Welche Auflösung? 31

27.10.2006

@Tom: es macht doch keinen Sinn wenn ich hier nen riesen Exkurs über Auflösungen DPI, PPI, LPI etc... von mir gebe... Ich versuche "Laien" lieber ne einfache funktionierende Hilfestellung zu geben, die dann auch zu verstehen ist... Ich hab nicht so ne Profilneurose ständig den Megaprofi raushängen lassen zu müssen ;)

Es funktioniert leider nicht ohne gewisse Grundkenntnisse, oder besser gesagt: ohne ein gewisses Grundverständnis.

Und dazu gehört z.B. das Wissen, daß die "Auflösung" in vielen Zusammenhängen völlig schnurz piep-egal ist, weil es in vielen Zusammenhängen ausschließlich auf die absolute Bildgröße in Pixeln ankommt.

Da wird immer wieder von vielen Leuten fürchterlich was durcheinandergewürfelt, und das übrigens leider auch nicht selten von "Profis"...

Ich arbeite seit drei Jahren im Nebenjob als Produktionschef einer Wochenzeitung, und da habe ich naturgemäß immer wieder mit dem Problem zu tun, "Zulieferern" gewisse Dinge zu erklären.

Ich erinnere mich noch mit Grausen an eine Fotografen-Meisterin (wirklich: mit Meisterbrief), die uns ein Foto in der Größe 300 x 450 Pixel zukommen ließ. Ein Portrait, das immerhin eine zweidrittel Zeitungsseite groß gedruckt werden sollte...

Als ich sie daraufhin anrief und ihr sagte, daß das Bild zu klein sei, entgegnete sie mir: "das kann nicht sein, das Bild hat 300dpi!"

Hatte es auch. Und bei 300 x 450 Pixel bedeutet 300dpi: das Bild hat eine Ausgabegröße von 1 x 1,5 inch, also 2,54 x 3,81cm. Selbst wenn ich sage: meiner Druckvorstufe reichen faktisch 150dpi, und ein Ausschnitt ist nicht erforderlich, sind es dann 5 x 7,6 cm, und auch das ist noch keine zweidrittel Seite. Selbst wenn ich ganz an die Kante gehe und sage, scheiß drauf, wir haben ein 85er Raster... es reicht nicht.

Das eigentlich schockierende aber: es gelang mir nicht, dieser "Fotografen-Meisterin" klarzumachen, daß die Größe eines digitalen Bildes nichts mit der Auflösung zu tun hat, sondern nur mit der Pixelgröße...

Soviel nur zu "Profis".
27.10.2006
Rober...nein was erzählst Du da?

Jeder professionelle Druckdienstleister sollte mittlerweile einen medienneutralen, profilierten Workflow haben. Was machst Du denn dann wenn Dein Drucker wie meiner mit 8Farben druckt?

Du gibst ... zumindest im digitalen Workflow - am besten RGB Daten ab, für die Profiierung und Farbraumkonvertierung sorg hoffentlich die gut kalibrierte RIP-Software Deines Dienstleisters...

Der CMYK Farbraum ist in einigen Bereichen deutlich kleiner als sRGB und auf jeden Fall viel kleiner als AdobeRGB oder ECIRGB...Wenn Du Deine Fotos in CMYK wandeln würdest bevor Du sie zu mir schickst würdest Du ne Menge Farbraum verschenken, denn die 8Farbdrucke mit Ultrachrom Tinten haben einen deutlich größern Farbraum als CMYK zur Verfügung...

Irgendwie tut mir die Threaderstellerin leid.. dieses Fachgebrabbel gehört hier nicht wirklich her....
[gone] *** T O Y M A K E R ***
27.10.2006
Irgendwie tut mir die Threaderstellerin leid.. dieses Fachgebrabbel gehört hier nicht wirklich her....



Wohl wahr...und zum Schluss ist der ganze Druck nur so gut, wie die Leute, die ihn gemacht haben bzw. die Maschine, mit der er gemacht wurde. Vollkommen egal, wie groß die ursprüngliche Auflösung war...;-)
27.10.2006
Tom also nochmal zum Kern... Wir wollen doch Lösungsorientiert denken und dem Treaderstellenden Model weiterhelfen ;)

Facts: Sie hat ein Bild, höchstwahrscheinlich bereits digital als JPG... mit einer gewissen Auflösung...

