-Mail, und wird man von den Kuratoren ausgewählt, schickt man das Original.

Da beim SEAF Kreative aus aller Welt teilnehmen, kommen verständlicherweise nur wenige Künstler persönlich nach Seattle...

Im übrigen schrieb ich nicht, "die Ausstellung "solle dem Paketdienst überlassen werden, sondern daß Fotografen, für die es aus zeitlichen, finanziellen oder welchen Gründen auch immer nicht möglich ist, persönlich anzureisen, auch die Möglichkeit haben, ihre Fotos mit einem Paketdienst an den Macher der Ausstellung zu schicken.

Ich halte das für die bessere Alternative als zu sagen "Ich würd ja gern, ist aber zu weit weg, also lass ich es"...

Und Du willst hoffentlich nicht ernsthaft behaupten, daß alle Künstler auf der Welt ihre Werke persönlich bei einer Ausstellung vorbeibringen. Vor allem, wenn die weit, weit von ihrem Wohnort entfernt stattfindet...
1 year ago
Vielleicht mal im Detail zum Kostenfaktor:
Plakate, Flyer (jeweilige Stückzahl und in welchen in aller Regel auch verschiedenen Größe), Material für die Ausarbeitungen (Ausdrucke), alternativ komplett ausgearbeitete und gelieferte Fotografien (in welchen Größen), Rahmungen (wenn ja in Einheitsgröße oder nicht - Stichwort "Erscheinungsbild"), sonstiges Material zur Präsentation, Ausdrucke (in welcher/n Größe(n) und/oder Übergröße(n), Anzeigen in der gängigen Fachliteratur, Gebühren für Plakatständer im Stadtgebiet (Höhe von der jeweiligen Anzahl abhängig), Gage für den/die Künstler bei der Vernissage, Fingerfood und Getränke für diese Veranstaltung und nicht zu vergessen die Kosten der angemieteten Räumlichkeiten (Galerie) über den gesamten Zeitraum.

Ich muss gerade an die Wanderausstellungen von "World Press Photo" denken.
Das Städtische Museum Schleswig hat die in Vor-Corona-Zeiten eigentlich jedes Jahr in seinen Räumen gezeigt.

Aufmachung: völlig schlicht.
Getränke/Fingerfood: nicht die Spur von.
Plakate/Flyer: völlig schlicht.
Anzeigen in der gängigen Fachliteratur: nicht die Spur von. Das Museum hat genau wie über seine anderen Ausstellungen die regionale Presse mit einer Presse-Info bedacht.
Plakatständer: einer am Eingang zum Museumsgelände.

Die Ausstellungen hatten jedes Jahr eine beachtliche Besucher-Frequenz, ich schätze, das Publikum teilte sich ungefähr 50:50 in Menschen aus Schleswig und näherer Region, der mehr oder weniger alles an Ausstellungen mitnehmen, was dort läuft - weil's vor ihrer Haustür läuft, und aus Leuten aus der weiteren Region, die sich explizit für die Ausstellung interessieren, und das ganz klein als 2-Zeiler im Veranstaltungskalender vom Hamburger Abendblatt o.ä. gesehen haben.
(Oder sich ärgerten, wenn sie's irgendwo ganz klein gesehen haben, zwei Tage nach Ende der Ausstellung...)

Irgendwann haben die Hamburger dann nachgezogen, im Foyer von Gruner + Jahr. Ob's da Getränke und Fingerfood zur Eröffnung gab, entzieht sich meiner Kenntnis, aber Hamburg war jedenfalls nicht mit Plakat-Aufstellern zugerammelt...

Eigentlich sollte es bei einer Foto-Ausstellung, egal zu welchem Thema, um die Bilder gehen. Da muss man nicht zwingend einen Overkill machen.

(Ich fühle mich gerade an einen früheren Geschäftspartner erinnert, mit dem ich vor etwa 25 Jahren in den Frühzeiten von Internet und "Neuen Medien" versuchte, einige Ideen in die Realität umzusetzen.
Das scheiterte aber in allen Fällen daran, daß mein Geschäftspartner immer mit dem Argument kam "Jaaa... super Idee - aber das muss man richtig machen!"

Mit "richtig" meinte er: so richtig deutsch, mit großem Aufwand und erstmal zwei Jahren Streben nach Perfektion.

Nach einem Jahr haben dann aber leider immer andere Leute mit genau derselben (auf der Straße liegenden) Idee gutes Geld verdient, die "einfach gemacht haben", statt es "richtig machen" zu wollen, und im Aufwand stecken zu bleiben...

Ich habe daraus leider erst mit einiger Verzögerung gelernt: einfach machen! Just do it!

Deshalb gibt's heute leider auch kein deutsches Amazon mit Weltmarktführer-Status. Die Idee hatten wir ungefähr zur selben Zeit wie Jeff Bezos. Aber bis das "richtig machen" auch nur halbwegs aus den Socken gekommen war...

Mein Geschäftspartner wollte als erstes 15 Software-Entwickler einstellen, aber dafür fehlte leider das Geld. Ich hätte mit Bordmitteln angefangen, und zugesehen, damit dann das Geld für einen, zwei, drei und irgendwann vielleicht 300 Software-Entwickler ranzuschaffen.

