"Zweckentfremdung" von Makroobjektiven 17

11.08.2007
Bei mir steht der Erwerb einer 100 mm Festbrennweite an...

Zur Auswahl: Canon EF 100 2.0, Canon EF 100 2.8 Macro oder Sigma 105 2.8 Macro.

Nun zum Kern der Frage: Spricht irgend etwas gegen die Verwendung von Macroobjektiven für "gewöhnliche" fotografische Aufgaben?

Ich hatte mal ein Minolta 50mm 2.8 Macro, bei dem sich bei kleineren Blenden (ab circa 10) Reflexe, die von der hinteren Linse der Konstruktion stammen sollten, bei manchen Bildern je nach Lichtsituation unangenehm bemerkbar machten.

Ist dies generell ein Problem von Macroobjektiven, wenn sie nicht für das eingesetzt werden, wofür sie eigentlich gedacht sind?

Gibt es ausser der drei erwähnten Linsen noch andere Alternativen, die ich übersehen habe... bitte keine Verweise auf das Canon 85 1.8, wenn nicht Makro, dann greife ich in jedem Falle zum Canon 100 2.0.

Gruß, Uwe
11.08.2007
Das Tamron 90mm Makro soll auch ganz gut sein, habs aber selbst noch nicht ausprobiert.
Alle die von Dir genannten Linsen eignen sich auch für "normale" Fotos. Der AF ist nur i.d.R. was langsamer.
LG
Guido
11.08.2007
Hi, ich habe u.a. das 105er Macro von Sigma. Bei schwachem Licht kannste den AF vergessen. Typische LowLight-Situationen im Studio sind damit kaum machbar.

Nachtrag: Der AF ist träge, und wenn Du beim ersten Fokussieren nicht triffst, geht er schon mal den ganzen Bereich durch, was sehr lästig werden kann.
11.08.2007
Stimmt - das 105er hat im Halbdunkeln seine Probleme. Ansonsten mach ich auch "ganz normale" Fotos damit. Besonders bei Portraits im Freien verschwimmt der Hintergrund besonders schön. Was wohl aber eher an der Brennweite als am Macro liegt ;o)
[gone] Steffen!
11.08.2007
kann auch das tamron empfehlen.
das sigma hat mich sehr enttäuscht, habe es wieder verkauft.
mich reizte es ja wegen der 2.8, aber wenn das licht so ist das man eine 2.8 auch mal "brauch" um nicht zu verwackeln dann kann man den af des sigma schon vergessen.
11.08.2007
Benutze das 90er Tamron an einer 1DsMII für Portrait, Landschaft und natürlich Makros. Besonders gut ist die ausgezeichnete Schärfe und keine Spur von CA's. Der einzigste Nachteil ist der sehr langsame AF, der zumindest bei Portraitaufnahmen manchmal nervt. Das einzigste Objektiv wo das nicht der Fall ist, ist das Canon mit seinem USM Motor. Ansonsten sind alle hier schon genannten Objektive gleich gut, und lassen sich hervorragend auch für andere Dinge als Makros gebrauchen.
11.08.2007
Original von Fotodesign-Saul
... Besonders gut ist die ausgezeichnete Schärfe und keine Spur von CA's. Der einzigste Nachteil ist der sehr langsame AF, der zumindest bei Portraitaufnahmen manchmal nervt ...



Ja,sehe ich genauso.

Das 90er Tamron hat eine klasse Abbildungsleistung, aber der AF ist wirklich oft recht nervig.
[gone] Jürgen F Berlin
11.08.2007
Hatte auch schon mal ein Sigma Objektiv, einmal und nie wieder! Hab ein Makro Festbrennweite EFS 60 mm Ultrasonic von Canon, keine Probleme, auch außerhalb des Macrobereichs nicht.

Jürgen
11.08.2007
Moin,

ich stand vor der gleichen Entscheidung und hab mir vor 4 Wochen das EF100 als Makroobjektiv bestellt.

