Filme und Schauspieler/innen 20

Heute ist der 16.9. und um somit bei 16:9 zu bleiben, hätte ich mal angeregt durch Rodivo ein neues Thema zur Diskussion :
Beeinflussen berühmte Filme oder Filmszenen Eure Shootingthemen ?
Beeinflussen berühmte Schauspieler/innen Eure Modelauswahl ?

Konkreter Anlaß waren 2 Spielfilme von Jean-Luc Godard, die als kurzfristige Programmänderungen zur Ausstrahlung kamen : "Die Verachtung" und "Vorname Carmen", wobei ich zweiteren wegen der Hauptdarstellerin Maruschka Detmers empfahl, die ich eben schon bei ihrer Premiere megatoll fand, und eben nun nach fast 40 Jahren auch die "unten ohne" Aktsequenz ganz besonders schätze, da ein solcher Anblick vollen dunklen Schamhaars nun so selten geworden ist.
1 year ago
Beeinflussen berühmte Filme oder Filmszenen Eure Shootingthemen?
So konkret, wie die Frage daher kommt, nicht, aber allgemein schon. Zum Beispiel Fellini hat mich immer sehr beeindruckt (u. a. Stadt der Frauen) und meine Fotobilderwelten gewissermassen beeinflusst. Auch wenn ich es mich so entschieden nie getraut habe.

Konkreter hat mir Kubricks Eyes Wide Shut diverse Kicks gegeben, auch wenn ich Ähnliches schon vorher angelegt hatte.
1 year ago
Konkreter hat mir Kubricks Eyes Wide Shut diverse Kicks gegeben

Mir auch. Ich schaue eigentlich jeden Film mit Nicole Kidman, aber grundsätzlich keinen mit diesem kleinen Zwockel Tom Cruise. So dass "Eyes Wide Shut" ein gewisses Problem darstellte. "Mission Impossible", gewissermaßen.
@ Ivanhoe
Dann könnten "Billy Bathgate" (1991) und "Before I Go To Sleep" (2014 Ich.Darf.Nicht.Schlafen) interessant sein (und hätte rückübersetzt "Before I fall asleep" heißen müssen) !
@ Marcello Rubini
Manche Ideen sind ja irgendwie im Gedächtnis verankert, und gerade wenn man den Spielfilm eben nicht kurz zuvor anschaut, setzt man vielleicht quasi unbewußt etwas davon um. An die konkrete Szene, wie Maruschka Detmers im roten Pullover an der rot eingedeckten Tischkante lehnt, hatte ich auch keine Erinnerung mehr, aber die Idee an sich, "unten ohne" mit unzerstörter Behaarung zu zeigen, ist für mich ein sehr wichtiger Grund beim Thema Akt :


1 year ago
Wenigstens mal wieder ein interessantes Thema hier!

Was die Ideenfindung anbelangt: zu meiner Arbeitsweise gehört der Blick in andere Bereiche unbedingt mit dazu. Egal ob Filmszenen, Werbung (sehr inspirierend für mich dabei alles was mit Mode, Kosmetik und Art verwandte Bereiche im weitesten Sinne zusammen hängt), aber auch Ideen von Kollegen lasse ich immer wieder mal gerne in meine Fotos mit einfließen. Ja selbst Bilder hier aus der MK können sich hierfür sogar mal eignen.

Natürlich nur dann, wenn man sich auch realistisch einzuschätzen vermag und nicht im Größenwahn lebt geradezu unfehlbar zu sein. Soll es übrigens sogar selbst hier geben.
1 year ago
Nun, ich denke, oder ich hoffe, es geht nicht ums Nachmachen, sondern um Inspiration. Jeder Film ein kleiner, ästhetischer Kosmos inclusive seiner Beteiligten. Also wenig ums Konkrete. Das finde ich doch eher spannend als Dasunddas habe ich dann versucht nachzumachen.
@ Norbert Hess
Danke, und ja - Reklame, Titelbilder u.ä. habe ich auch als prägend wahrgenommen. Calzedonia, Gabor, Fogal ... auch wenn dann doch das Produkt im Vordergrund steht. Markenbotschafterinnen wären relevanter, aber seit der Pandemie habe ich da nicht mehr so sehr darauf geachtet.