Hätte es eine Garantie dafür gegeben, daß das geklappt hätte? Nein, nicht ansatzweise. Hätte mit guter Wahrscheinlichkeit auch ein Flop werden können.

Nur mit "Jaa, aber das muss man richtig machen!" war klar, daß es nie was werden konnte.

Wie gesagt, ich habe einige Zeit gebraucht, das zu kapieren.)
1 year ago
Tom Rohwer in#23

Erst mal schlucken.

Als nächstes: ich glaube nicht, dass diese "Fachdiskussion" die du da gerade anzuzetteln gedenkst dem im Raum stehenden Thema wirklich gerecht wird und eventuelle Interessenten einer Ausstellung wirklich weiter bringt. Ganz im Gegenteil: der eine oder andere wird womöglich dazu verführt von etwas zu träumen. Die Enttäuschung daraus allerdings im Schlepptau bereits mitgeliefert.

Frage: Für wie viele Ausstellungen in Eigenregie hast du denn schon gezeichnet? Könnte es sein, dass du mit solchen "Ausschweifungen" Interessenten regelrecht "Honig ums Maul schmierst", sie in die Euphorie versetzt mit relativ wenig Mitteln eine EIGENE Ausstellung angehen zu können?

Sorry, aber das kommt mir fast vor, als wenn man ein unbedarftes Rentner Ehepaar zu einer der sogenannten "Kaffeefahrten" (und der damit verbundenen Abzocke) animieren wollte, könnte, sollte.

Du kommst offensichtlich aus der Schiene der "Angestellten", ich der "Freiberufler". Jetzt muss ich Acht geben, dass ich nicht zu politisch werde. Lieber zurück zum Thema.

Lass mich mal einige (weitere) Fragen an dich stellen:
Wie viele ähnliche Events gibt es denn davon in deiner Region?
Wer ist der Initiator?
Welchen Erfolg hatten diese?
Wer stellt dir denn dafür die Räumlichkeiten?
Musst du insoweit finanziell (in welcher Form, Art und Höhe auch immer) aufkommen?
Welchen Zweck verfolgt dieser Veranstalter überhaupt damit?
Erfolgt im Vorfeld eine Förderung aus "öffentlicher Hand"?
Was "bringt" dies dieser (staatlichen) Einrichtung)? (Wenn das nicht dein "bester Freund" ist, finanziert das ansonsten nämlich "keine Sau" - es sei denn du bist Newton, Dali, Rembrandt oder Richter).
Wie bitte soll das "gemeine Publikum" eigentlich auf dieses Event aufmerksam gemacht werden?
Welches Publikum überhaupt möchtest du ansprechen?
Erwartest du "nur" eine gewisse Aufmerksamkeit oder eine Steigerung deines Bekanntheitsgrades (und damit verbunden natürlich auch der finanzielle Aspekt!)?

Glaubst du allen Ernstes ohne die von mir bereits angesprochene Werbemaßnahmen einen gewissen Erfolg erzielen zu können? Wenn ich jetzt böse wäre würde ich vorschlagen jeder Kuh in Schleswig ein Plakat um den Bauch zu hängen... (Mehr Spaß als Ernst)
Apropos Erfolg: ist dir denn egal, ob da ein Zuschuss Geschäft draus wird, oder eine Gewinn Erzielung zu Buche stehen wird?
Was sagt denn eigentlich dein Finanzamt zu solchen "Spinnereien"?

Sei mir bitte nicht böse, aber das was du da in deinem letzten Beitrag so von dir gibst ist doch wirklich sehr realitätsfremd und wirkt auf mich schon sehr blauäugig.
1 year ago
Ich vermute, Interesse haben viele, auch mit dem Bewusstsein, dass sie für eine Ausstellung bezahlen müssen. Eine Handvoll Geld müssen sie ja auch für Models längst einkalkulieren.
Und ein wenig Extra-Arbeit gehört auch dazu (rahmen, was aufschreiben etc.). Das weiß sicher jeder hier.

Das Organisieren der Galerie (und das tragfähige Durchhalten) ist etwas anderes und läßt sich nicht wirklich auf die Schultern der Ausstellenden verteilen. Ich kenne (leider!) keine Galerie, wo das erfolgreich geklappt hat, sondern nur solche, die so anfingen, dann aber schnell unangenehm zu etwas mutiert sind, was mit zweifelhaftem Ruf einher geht (Beispiel Akt-Galerie in Berlin). Wer bezahlt, will einen guten Ort, ein funktionierendes System und Betreiber mit gutem Ruf im Gegenzug.
Heißt: Hut ab vor jedem, der sich zutraut, so eine Galerie zu initiieren und anständig und eigenverantwortlich zu managen.

Neben vielem, was Norbert Hess aufführt, steht meistens das Problem der Aufsicht ganz vorne. Wenn jeder Ausstellende in der gesamten Öffnungszeit anwesend sein kann, ist's kein Problem. Sonst muss eine Aufsichskraft bezahlt werden. Das kann man sich mal durchrechnen. Wer 2-3 Pay-Models wöchentlich durch sein Atelier schleusen kann, braucht davor vielleicht keine Angst zu haben, jedenfalls wird das teurer als Werbe-Prints und Willkommens-Sekt.

