Ist die Menschenfotografie tot? 100

3 months ago
Zitat bareBEAUTY:
"Was sortiert man denn damit aus? Wohl kaum die Bösen von den Guten. Die Masche, bei der Mädels mit Geld überhaupt erst in die Fänge von Lüstlingen gelockt werden, ist schließlich hinlänglich bekannt und bestens bewährt. Am Ende weiß das Modell vielleicht, welche Bösewichte wenigstens noch Geld dafür haben rüberwachsen lassen, dass es mies behandelt wurde. Geholfen hat ihm das aber nicht."

Volle Zustimmung - besser kann man es nicht schreiben. Sehen wir dabei großzügig von der Möglichkeit ab, dass "Bösewichte" ja auch immer noch die Option haben, das versprochene Honorar nicht zu bezahlen oder dem Modell mit Gewalt wieder zu entwenden. Ich warte schon lange (und bisher vergeblich) auf die plausible Erklärung, warum Pay "sicherer" sei als TFP.
3 months ago
eckisfotos

"Ich warte schon lange (und bisher vergeblich) auf die plausible Erklärung, warum Pay ´sicherer´ sei als TfP".

Darf ich dich insoweit nochmals auf meine Ausführungen hier unter #71 verweisen?

Aber erneut und exklusiv für dich:
Ein Profi kann es sich in aller Regel eben nicht erlauben ein Model, womöglich unter Anwendung von Gewalt, zu ganz bestimmten Abläufen zu zwingen.

Selbst einer der wenigen noch "Überlebenden" im jetzigen Zeitalter der Digitalfotografie kann nämlich spätestens dann seinen Laden dicht machen und erhält auch nie wieder einen seriösen Auftrag eines Unternehmens, wenn er gegen Anstandsregeln oder gar gültige Gesetze verstößt.

Völlig anders sieht es eben im Bereich der Hobbyisten aus. Allein schon dadurch bedingt, dass dort die Anzahl ganz gewisser "Freizeitjäger" wesentlich größer sein dürfte. Übrigens nicht nur im Bereich "Fotografie". Aber eigentlich sollte das jeder aus seinem täglichen Leben selbst wissen.
3 months ago
"Mädels mit Geld in die Fänge von Lüstlingen gelockt" .. das muß dann wohl ein Payshooting gewesen sein !? Aber wenn es bei tfp heißt "ich bringe dich groß raus, durch meinen Ruhm wirst auch du zum Star !" ... ist (suggerierte) Machtausübung nicht viel schlimmer als die Gagenhöhe "für 100 € mehr" ?
Wer dann abends 500 statt 300 € eingenommen hat, weiß auch wofür ..
Wer aber dasselbe tut, nur auf ein Versprechen hin ... ???
3 months ago
@ Norbert Hess

Ein Profi kann es sich in aller Regel eben nicht erlauben ein Model, womöglich unter Anwendung von Gewalt, zu ganz bestimmten Abläufen zu zwingen.

Daß Models bei Profis eine ganze Menge schlucken und hinnehmen müssen, habe ich selbst erlebt - bei einem Live-Tutorial auf der photokina. Immer wieder minutenlang in ein aufprojeziertes Fadenkreuz zu starren und die Nasenspitze stets im Zentrum zu halten oder sich je nach Anweisung millimetergenau auszurichten und dann geduldigst so zu verharren ... Das Model wurde schikaniert, bis ihr die Tränen in den Augen standen - und da ging es nur um Portraits, aber gleichwohl "erzwungene" Abläufe. Oder Weinstein und Richardson ... wobei die Frage des "sich darauf einlassens" mitunter weiter rätseln läßt.
Der kleine Hobbyknipser ohne Ruhm und ohne Reichweite hat tatsächlich nur die eine Möglichkeit, einen oder 2 Hunderter draufzulegen, um etwas "besonderes" zu erreichen. 100 %ige Sicherheit gibt es weder bei tfp noch bei Payshootings, aber daß die Gefahr bei Payshootings signifikant höher sein soll, erscheint mir nicht plausibel.
3 months ago
SEE - Toxic Boomer
Aber wenn es bei tfp heißt "ich bringe dich groß raus, durch meinen Ruhm wirst auch du zum Star !"