Ich arbeite massiv mit dem 180er Makro, und missbrauche es permanent. Dank der zwei Focusbereiche geht auch das Foucssieren schneller, d.h. es gibt einen Nahbereich und einen Normalbereich. Irgendwann erkennt jeder der Bereiche das Objekt und focusissiert es, der jeweilge Bereich geht dann schneller.

Kann mir nochmal jemand erklären, wozu man einen Autofokus braucht ? Jaja, schneller und besser... ;-)

von der Abbildungsleistung glaube ich nicht, daß Du einen Unterschied sehen wirst, die Unschärfebereiche sehen etwas anders aus, das ist Geschmackssache - und dann stellt sich die Frage, was Du eher machst, Makro oder offene Blende...

Ich warte imme noch drauf...

LG

Michael
[gone] Ponzi
11.08.2007
Ich habe wie Jürgen das EF-S 60mm und verwende es meistens für Portraits und hab dabei keine Probleme :-)
11.08.2007
Die Meinungen zu dem Sigma bestätigen meine bisherigen Erfahrungen mit Sigma und auch den mitunter zweifelhaften Ruf den Sigma unter Canonfotografen geniesst.

Das Tamron werde ich mit in jedem Falle einmal näher ansehen, bevor ich eine Entscheidung treffe.

Klar, dass Makroobjektive in Sachen AF keine Geschwindigkeitswunder darstellen, aber ich bin beim Fotografieren nicht auf der Flucht.

LG Uwe
12.08.2007
na,
also ich behaupte einfach mal, dieser "mitunter zweifelhafte Ruf den Sigma unter Canonfotografen geniesst" wird bei vielen hauptsächlich durch Markenfetischismus hervorgerufen.
Ich arbeite an meiner 1D fast ausschließlich mit Fremdobjektiven und habe keinerlei Probleme.

Mit dem 105er Makro habe ich auch schon geliebäugelt und es mehrfach sehr zufriedenstellend getestet. (Inzwischen habe ich durch andere Umstände eine andere Festbrennweite in ähnlichem Bereich, somit hat sich das für mich momentan erledigt)

Generell zum Thema Makro: Ich persönlich würde wahrscheinlich immer zu einer Makro-Festbrennweite greifen, wenn ich weiß, dass ich damit weder Sport, noch Tieraction fotografieren möchte. Der Vorteil eines Makro-Objektivs ist eben die feinere Windung und damit exaktere Positionierung des Fokussierelements - was natürlich zu Lasten der Geschwindigkeit geht

bye
MArkus
12.08.2007
Ich gehöre auch zu denen, die lieber von Sigma abraten, hatte nur schlechte Erfahrung gemacht, gerade mit dem AF, der selten trifft. Das dachte ich zumindest, bis ich mal mein ehemaliges "immer drauf 24-125 2.8" an meiner 5D getestet habe. Erstaunlicherweise hat der AF hier überhaupt keine Probleme und die Abbildungsleistung ist nicht schlecht. Kein Vergleich zu der Kombi mit meiner 350D!!!

Original von MAVdesign
na,
also ich behaupte einfach mal, dieser "mitunter zweifelhafte Ruf den Sigma unter Canonfotografen geniesst" wird bei vielen hauptsächlich durch Markenfetischismus hervorgerufen.
Ich arbeite an meiner 1D fast ausschließlich mit Fremdobjektiven und habe keinerlei Probleme.
12.08.2007
Den "mitunter etwas zweifelhaften Ruf" bei vielen Canon-Fotografen die ICH kenne, hat sich Sigma durch die Tatsache eingefahren das viele der älteren (und durchaus guten) Objektive an den altuellen Digitalkameras (und auch bei einigen analogen) nicht mehr bzw. nur noch mit Offenblende funktionieren. Das ist auch bei mir der Hauptgrund warum ich bei Sigma sehr skeptisch bin, obwohl ich selbst eins davon in der Fototasche habe. Mit Markenfetishismus hat das zumindest bei mir nix zu tun, in meiner Fototasche halten Sigma, Tamron, Canon, Voigtländer, Zenith und Peleng ein fröhliches Stelldichein ;-)