Zumindestens die gekauften Rahmen kann man ja behalten. Ich habe hier noch 40 Stück zum Verkauf :-)
1 year ago
Tom RohwerMarcello Rubini,
danke für eure hervorragenden Beiträge.
Wie ich gelesen habe ist überall ein Körnchen Wahrheit zu finden. Marcello Rubini was ist an der Akt-Galerie in Berlin zweifelhafter Ruf? (Komme aus Siegen^^)
Vor kurzem war ich in Köln in der Galerie Rompone. 2 Räume, zusammen ca 50m². 5 Künstler präsentieren ihr Schaffen. Alles kleine Werke, plus 2 Künstler, wo die Werke in Kisten gelagert werden. Alles schlicht, kein Schickimicki. Kurz und knapp, herrlich! Gute Stunde mit der Inhaberin über alles "gefachsimpelt" Allerdings was sie nicht ausstellt ist Fotografie, seufz.
1 year ago
Die meisten Beiträge geben die Situationen aus meiner Sicht gut wieder.

Der Aspekt der Marketings ist vielschichtig und reicht aus meiner Sicht von Low Budget und selbst ausgetragenen Flyers und lokal aufgehängten Postern und Social Media Verbreitung .....bis hin zu kosten intensiven Werbung über diverse Kanäle und Radiowerbung.....Ich glaube da gibt es kein richtig oder falsch.
Kreativität ist dort gefragt und je interessanter ein Thema ist, umso leichter lässt es sich mit bestehenden Mitteln bewerben.

Ich selbst habe bislang nur in Räumlichkeiten von Firmen oder Cafés ausgestellt. Da war auch die Aufsicht kein Thema. Abhängig von dem gewünschten Erscheinungsbild kann man mit 20-30 Wechselrahmen schon einiges präsentieren. Verwaltungsgebäude geben auch oft die Möglichkeit, seine Bilder oder sonstige Kunst auszustellen. Das hängt dann aber von der Gunst der Verantwortlichen, ob und wie lange sie dort hängen.

Wir haben in unserer kleinen Stadt verschiedene Räumlichkeiten, wo auch Ausstellungen von bis zu 6 Wochen möglich sind.
Die zentrale Frage ist aber die der Themenwahl. Künstlerische Akt-Serien sind für sich schon deutlich schwieriger zu platzieren. Wenn die Bilder thematisch noch provozierender sind, oder der künstlerische Wert kontrovers diskutiert werden kann, was an für sich eine gute Sache ist, ist eine Ausstellung in der "Öffentlichkeit" schon mit mehr Hürden verbunden und auch mit weniger Unterstützung.

Ich finde es gut, dass dieses Thema hier aufgegriffen wurde. Es ist vielschichtig und nicht ganz unproblematisch, wie die Antworten es zeigen.
"Just do it" ist bestimmt nicht die Zauberformel aber man muss sich auch nicht die Messlatte zu hoch hängen.

Ich bin auch gerade in der Vorbereitung einer weiteren Ausstellung und mache mir keinen großen Kopf in Bezug auf Marketing. Ich stelle zunächst in meinem Atelier aus. Die Produktionskosten liegen im kleinen vierstelligen Bereich. Und das geht auch nur, weil ich vieles selbst mache.


l
1 year ago
Also ich habe kein Interesse und ich glaube, gute Gründe dafür zu haben. Deswegen wollte ich hier eigentlich auch gar nichts schreiben, sondern einfach mal lesen und lernen. Aber wie üblich gibt es Bedenkenträger statt Leute mit (positiven) Ideen. Schade. Immerhin war ich nicht verantwortlich.

Ich wünsche denen, die das versuchen wollen, viele gute Ideen und entsprechenden Erfolg.
Ansonsten schließe ich mich MAINpics an. Nicht zu "blauäugig" aber auch bnicht zu viel Bedenken.
#29
1 year ago
Pictures4YOU - Photography^^
Gratulation für so viel Besucher. Das ist für eine 2 oder 3tägige Ausstellung viel. Hier in Siegen gibt es das "Haus Seel" (städtisch). Die haben bei manchen Ausstellungen über einen Monat nicht so viele Besucher....^^

Fotoclubs, auch hier in Siegen, haben das Problem nur gewisse "Motive" zuzulassen. Sehr begrenzte Sicht- und Herangehensweisen an Themen. Alles auf Linie und Geschmack. --Hatte mal vor Jahren angedacht da mit zu machen, wegen Ausstellen und so. Jede Woche "Bildbesprechung" und Auswahl der "Besten" für Wettbewerbe.
Kreativ war da nichts mehr.

Deshalb hier mal angefragt, was ihr von einer Galerie haltet wo es KEINE Einschränkung in irgendeiner Form des Schaffens geben soll. Also von Musik über Happening bis Skulpturen und Video usw.
1 year ago

@Norbert Hess:
Frage: Für wie viele Ausstellungen in Eigenregie hast du denn schon gezeichnet?

Ich zeichne nicht, ich fotografiere...

Ich war seit... mal nachdenken... 1986 mit Fotos in einigen Ausstellungen vertreten. Allen gemeinsam war, daß es bei der Eröffnung weder Fingerfood noch Prosecceo gab.

ich glaube nicht, dass diese "Fachdiskussion" die du da gerade anzuzetteln gedenkst dem im Raum stehenden Thema wirklich gerecht wird und eventuelle Interessenten einer Ausstellung wirklich weiter bringt.