Jetzt kann Sie das Bild in Photoshop ohn interpolierung auf eine gewisse "Größe" einstellen und erhält bei 6 Megapixel dann genau 25,4 x 16, irgendwas Zentimeter, sprich etwas größer als DIN-A5.

Was kann sie jetzt tun? Es geht weder um Offsetdruck noch um Tiefdruck oder sonstwas, sie möchte ein Foto oder ein Poster haben...

Wenn Sie das Bild einfach so zum Digitaldruck gibt hat das Bild in DIN-A4 noch eine Auflösung von 241, irgendwas DPI... das reicht völlig aus um ein ansprechendes foto zu bekommen... Sie hat ja sowieso kein Mittelformat-Dia, welches man auf nem Trommelscanner in höchster Auflösung neu scannen könnte...

Bei DIN-A1 hat das Bild dann noch ca. 86 DPI, das is so langsam die untere Grenze was auf Plottern noch halbwegs ordentliche Ergebnisse bringt, auch Motivabhängig... Hier kann es Sinn machen durch vorsichtiges interpolieren mit einer guten Software und leichtem nachschärfen die Auflösung zu erhöhen auf ca. 100-120 DPI im Endformat...

Das ist der Lösungsorientierte Ansatz aus der Praxis um sie zu einem guten Ergebnis zu bringen, was hilft Ihre denn die ganze Theorie wenn Sie nur diese Bilddatei hat?

Und nochmal.. Du brauchst bei Plottern nicht die Offsetauflösung... das kannst Du nicht vergleichen...

UND: Du solltest nicht Ausgabeauflösung und Rasterweite verwechseln ;) Ein 60er Ausgaberaster (Deutsche Einheit bedeutet 60 Linien pro Zentimeter) umgerechnet in LPI 152,4 LPI (in der Regel wird mit genau 150 LPI ausgegeben) wird mit einer Ausgabeauflösung von 2540 DPI erzeugt :)

So aber ich denke das sollte es gewesen sein mit Technikprahlerei ;)

Viele Grüße, Christian
#25
[gone] Tom Wolf
27.10.2006
Oh je... da hab ich ja was angestoßen *lach*

Na gut, also back to topic.

Wurde aber ja eigentlich doch schon beantwortet. Oder?
ein nicht ganz unwichtiger faktor wird leider oft vergessen: die qualität des ausgangsfotos.
was helfen mir millionen pixel, reichlich dpi und ppi, wenn das motiv unscharf, schlecht belichtet, farblos etc. ist?
genau, nix! da habe ich nur millionen mal müll.
insofern wird ein schlechtes bild mit der richtigen auflösung auch immer schlechter im ergebnis sein als ein richtig gutes foto mit schlechterer auflösung. ;-)
#28
27.10.2006
@ Barborka:

Guck mal hier
27.10.2006
Um mal eine nützliche Antwort zu geben (die Speichergröße hilft nicht wirklich, JPEG-Kompression wurde schon gesagt, auch bei TIFF kann man mit oder ohne Kompression arbeiten... ).
Was wirklich wichtig ist, da hat Tom recht, ist die absolute Größe in Pixeln; ich nehme an, das wollte Barborka auch wissen.
Umgangsprachlich wird er Begriff Auflösung oft auch genau dafür verwendet.
Ich würde für A4 eine Größe ab 4-5 Mio. Pixeln empfehlen, für A1 wäre mehr natürlich besser, aber der dann meist größere Betrachtungsabstand sorgt automatisch dafür, dass man damit leben kann (hab schonmal ein 3Mio. Pixel-Bild auf A1 gedruckt, war gar nicht schlecht).
27.10.2006
Dein Link ist gut Klaus....

Eine wirklich wichtige Bemerkung ist dabei, Zitat: "Nicht berücksichtigt ist bei der bisherigen Betrachtung, daß ein RIP oder sonstige spezielle Software auch noch eine Menge rausholen kann, indem die Bildinformation optimiert auf den Drucker aufbereitet wird."

Eine Moderne RIP-Software holt wirklich sehr, sehr viel aus den Bildern raus, so dass der "Laie" sich durchaus in die Hände eines Dienstleisters begeben kann auch wenn man nicht viel über die techischen Dinge weiß...

Nach wie vor mein Angebot an Barborka: Mail mir einfach deine Datei, ich prüfe die Auflösung und sage dir ob sie okay ist für Digitaldruck... Völlig unverbindlich :)

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