RAW und JPG Unterschiede,Vor-Nachteile ?? 19

Guest
21.11.2006
Hallo da ich in sachen RAW noch keine Kentnisse habe,würde ich gere wissen welche Vor und Nachteile das Format hat.
Was sind die unterschiede der Formate und was würdet ihr empfehlen ???

danke schonmal für eure Hilfe.

lg,Ingo
[gone] Hans K
21.11.2006
"Das Format" gibt's nicht. Jede Kamera hat ihr eigenes. Entsprechend vielfältig ist die Software.

RAW Format hat technische und pädagogische Vorteile.

Technisch: Du hast alle Bildinformation, die auf dem Sensor war. Du kannst nachträglich den Weißabgleich einstellen und das Bild auch noch ein Stück heller oder dunkler machen, und das ohne Qualitätsverlust.

Pädagogisch: Meine Kamera macht nur alle 7 Sekunden ein RAW-Bild. Das hat mir das unselige Dauerfeuern ausgetrieben. Seitdem bespreche ich jedes einzelne Foto mit dem Modell, bevor ich den Auslöser drücke. Die Fotos werden viel besser.

Hier kannst Du ein bißchen dazu lesen:

Raw Photo Editing with s7raw
Das mit dem pädagogischen Vorteil trifft natürlich nur zu, wenn deine Kamera nicht sehr schnell ist. Bei entsprechenden Modellen sind auch mehrere Fotos im RAW Format hintereinander möglich. Das JPG-Format nimmt eine mehr oder minder starke Bildkompression vor, bei der Bildanteile unwiederbringlich verloren gehen. Da bietet dir RAW den Vorteil, erst in der Nachbearbeitung zu entscheiden, wie groß oder klein du das Bild brauchst und es dann mit der Software am Computer entsprechend anzupassen.

Und wie Hans K schon schreibt, hast du deutlich mehr und meistens auch feinere Möglichkeiten, Bilder im Nachhinein noch zu verändern.

Ich arbeite mittlerweile nur noch in RAW, weil ich am Anfang JPGs gemacht habe und mich oft darüber ärgerte, dass ich nachher nicht genug verändern konnte.
[gone] Pit Hermann
21.11.2006
@ Ingo
das ist hier schon etliche male besprochen worden
nimm am besten mal die suchfunktion im forum und suche nach raw
oder gehe mal ins technische forum, da muesste das eigentlich stehen
Guest
21.11.2006
ok,werde ich mal tun.
finde es toll das hier immer so schnell versucht wird zu helfen,echt super
Danke :-)
Raw ist für mich wie ein digitales Negativ, welches unendliche Variationen der Bildbearbeitung zulässt...
JPG bekommen die Modelle bei TfP Shootings auf CD oder DVD...
RAW ist das digitale Negativ das ohne Bearbeitung nicht so schön aussieht wie das jpg welches von der Kamera schon bearbeitet wurde. Das führt dazu das die RAW Bilder eben nicht so schön auf dem 1. Blick sind - dafür aber viel mehr Möglichkeiten bieten als die JPG.
Also einfach mal in dich gehen und überlegen was du möchtest, willst du Bilder sofort und gut ohne lange am PC zu sitzen nimm jpg in grösster Auflösung mit geringster Komprimierung - willst du am PC bearbeiten, zb auch mal fehl belichtete retten, nimm RAW.
Sven
[gone] Danke für die schöne Zeit - no shoots
21.11.2006
21.11.2006
Meine (voreingenommene) Sicht:

RAW ist theoretisch das bessere Bild. In der Praxis ist gegenüber JPG auf bester an der Kamera einstellbarer Qualitätsstufe aber der Unterschied so mikrospisch gering, daß für meine Fotografie die Nachteile von RAW auf dem heutigen Stand überwiegen. Ich benutze es deshalb nie.
21.11.2006
Ich halte den Unterschied zwar für etwas größer als "mikroskopisch" - aber andererseits stört die Umwandlung von RAW in weiterführende Formate manchmal auch einfach den Workflow.

Kommt drauf an. So wie man früher oft den Tri-X als S/W-Allround-Film verwendet hat, obwohl andere Filme für bestimmte Zwecke besser waren, so ist JPEG das Allround-Format.

Für manche kritische Sachen hat RAW Vorteile. Auch bei Available Light zum Beispiel.
21.11.2006
"Pädagoisch hilfreich" sind übrigens 128 MB-Speicherkarten... ;-)

Da passen dann ungefähr soviele Bilder drauf wie früher auf einen KB-Film.
28.11.2006
@KlausMangold
Klaus, das erstaunt mich jetzt doch, dass Du nicht in RAW fotografierst. Tom sagt im Anschluss an Deinen Post, dass besonders bei "nur vorhandenem Licht" (available light) RAW mehr Möglichkeiten bietet. Da Du ja bekennender 'availabe light'-Fotograf bist und super JPG-Bilder produzierst, würde das ja Toms Aussage nicht unterstützen.