Ich glaube im Gegenteil, daß das viele Interessenten ganz entschieden weiterbringt, wenn die nämlich mal ein paar Minuten darüber nachdenken, daß man Ausstellungen auch ganz ohne großes Brimborium machen kann. Und daß Fingerfood bei der Ausstellungseröffnung eine Garantie für besonders gute Werke ist, glaube ich ganz und gar nicht...

Du kommst offensichtlich aus der Schiene der "Angestellten", ich der "Freiberufler". Jetzt muss ich Acht geben, dass ich nicht zu politisch werde. Lieber zurück zum Thema.

Ganz großer Irrtum, Hase. Ich bin den allergrößten Teil meines Berufslebens seit meinem 20.Lebensjahr Freiberufler.

Ich weiß allerdings nicht, was das mit dem Thema "Eine Ausstellung organisieren" zu tun haben soll. Viele Leute, die Ausstellungen organisieren, sind übrigens Angestellte. Angestellt bei Galerien, angestellt bei Kulturbüros, Stiftungen, etc.pp.

Lass mich mal einige (weitere) Fragen an dich stellen:
Wie viele ähnliche Events gibt es denn davon in deiner Region?

Mit Ausnahme der "Corona-Jahre" 2020 und 2021: eine Menge.

Wer ist der Initiator?

Alle möglichen Leute. Von Mitarbeitern städtischer Museen, Galeristen, Volkshochschulmitarbeitern, vermögenden und weniger vermögenden Kunstinteressierten über einzelne oder mehrere Künstler.
Welchen Erfolg hatten diese?

Wie bemisst Du den Erfolg einer Ausstellung?
An der Zahl der Besucher? An der positiven Resonanz der Besucher? An der positiven Resonanz in der Berichterstattung? An der positiven Resonanz von Kritikern? Wer zählt als "Kritiker"? An der Anzahl der Verkäufe von ausgestellten Werken? Was ist mit Ausstellungen, der Werke überhaupt nicht zum Verkauf stehen? (Das sind viele.) An den addierten Verkaufserlösen?
Wer stellt dir denn dafür die Räumlichkeiten?

Angefangen von den Betreibern großer Einkaufszentren, die immer sehr gerne leerstehende Läden für ein paar Wochen mit Ausstellungen füllen, weil das die Frequenz im EKZ steigert und leere Ladenflächen in einem EKZ immer ganz blöd kommen über Kommunen, kommunale und regionale Museen bis hin zu leerstehenden Industrieetagen: alle möglichen und unmöglichen Leute aus den unterschiedlichsten Gründen.

Bei ECE (einer der ganz großen Betreiber von Einkaufszentren in Deutschland und anderen europäischen Ländern) rennt man damit übrigens offene Türen ein...

Musst du insoweit finanziell (in welcher Form, Art und Höhe auch immer) aufkommen?

Für manche Ausstellung musste ich selbst die Kosten tragen, für andere gab es "Sponsoren". Das gilt übrigens nicht nur für mich, sondern für eine große Zahl anderer Künstler und Kreativer.

Wenn man auf "Fingerfood" und anderen Overkill verzichtet, muss das im übrigen gar nicht so exorbitant teuer sein. Oft läuft das nach dem Motto "Ich stelle Euch die Räume/den Raum zur Verfügung, Ihr macht den Rest". Das kann ein hervorragender Deal sein.
Welchen Zweck verfolgt dieser Veranstalter überhaupt damit?

Von wem als Veranstalter sprichst Du jetzt?
Als ich Ausstellungen organisiert habe, war der Zweck, eine Ausstellung zu organisieren, um Bilder zu zeigen.

Ansonsten verfolgen die Leute, die das machen oder unterstützen, damit alle möglichen Zwecke. Angefangen mit einem echten Interesse an Kunst (oder speziellen Bereichen der Kunst) über die Wirkung einer Kunstausstellung als Werbeträger (siehe oben, Stichwort ECE; das geht aber auch fünf Nummern kleiner) bis hin zur persönlichen Eitelkeit. Ich habe in meinem Leben z.B. Kulturamtsleiter kennengelernt, bei denen ich denke, daß die persönliche Eitelkeit wichtiger war als die gezeigte Kunst an sich - aber das ist für mich okay, solange ein hinreichender Kollateral-Nutzen dabei abfällt.

(Spielt die persönliche Eitelkeit eine Rolle, kann man es erleben, daß derjenige, der diese mit einer Ausstellung zu befriedigen sucht, tatsächlich ein paar Kisten Sekt und O-Saft usw. ankarrt. Auch okay.)

Erfolgt im Vorfeld eine Förderung aus "öffentlicher Hand"?

Wenn es Dir gelingt, sie mit ins Boot zu holen...
Was "bringt" dies dieser (staatlichen) Einrichtung)?

Ganz einfach: jede staatliche Einrichtung muss ständig ihre Existenzberechtigung nachweisen und will wachsen. Ein städtisches oder Kreis-Kulturamt, das nix macht, zieht kritische Fragen aus der Politik auf sich. Also will der Leiter desselben eine möglichst beeindruckende Bilanz vorlegen können. Und da sind 25 Ausstellungen, die im vergangenen Jahr organisiert wurden, besser als 10.