Du meine Güte! Wo habt ihr denn diesen Unsinn immer her? Diese Masche ist doch keine TFP-Masche. Die hat doch nichts, was ihre Anwendung im TFP-Bereich privilegieren würde.

aber daß die Gefahr bei Payshootings signifikant höher sein soll, erscheint mir nicht plausibel.

Wer hat denn das auch behauptet? Hier wurde bisher nur suggeriert, dass Payshootings mehr Sicherheit böten und deswegen TFP-Shootings vorzuziehen seien... was aber ebensowenig plausibel ist.
3 months ago
Der Druck auf Modelle im gehobenen Profibereich ist enorm und das Beispiel von SEE #84 durchaus sehr realistisch bzw. normal. Auch wenn man hier doch eher beim Amateurstandard bleiben und argumentieren sollte, verlieren viele beim Diskutieren das aus dem Auge, was bei Profis z.B. im Fashionbereich so abgeht. Das hat keineswegs Vorbildcharakter, im Gegenteil. Ein Norbert Hess dürfte da eher eine rühmliche Ausnahme sein (das sollte er auch mal selber so sehen).
Das am Rande, wenn es schon um die Ortung der Hobbyfotografiererei allgemein (und Ausbeutung dabei im Einzelfall) geht. Die ist nämlich eher human geprägt (auch bei Pay).
3 months ago
Norbert Hess
Deine Antwort auf meine Frage an SarahFirework, warum Pay-Shootings sicherer sind, wäre richtig, wenn Du nicht den entscheidenden Irrtum begehen würdest, dass Payshootings immer mit Profis (im kaufmännischen Sinne) beiderseits der Kamera stattfinden würden und TFP immer mit Amateuren.
3 months ago
Ecki
,,Ich warte schon lange (und bisher vergeblich) auf die plausible Erklärung, warum Pay sicherer sei als TFP.''


Warum wartetst du? Hast du was Bestimmtes vor?
Ich sags dir. Es ist ganz einfach:

Wenn ein Model Geld für sein Shooting haben will, dann ist es ,,sicherer'' einen Bezahl-Termin zu vereinbaren.
Also 1:0 für Pay.

Wenn ein Model Bilder haben will, dann ist es ,,sicherer'' ein TfP-Shooting anzunehmen.
Jetzt steht es Pay 1 - TfP 1.

Wenn ein Model Bilder und Geld haben will, dann ist es aber ,,sicherer'' ein Pay-Shooting zu machen, denn
sehr viele Pay-Fotografen geben neben dem Geld auch noch ein paar Bilder dazu.(!!) Weil, die Pay-Fotografen Geld geben um dadurch an Bilder zu kommen. Das Geld ist Mittel zum Zweck. Wenn er dem Model auch noch Bilder geben soll, warum nicht? Hat er sowieso, warum nicht teilen?

Bei der TfP-Fotografie ist es so, dass es dem TfP-Fotografen eben darauf ankommt, dem Model aus verschiedenen Gründen KEIN Geld zu geben. Er will das Model aus irgendwelchen Gründen NICHT bezahlen. Grds. TfP und Bilder sind für den Nur-TfP-Fotografen ausgeschlossen. Das ist das Wesen der TfP-Fotografie. Unter keinen Umständen bekommt das Model Bilder und Geld.

Jetztz steht es Pay 2 - TfP 1

Aus Sicht es Fotografen. Egal ob Pay oder TfP, der Fotograf, wenn er kein geiler Bock ist, möchte Fotos.
Kriegt er bei Pay und TfP.

Pay 3 - TfP 2

Und jetzt einfach mal einen Durchschnittsfotografen Pay und TfP vorstellen. Der durchschnittliche Pay-Fotograf gibt dem Model für 3 Stunden 250 Euro Nude. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass das Model erscheint und der Fotograf Bilder bekommt. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit eines TfP-Fotografen, dass das Model erstmal erscheint und dann noch Nude macht??? Nach den ganzen Ausagen hier im Forum ist die Wahrscheinlichkeit an ein TfP-Nude Shooting zu kommen, für die meisten TfP-Fotografen gleich Null! Nur die Besten Fotografen bekommen es. Ich gehe aber von Durchschnittsfotografen aus. Also...

Pay 4 - TfP 2

Jetzt komme ich zu dem geilen Bock Fotografen, der grapschen und mehr will. Da muss man glaub ich nix schreiben, dass Kohle Lockmittel Nr. 1 ist. Für den geilen Bock Fotografen ist es daher vieeeel sicherer auf Pay zu gehen!

