Mein Foto auf Papier, oder doch was anderes ? 18

1 week ago
Hallo,

da ich immer wieder gerne meine Fotos auf Papier sehe, lasse ich diese dann gerne mal drucken.
Nun ist mir aufgefallen, dass die Preise für zb Fine Art Drucks doch ganz schön variieren.

Als Beispiel ein Bild 60*40 auf Hahnemühle PhotoRag.
Da sehe ich Preise von 22,87 Euro bis 35,37 Euro ( zum gleichen Zeitpunkt, keine besonderen Aktionspreise )
das sind erhebliche Unterschiede, und ich frage mich dann, ist die Qualität des Drucks dabei nur vom Papier abhängig ?
Im Vergleich waren D.D. Fabrik, S....Digital und die Weißen ( mir ist nicht klar ob ich die Namen ganz nennen darf )

Was habt ihr für Erfahrungen gemacht, und worauf druckt ihr gerne ?
1 week ago
Habe neulich ein Foto bei Rossmann (=cewe) auf 20*30 bringen lassen. Das Ergebnis hat mir sehr gut gefallen. Mein letztes 50*75-Poster ist eine Weile her, war an gleicher Stelle aber auch sehr gut.

Kleine begriffliche(?) Anmerkung: Ich lasse meine Fotos "ausbelichten", d.h. angeblich die alte Technik wie "früher". Keine Ahnung, ob ich es merken würde, wenn das "gedruckt" wird.
1 week ago
Nur als Hinweis am Rande: Rossmanns Fotoprinter belichten nicht, die drucken. CeWe selbst bietet jedenfalls für große Formate Ausbelichtungen auf Fotopapier aus, wenn man der CeWe-Website glauben darf.
1 week ago
Das Ergebnis ist von Drucker (Tinte), Papier und Qualitätssicherung abhängig.
Hahnemühle PhotoRag ist oberer Anschlag und gleichzeitig noch (für diese Oberfläche) gut in der Druckabstimmung zu handhaben (German Etch ist dabei garnicht witzig).
Leider ist es sehr empfindlich, daher benutze ich es nicht mehr für meine Mappe (dabei reiben nämlich naturgemäß die Papiere aneinander)
Hahnemühle Finart Baryta ist noch einfacher zu handhaben, da man damit einen ziemlich großen Kontrastumfang übertragen kann (brillanter) und selten nachkorrigieren muß. Das ist mein Hauptpapier für meine Mappe, da auch noch robust. Als Wandbild sind sie aber qualitativ gleichwertig und hängt eher vom Motiv ab, was besser paßt.
Da die meisten Druckanbieter Epson Drucker verwenden, ist vermutlich der entscheidende Punkt die Qualitätssicherung und natürlich auch die Werbekosten.
Ich achte immer darauf, daß die ICC-Dateien des Druckanbieters (nicht Herstellers) vorhanden sind und ein entsprechender Workflow mit Farbmanagement vorliegt.

Für den Anfang im Bereich hochwertiger Drucke wäre meine Empfehlung Hahnemühle Fineart Baryta. Das verzeiht einfach noch viele Fehler und man kann da auch gern mal aus der Hüfte schießen. Wenn man damit sicher ist und entsprechende Motive hat (Portraits oder Akt sind naturgemäß passend) kann man sich an Hahnemühle PhotoRag wagen. Hier sollte man sich aber schonmal ein wenig mit Farbmanagement beschäftigt haben und wissen wie man entsprechend korrigiert. Der Farb- und Kontrastumfang des Papiers ist nämlich deutlich geringer und es kann sonst zu Überraschungen oder flauen Ergebnissen kommen.

Aber es lohnt sich, sich damit zu beschäftigen. Portraits auf diesem Papier sind einfach der Hammer.
Bei spezialisierten Papieren wie eben German Etch, sollte man hingegen schon ziemlich genau wissen, weshalb man genau dieses Papier haben möchte und wie man damit umgeht.