Das sagt überhaupt nichts darüber aus, ob die Ausstellungen gut waren oder belanglos. Darum geht es an dieser Stelle ja auch nicht. Wenn man jemanden dafür gewinnt, eine Ausstellung zu unterstützen, bleibt man ja trotzdem verantwortlich für deren Inhalt. Hat man ein wirklich kompetentes Gegenüber - um so besser. Ich kenne allerdings auch Menschen, die waren über 25 Jahre Leiter eines Kulturamtes und es war der völlig zutreffende Spruch über sie im Umlauf: "S. unterstützt nur Kunst, von der er meint, daß 90 Prozent der Leute sie nicht verstehen."

Auch dem konnte ich aber mit ein paar anderen Leuten zusammen eine Fotoausstellung ins Programm schieben. War ein aktuelles Thema, und wir haben's halt für den Kulturamtsleiter ein bißchen verschwurbelt formuliert. Vielleicht war er ein bißchen enttäuscht, als die Resonanz in der Regionalpresse ebenso straight wie positiv war. Macht nichts, und bei anderen Ausstellungen haben Zeitungsredakteure aus purer Verzweiflung, nichts, aber auch gar nichts von den gezeigten Werken verstanden zu haben, einfach die Pressemitteilung des Kulturamtsleiters wörtlich ins Blatt übernommen. Das haben dann wiederum die allermeisten Leser genausowenig verstanden wie die Redakteure, aber ich bin sicher, daß sich die Berichterstattung in der Jahresbilanz des Kulturamtes gut gemacht hat.

Und am Ende, es würde mich nicht wundern, hat vielleicht ein Oberbürgermeister gesagt (oder gedacht): "Ich versteh zwar kein Wort von dem, was der da gefaselt hat, aber es stand in der Zeitung, und es waren auch Besucher da; schön, daß wir ein Kulturamt haben, das so aktiv ist und so... interessante Ausstellungen zustande bringt."

Politik, Kultur, Wirtschaft - die Hälfte besteht aus gegenseitigem Schulterklopfen. "Hier steht, wir müssen ins Internet!" - "Wieso?" ---- "Steht nicht da." Aber wir müssen trotzdem ins Internet. Weil ja alle das sagen. (Das war jetzt ein Beispiel, es soll nicht die Bedeutung des Internets schmälern, sondern den Mechanismus beschreiben.)


(Wenn das nicht dein "bester Freund" ist, finanziert das ansonsten nämlich "keine Sau" - es sei denn du bist Newton, Dali, Rembrandt oder Richter).

Da weder ein städtisches Kulturamt noch diverse andere (Ko-)Veranstalter die Möglichkeit haben, Newton, Dali oder Rembrandt auszustellen, weil die viel zu teuer sind, und viel zu rar, ist das schlicht falsch.

Und seien wir bitte doch mal ganz ehrlich: wir diskutieren hier in der MK. Und ich habe hier bisher noch niemanden gesehen*, der ernsthaft die Chance hätte, dort ausgestellt zu werden, wo Newton, Dali, Rembrandt oder Richter ausgestellt werden...

Da sollten wir jetzt vielleicht doch mal auf dem Teppich bleiben. ;-)

Wie bitte soll das "gemeine Publikum" eigentlich auf dieses Event aufmerksam gemacht werden?

Das kommt ganz darauf an, was Du unter dem "gemeinen Publikum" verstehst...

Ausstellungen auf lokaler Ebene (was nicht zwingend heißt: mit lokalen Künstlern/Kreativen) bewirbt man auf lokaler und regionaler Ebene. Wer diesen Job einigermaßen versteht, bringt mit 100prozentiger Sicherheit eine Ankündigung der Ausstellung in der Lokal/Regionalpresse unter, außerdem landet die Ausstellung im einschlägigen Veranstaltungskalender der lokalen/regionalen Medien.

Früher hätte man versucht, einen Redakteur in die Ausstellung zu locken, sinnvollerweise zur Eröffnung. In der guten alten Zeit (vor ~1990) konnte man tatsächlich Zeitungsredakteure noch mit "Speis und Trank" zu Terminen locken - in Hamburg konnte man als Pressefotograf seine Lebenshaltungskosten deutlich senken, indem man die Termine "mit Verpflegung" wahrgenommen hat. Da standen dann schon mal 30, 40 Presseleute am Buffet. Gab aber trotzdem nur vier Berichte.

Heute funktioniert das nicht mehr wirklich, die Redaktionen haben eine so dünne Personaldecke, daß es die deutlich bessere Idee ist, statt mundgerechter Kanapees mundgerechte Pressetexte samt Bildmaterial anzuliefern. Das ermöglicht dem Redakteur, mit möglichst wenig Arbeit seine Seiten voll zu kriegen, und einen Honoraretat braucht er auch nicht dafür, weil das ja kostenloses PR-Material ist.

Welches Publikum überhaupt möchtest du ansprechen?

Jedes, das dafür gewonnen werden kann, sich eine Ausstellung anzuschauen.
Erwartest du "nur" eine gewisse Aufmerksamkeit oder eine Steigerung deines Bekanntheitsgrades (und damit verbunden natürlich auch der finanzielle Aspekt!)?