Pay 5 - TfP 2

Wie sieht es bei den anderen miesen Typen aus... hier wurde auch geschrieben, dass man das Geld dem Model wieder entreißen könnte. Aber ist das ,,sicherer''...? Also für den ,,normalen'' Ganoven-Fotografen wäre es sicherer auf TfP zu machen und dem Model die Bilder gar nicht erst zu geben und irgendwelche Ausreden zu erfinden. Da ist TfP sicherer. Außerdem ist das Model in den meisten Fällen körperlich auch stärker. Daher...

Pay 5 - TfP 3

Jetzt komme ich zu ,,sicherer'' bezgl. den Verträgen. Welche Rechtsposition ist stärker und damit sicherer? Ein umfrangreiches Nutzungsrecht für das Model, oder Besitz und Eigentum am Geld? Kann man nicht vergleichen? Doch, denn es sind beide Essentialia negotii für ihre jeweiligen Verträge. Da kriegt jeder einen Punkt. Also...

Pay 6 - TfP 4

TfP und Pay Fotografen bekommen beide Urheberrechte. Aber, wenn nichts vereinbart wurde, hat der Pay-Fotograf im Zweifel mehr Rechte als ein TfP-Fotograf, § 22 KunstUrhG.

Pay 7 - TfP 4

Bei ,,fairen'' Verträgen ist es ausgeglichen. Also...

Pay 8 - TfP 5


Mit Pay ist es sicherer. Für Model und Fotograf. Natürlich kann man auch anders argumentieren und zu einem komplett anderen Ergebnis kommen. Als Pay Fotograf ist mir relativ egal was sicherer ist. Wenn nicht TfP, dann halt Pay und wenn nicht Pay, dann schreib ich halt hier. Auch schön!
3 months ago
eckisfotos

in #87

Wo bitte habe ich auf eine derartige Konstellation verwiesen?

Geh mal davon aus, dass ich in meinem (Fotografen) Leben nicht wenige Shootings auch mit reinen Amateuren hatte. Einige fingen dadurch sogar regelrecht Feuer und betrieben "das Modeln" anschließend als zusätzlichen Nebenerwerb. Wieder andere bestritten bzw. bestreiten seither damit sogar ihren Lebensunterhalt.

Ach ja, übrigens ohne dass ich dadurch auf einen finanziellen Vorteil (Vermittlungsprovision oder was auch immer) aus war.
Marcus Sawyer

"[...]denn sehr viele Pay-Fotografen geben neben dem Geld auch noch ein paar Bilder dazu.(!!)"

Wenn ich speziell von den Pay-Fotografen im Amateur-Bereich ausgehe, die bildqualitativen Schrott produzieren und ihren inhaltlichen Fokus auf simples Beine-breit-Geknipse richten, dürfte das Interesse der derart spezialisierten Modelle, mit besagten Bildern dieser Schrott-Produzenten zugeschüttet zu werden, nicht wirklich groß sein.



"Er [der TFP-Fotograf] will das Model aus irgendwelchen Gründen NICHT bezahlen."

Das liegt daran, dass das Model aus irgendwelchen Gründen NICHT bezahlt werden WILL und genau deswegen auf TFP-Basis mit ihm arbeitet. Das kannst du ergo nicht dem Fotografen negativ ankreiden. ;-)
3 months ago
Patrick Michael Weber
''Das liegt daran, dass das Model aus irgendwelchen Gründen NICHT bezahlt werden WILL.''
Ja stimmt. Aber wann ist das der Fall? Wie oft gibt es das, dass das Model nicht bezahlt werden will?Kommt immer weniger vor. Man kann auch sagen, dass der TfP Fotograf es nicht nötig hat zu bezahlen. Ja auch gut, wenn er es nicht nötig hat. Und das Model nicht bezahlt werden will. Ist doch alles okay.

''Das kannst du ergo nicht dem Fotografen negativ ankreiden. ;-)''
Anders als das TfP-Model fragt sich das Pay-Model, will der TfP-Fotograf mich bezahle? Ja oder Nein? Der TfP-Fotograf sagt: Hab ich nicht nötig. Also Nein. Ist natürlich seine Sache. Man kann dem TfP-Fotografen ankreiden, dass er nicht flexibel ist und dann auf Pay rüber switcht. Dem Pay-Fotografen ist das wurscht. Beim Pay Fotografen Geld und Bilder zu bekommen, ist wahrscheinlicher, als bei einem TfP-Fotografen Fotos und Geld. Der Pay Fotograf ist flexibler. Der TfP-Fotograf hat es nicht nötig.


