Fotos mit "Altglas" 31

1 year ago
Bestimmt gibt es hier in der Gruppe Teilnehmer, die mit analogen Objektiven fotografieren. Vielleicht bekommt man ja eine kleine Sammlung zusammen. Interessant sind vor allem auch Bilder die in der Kombination aus Digitalkamera und "Altglas" (also älterer Objektive aus analogen Zeiten) entstanden.

Oft ergeben sich damit sehr interessante und einzigartige Looks, weil zb. ein Swirl-Effekt im Bokeh auftritt oder durch 20 Lamellen perfekte runde Bokehkreise....

Mir gefallen moderne Bilder häufig nicht, weil ihre Plastizität unnatürlich wirkt (3-D Pop).

Bestimmt gibt es interessante Ergebnisse zu bestaunen. Schön wäre auch, wenn der Urheber dazu schreibt, welche Kombi er benutzt hat.
Schönes Thema.
Dann beginne ich mal mit diesem Foto.
Entstanden nur bei Tageslicht mit einem alten Vivitar 135mm f/2.8 Objektiv. Kein Autofokus und mit Blendenring.
Als Kamera diente dabei die Nikon D610 bei ISO 250 - f/4.5 - 1/100
1 year ago
revue 55mm f1.7 mit speedmaster 0,7-fach, wird dann zu 38mm f1.2. mischlicht vom dachfenster und leuchtstoffröhren an der decke. mit offender blende fotografiert. kamera om-d e-m1.

1 year ago

Das Bild ist entstanden mit einer Canon EOS500 und einem Tamron 18-200mm. Die Kamera hat etwa einem Jahr später der 350 D Platz gemacht. Das Objektiv, welches mich seit einer USA-Reise 1995 begleitet, ist noch heute gelegentlich im Einsatz und liefert immer noch gute Bilder.

Ich habe schon damals eine kleine nicht repräsentative Umfrage bei auf Optik spezialisierten Physik-Professoren gemacht. Eine deutliche Mehrheit hält die Unterscheidung von analogen und digitalen Objektiven für einen Marketing-Gag. Wörtlich nehmen darf man das "digital" ohnehin nicht, denn ein Objektiv besteht aus einer Reihe von Linsen (gelegentlich auch Spiegeln) - worin sollte sich da analog und digital unterscheiden?
1 year ago

Nikon Z7, Pinhole 0.1 mm auf FTZ-Adapter.
1 year ago
Etwas frontal bei einem Modelsharing entstanden- Nikon D7100, Aufhellblitz auf Kamera, Nikkor 55mm/1.2 (ich meine f/4 oder sowas bei dem Licht, bin aber gerade zu faul, um in alten Archivkatalogen von Lightroom zu suchen)


Selbes Model, andere Location:


Nachbearbeitung in Lightroom und Silver Efex 2.
Edit: Nachtrag: In der 100% Ansicht sind die Spitzenbesätze eindeutig und scharf zu erkennen, hier löst das Glas die 24MP durchaus sauber auf.
1 year ago
Kleine Info am Rande:
Seit 2005 zeigte ich in der MK - ab und an - nicht nur analoge, sondern auch digitale Bilder mit Nikon D2x u. D700.
Meine alten "Gläser" sind fast alle in den 60-75er Jahren produziert worden - kaum zu überbietende Objektive
in ihrer optischen Leistung und in der mechanischen Unverwüstlichkeit. Auto-Fokus verwende ich kaum.
An meine 6x6 H-blads mit Schlitzverschluss adaptiere ich selbst "Altglas" aus Jena und Kiev; die Aufnahmen gelingen nur mit Rastblende und sind auf Film in B&W tadellos. Die Scans werden auf A3+ mit einem alten
Epson 2100 (gekauft 2007) noch bis heute mit Fremdtinten gedruckt. Für meine Hobby-Fotographie (Nostalgie?)
bin ich mit diesem Equipment voll zufrieden und immer wieder über dessen Leistungsvermögen erstaunt.
Dennoch: bei gleichem Glas schlägt digital analog, alleine schon wegen der hochauflösenden Sensoren heute,
aber die Optik selbst ist häufig nicht der limitierende Faktor...(und der Ausdruck "Altglas" ist hässlich... ).
1 year ago
Digital fotografiere ich mit der Nikon D800. Ich habe für die Nikon nur die Ai-S Objektive mit manuellem Fokus. Das 85mm/1.4 zeichnet absolut perfekt an der D800.