Was man im einzelnen erwartet, hängt davon ab, was man im einzelnen denn ausstellen möchte...

Wenn MK-Fotografen eine Fotoausstellung machen wollen, wird es weder um die "Steigerung ihres Bekanntheitsgrades" gehen (die Ausstellung von heute ist morgen schon wieder vergessen) noch um finanzielle Erträge.

Es wird dann um die Lust gehen, seine Bilder einem anderen Publikum zu zeigen als hier in der MK oder der FC etc.pp.

Ansonsten werden die Motive der ausstellenden Kreativen so vielfältig und vielschichtig sein wie die Kreativen selbst. Einer will seiner Freundin imponieren, ein anderer seiner Geliebten, ein dritter sonnt sich im Erlebnis, mit einigen Fotos in einer Ausstellung vertreten gewesen zu sein.

Und wenn die in der örtlichen Volkshochschule stattgefunden hat...

Ich finde das nicht verwerflich.

Glaubst du allen Ernstes ohne die von mir bereits angesprochene Werbemaßnahmen einen gewissen Erfolg erzielen zu können?

Ich bin sogar absolut sicher, daß eine kleine, gekonnt gemachte PR-Kampagne in den meisten Fällen mehr Erfolg erzielen wird als die von Dir angesprochenen Werbemaßnahmen...

Diese Sicherheit beruht u.a. darauf, daß ich in meinem Berufsleben schon viele hundert Autohäuser, Amateurbands, Malermeister, Kunstausstellungen etc.pp. erfolgreich in Lokal- und Regionalmedien plaziert habe.

Dazu muss man "nur" wissen, wie Redaktionen und Journalisten und PR funktioniert. Und schon gucken zehn "viel bekanntere Bands" beleidigt aus der Wäsche, weil nicht sie, sondern die kleinste und neueste Amateurband den Aufmacher in der Berichterstattung über das regionale Musikfestival gehabt hat.

"WIESO gerade die...??????????"

Ganz einfach. Zwei druckbare Fotos, eins hoch, eins quer (ganz wichtig!), und ein gut geschriebener Text dazu. Der so aufbereitet ist, daß ihn der Redakteur einmal überfliegt und dann ohne weitere Bearbeitung ins Blatt nimmt. Weil die Länge stimm (da guckt man sich das Blatt vorher mal genauer an), weil der Stil stimmt, und weil der Redakteur sich freut, wenn er eine halbe Seite in fünf MInuten fertig hat. Weil ja ein anderer schon die Arbeit für ihn gemacht hat...

Und wenn man beide Seiten des Schreibtisches kennt, dann weiß man, welchen Müll sogar große Autokonzerne als PR-Material anliefern.** Und macht es besser... Und ist im Blatt.

Was sagt denn eigentlich dein Finanzamt zu solchen "Spinnereien"?

Bei "Kunst und Kultur"? Gar nichts.

Entweder verdient man unterm Strich was. Dann versteuert man den Gewinn. Oder man verdient nix damit, dann gibt's auch nix zu versteuern.

_____________________________________________________________________

*) Einige Fotos von Ben Marcato (früher mal in der MK) hätte man m.A.n. wohl unbemerkt in jede Newton-Ausstellung schmuggeln können. Da hätte bestimmt irgendein naseweise Foto-Kunst-Kritiker anhand eines dieser Bilder überzeugend erklärt, was das besondere an Newtons Stil und Werk und Wirkung ist...

**) Ein Extrembeispiel (unter etlichen) ist Audi.

Die haben es mehrfach geschafft, Redaktionen mit PR-Material zu neuen Audi-Modellen zu beschicken, das so umfangreich war, daß es als Paket geliefert werden musste. Mit Aluminium-Mäppchen und suuper Fotos, und ungefähr 120 Seiten Text...

Davon abgesehen, daß kein Zeitungsredakteur 120 Seiten PR-Text liest... ich habe mir das zweifelhafte Vergnügen einmal angetan, weil ich wissen wollte, ob es dieses neue Modell auch als 5türer oder nur wie bisher als 3türer geben wird.

Dazu fand sich auf 120 Seiten PR-Text leider... nichts. Nada. Rien. Niente. Dafür aber irgendwelche Motor-Kennlinien... (Hallo?! Das ging nicht an eine Fachzeitschrift, sondern an ein Publikumsblatt...)
Und auf telefonische Nachfrage gab es dann noch eine falsche Auskunft dazu.

Seitdem weiß ich, daß man die wesentlichen Fragen besser dem Autohändler an der Ecke stellt als der hochbezahlten PR- und Presse-Abteilung... Jedenfalls wenn's um Audi geht.
1 year ago
@helmutphoto:
Fotoclubs, auch hier in Siegen, haben das Problem nur gewisse "Motive" zuzulassen. Sehr begrenzte Sicht- und Herangehensweisen an Themen. Alles auf Linie und Geschmack. --Hatte mal vor Jahren angedacht da mit zu machen, wegen Ausstellen und so. Jede Woche "Bildbesprechung" und Auswahl der "Besten" für Wettbewerbe.
Kreativ war da nichts mehr.

Ich sage nur: "Club". Eine vornehmere Umschreibung für Vereinsmeierei. Meistens.