''Wenn ich speziell von den Pay-Fotografen im Amateur-Bereich ausgehe, die bildqualitativen Schrott produzieren und ihren inhaltlichen Fokus auf simples Beine-breit-Geknipse richten, dürfte das Interesse der derart spezialisierten Modelle, mit besagten Bildern dieser Schrott-Produzenten zugeschüttet zu werden, nicht wirklich groß sein.''
Das ist Provokation, kann ich auch...
Ich sehe das anders. Mittlerweile gehe ich davon aus, dass speziell im Amateur-Bereich, zu viele langweile Fashion-Bilder von Durchschnitts-TfP-Fotografen produziert werden, die nicht nur langweilig sind, sondern dermaßen belanglos, dass es sich nicht mal lohnt, sie zwischen gut und schlecht zu unterscheiden.

Das ist auch ein Grund, warum immer weniger Modelle TfP-Shootings machen. Das Interesse an der TfP-Fotografie dürfte auch aus diesem Grund... ach, ,,dürfte''. Es ist so!! Es gibt 1000 Abgesänge auf die TfP-Fotografie. Warum? Weil bisher, wie sagst du so nett: ,,zu viel bildqualitativer Schrott produziert wurde.'' Ja, das denken sich auch die Modelle, und denken weiter: ,,Das kann ich selbst ja besser!''


Ich werde die hier ansässigen TfP-Fotografen nicht überzeugen können. Ist okay. Jeder hat eine Meinung. Die Modelle selbst zeigen ja, was sie von der Durchschnitts-TfP-Fotografie halten. Jeder TfP-Fotograf bekommt das TfP-Model, welches er verdient. Die Besten TfP-Fotografen werden sich weiterhin durchsetzen, und die anderen werden ihren Frust und Bitterkeit weiterhin im Forum zum Besten geben. Und im Allgemeinen wird der TfP-Amateur-Bereich es immer schwerer haben, auf sein Motto: ,,Bezahlen hab' ich nicht nötig'' zu pochen.
Marcus Sawyer

"Natürlich kann man das, habe ich doch gerade gemacht!"

Du bist halt ein Macher! Du kannst bestimmt auch den 63. Quadratapfel aus einem holomorphen Kartoffelradikal ziehen.



"Der Pay Fotograf ist flexibler."

Ich würde es aber nicht als Vorteil darstellen, sondern eher als Notlösung. Für den besagten Schrottproduzenten ist Pay eine grundlegende Notwendigkeit. Dann wäre da halt noch seine Bereitschaft zu TFP. Die Frage ist halt, ob ein Schrottproduzent für seine bevorzugten Beine-breit-Inhalte überhaupt Modelle findet. Aber seine Bereitschaft ist zumindest da. Stimmt, das ist absolut realitätsnahe Flexibilität! :-D

Vielleicht bietet der Schrottfotograf ja noch mehr von dieser realitätsnahen Flexibilität und nimmt Pay für seine exquisiten Dienste sogar entgegen. :-)))



"Ich sehe das anders."

Du gaubst also wirklich, dass sich viele Modelle - speziell - über Schrottbilder und das u.U. noch in rauhen Mengen freuen? Aber so lange du sie fleißig bezahlst, werden sie sicherlich auch weiterhin so tun, als ob sie sich über 1000 Bilder von jedem Shooting freuen, was bei 100 solcher Fotografen bereits satte 100.000 Bilder machen würde. Klaro, da freuen sich die Models auf jeden Fall drüber und wissen ganz bestimmt auch jedes einzelne Foto davon zu schätzen.
Ein befreundetes Adult-Model meint, dass sie solche Bilder noch nicht einmal bei OF & Co anbieten kann. Wenn sie sowas geschenkt bekommt, sagt sie ganz artig Danke und schmeisst du Fotos in den Mülleimer. Dieses eine Model ist jetzt natürlich nicht repräsentativ, aber ich finde, dass diese Denkensweise schon unglaublich viel Sinn macht.



"Das ist auch ein Grund, warum immer weniger Modelle TfP-Shootings machen."