Aber noch viel interessanter sind die wirklich alten Objektive für die Grossformatkamera. Das älteste in meinem Besitz ist ein Petzval- Objektiv von Hermagis. Gemäss der Seriennummer müsste das Objektiv ungefähr um 1870 gebaut worden sein.
1 year ago
Im Moment werde ich mit meiner GFX50 SII nicht ganz warm. Neben dem 35-70mm Kitobjektiv nutze ich
einige Mittelfformatobjektive meiner Mamiya 645 an ihr.
Sekor 45/2.8
Sekor 80/1.9
Sekor150/3.5
Carl Zeiss Jena 180/2.8
Sekor 210/4.0
Meine nächste Anschaffung wird ein CZJ Biometar 120/2.8 werden.
Oder das 110/2.8 der Mamiya..

Mit dem 80mm ist dieses Bild entstanden
1 year ago
Ein guter Thread!

eckisfotos: "Ich habe schon damals eine kleine nicht repräsentative Umfrage bei auf Optik spezialisierten Physik-Professoren gemacht. Eine deutliche Mehrheit hält die Unterscheidung von analogen und digitalen Objektiven für einen Marketing-Gag. Wörtlich nehmen darf man das "digital" ohnehin nicht, denn ein Objektiv besteht aus einer Reihe von Linsen (gelegentlich auch Spiegeln) - worin sollte sich da analog und digital unterscheiden?"

Es gibt einen Unterschied: die nicht-BSI-Bildsensoren haben i.d.R. Mikrolinsen und dadurch einen gegenüber Film eingeschrängkten Akzeptanzwinkel. Insbesondere bei Weitwinkelobjektiven ergeben sich dadurch Vignettierung und Farbfehler an den Rändern. Viele Hersteller (z.B. explizit Schneider-Kreuznach) bezeichnen mit "Digitalobjektiv" solche, die bildseitig telezentrisch sind und diese Bildfehler nicht machen. Diese haben auch sehr kleine Verzeichnung von < 1 %. Bei Micro Four Thirds ist das Teil des Standards.
1 year ago
Das Attribut "für digital geeignet" stammt aus der Anfangszeit der digitalen Spiegelreflexen, und hat damals dem nicht-ganz-so-fachkundigem Endnutzer signalisieren sollen, dass:
- u.a. die Innenlinse vergütet war zur Minimierung von Reflexionen am Sensor
- Das Glas die höhere Auflösung (Pixelpitch) auch mitmacht, da idR Crop-Sensoren verbaut waren (Bei analogem Kleinbild hatte man idR. irgendwas um die 10 MP äquivalente Infos auf einem durchschnittlichem Film, theoretisches Maximum bei speziellen S/W-Filmen war irgendwas um die 20MP, was ich mal ausgerechnet hatte)
- Die Brennweite auf Cropsensoren angepasst war
1 year ago


mit einem Konica Hexanon AR 28mm f3.5 an Sony A7 gemacht :)
1 year ago
Hallo Henning B. erlaube mir einen Vorschlag: kaufe dir das Biometar 2,8/120 mm von CZ Jena
(gebraucht als Ausführung "Zebra" oder "Red").
Ich habe diese Optik an meine H-bald (m. Schlitzverschluss) adaptiert --> tolle Auflösung schon bei 2,8;
eine ideale Brennweite und digital tauglich mit fast telezentr. bildseitigem Strahlengang sowieso....
1 year ago
AndiBfNoir
Danke für die Hinweise. "Telezentrisch" war das Stichwort, was mir jetzt - nach vielen Jahren :-) - weitergeholfen hat. Da ich überwiegend mit längeren Brennweiten arbeite, ist logisch, dass mir das Phänomen nicht auffällt.