Ich sag's mal leicht zynisch: ich glaube, daß viele MK-User, besonders Forums-Aktive, mit sowas super glücklich werden könnten.

Deshalb hier mal angefragt, was ihr von einer Galerie haltet wo es KEINE Einschränkung in irgendeiner Form des Schaffens geben soll. Also von Musik über Happening bis Skulpturen und Video usw.

Bei einer Galerie mit "keinen Einschränkungen" wird man damit rechnen müssen, daß selbst für die jeweiligen Verhältnisse, Möglichkeiten, Zielgruppen usw. Ausstellungen laufen werden, die einfach auch noch die schlichtesten Qualitätsansprüche unterlaufen.

Es gibt eine Menge Leute, die Müll als "Kunst" verkaufen wollen. (Im monetären wie im nicht-monetären Sinne.)

Das funktioniert aber dann tatsächlich nur ab einem bestimmten Bekanntheitslevel. Beuys konnte das. Nur mal als ein Beispiel. Da muss man vorher ausreichend viele Leute in der "Kunst-Welt" zu gläubigen Jüngern gemacht haben.

Auf viel niedrigerem Level funktioniert das nicht. Deshalb ist eine gewisse Qualitäts-Vorauswahl immer sinnvoll.

"von Musik über Happening bis Skulpturen und Video usw." kann man wunderbar machen, wenn's hinreichend gut ist. Man kann auch so einiges miteinander verknüpfen. Ich habe mal in einem Provinz-Theater eine hervorragende Ausstellung von Theater-Fotos (Bühnenfotos wie "Backstage") im Foyer des Theaters gesehen. Perfekte Symbiose.
1 year ago
Tom Rohwer^^
Genau Club!^^
Wie ich schon schrieb, eine Vorauswahl der Künstler findet natürlich statt! (ein Malen nach Zahlen wird keinen Platz finden) Dann allerdings soll es keine weiteren Einschränkungen in der Auswahl der Werke geben.
1 year ago
Tom Rohwer

Die wirklich relevanten Fragen umschiffst du wieder mal in deiner gewohnten (ausschweifenden und im Endeffekt nichts sagenden) Manier.

Zu aller erst:
Du lebst offensichtlich in Hamburg einer (Welt) Metropole. Ich bin in Karlsruhe (Provinz). Gut woher kam doch gleich nochmal der letzte Reichskanzler? Andere "Baustelle". Der TO aus Siegen. Dagegen ist Karlsruhe vielleicht wiederum eine Metropole, oder auch nicht?

Das was du da alles so umfangreich beschreibst hilft aber einem Interessenten in dessen angestrebtem "Betätigungsfeld" leider herzlich wenig.

Deine "Moritaten" bestätigen eigentlich auch nur meine Einschätzungen insoweit. Sorry, darauf nun im Detail zu reagieren, womöglich so umfangreich wie du, das interessiert hier niemanden. Vielleicht dich? Aber glaub mir: ich könnte auch viel, sehr viel insoweit von mir geben.

Nur so viel und zurück zum eigentlichen Thema:
Jeder der sich mit dem Gedanken eines Events befasst muss für sich selbst entscheiden wie er die Umsetzung der Präsentation seiner "Werke" angeht. Nochmals detailliert irgend welche Beweggründe dafür anzugehen, dafür fehlt mir gerade einfach Lust und Laune.

Apropos Lust:
Dein Schlusssatz "Entweder verdient man unterm Strich was. Dann versteuert man den Gewinn. Oder man verdient nix damit, dann gibt´s auch nix zu versteuern", den muss ich mir gleich mal merken - und meinem Finanzamt bei nächster Gelegenheit genau so verkaufen. Ob diese Einschätzung aber wirklich Ziel führend ist, diesen Komplex genau so zu sehen, das möchte ich dann doch lieber unbeantwortet im Raum stehen lassen.

Ach noch was:
in Karlsruhe gibt es seit aktuell 20 Jahren ein ECE-Center. Wohlgemerkt eines der größten in Süddeutschland. Auch da gab und gibt es immer wieder mal Leerstände von Räumlichkeiten. Aber dass diese jemals so Verwendung fanden oder finden, wie von dir geschildert, das wäre mir sicher bekannt (gewesen).
1 year ago
#30 - Große Freiheit hat natürlich erst mal den größeren Sympathiewert und Reiz. Aber dabei gilt wohl immer, dass der Rahmen erkennbar ist. Sowas wie ein Leitcharakter. Mit der Vorauswahl suchst du den ja schon zu setzen. Das bedeutet, dass derjenige, der den Rahmen im Kopf hat, den Reiz der Freiheit souverän sichern muss. Dieser Kompetenz bedarf es, wenn es klappen soll. Offen + klug = spannend. Und wenn man die Ausgestaltung des Programms solch souveränen Köpfen überlassen kann, fährt man auf der nicht-selbstzerstörerischen Seite. Mangelnde Kontrolle beliebiger Offenheit führt leicht auf die andere.
Kluge Abwägungen können nur von klugen, aufgeschlossenen Köpfen vollzogen und verantwortet werden. Die Kontrolle größtmöglicher Freiheit ist eine der schwersten Herausforderungen.
Insofern - schätze ich - kann man deine Frage eher nicht allgemeingültig mit ja oder nein beantworten. Sondern nur mit kommt drauf an.
1 year ago
@helmutphoto:
Genau Club!^^
Wie ich schon schrieb, eine Vorauswahl der Künstler findet natürlich statt! (ein Malen nach Zahlen wird keinen Platz finden)

Ich fände es übrigens eine spannende Herausforderung, mal eine Ausstellung mit Gemälden (Aquarellen, ...) "Malen nach Zahlen" zu machen.