Grüße
Guido

Original von MAVdesign
...also ich behaupte einfach mal, dieser "mitunter zweifelhafte Ruf den Sigma unter Canonfotografen geniesst" wird bei vielen hauptsächlich durch Markenfetischismus hervorgerufen.....
12.08.2007
wenn wir schon (durch meine Behauptung bin ich da wohl nicht ganz unschuldig) dahin abgedriftet sind - das passiert dir aber nicht nur bei Fremdobjektiven.
Ich habe jahrelang ein Canon 70-210 (den technischen Vorgänger des heutigen 70-200 2.8), sehr gutes Exemplar genutzt. An analogen Kameras kein Problem, astrein - an 300D und 10D kein Problem - aber an der 5D und 1D war das Objektiv nicht mehr zu gebrauchen und trotz analoger Funktionalität gab es extremste Abschattungen zum Rand.

So, aber eigentlich sollte es hier ja nicht um Markendiskussionen gehen ;)
Ich wollte auch eigentlich nur gesagt haben, dass man die Entscheidung meiner Meinung nach nicht an einer Marke festmachen sollte - einfach mal in gutsortierten Laden gehen und verschiedene Exemplare ausprobieren.

bye
MArkus
[gone] Steffen!
12.08.2007
bei der 5d ist wohl der vollformatsensor als "übeltäter" der abschattungen anzusehen, wie es an der 1d ist weiss ich nicht. aber denke es hat ähnliche gründe, oder der crop ist halt kleiner als bei 10d/300d


Original von MAVdesign
wenn wir schon (durch meine Behauptung bin ich da wohl nicht ganz unschuldig) dahin abgedriftet sind - das passiert dir aber nicht nur bei Fremdobjektiven.
Ich habe jahrelang ein Canon 70-210 (den technischen Vorgänger des heutigen 70-200 2.8), sehr gutes Exemplar genutzt. An analogen Kameras kein Problem, astrein - an 300D und 10D kein Problem - aber an der 5D und 1D war das Objektiv nicht mehr zu gebrauchen und trotz analoger Funktionalität gab es extremste Abschattungen zum Rand.

So, aber eigentlich sollte es hier ja nicht um Markendiskussionen gehen ;)
Ich wollte auch eigentlich nur gesagt haben, dass man die Entscheidung meiner Meinung nach nicht an einer Marke festmachen sollte - einfach mal in gutsortierten Laden gehen und verschiedene Exemplare ausprobieren.

bye
MArkus
07.10.2007
Lange Rede kurzer Sinn... hier nun des Rätsels Lösung, zwei Monate nach Eröffnung des Threads...

*trommelwirbel & tuchwegzieh*

Was ist es geworden: Das Sigma EX 105 2.8 Macro!

Der Gebrauchtpreis war attraktiv, und ich konnte es vorher ausgiebig testen.

Mein Fazit: Meine Herren, aber hallo! Das Ding ist die erste Sigma Linse, die mich entzückt... offenblendtauglich, leicht abgeblendet dann rasiermesserscharf, AF wie zu erwarten lahm und laut, aber die Bilder entschädigen für das Getöse und die Betulichkeit. CAs sind auch in übelsten Gegenlichtsituationen mit derbsten Kontrasten nicht vorhanden.

Ich hab's mal mit dem Canon EF 100 2.8 Macro verglichen, dessen USM Antrieb freilich ein Gedicht ist, aber zu diesem Kurse wie das Sigma hätte ich es wohl nicht bekommen.

Unterm Strich: ich bin zum ersten Mal mit einem Sigma Objektiv glücklich...

Gruß, Uwe

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