Im übrigen wähne ich mich mit Euch einig, dass beispielsweise
"- Die Brennweite auf Cropsensoren angepasst war" Bullshit ist und tatsächlich für "nicht-ganz-so-fachkundigem Endnutzer" gedacht ist.
1 year ago
eigentlich alle (fast) meiner aufnahmen hier sind mit altglas entstanden. ich bin durch die möglichkeit des adaptierens wieder zum hobby photographie zurückgekommen. das hobby hat bei mir 20 jahren stillgelegen. heute freue ich mich meine alten rokkore wieder einzusetzen.
1 year ago
Wollte mich nur mal zwischendrin bedanken für die vielen Impressionen. Udo K."Altgläser" habe ich sie etwas flapsig bezeichnet. Aber natürlich sind es teilweise großartige Linsensysteme renommierter Hersteller auf Basis historisch etablierter Bauweise. Dabei muss moderne Bauweise gar nicht im Widerspruch stehen, im Gegenteil. Es sind historische Gläser mit eigenem Charakter.
eckisfotos #4 Stimmt. Klebt man die Kontakte zu, mit einem Stück dünner Folie, dann sieht man, welche Leistung die "Gläser" selbst haben, und was dazu gerechnet wird...

Freue mich auf weitere Bildbeispiele.
Vintage Lenses #15. Das ist ein ganz wichtiger Aspekt.
1 year ago
Udo K.
danke für den Tip. Dann wird es das Biometar..
Das 110/2.8 für die Mamiya war mir sowieso etwas teuer...
1 year ago
Alles auf meiner SC ist mit Altglas aufgenommen, hingen aber auch Altkameras dran...

1 year ago
Henning B.

Das 110 2.8 für die Mamiya ist wirklich alles andere als sexy. Im Vergleich zum 80 mm 1.9 fällt das hinsichtlich des Bokehs massiv ab. Ich konnte schon an der RZ67 die Loblieder für das Objektiv nicht nachvollziehen. Das ist einfach sehr steril im Look. Für mich käme das nur in Frage, wenn ich das Fujinon 110/2.0 nicht hätte oder mir nicht leisten wollen würde.


Mich überzeugen neben dem 180er Sonnar, das Du ja auch erwähnt hast, vor allem das Zeiss Planar 50 mm 1.4 (leicht vignettierend in den Ecken) und das Helios 44-2.
Am beeindruckendsten empfinde ich die Biotare, aber die sind einfach um Welten zu teuer.
1 year ago
eckisfotos: Du hast recht, je länger die Brennweite, desto geringer der Effekt der Telezentrie, weil der Strahlengang nahezu senkrecht (bei Telezentrie: genau senkrecht) auf den Sensor trifft.

Bezeichnungen wie Summilux oder Sonnar (und andere) bezeichnen übrigens "alte" Linsenanordnungen von Leica oder Zeiss, die es schon ziemlich lange gibt. Beispiel: das Zeiss Sonnar T* 135 2.8 heißt heute Zeiss Batis 135 2.8. Die wesentliche Verbesserung ist eine APO(cromatische)-Vergütung, also eine Optimierung für mehrere Wellenlängen. Die war bei der Contax/Yashica-Version von 2005 auch deutlich nötig - es ist sehr scharf, aber mit Farbsäumen. Ich habe mich wegen der Farfsäume für das Leica 135 2.8 von 1974 entschieden, das nicht ganz so scharf ist.

Ziemlich schlechte Erfahrungen habe ich mit manuellen Nikon-Objektiven aus den 80ger Jahren gemacht - die haben Farbsäume, wo man durchlaufen kann. Habt ihr da Empfehlungen?

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