@ Marcello Rubini
Letztlich habe ich es nicht nachgemacht, denn am Küchentisch ergab es sich nicht - und am Tisch bzw. in der Küche war auch die Szene mit Michael Douglas und Glenn Close in der verhängnisvollen Affäre.
Als Hommage an Alberto Korda war aber das :
1 year ago
Stell die Frage mal Cosplayern ;-)
Wobei es dann selten konkrete Filmszenen oder Schauspieler, sondern eher deren Charaktere/Rollen sein werden, die inspirieren.
Auf mich haben Filme oder Bücher starken Einfluss. Ich seh Stranger Things und will mir Rollschuhe und ein kitschiges 80er Jahre Outfit anziehen, Game of Thrones und schon möchte ich in einem Mantel an einer Klippe stehen..
Wobei mich noch viel mehr inspiriert. Nach der Serie "glow up" habe ich mir ein neues Sortiment makeup zugelegt, mir Muscheln ins Gesicht geklebt und ab in den Pool. Oder ich kaufe mir ein gelbes Shirt und seh direkt ein Shooting mit Herbstblättern. Die ersten Kürbisstände sind da, damit irgendwas für Halloween gestalten..
@ *elena*
Vielen Dank für Deine Sicht als Darstellerin/Model ! Das ist natürlich auch ein ganz wichtiger Aspekt, welche Rolle so ansprechend ist, daß man diese übernehmen will. Hierbei käme man tatsächlich auch auf Erwägungen zu tfp bzw. Payshootings - sofern es wesentlich ist, dabei auch fotografiert zu werden.
Da muß ich mich zwar lange zurückerinnern, aber doch : Vor 44 Jahren wäre ich gerne im Lendenschurz durch den Dschungel gelaufen, vor 22 Jahren aber längst nicht mehr. Selbst etwas darstellen zu wollen, nicht nur als kurzfristige Phase, sondern auf Dauer über Jahre hinweg bedeutet ja auch, sich diesem täglich zu stellen, so wie Sportler ständig trainieren müssen. Wie sehe ich heute aus ? Das ist eine Frage, die man sich stellen kann, oder auch nicht. Wer sie sich nicht stellt, würde aber vor der Kamera wohl eher fehl am Platz sein, und sich dort vielleicht auch gar nicht wohlfühlen ?
1 year ago
Marcello Rubini

Marcello, mir geht es nicht ums nachmachen, sondern die Möglichkeiten auszuloten sich neuer Ideen zu bedienen. Diese dann in seine EIGENE Arbeitsweise einzubringen, dieser anzupassen, das ist das spannende. Verleiht dem ganzen dann eventuell sogar eine charakteristische Note. Gerne erinnere ich in diesem Zusammenhang auch wieder an das erkennen einer jeweils EIGENEN HANDSCHRIFT.

Im übrigen: weitestgehend alles war schon einmal da. Die Mode als schillerndes Beispiel lässt insoweit regelmäßig besonders intensiv grüßen. Selbst ein Karl Lagerfeld oder andere Größen bedien(t)en sich bei ihren neuen Kollektionen am schon mal da gewesenen. Völlig legitim finde ich. Dies dann mit der EIGENEN (aktuellen) Philosophie zu versehen, damit zwangsläufig auch eine völlig neue Bedeutung geben zu können, genau das ist die Kunst. Nur so entstehen nämlich dann auch sogenannte Stil Ikonen.
@ Norbert Hess

Im übrigen: weitestgehend alles war schon einmal da. Die Mode als schillerndes Beispiel lässt insoweit regelmäßig besonders intensiv grüßen. ... Völlig legitim finde ich. 

