Dunkle Haut Outdoor, worauf belichten? 16

30.07.2006
Neulich hatte ich mein erstes Shooting mit einem asiatischen Model. Deren Haut war deutlich dunkler als ich es von den Deutschen Mädels so gewohnt bin.

Outdoor hab ich meistens eine Spotmessung auf die Haut gemacht und die meisten Bilder sind nun zu hell geworden. Im Nachhinein ganz logisch, nur beim Shooting hab ich natürlich net daran gedacht :-(

Meine Frage nun: wie macht Ihr das? Auch Spotmessung nur dann mit Belichtungskorrektur oder irgendwie ganz anders?

LG Thomas
[gone] _rd_
30.07.2006
Hallo Thomas,

das hängt ganz von mehreren Faktoren ab:

1. Umgebung (starke unterschiedliche Lichtverhältnisse?)
2. Kleidung des Models (hell, dunkel, starke Unterschiede innerhalb der Kleidung?)
3. Direkter Hintergrund des Models zur Haarfarbe

So global kann man es also nicht sagen.

Ich persönlich würde in solchen Fällen mit AUFHELLERN und indirekten(m) Blitz(en) arbeiten.
Mein Fokus würde sehr wahrscheinlich auf dem Gesicht (Augen) liegen, aber das ist fallweise zu prüfen ;-)

Liebe Grüße,
René
PS: Spotmessung finde ich ganz ok (würde ich auch wählen), denn bei der Mehrfeldmessung läuft man wahrscheinlich Gefahr, dass das Gesicht – und insb. die Haare – zu dunkel werden.
30.07.2006
Hallo Rene,

danke, das hilft schon mal ein bisserl weiter. Einen Aufheller hatte ich schon (Sunbouncer), die Lichtverhältnisse waren z.T. aber trotzdem noch recht extrem.

Sensibiliert bin ich jetzt und werd das nächste mehr auf die Belichtung achten. Ich hab Outdoor halt noch net so viel Erfahrung. Im Studio ist es mit dem Licht schon deutlich einfacher.

LG Thomas
[gone] _rd_
31.07.2006
Hallo Rene,

danke, das hilft schon mal ein bisserl weiter. Einen Aufheller hatte ich schon (Sunbouncer) ...

Das soll ja nicht das Schlechteste sein ;-) *Lol*

Interessant wäre es, wenn man die Fotos mal sehen könnte.

Liebe Grüße,
René
31.07.2006
Jo, der Sunbouncer ist ganz nett *gg*

Hmm, wo kann ich denn misratene Bilder hochladen ohne sie gleich der ganzen Welt zu präsentieren? Aber man sieht eigentlich nix besonderes außer einem Foto, das vom Gesamteindruck her überbelichet ist.

LG Thomas
31.07.2006
@Photowizard: Entweder Lichtmessung... oder Du hälst ihr Deine Hand vor die Nase und misst darauf mit dem Spotbeli...

LG, Frank
31.07.2006
Danke, Frank, die Idee mit der Spotmessung auf die eigene Hand ist net schlecht!
Muss mir halt angewöhnen, vor dem Shooting immer die Hände zu waschen *gg*

LG Thomas
31.07.2006
LOL Dreckige Pfoten bekommst du ja beim Shooten eh immer, oder?
Aber was hast Du eigentlich gegen Lichtmessung?
Oder hast Du nur einen Spotbeli?
31.07.2006
Na die Haut meiner Hände sollte halt nicht dunkler als die des Models sein ;-)

Äh, meine D200 verfügt so weit ich weiß über alle gängigen Methoden der Belichtungsmessung.
Mit ist nur net ganz klar, was Du mit Lichtmessung meinst?

LG Thomas
31.07.2006
Ach so... ich dachte, Du würdest analog fotografieren und einen Hand-Beli benutzen...
Bei Digital messe ich integral und verwende einen Reflektor oder Blitz zum aufhellen des Models.
Gerade bei Gegenlichtaufnahmen hat sich das sehr bewährt...
Gerade bei schwierigen Lichtverhältnissen verwende ich eine Graukarte und messe per Spotmessung auf die Graukarte. Dann ist die Belichtung korrekt. Im Zweifelsfall kannst du auch eine Belichtungsreihe machen.

Gruss, Henry
31.07.2006
Oh ne, analog wäre nix für mich. Ich bein ein reiner Digiknipser ;-)

Reflektor und Gegenlicht sind schon klar. Integral werd ich mal versuchen aber ich denke mit Spot bin ich eher auf der sicheren Seite. Nur mit der dunklen Haut bin ich net zurecht gekommen. Bei heller Haut hatte ich bisher keine Probleme.
Ich muss aber dazusagen, dass ich bisher vielleicht 10 Outdoorshootings hinter mir habe und mich erst so langsam an die Besonderheiten da ran taste.