Jetzt weiß ich aber, dass Du ganz nebenbei auch ein super Fotograf bist, der sehr sehr viel von seiner Arbeit versteht. Daher ist es Dir möglich alle Parameter schon vorab so einzustellen, dass es einer nachträglichen Änderung nicht mehr bedarf. Einem Anfänger ist davon allerdings komplett abzuraten, da der sicher nicht annähernd Deine guten Bilder hinbekommt, wenn er nur mit JPG schießt.

Ich war übrigens nur deshalb erstaunt, weil Deine Aussage bedeutet, dass Du noch viel besser bist, als einige hier ohnehin schon vermuten oder wissen. Und dann müsstest Du dem Anfänger doch eigentlich zu RAW raten, oder? - Wahlweise auch RAW + JPG, damit der von Tom bemängelte Workflow nicht am RAW scheitert.
28.11.2006
Also ich fotografiere fast ausschließlich JPG.
RAW hat sicherlich viele Möglichkeiten der nachbearbeitung die bei JGP nicht mehr gehen, aber ich sitze ewig an einem Bild bis ich es IN ETWA so hinbekomme wie die JPG Datei meiner Kamera schon liefert.
Und da ich sicher 70 % meiner Bilder nicht mal mehr nachträglich beschneide geschweige denn bearbeite, habe ich bisher noch keinen Sinn (für mich wohlgemerkt) im RAW Format gefunden.
ich vergleiche es immer mit der Filmfotografie, RAW ist das Negativ, da hat das Labor großen Einfluß auf das Ergebnis, JPG ist das Dia, das passt..oder es passt eben nur in den Mülleimer ;-)
OK, nicht ganz richtig dr Vergleich, aber er passt in etwa.
Und wenn einer aus der Diafotografie kommt, hat er sicher gelernt Ausschnitt, Belichtung und Motiv so zu wählen dass das Bild so ist wie es sich im Kopf gebildet hat, denn nachträglich konnte man nicht mal den Ausschnitt ändern
Das kann ja im Prinzip jeder halten wie er es für sinnvoll hält und sicher ist viel Richtiges gesagt. JPG hat den Vorteil kleiner und platzsparender zu sein, dazu kommt, daß es bei JPG die Kamerasoftware schon mal eine Bildoptimierung macht. RAW hat den Vorteil, daß keine Software in das 'Ergebnis' eingreift und nur das was der Chip an Daten produziert hat in den Speicher läd. Nun kann ein erfahrener Fotograf wie Klaus Mangold, seine Software so fein einstellen, daß das 'Ergebnis' dem gewünschten sehr nahe kommt. Einem 'Anfänger' wird das sicher nicht so leicht fallen. Auf eins möchte ich auch noch zu sprechen kommen, RAW hat den Vorteil, das früher auch das Negativ hatte. Man kann es neu 'Entwickeln', sprich mit verbessereten Möglichkeiten in ein paar Jahren, bekommen alte RAW's vielleicht eine ganz neue Sicht.

LG John
28.11.2006
.... RAW hat den Vorteil, das früher auch das Negativ hatte. Man kann es neu 'Entwickeln', sprich mit verbessereten Möglichkeiten in ein paar Jahren, bekommen alte RAW's vielleicht eine ganz neue Sicht.
LG John


schmunzel.....
....oder man kann es gar nicht mehr lesen.... weil der Kamerahersteller pleite ist und sein tolles RAW-Firmenformat von "ano dunnemals" von wirklich keiner zeitgemässen Software mehr unterstützt wird. Bin mal gespannt wer sich dafür dann den ollen Pentium in den Keller legt. Auf tiff konvertiert ist der RAW-Effekt futsch und über die Datensicherheit der aktuellen Medien habe ich noch gar nicht angefangen zu spekulieren...

Leute, wir werden wohl auch hier immer kurzlebiger, auch wenn moderne Pigmenttinten schon 100 Jahre halten sollen (können).....

Das Thema hat 1000 Facetten..... und letztlich muss jeder selbst entscheiden welche Vor- oder Nachteile (die beide Formate unbestreitbar haben) für ihn ausschlaggebend sind......
28.11.2006
Hallo,

da wurde ja schon viel Richtiges gesagt. Die Entscheidung für/gegen RAW muss, denke ich, eher im Einzelfall getroffen werden. Wenn ich ein langes Shooting mit 500-800 Bildern habe, dann erschlägt mich RAW - sowohl, was die Arbeit, die erzielten Datenmengen (immerhin oft das 6-10fache von JPG) als auch die Verarbeitungsdauer angeht. Von zusätzlichen Kosten für den RAW-Konverter mal zu schweigen. Da ist JPG eindeutig schneller und die Bilder sind out-of-the-box meist okay. Im Gegenzug verknipse ich dann natürlich auch mehr, da haben die Vorredner schon recht. Kostet ja keinen Film mehr, und die Löschtaste ist nah...
Wenn es hingegen besonders heikel ist (das Licht, die Schärfe, der Dynamikumfang) und ich nur eine überschaubare Zahl an Aufnahmen mache (Zeitschriftencover, Portrait fürs Editorial) finde ich RAW optimal: Da reichen dann 10-20 Bilder, die Karte wird davon auch nicht voll und ich investiere ohnehin sehr viel Zeit und Geduld in die sorgfältige Aufbereitung am PC - ca. eine Stunde an den RAWs und eine weitere in Photoshop - je nach Motiv. Wenn dann auch noch die Druckvorstufe und Farbseparation vom Fotografen gewünscht werden, ist man für jedes Quäntchen Qualität und Einflussnahme dankbar - schließlich steht Dein Name drunter...