Genau, und das beziehe ich mal auf einzelne Szenen, wie eben nackt abgestützt an der Tischkante oder an der Fensterbank : Da fällt mir gerade der 1980 gedrehte "Berlin Chamissoplatz" ein - haben also 3 Jahre später Jean-Luc Godard und 7 Jahre später Adrian Lyne "abgekupfert" ? Die Sets sind schon mal nicht dieselben, und "nackt am Tisch" gab es gewiß schon in den 70er Jahren, zumal auch Pornofilme nur mit Wasser waschen - auch wenn es dann nicht bei der angelehnten Pose bleibt, sondern auf dem Tisch zur Sache geht.
Manche Ähnlichkeit wird auch erst im Nachhinein bewußt : Da blätterte man vor 2 Jahren im lockdown in einem Bildband, und behielt so eine Szene grob im Kopf. Nun hatte man vor 2 Monaten wieder ein Shooting ... und das Model hatte einen solchen grobmaschigen Strickpulli im Koffer, sodaß man prompt entschied, eben einen solchen "unten ohne"-Teilakt nur mit dem Strickpulli zu inszenieren ! Ob an der Fensterbank oder doch an einer Tischkante ... je nachdem, was die Location hergab - denn das angemietete Zimmer kannten vorher beide nicht, weil aufgrund der Entfernung die Webseitenbilder erst mal genügen mußten. Auch die dortige Lichtsituation war primär gestaltungsbestimmend, sodaß die im Kopf rekapitulierte Vorstellung vielleicht schon deshalb nicht so ganz imitierbar war. Denn verglichen mit Hollywood und anderen Schlaraffenländern sind unsere Shootings, egal ob mit Gage oder auf tfp, so oder so "low budget"-Produktionen. Weil 10.000 $ für ein Shooting mit Linda Evangelista oder 15.000.000 $ für einen Filmdreh mit Nicole Kidman sind hier so oder so "jenseits von Eden" bzw. jenseits von MK, denn auch auf Drehtag und Drehstunde heruntergebrochen blieben es noch 15.000 $. Und sind die nun wirklich hundertfach besser, talentierter und zuverlässiger ?? Eher nicht ... wenn sie ebenso ohne Schönheitsschlaf und 3-stündige Visagistik nur 20 min. nach dem Aussteigen trotz 4-stündiger Fahrt schon vor die Kamera kämen.
Trotzdem kann es dann so sein, daß man vor 3 Tagen zu demselben Bildband griff - und siehe da, auf der eigenen Festplatte aus der eigenen Kamera ein nahezu gleiches Ergebnis vor sich hat ! Und wenn man das eigene Produkt subjektiv noch besser findet, dann weiß man auch, warum und wofür man eben selber fotografiert hat.
Das kann übrigens auch ein Model so sehen, und sich dann zurecht denken : So schön und ausdrucksstark wie der berühmte Star bin ich auch !
1 year ago
Beeinflussen berühmte Filme oder Filmszenen Eure Shootingthemen?

Nicht die Themen, aber die Inspiration, die Bildideen, die bildliche Umsetzung.
Für mich ist ein gutes erotisches Foto wie ein Standbild aus einem (französischen) Film.
Daß ich die Franzosen erwähne, ist kein Zufall - niemand beherrscht die Kunst so gut, Filme zu machen, in denen man als Zuschauer eigentlich nichts anderes macht als anderen Leuten (meist attraktiven und/oder interessanten Frauen) beim Leben zuzugucken.
Ein Film wie Truffauts "Ein schönes Mädchen wie ich" (Une belle fille comme moi , François Truffaut, 1972) bietet unendlich viele Inspirationen für einzelne Bilder. (Nicht nur die berühmte Fußnägel-Lackier-Szene von Bernadette Laffont, obwohl die allein mehr Erotik enthält als 10 Jahrgänge PLAYBOY...)

Oder "Die schöne Querulantin" - allein das Gesicht von Emmanuelle Béart setzt Ideen ohne Ende frei, und der Rest von ihr noch mal extra.
Was dabei am Ende herauskommt, hat dann meistens wenig bis gar nichts mehr mit der Filmszene zu tun, die die Inspiration ausgelöst hat, aber genau so soll es ja auch sein.
Beeinflussen berühmte Schauspieler/innen Eure Modelauswahl?

Von mir als schön empfundene Schauspielerinnen beeinflussen mein Gefühl für Schönheit.

Roman Polanskis "What?" (mit Sydne Rome und Marcello Mastroianni, 1972) erweckt in mir den Wunsch, für ein Jahr eine 20-Zimmer-Villa in Südfrankreich oder Italien zu mieten und mich dort zusammen mit einem Dutzend junger Schauspielerinnen, verrückter Tramperinnen auf dem Weg nach Marrakesch, einem perversen Liliputaner-Zirkusclown und einer alternden Opernsängerin (andere irrwitzige Kombinationen kämen auch in Frage) einzuquartieren und monatelang einfach Fotos zu machen. Massen von Fotos. Und einfach beobachten, was für Interaktionen sich entwickeln. (Und eigentlich muss das analog fotografiert werden. Mit alten Nikons und Leicas, auf Tri-X und Ektachrome...)