Daß ich hier nur Hahnemühle Papiere anspreche hat einen ganz pragmatischen Grund: Die ICC-Profile für meinen Drucker kann ich einfach beim Hersteller runterladen. Ich bekomme diese Papiere überall im Fachhandel und kann somit kleine und (relativ) günstige Probedrucke zu Hause machen, bevor ich einen A2 Druck bei einem Druckdienstleister in Auftrag gebe. Mein Drucker kann zwar auch A2, aber ich lege mir diese großen und teuren Papiere nicht auf Lager.
1 week ago
super, Danke "Wanderphotograph" für deine ausführliche Beschreibung bzw Erfahrungen damit.
Das hilft mir enorm weiter mal eine Erstauswahl hochwertiger Prints anfertigen zu lassen.
Ich habe einen kalibrierten Eizo Monitor. kann ich da von einer Farbtreue ausgehen, ohne unliebsame Überraschungen zu erleben ?
1 week ago
Dein Monitor ist ein guter Ausgangspunkt für Deine Bewertung und den Soft Proof, den Du mit dem ICC Profil für Papier und Deinen Drucker anfertigst. Dann minimierst Du die Abweichungen. Aber natürlich ist das Farbspektrum ein anderes. Mit dem Softproof hast Du aber eine sehr gute Orientierung.
1 week ago
Für einen Großteil der Arbeiten reichen erstmal die generischen Profile. Wichtig die Unterscheidung Kalibrierung (grob die Werks-Eckdaten des Monitors) und Profilierung. Das (generische) Profil mußt Du runterladen und stellst es dann mindestens im Bearbeitungsprogramm ein, am besten noch zusätzlich im Betriebssystem. (nach Updates kontrollieren)

Ich habe einen AdobeRGB fähigen Monitor mit Hardware LUTs und stelle diesen auch so ein. Dazu auch die Kamera intern und den Bearbeitungsfarbraum im Bildbearbeitungsprogramm. Damit gibt es keine Farbraumkonvertierungen im Workflow und somit auch keine Verluste. Ich mache es mir also sehr bequem. Und alle paar Wochen messe ich den Monitor durch. Aber soviel bewegt sich da bei Eizo nicht.

Weitaus wichtiger ist die Beleuchtung Deiner Arbeitsumgebung. Die sollte sich so Pi mal Daumen im Empfohlenen Rahmen bewegen. Sonst gibts böse Überraschungen. Ich konnte mal alle Bilder mehr eines halben Jahres neu rechnen weil ich schrittweise einige Lampen gegen LEDs austauschen mußte und nicht die Raumhelligkeit neu gemessen habe...

Das kann man auch behelfsmäßig mit Kamera und Graukarte machen. Da gibts irgendwo im Internet eine Tabelle mit den Umrechnungsfaktoren Lux und Lichtwerte. Das ist alles nicht hundertprozentig korrekt, aber solange Du nicht absolut farbtreu z.B. für Reproduktionen usw. arbeiten mußt reicht es für den Alltag. Hauptsache Du bleibst konsistent.

Und für die finale Druckbearbeitung nimmst eine Ansichtsebene mit dem Druckprofil (Softproof) und schaust wie es aussehen wird. Darunter noch eine Korrekturebene für die Druckausgabe. Aber denk dran, PhotoRag oder German Etch werden niemals so brillant, kontrastreich und gesättigt sein können, wie z.B. Finart Baryta. Aber das will man ja meist bei Portraits oder Akt auch nicht.

Wichtig:
1. Nicht vergessen beim Export die Ansichtsebene (Softproof) wieder zu deaktivieren.
2. Adobe RGB und sRGB sind nicht nur ein anderer Farbraum, sondern haben auch andere Weißpunkte. Wenn also plötzlich Bilder im Druck sehr warm oder sehr kalt sind, ist häufig entweder das Umgebungslicht oder der Farbraum die Ursache. Mitunter auch beides.
1 week ago
Zu Tom Rohwers Hinweis am Rande:
Die Rossmann-Fotoprinter, die in den Rossmann-Läden zum Sofortdruck stehen, machen keine Poster in den Größen, die wir hier besprechen.

Zweitens: Der eigene Monitor hat keinen Einfluss darauf, ob Anbieter bessere Qualität liefern als andere Anbieter.
1 week ago
@eckisfotos: #8
Die Rossmann-Fotoprinter, die in den Rossmann-Läden zum Sofortdruck stehen, machen keine Poster in den Größen, die wir hier besprechen.

Kleine begriffliche(?) Anmerkung: Ich lasse meine Fotos ausbelichten, d.h. angeblich die alte Technik wie früher. Keine Ahnung, ob ich es merken würde, wenn das gedruckt wird.


@eckisfotos: #2
Habe neulich ein Foto bei Rossmann (=cewe) auf 20*30 bringen lassen.


Du hast jedenfalls bei Deinem 20x30-Print nicht bemerkt, daß es keine Ausbelichtung, sondern ein Ausdruck war... ;-)

(Sieht man den Dingern auch nicht an. Kann man aber sehen, wenn man ihnen bei der Arbeit zuguckt; die Ausdrucke kommen nach jedem Farb-Durchgang einmal kurz aus dem Printer raus und werden gleich wieder zurückgezogen.)
Ich habe eine kleine Printmanufaktur aus HH als "Haus- und Hofdruckerei", die mir schon einige Ausstellungen und auch eigene Prints hergestellt hat. Sogar mit händischer Feinjustierung der jeweiligen Bilddateien. Papier war stets Hahnemühle PhotoRag oder Fineart Baryta. Ich habe keine Ahnung vom Drucken und überlasse es dem Druckhaus. Alles in S/W natürlich. Farbe kann ich nicht beurteilen.