@Henry: danke, der Tip mit der Graukarte ist auch net schlecht. Daheim hab ich immer eine rumliegen ;-)


LG Thomas
12.08.2006
seit der zwischenkriegszeit der klassiker für alle belichtungssituationen: lichtmessung + graukarte. das war das erste was uns in der ausbildung um die ohren gehauen wurde. dabei kann man auch fehler machen, z.b. wie den eigenen schatten werfen oder zuviel reflexion auf die graukarte bringen. aber es gibt nur ein paar fehlermöglichkeiten.
bei modellen mit erhöhtem melaninanteil in der haut gilt all das, was für low-key-photographie gilt. wenn die haut dunkel bleiben soll, bei reflex- also objektmessung, die blende um ein bis zwei stufen schließen.
der belichtungsmesser ist auf eine von photoingenieuren als durchschnittlich berechnete reflexion gerechnet. ich weiß es nicht so genau wieviel, aber irgendetwas um die 18% reflexion. also ein durchschnittsmotiv. mama, papa, oma und übergewichtiger enkel. unten wiese, ab der bildmitte mäßig bewölkter himmel. die familie ist natürlich hellhäutig und ihre haut hat einen hohen reflexionsgrad.
wenn du ein dunkles motiv bzw. dunkelhäutiges modell hast, erreicht wenig reflektiertes licht die meßzelle und diese gibt an: zu wenig licht - bitte blende auf. die folge ist eine überbelichtung.
bei high-key-motiven ist es genau entgegengesetzt. das motiv (blonde schwedische braut im weißen hochzeitskleid vor verschneiter landschaft) reflektiert sehr viel licht zur meßzelle. diese signalisiert: zu viel licht - bitte blende schließen. die folge ist ein unterbelichtetes und vergrautes bild. ähnliche situationen finden sich bei der aufnahme von regenbögen und sonnenuntergängen.
ein belichtungsmesser denkt nicht. eine graukarte bieten den reflexionsgrad, auf den die belichtungsmesser geeicht sind. eine lichtmessung berücksichtigt nur das einfallende licht reduziert um den prozentsatz, der von der kalotte herausgefiltert wird und der eichung entspricht.
bestimmte dinge ändern sich nicht. sie sind physikalisch begründet.
@ schwarz - hier spricht die alte Schule. Ich habe im ersten Moment gedacht der Beitrag ist von mir. Ich wäre froh wenn alle Berufsschullehrer die Belichtungsmessung so gut und einfach erklären könnte.
Die 18 % stimmen übrigens. Nach diesem Mischwert ist übrigens alles fotografische was mit Belichtung zu tun hat genormt. Heißt dass nur ein Motiv welches dieser Mischung erntspricht exact richtig wiedergeben wird. Betrifft also auch Empfindlichkeit, Entwicklung etc.
Statt der Graukarte die Hand zu nehmen funktioniert demnach nur bedingt. Wer hat schon auf 18% genormte Pfoten. Aber die geringe Abweichung nach oben oder unten, verträgt meist das digitale, sowie analoge Material.
Spotmessung und Minuskorrektur bei schwarzen Menschen kann gefährlich sein, wenn man zum Beispiel eine helle Reflexion auf der Stirn erwischt. à‚'Die ist bei dunkelhäutigen Menschen stärker als bei leicht gebräunten. Dann geht das Ganze voll in die Hose.
Am besten im Raw-Modus arbeiten und neutral belichten. Die neueren Kameras haben einen so hohen Belichtungsspielraum (im Raw-Modus), dass man die kleinen Abweichungen ohne Verlust korrigieren kann.
lg Thomas
und jetzt habe ich ein schwarzes Pferd mit einer "hellhäutigen" mit schwarzen Haaren....
Ich sollte schon mal keinen dunklen Hintergrund wählen aber wie dann weiter?
Meine .raw's vom letzten mal rauschen wie verrückt bei 100 ASA...
kanitverstan
;o)))
Hallo!

Spotmessung 1: auf neutrale Graukarte
Spotmessung 2: auf Model mit dunkler Haut

Ergebnisse von Messung 1 und 2 vergleichen, dann hast Du die Differenz.

Die Differenz als Korrekturfaktor eingeben für weitere Aufnahmen vom gleichen Model

Den Korrekturfaktor würde ich etwas verändern statt den reinen Differenzwert zu nehmen. Schließlich soll man ja ruhig sehen, daß das Model etwas dunkler ist als gewohnt.

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Alternative

Da Du von Studioerfahrung sprichst, gehe ich mal davon aus, daß Deine Kamera manuell eingestellt werden kann.
Also manuelle Einstellung für richtige Beleichtung bei Messung auf Graukarte, Einstellung dann nicht verändern, so lange wie sich die Beleuchtungssituation nicht verändert.

LG
Gerd

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