Den Trend zu immer weniger TFP bestätige ich so frei aus dem Bauch heraus. Den Grund dafür sehe ich aber einfach darin, dass das weitläufige Interesse flöten gegangen ist, wie in anderen Freizeitbereichen auch. Der hobbyistische Modelzirkus hat sich stark reduziert. Sieht man auch an GNTM, was eine ganze Weile ein wichtiger Indikator war. Übrig bleibt halt die Pay-Sparte. Und wie sich



"Bezahlen hab' ich nicht nötig."

"Ich muss bezahlen, weil sonst niemand mit mir spielt." ist halt die Gegenseite.
3 months ago
Patrick Michael Weber

,,Die Frage ist halt, ob ein Schrottproduzent für seine bevorzugten Beine-breit-Inhalte überhaupt Modelle findet.''
Beine-breit, der Genießer sagt ,,open Legs!'' ist Heute ganz normal. Das ist Mindest-Voraussetzung für ein T+M-Pay-Shooting!
Die Fotografen bekommen soviele Angebote, dass sie sich nicht mehr retten können.
Und während des Shootings, muss man die Modelle sogar zügeln. Man braucht schließlich auch ein paar Fashion und Charakter-Bilder! Und bei den Preisen ist es so, dass selbst für Fashion 50 Euro und mehr pro Stunde bezahlt werden. Geld haben ist halt immer besser als Geld brauchen.

Bei TfP muss man ja nett sein, um von der eigenen Talenlosigkeit abzulenken. Und dann die ganze Schleimerei für Nichts, wenn die Modelle einfach nicht antworten wollen. Ich würde mich dann auch im Forum beklagen.


,,Du gaubst also wirklich, dass sich viele Modelle - speziell - über Schrottbilder und das u.U. noch in rauhen Mengen freuen?''
Was hast du es immer mit ,,Schrott-Bildern''? Ja, natürlich freuen die sich! Warum sollten die sich nicht freuen? TfP-Fotografen freuen sich doch auch, wenn sie neben den Bildern, ihrem Model auch noch ein paar Euros extra - auch wenn sie es nicht wollen - zustecken dürfen! TfP-Fotografen geben 2, 3 Fotos. Bei T+M Fotografen gibt es viel mehr! TfP-Fotografen wollen nix zahlen, is okay. Aber warum so knauserig bei den Bildern? Die haben sie doch eh!? Und das sind sicher keine Schrottbilder! Also, da kann man ruhig mal spentabler sein. Komisch, auch bei den Bildern so geizig? Woran liegt es? Weil von 100, 90 scheiße geworden sind und man keinen Bock auf Bea hat! Du nennst es ,,Schrottbilder''? - ich nenne es ehrliche und authentische Arbeit. Ansonsten einfach sagen, man sei Autist und ein bisschen Mongo, und schon finden alle deine Bilder toll... auch die Schrottbilder!


,,Ein befreundetes Adult-Model meint, dass sie solche Bilder noch nicht einmal bei OF & Co anbieten kann.''
Ich weiß was du meinst! :DD Ich stelle mir gerade diese Art von Bildern vor, die von dem T+M-Pay-Fotografen dem Model überreicht wurden. In freudiger Erwartung auf ein Lob. Da denke ich mir jeder soll das fotografieren was er mag. Und wenns Schrott ist, dann ist es halt Schrott. Solange ich mir die Bilder nicht ankucken muss. Bei solchen Bildern block ich den Urheber. TfP-Fotografen (es gibt Ausnahmen) bekommen gar nicht die Chance, open Legs zu shooten. Logischerweise, können dann auch gar nicht erst Schrottbilder entstehen.


,,Ich muss bezahlen, weil sonst niemand mit mir spielt. ist halt die Gegenseite.''
Das Model erbringt eine Dienstleistung! Es ist nur seriös, diese Dienstleistung mit Geld zu begleichen. Aber das Model für seine Dienstleistung mit lächerlichen Nutzungsrechten abspeisen? Wo ist da die Fairness? Da kann man sich glatt fragen, ob das Model nicht ausgenutzt wird? Und menschlich ist es halt eine fiese Nummer, das Model statt mit Kohle mit Sülze aus den Klamotten zu labern. Nein, falsches Spiel treibt der TfP-Fotograf mit dem Model, dass Model hat es erkannt. Und darum ist die TfP-Lage so, wie sie jetzt ist: eine Not- und Niederlage!