Nur in RAW zu shooten dürfte bei den meisten schon allein die Festplattenkapazitäten überfordern - bei mir fallen täglich ca. 5-10 GB an, wenn ich RAW shoote (2-3 GB Originale, dazu Versionen etc.) - das ist bei JPG höchstens die Hälfte, oft nur ein Viertel. Und das läppert sich...

Jan
@ CREAPICS

...schmunzel zurück... Da geb ich Dir Recht, aber es gibt ja Auch andere Ansätze (z.Bsp. Adope RAW) und ich bin guter Hoffnung, daß solche Ansätze auch dafür sorgen, daß wir nicht einen guten alten Pentium hegen und pflegen müssen. Das regelmäßige Umspeichern von Daten bleibt uns wohl nicht erspart, solange CD-ROM's und DVD's nicht gerade zu den Datenträgern gehören die wirklich sehr lange 'sicher' sind.

LG John
28.11.2006
@ Timm Kimm:

Originelle Logik - so hab ich das bisher gar nicht betrachtet :-)

Aber es ist schon so, daß ich der Belichtungsmessung viel Aufmerksamkeit schenke (ich hab auch heute noch immer einen Handbelichtungsmesser dabei und benutze ihn gar nicht so selten). Ich weiß deshalb über Problembilder eigentlich immer schon bei der Aufnahme Bescheid und versuche das so günstig wie möglich zu beeinflussen. Ich hätte nicht grundsätzlich was gegen RAW, aber bei meinen Bildern kommt es dermaßen selten vor, daß ich sagen muß, jetzt wär's gut gewesen, RAW zu haben, daß es mir einfach den zusätzlichen Aufwand nicht Wert ist. Meine ausgewählten Bilder bearbeite ich eh ohne Ausnahme zum "Feintuning", aber das heißt nicht, das letzte Quentchen Schattenzeichnung rauszukitzeln. Und wenn es doch mal sein muß, geht das irgendwie auch so. Ich arbeite viel in LAB. Da hat man so herrliche Möglichkeiten, daß ich keine Lust hab, noch mal eine weitere Stufe in RAW vorzuschalten.

Ob RAW einem Anfänger zu empfehlen ist, würde ich bezweifeln. Ich find's viel wichtiger, erst mal die Belichtung gescheit in den Griff zu kriegen, als drauf zu bauen, daß man ja ein so tolles Reparaturwerkzeug hat...

Meine Einstellung zu RAW hängt eng mit meiner Art von Fotografie zusammen (Zeit spielt selten eine Rolle, der Sonne geh ich immer aus dem Weg usw.). Wenn ich anders fotografieren würde, kann gut sein, daß dann RAW für mich auch sinnvoll wäre. Aber so wie jetzt seh ich das eben nicht.
[gone] BACHMAIER PHOTOGRAPHY BERLIN
28.11.2006
Also ich möchte hier mal meinen Einstand geben, und meinen ersten Beitrag zu diesem Thema schreiben.
Selbstverständlich kann man unterschiedlicher Meinung sein jpeg oder raw, besser-schlechter usw..Moechte man aber die derzeit grösst mögliche Qualität und Datensicherheit der gespeicherten Daten erhalten, geht an der Aufnahme im RAW Modus kein Weg vorbei.
Natürlich bedeuted es nicht das man, sollte der RAW Modus für die Aufnahme gewählt worden sein, kein Augenmerk mehr auf Belichtung, Bildausschnitt etc. legen sollte, und einfach drauf los knippsen kann.
Selbstverständlich ist es auch bei der digitalen Aufnahmetechnik das erste Ziel bestmögliche Ergebniss zu erziehlen, bevor die Software zum Einsatz kommt.
Der Vorteile des RAW Formats umfasset nicht nur eine Fehlbelichtung zu beheben oder ohne Qualitätsverlust die Aufnahmen zu bearbeiten.
Z.b. ist es nur aus dem RAW Format moeglich in das Herstellerunabhängige DNG Format von Adobe zu konvertieren. Das RAW oder DNG Format ist auch die erste Wahl, wenn es um Stapelverarbeitung geht oder das Farbmanagement mit Hilfe einer Graukarte oder Macbeth Farbtafel vorbereitet wird.
Also wenn man wirklich ernsthaft mit digitaler Technik fotografiert immer falls vorhanden im RAW Modus knippsen, denn hier stehen alle Möglichkeiten offen egal ob man sie nun braucht oder nicht (im Zweifel für den Angeklagten):-).

Gerade für Anfänger ist die Arbeit mit einem RAW Konverter meiner Meinung nach schneller zu erlernen als das richtige Benutzen eines Bildbearbeitungsprogrammes mit seinen unzähligen Anwendungsmöglichkeiten

lg Rainer

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