Eine 18jährige Emmanuelle Béart darf auch gern dabei sein. Sydne Rome passte perfekt in den Film von Polanski, wäre aber nicht meine erste Wahl. Aber ich will ja auch nicht "What?" nachmachen, sondern dieses abgedrehte Gefühl, daß der Film erzeugt, aufgreifen.
1 year ago
@SEE:
Da fällt mir gerade der 1980 gedrehte Berlin Chamissoplatz ein - haben also 3 Jahre später Jean-Luc Godard und 7 Jahre später Adrian Lyne abgekupfert ? Die Sets sind schon mal nicht dieselben, und nackt am Tisch gab es gewiß schon in den 70er Jahren, zumal auch Pornofilme nur mit Wasser waschen - auch wenn es dann nicht bei der angelehnten Pose bleibt, sondern auf dem Tisch zur Sache geht.

Was für ein Film...!!!
Ich habe ihn 1981 in einem Programmkino gesehen, und später mal (leider noch nicht in HD) im Fernsehen für meine DVD-Sammlung abgegriffen. (Sowas läuft ja heute kaum noch, dafür lieber jeder Schrott-TATORT mindestens fünf mal in 36 Stunden...)

Solche Filme transportieren Stimmungen und entwickeln eine eigene Bildsprache, und das inspiriert. (Bei manchen späte-60er-, 70er und frühe-80er Filme denke ich dann nur noch: WOW! Sowas würde sich heute keiner mehr trauen, das gäbe Shitstorms und Aufmärsche von Frauenbeauftragtinnen und Berufsbedenkenträgern...)

Warum fällt mir jetzt gerade Russ Meyer ein? ;-))) Diese Bildsprache! (In einigen Folgen der ZDF-Krimiserie DER KOMMISSAR, 1969-76, kann man übrigens auch wunderbar einen Bildstil wiedererkennen, den ich gerne als 70er-Jahre-24er Weitwinkel-Stil in leicht körnigem Schwarz-Weiß bezeichne. Der eine oder andere wird wohl sofort verstehen, was ich meine.)

Wenn man sich Berlin Chamissoplatz anschaut, macht es natürlich auch einen Unterschied, ob man das (West-)Berlin zwischen 1977 und 1983 erlebt hat.

Sabine Bach würde ich übrigens auch sofort in die Villa einladen... ;-) Sowohl die von 1980, als auch die von 2022.

(Jetzt weiß ich, was ich heute abend gucke! Danke dafür ;-)))
1 year ago
Ich denke jeder wird unbewusst beeinflusst auch wenn man versucht sich dagegen zu wehren.
1 year ago
Zunächst herzlichen Dank an
SEE so/easy/ey
für die Eröffnung dieses spannenden Themas! Das hat mir in Erinnerung gerufen, dass ich mich schon lange wieder mit der fotografischen Umsetzung von Filmszenen beschäfitgen will - ist in der letzten Zeit leider etwas untergegangen.. Bisher gibt es dazu von mir nur 1 Fotoprojekt zum Film "Picknick am Valentinstag".
siehe https://www.model-kartei.de/fotos/foto/19533809/
Wenn man mehrere Modelle, authentisches Outfit und Accessoires und die passende Location braucht, erfordert sowas schon viel Vorbereitung, aber es lohnt sich absolut!
Ich freue mich auch immer, wenn ich Fotos im Stil des "Film noir" sehe.
1 year ago
Achso, ja, da fällt mir ein, dass ich mal Standfotos zu Faster Pussycat Kill Kill nachgeahmt habe, in der Lüneburger Heide, mit geliehenem Sportwagen und drei motivierten Modellen, die das unbedingt überzeugend hinkriegen wollten (und haben). War ziemlich aufwändig und hat höllischen Spass gemacht. Mir fiele aber kein anderer Film ein, den ich so direkt nachahmen würde. War ne fotografische Eskapade.
(Die einzigen Bilder, die ich noch in der FC stehen habe.)
@ Tom Rohwer und Portraitideen
Gerne, und es freut mich, daß das Thema hier so gut aufgenommen wird ! Cineastischer Genuß, Bildsprache und die pure Visualität, ohne nach dem Sinn der Handlung fragen zu müssen - das ist es ja, weshalb auch einzelne Bilder herausgelöst aus dem Kontext Begeisterung entfachen ! So ging es mir ja auch, als ich "Vorname Carmen" sah - da brauche ich auch nur die Szenen mit Maruschka Detmers im Bild (und ja, bitte auch die, wo sie komplett bekleidet ist ;-) dazu gerne noch die Straßenszenen mit dem blauen Honda Quintet (oder Civic Concerto), dem Simca und dem R16. Daß das Finale weder zur Mafia noch zur RAF, und noch nicht mal zu Bonnie & Clyde paßt, ist auch total egal - für mich war das "Wiedersehen" mit Maruschka Detmers ausschlaggebend !
Oder Isabelle Adjani ... da kann der Regisseur die goldene Himbeere bekommen haben, und ich freue mich trotzdem ! So wie über einen Matra Bagheera ... das war der dreisitzige Sportwagen, der die silberne Zitrone bekam, aber dennoch die roten Renner aus Modena zu derblecken wußte, rein optisch jedenfalls !
Russ Meyer ... genau, "Junkyard Sally" aus dem tiefen Tal der Superhexen ;-)))
1 year ago
SEE - Toxic Boomer