Früher sah man den Qualitätsunterschied zu den gängigen Online-Printhäusern sofort, selbst ohne die Bilder nebeneinander zu hängen. So wollte ich mal für eine Ausstellung schnell Motive nachdrucken beim "besten Fotolabor der Welt" ... und habe die drei Bilder dann nicht aufgehängt.

Mittlerweile haben aber zumindest die beiden großen "Fotolabore" mit W und S am Anfang deutlich nachgezogen. Die Qualitätsunterschiede sind nur im direkten Vergleich vor Glas zu erkennen. Von den Drogerielaboren würde ich abraten, von "Postern" sowieso.
1 week ago
Du wirst an einem Test der Papiere nicht vorbeikommen. Hahnemühle ist sehr stark im Marketing und sie haben eine hohe Qualität aber es lohnt sich auch ein Blick auf Tecco, Moab und vor allem Canson Infinity, je nach Budget.
1 week ago
Tom Rohwer
Wie gut, dass ich auf Deine Anmerkung reagiert hatte. Du pflegst hier O.T. in Reinkultur. Zur Klarstellung. Ich habe ÜBER Rossmann bei cewe Abzüge der Größe 20cm*30cm bestellt und nach einer Woche erhalten - auf Fuji-Papier übrigens. Ich habe nicht die Fotodrucker in der Rossmann-Filiale benutzt. Die können diese Größe nicht - und größer schon gar nicht. Und selbst wenn es sich nicht um eine Ausbelichtung handeln sollte - sondern um einen Druck, dann wäre mein Beitrag mit der Erfahrung für den TO umso wertvoller, weil er ja nach Druck gefragt hatte. Letztlich ist es vermutlich egal, ob belichtet oder gedruckt. Wichtig ist, dass es gut wird.
1 week ago
#2, #3 der TO fragte nach Fine-Art Drucken. Das impliziert auch, dass er nach Lösungen für Ausbelichtungen auf baumwollbasierten Papieren sucht. Damit fallen PE Papiere raus.
1 week ago
MAINpics
Dein Beitrag ist absolut überflüssig. Es geht nicht darum, was Du implizierst, sondern das, was der TO geschrieben hat.
Kleiner Gag am Rande: Die EU plant ein Verbot von Baumwolle, weil diese nicht zu 100% recyclebar ist.
Kein Scherz.
1 week ago
#14 Ich finde es auch traurig, dass man Dir alles mehrfach erklären muss. Aber es ist zwecklos.
1 week ago
Ich danke mal all denen, die mir bislang Hilfestellung, Tipps und neue Ideen entgegengebracht haben.
Da lässt sich schon was mit anfangen. Ja, und selbstverständlich spielt der Preis auch immer mit eine Rolle.
Darum der Tipp mit den anderen Papieren auch interessant.
Ausprobieren ist grundsätzlich eine Idee, allerdings möchte ich da jetzt keine Bilderserie in Auftrag geben, wo dann sehr unterschiedliche Untergründe, Papiere oder Oberflächen mir dann zugesandt werden.
Ein Bereich sollen Landschaftsbilder sein in Farbe,
der andere Portrait und Akt in Farbe sowie SW.
1 week ago
Bei Landschaftsbildern solltest Du Dir auch unbedingt das William Turner Papier 310 ansehen. Papiere mit starken Texturen sind auf jeden Fall ein Hingucker. Das Photo Rag finde ich manchmal einfach zu brav. Aber es muss thematisch passen. Bei SW ist das WT310 echt stark, wirklich sehenswert. Es gibt dem Bild richtig Tiefe und die Tonwertabstufungen sind großartig. Ja, es poppt nicht so hoch vom Kontrast wie ein Baryt aber die Schärfe ist trotzdem überragend.

Die Barytpapier sind dagegen schon fast zu normal. Du kannst halt nichts falsch machen bei Baryt.
1 week ago
MAINpics, deiner Beschreibung nach, kann ich mir das William Turner gut vorstellen für meine
Dolomiten Bergpanoramen. Freue mich da schon richtig darauf. Dies dann für die Wandbilder.
Für die Portraits würde ich dann aber absichtlich 2 unterschiedliche Papiere wählen, eben 1 Sorte für Color, und eine andere für SW.

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