,,Den Trend zu immer weniger TFP bestätige ich so frei aus dem Bauch heraus. Den Grund dafür sehe ich aber einfach darin, dass das weitläufige Interesse flöten gegangen ist, wie in anderen Freizeitbereichen auch.''
Das ist ein Grund. Aber wie bei jedem Untergang, gibt es verschiedene Gründe. Der Qualitätsanspruch der in Frage kommenden Modelle ist gestiegen. Die Pay-Fotografen gleichen das durch mehr Kohle aus.
Das Problem bei der TfP-Fotografie ist jedoch, dass sie sich nicht weiter entwickelt hat. Die Pay-Fotografen haben sich angepasst. Sie zahlen einfach mehr! Die Qualität des Durchschnitts-TfP-Fotografen ist hingegen geblieben. Und die reicht für ein TfP-Shooting immer und immer weniger aus. Es gibt Ausnahmen... überall.
Ich finde es spannend, dass sich so viele Threads nach kürzester Zeit zur TFP-Pay-Diskussion wandeln (ok, ein wenig Richtung TFP lenkte ja bereits der Eingangsbeitrag).

In diesem Thread kommt noch die skurrile Auffassung dazu, Pay-Shootings seien für das Model sicherer (das Gegenteil würde ich behaupten, weil ich befürchte, dass mancher Fotograf glaubt, sich besondere Rechte am Model mit zu erkaufen) und Fotografen, die einen moderaten Umgang mit Models propagieren, seien im Kern Übeltäter, die nur von ihrem wahren Ich ablenken.

Wenn wir schon dabei sind - alles unter dem Thema der nicht mehr oder doch noch atmenden Menschenfotografie - fehlt mir bei Pay die Differenzierung, in welche Richtung pay gehen soll. Nicht häufig, aber gelegentlich, erreichen mich Anfragen, was denn so ein Shooting kostet, welches ich mit der Freundin der anfragenden Person gemacht habe. Am kommenden Sonntag findet das 2. Shooting mit einem solchen (äußerst attraktiven) Model statt, welches zudem jeweils eine andere hübsche Dame mitschleppt. Und nein, eine Gage habe ich nicht genommen, weil ich die Bilder ebenfalls nutzen möchte.

Andere Models fragen, ob ich auch „mal“ TFP shoote.

Das zeigt mir, dass die Menschenfotografie sehr wohl lebt. Zugegeben, in der MK ist das seltener geworden. Vor 17 Jahren gab es diese Anfragen in der Fotocommunity, vor 12 bei Facebook und in der MK, heute vorwiegend bei Instagram und in Facebookgruppen und nur vereinzelt in der MK. Aber solche Anfragen kommen bis hin zur NIP-Shootings (deren die meisten auf TFP liefen). Damit will ich mir nicht den Ruf des „Bin-ein-so-toller-TFP-Fotograf“ einhandeln; pay (in Richtung Models, welche von diesem Job leben) praktiziere ich auch, zum Beispiel kommenden Freitag.

Und zu diesen Pay-Models in der MK: Hier selektiere ich und versuche diejenigen zu finden, die gerne kreativ bleiben und an guten Ergebnissen ebenso interessiert sind, wie die TFP-Models. Denn allzu häufig befürchte ich, dass hier jeweils ähnliche Posen abgespult werden, um dann rasch mit dem eingenommenen, „steuerfreien“ Geld nach Hause zu gehen. Obgleich ich hier stets Akt shoote, bedankte sich kürzlich ein Model bei mir, endlich einen Fotografen gefunden zu haben, der nicht open leg fotografieren wollte.

In der Folge gibt es übrigens bei manchem Pay-Model günstigere Angebote bis hin zu TFP für gemeinsame Themen, auch bei einzelnen anderswo vielfach angesprochenen ukrainischen Models.

