Wahnsinnige Gagenvorstellung 7

10 months ago
In der Zeit, wo viele Leute hart arbeiten und kaum mehr als Mindestlohn bekommen, verlangen Nacktmodels inzwischen nicht selten 70, 80, 90 oder sogar mehr (bis 150,- €) pro Stunde.

Ein tfp-Model von gestern wollte plötzlich 30-40 € haben und nach nicht einmal zwei Monaten will sie nun 70,- € pro Stunde haben. Dazu will sie alle RAW-Fotos haben, damit sie sie selber bearbeitet. Und sie versteht mich nicht, wenn ich nein sage, da anscheinend alle anderen Fotografen ihr alle Bilder geben und ihr auch bezahlen.

Natürlich herrscht die frei Marktwirtschaft. Aber sollen paar ältere, reiche Männer mit einer Kamera diesen Wahnsinn weiter nach oben treiben? Dass man von Fotografie kaum Geld verdienen kann, ist eine Sache. Dass man gute Models auf tfp-Basis kaum mehr findet, ist schlimm genug. Aber noch schlimmer, dass man jetzt kaum jemanden findet, die mit 40,- oder 50,- € pro Stunde Model steht. Und es sind so viel unerfahrene, sogar schlechte Models dazwischen, die auch solche Gagen verlangen. Und es sind tatsächlich Leute, die das auch bezahlen.

Besonders die Ukrainischen Agenturen, die die Models managen, oder teilweise ausbeuten, treiben die Preise nach oben.

Liebe Fotografen. Stoppt diesen Wahnsinn. :) Amen. :)
10 months ago
Ich schau mir immer gern an, wer etwas schreibt, was mir viele übel nehmen - diesmal bestimmt auch. ALso ich sehe eine Sedcard, die textlich den Eindruck erweckt, dass der Fotograf weder an Aktfotos noch an Pay-Modellen interessiert ist - auch wenn einige Fotos der Sedcard etwas anderes aussagen. Genaugenommen lese ich aus Deiner Sedcard auch die Aussage, dass Du gerne bezahlt wirst. Ich bin vorsichtig bei solchen Diskrepanzen auf Modellsedcards - also bewerte ich das gleiche auf Fotografensedcards gerechterweise ähnlich kritisch. Womöglich tun die Modelle das auch, d.h. Du bekommst nicht die besten Angebote der guten Modelle.

Abgesehen davon: Ja, ein talentiertes hübsches Fotomodell kann deutlich mehr als Mindestlohn verlangen.
10 months ago
Es ist vieles richtig, was Du schreibst. Du nimmst aber keinen Bezug auf die Veränderungen in der Fotografie, vor allem seit wir digital fotografieren.
Film war teuer, Geld hatten wir keines - aber an der Schule hatte es ein Fotolabor, wo wir "nur" einen Betrag für die Entwickler Flüssigkeiten und das Papier bezahlen mussten. TfP hiess damals time for print was Zeit für Abzug bedeutete. Nach Film- und Bild auf zum Besipiel Barytpapier bauten wir einen Rahmen, einen Passpatout und montierten ein Hängesystem und übergaben dem Model das wertvolle Ding und erwartetem im mindesten einen Kuss.
Wir hatten 20 oder 32 Bilder auf dem Film - und mehr Bilder von einem Model machten wir nicht. Was meine Generation von früheren unterschied, wir hatten die ersten Polaroid Kameras. Man bekam sofort einen Eindruck, was man versuchte. Und konnte die Pose ändern, anpassen.
Ein Bild von sich zu haben war etwas wertvolles. Hatte man selbst keine people Bilder, die man gemacht hat, gab es auch keine tfp Modelle. Die jungen Frauen kauften schon vor 50 Jahren die Katze nicht im Sack.
Ich habe das ganze Leben ab 20 Jahren bis heute im wieder Frauen fotografiert. Die aktuellen Modelle würden Bauklötze staunen, wenn ich ihnen ein eingerahmtes Bild übergeben würde anstelle einem oblolus in die Tasche. Nach dem Wechsel auf digital hiess es zwar noch TfP aber es meinte in 90 oder mehr von 100 % time for Speicher.
Und wir Fotografen übergaben dem Model maximal 2 Wochen nach dem shooting auf eine CD gebrannt 1'200 Bilder nach einem 3 stündigen shooting. Das Bildentgeld war in Bezug Menge beeindruckend - aber nach 3 shootings für das Model ziemlich wertlos. Darum studierten Models, wie sie zu einem realen Ersatz kommen könnten - als Gegenleistung: Das Ergebnis war Geld.
Aktuell kann man als vor allem freizügiges Model im Spiel mit verschiedenen Ports ein Einkommen generieren mit den Bildern, die die Models von den Fotografen bekommen. Im Einklang mit InfluenzerInnen, die quasi Videomodelle sind und ihren Lebensunterhalt "verdienen" passen sich die Fotomodelle an. Im Übrigen haben Fotografen begonnen, die eigenen Werke auf den gleichen Internetportalen zu vermarkten um sich Profi und Teileinkommend zu bezeichnen.
Es ist meist nicht hilfreich, den früheren Zeiten nach zu trauern. Wir passen uns an oder gehen unter. Keine schöne Nachricht - aber ehrlich gemeint.
10 months ago
Jo, die Entwicklung ist eindeutig: Die goldenen Zeiten zwischen ca. 2005, wo die ersten bezahlbaren DSLR am Markt verfügbar waren, und dem Erscheinen des iPhone 2 (mit Blitz), sind vorbei.
Letzteres markierte m.E. den Beginn vom Ende des Bildmonopols von Fotografen bzw. Besitzern teurer Kameras nebst dem Wissen um deren Bedienung.
Auch hat das immer besser vernetzte Web 2.x und heutiges social media Bilder zum Großteil zu medialem Fastfood degradiert- und in diesem Brei gehen auch gute Werke oft unter, in die viel Arbeit und Fleiss reingegangen ist.