Maruschka Detmers und noch schlimmer Isabelle Adjani mit diesen komischen Gespielinnen von Russ Meyer zu vergleichen, also ich weiß nicht...
@ Marcello Rubini
Hast Du die Szene mit dem Sportwagen auch hier ?

@ Norbert Hess
Das war nicht als Vergleich gedacht; und wenn ich mit Model K 3x und mit Model M 5x geshootet habe, dann vergleiche ich diese beiden auch nicht "gegeneinander", indem eine die andere ersetzen würde, sondern im Gegenteil - dann wäre es oftmals toll, beide zusammen vor der Kamera zu haben. Was dann aber sein könnte, daß eben K den "oben ohne"-Part bekommt, und M den "unten ohne", oder daß K nackt ist und M angezogen bleibt oder umgekehrt.
Hätte ein Model ein großes Oberschenkeltattoo, soll aber eine Nylonszene zeigen - dann wäre es entweder in Richtung "trash" mit zerrissener Strumpfhose, oder bei Strümpfen wäre nur ein Strumpf angestrapst, und beim tätowierten Oberschenkel würde sie das An- oder Ausziehen zeigen, sodaß es keine Überlappung von Strumpfsaum und Tattoo gäbe, weil ich dies als ästhetisches NoGo empfinde.
In diesem Sinne könnten Maruschka Detmers und Kitten Natividad sich ebenfalls szenisch ergänzen ... während Erstgenannte im offenen Bademantel ins Zimmer tritt, das Gestöhn hörend und glaubend, daß ihr Lover gerade einen Porno schaut - dies aber real ist, und sie ihn somit auf die Oberweite der Zweitgenannten kommen sieht. Dann würden beide Schauspielerinnen jeweils in ihrem Aufnahmebereich agieren, und doch wäre es eine Szene bzw. eine Bildfolge, in der auch mimisch sich Maruschka Detmers Ausdruck wandeln würde von freudiger Überraschungsbereitschaft zu tiefer Enttäuschung.
Bezogen auf die MK kann ich insoweit sagen, daß es schwieriger ist, die Rolle der M zu besetzen, auch wenn diese den Bademantel geschlossen haltend, oder im chicen Businesskostüm gerade heimkommend, diesen Part als "Fashionmodel" übernehmen soll, während das B/G-Paar für den ü18-Bereich eher zu finden ist, weil K eben ihren realen Partner mitbringt.
Ein Film, dessen Hauptdarstellerin mich immer wieder fasziniert, lief gestern auf mdr : "Der Zauber von Malena" spielt im Italien der 40er Jahre mit einer selbstbewußt agierenden Frau, die ihre Schönheit keineswegs verstecken will und diese auch durch betont chic-eleganten Look aufzuwerten weiß. Im europäischen 21. Jahrhundert völlig normal, sind die Berührungspunkte mit aktuellen iranischen Ereignissen, aber im zeitgeschichtlichen Rückblick auch anknüpfend an den politischen Wechsel im Land der Spielfilmhandlung interessant - mit dieser eindrucksvoll zwiespältigen Frauenrolle, einerseits betont weiblich und sexy zu wirken, und andererseits dafür verdammt zu werden, was dann in einem haarabschneidenden Exzess endet (und womit man doch sehr ans aktuelle Geschehen anknüpft). Eine Perspektive, die auch in der neuen Doku "Marilyn - made in Hollywood" sehr gut zum Ausdruck kam, indem das Frauenbild der Achsenmächte ausgerechnet in Hollywood seine Vervollkommnung fand.

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