Ja, sie lebt!
3 months ago
Interessant finde ich wie oft das Subthema Qualität in die Diskussion, direkt oder indirekt, mit einfliesst. Ich frage mich da oft wer von uns das wirklich, und vor allem wie bewerten kann. Was mir gefällt muss ja niemandem sonst gefallen, und Kunst liegt ja immer im Auge des Betrachters. Am Ende muss es ja eh nur dem Fotografen und seinem Model gefallen, wobei letztere beim Payshooting auch eher drauf scheissen würde. Wenn mir ein Foto gefällt, dann like ich es, wenn nicht, dann nicht. That´s it. Ich weiss allerdings nicht ob es da einen massiven qualitativen Unterschied zwischen Pay-und TFP-Fotos gibt da ich hier nicht sehe was unter welchen Voraussetzungen was entstanden ist.
brennweite72

Ich würde hierbei von einer (subjektiven) Wahrnehmung und weniger von einer (objektiven) Bewertung sprechen. Und bei dieser Wahrnehmung habe ich im Laufe der Jahre in Gesprächen mit Modellen und auch Fotografen festgestellt, dass man mitunter sehr ähnliche Wahrnehmungen pflegt, so dass man sich beim gemeinsamen Austausch ziemlich genau auf einer Wellenlänge befindet und sich recht zielgerichtet über eigene und andererleuts Bilder unterhalten kann. Quasi "die gleiche Sprache sprechen". Das funktioniert.

Es gibt unglaublich viele Aspekte, die in einem Bild stecken. Wenn man sich in die Thematik reinkniet, kann man davon echt viel entdecken. Vielleicht mal damit anfangen, für sich selbst erstmal zu entscheiden, was man an den eigenen Bildern gut findet. Erst extrem misslungene Beispiele und später dann immer feiner werdende Unterschiede auswählen. Später kann man das alles dann auf fremde Bilder übertragen.

Aber klar, grundsätzlich muss man das alles schon wollen. Genau so, wie man zur Kritik bereit sein muss.

Man muss das alles umgekehrt natürlich auch nicht an sich ranlassen. Zur Not kann man ja den größten Murks mit den Klassikern "Das war war so gewollt." oder "Mir und dem Model gefällt es." für sich schönreden und legitimieren. ;-)

Aber stimmt, einfach und pauschal ist das Thema sicherlich nicht abzuarbeiten.
3 months ago
Da der Titel des Threads lautet »Ist die Menschenfotografie tot?« erlaube ich mir vorzuschlagen, einen Moment lang innezuhalten und eines der ganz Großen zu gedenken, der vor allem auch ein Meister der Menschenfotografie war, ganz ohne Models und »Models«, dafür aber mit Menschen:

Thomas Höpker (Kristall, STERN, GEO, Magnum Photos) ist im Alter von 88 Jahren gestorben.

Von ihm ist übrigens der Ausspruch überliefert: »Wenn ich es schaffe, zwei oder drei wirklich gute Fotos in einem Jahr zu machen, dann bin ich zufrieden«. (Sinngemäß zitiert.)
3 months ago
In die gleiche Richtung geht auch Anselm Adams.
“Zwölf gute Fotos in einem Jahr sind eine gute Ausbeute.“

Die wirklich großen Fotografen sind halt selbstkritisch und haben es vor allem nicht nötig bei anderen von ,,Murks'', ,,Sülze'' oder ,,Schrottbildern'' zu sprechen.

Auch immer wieder schön der Klassiker von Helmut Newton, der Motivation ist, wenn man dir mal wieder vorwirft, deine Bilder schönzureden...
“Es gibt Bilder, die misslingen. Aber ich mache Fotos nicht, um sie in die Schublade zu tun. Sie sollen gesehen werden. Ob man sie liebt oder nicht, ist mir vollkommen egal.“


Auf der anderen Seite hat Bettina Rheims vollkommen Recht, wenn sie sagt:
“Fotografieren ist mehr als auf den Auslöser drücken.”

Und dann kann man die Leute auch verstehen, wenn sie bei (schlechten) T+M-Fotos sagen,
dass diese Fotos nichts mit Fotografie zu tun haben.

Und Almut Adler drückt sich sehr diplomatisch aus, wenn sie bei anderen erkennt,
dass bei kompletter Talentlosigkeit, auch die härteste Arbeit nicht hilft.
“Die Entwicklung findet nicht nur in der Dunkelkammer statt.”
Der Top-Fotograf sagt, dass auch schlechte Bilder zeigenswert sind. Das Top-Model sagt, dass nur die inneren Werte zählen. Und der Super-Reiche sagt, wie wenig man doch materielle Werte zum Glücklichsein braucht.

Auffällig, wie sehr sich solche Binsenweisheiten ausgerechnet bei entsprechend erfolgreichen Menschen häufen. ;-)
3 months ago
Ab Beitrag #41 ungefähr läuft der anfangs noch interessante Thread aus dem Ruder.
#100Report

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