Gleichzeitig wandelt sich die Protagonisten: Hatten vor 15 Jahren Mädels als TFP-Modell die Chancen auf gute Bilder für schmales Geld, so können diese Bilder mit jedem heutigen Smartphone selbst und spontan gemacht werden. Und vom Workflow her mittels Knopfdruck in alle sozialen Netzwerke geschickt werden, ohne dass noch jemand da mit RAW-Konverter etc. optimieren muss.
Und genauso wie die Einstiegshürden bei den Kameras gesunken sind, inc. derem Preis, so steigt die Anzahl der Leute, die im Prinzip durch das Buchen eines Aktmodells sich im Prinzip die persönliche, sozialkompatible Piep-Show zusammenstellen, denn: Wenn ne Kamera dabei ist, isses Kunst und nicht nur angaffen von fremden Nippeln...

Und ja, ich hab damals, als ich etwas stärker in die Modellfotografie einsteigen wollte, auch gefragt, wo denn die ganzen Modelle sind, und warum Antwortraten auf Anschreiben zu TFP bescheiden sind.

Antwort hier: Das Verhältnis von Kameras zu Modellen ist zunehmend ungünstig, und vieles von dem, was potentiell fotografisch geboten wird, brauchen die Mädels nicht oder können sie selbst machen...
Da muss dann eben etwas draufgelegt werden.
Und Selbstüberschätzung: Sobald die ersten Leute auch für unterdurchschnittliche Leistung bezahlen, ohne mal Klartext zu reden und Leistung einzufordern, merken viele gar nicht, was da abgeliefert wird.
Auch ein alter Hut, der schon vor 10 Jahren mehrfach hier im Forum diskutiert worden ist.

Nichts ist nunmal so beständig wie der Wandel, und aktuell sieht es so aus, dass man sich als Fotograf durchaus überlegen muss, was an so einem Shooting denn für das Model einen Mehrwert darstellt: Geile Location, wo man sonst nicht rankommt, spezielles Thema wie Airbrush, Bodypainting, Kostüme, wo man ebenfalls nicht mal spontan ein Selfie macht, etc.?
Vielleicht etwas OT aber ich hatte eben so einen Fall.

Model selber bietet nur Pay, TfP mit dem üblichen Text, "...wenn es mich weiterbringt....
Ihre Setcard besteht aus nur sehr wenigen Bildern die naja "Mittelmaß" sind.
Ihr Interesse galt ein Bodypainting / SFX - Shooting mit mir.
Als es dann um die Materialkosten ging, welche ja auf meinen SC´s deutlich einzusehen sind... Ihr könnt es euch denken.

Ich schrieb aber schon vor Jahren, das es einige gut betuchte "Lichbilderzeuger" hier gibt welche den Modellen, egal ob diese Leistung erbringen, alles mögliche in den .... schieben.
Auch schrieb ich schon immer wieder einmal, das ein solches Verhalten nun nichts mit freier Marktwirtschaft zu tun hat. Aber sei es drum.

Eben diese Leute werden es bald merken, das sie das ganze System selbst kaputt gemacht haben.

Wenn ein Model RAW-Daten haben möchte um diese selbst zu bearbeiten, soll es diese "bezahlen".
10 months ago
Sind diese allmonatlichen Model-Bashing-Threads denn wirklich nötig?!
10 months ago
Stimmt,
Alter Kaffee in neuen Tassen
Alternative...

Forumsuche bemühen,,,,gerne einen bestehenden Thread wieder aufwärmen----
Bevor es sich hier auch wieder im Kreis dreht...
*closed*

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