;-)

Es würde mich wirklich interessieren, mal zu sehen, ob 10 Leute, die alle genau dieselbe "Malen nach Zahlen"-Vorlage benutzen, 10 auch nur ansatzweise identische Bilder hervorbringen - oder ob das 10 Bilder werden, die erstaunlicherweise alle eine durchaus individuelle Handschrift zeigen.

Ich weiß nicht, ob das Experiment schon mal gemacht wurde, aber ich wäre gespannt auf das Ergebnis.
1 year ago
@Marcello Rubini:
Kluge Abwägungen können nur von klugen, aufgeschlossenen Köpfen vollzogen und verantwortet werden. Die Kontrolle größtmöglicher Freiheit ist eine der schwersten Herausforderungen.

Uneingeschränkte Zustimmung - allerdings brauchen wir jetzt noch eine Definition von "kluger, aufgeschlossener Kopf"... ;-)

Wenn man dem "gemeinen Publikum" eine Auswahl von Fotos zeigt, wird man übrigens häufig davon überrascht, daß dieses "gemeine Publikum" die Bilder am besten findet, die man selbst - mit mehr Know-how als das "gemeine Publikum" versehen - am unteren Ende der Auswahl einsortiert.

Denkt man ein bißchen darüber nach, ist das nicht wirklich verwunderlich - der Fotograf, der Ausstellungsmacher, der Fotografie-Liebhaber/Experte/Kritiker etc. guckt sich die Bilder der Ausstellung nach ganz anderen Kriterien an als der Ausstellungsbesucher, der sich die Aktbilder anguckt und sich (ggf. mit Seitenblick auf die Ehefrau) fragt: "Welches dieser Bilder würde ich mir ins Schlafzimmer hängen?" Oder: "Welches dieser Bilder würde mich dazu bringen, einen Fine-Art-Kalender zu kaufen, den ich mir ins Schlafzimmer hängen kann, ohne daß es zu ehegefährdenden Diskussion mit der Schwiegermutter kommt?"

Ich hab's oft genug erlebt, daß jemand sich eine Bildauswahl anguckt und dann sagt "Das hier, das ist richtig toll!!"

Und ich antworte: "Also... es wäre richtig toll, wenn die Schärfeebene ein kleines bißchen weiter hinten läge, die größte Schärfe liegt leider auf der Nasenspitze, nicht auf den Augen." Kennt wohl jeder von uns.

Und der jemand guckt einen verständnislos an, weil er das gar nicht sieht, aber das Bild wegen der Gestaltung am besten findet, oder auch nur, weil er irgendeinen anderen von 10.000 möglichen Gründen dafür hat, es am besten zu finden.

Als Fotograf und Kreativer finde ich das irgendwie unbefriedigend, damit werde ich nie wirklich glücklich.
Als Fotograf und Selbständiger/i] freue ich mich, daß der Auftraggeber oder Käufer damit glücklich ist.

Was ist der Unterschied zwischen Kunst und Kunsthandwerk?

Kunsthandwerk: Der Köder muß dem [i]Fisch
schmecken, nicht dem Angler.
Kunst: Der Angler muss am Ende des Tages zufrieden sein. Wieviele Fische gebissen haben, ist völlig egal.
1 year ago
Ich möchte nicht darüber diskutieren, ob man kluge, aufgeschlossene Köpfe in Sachen Kunst/Kultur bei der Boulevardpresse, bei Malen-nach-Zahlen- und Kreuzworträtselpublikationen oder bei Meinungsumfragen unter ahnungslosen Ausstellungsbesuchern rekrutieren sollte. Mehr habe ich zur "Definitions"forderung an diesem Punkt nicht zu antworten.
1 year ago
Tom Rohwer ^^ , malen nach Zahlen^^siehe Andy Warhol. (aber Scherz beiseite, ist das durchaus interessant)

Allgemein ! Freue mich das alle beim Kern des Themas bleiben! Danke dafür!
Helmut
Aber ruhig weiter eure Gedanken hier niederschreiben!
1 year ago
@Marcello Rubini:
Ich möchte nicht darüber diskutieren, ob man kluge, aufgeschlossene Köpfe in Sachen Kunst/Kultur bei der Boulevardpresse, bei Malen-nach-Zahlen- und Kreuzworträtselpublikationen oder bei Meinungsumfragen unter ahnungslosen Ausstellungsbesuchern rekrutieren sollte. Mehr habe ich zur "Definitions"forderung an diesem Punkt nicht zu antworten.

Mit anderen Worten: Du kannst die Personengruppe, die Du relevant findest, selber nicht definieren...

Okay. Aber dann ist die ganze Sache von vornherein irgendwie sinnlos.

Man kann natürlich auch sagen: "Kluge, aufgeschlossene Köpfe - das sind, die die Dinge und die Welt auch so sehen, wie ich sie sehe."

Das halte ich aber für ausgesprochen sinnlos.

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