Frage zur Zeitgeschichte - Telekomunikation 19

Aus persönlichem Interesse und beruflichen Gründen geht mir eine Frage durch den Kopf: Weiss es jemand, oder kann sich jemand erinnern, was vor 30-40 Jahren ein Telefonanschluss bei der Dt. Bundespost gekostet hat - Anschlussgebühren, monatl. Grundbetrag und Kosten für Telefoneinheiten (meines Wissens gabs damals sowas wie eine Zeittaktung)?

Für solche und ähnliche Fragen gibt es natürlich Ratgebercommunitys im www - aber da treiben sich leider nur Kiddies rum die sich von Studenten bei den Hausaufgaben helfen lassen ;-) Denke hier werde ich eher auf den ein oder anderen Zeitzeugen treffen.
[gone] User_3319
20.03.2009
Als allgemeiner Tipp; wenn du Fachleute zu egal welchem Thema suchst, findest du sie auf jeden Fall in Newsgroups (erreichbar z.B. über Google Groups). Insbesondere bei Historienfragen zu empfehlen ;)

Hab dort sogar mal Originalbeiträge aus den 80er Jahren gefunden :D
20.03.2009
Moin

vor 30 Jahren hatten wir im Festnetz 8-Minuten-Takt á 23 Pfennig

und in einer Telefonzelle konnte man für 20 Pfennig telefonieren

so denn Gruß Kalisven

PS: wobei es gab da nur das Festnetz....lol....oder?

hab nochmal ein bischen gegoogelt :-)))

Konkret kostet also der günstigste volle Internet-Zugang mit Modem, wenn er tagsüber von 9-16 Uhr nicht benutzt wird, monatlich 57,50 DM. Auf der anderen Seite kostet eine exklusive Standleitung über ISDN mit einer Übertragungsrate von 64 kBit/s 4025,- DM pro Monat, der günstigste Ganztagstarif beträgt 287,50 DM im Monat. In den Pauschalpreisen ist dabei alles enthalten, Volumengebühren fallen nicht an. Betrachten wir auf der anderen Seite die Tarife mit volumenabhängigen Preisen. Dieses Gebührenmodell wird in erster Linie von den Providern NTG/ Xlink und EUnet für kommerzielle Großkunden angeboten. Dabei berechnet EUnet die monatlichen Kosten und die tatsächlich genutzte Bandbreite (das ist der monatliche Mittelwert der Datenströme). Die Preise reichen von 3695,-DM für einen Bandbreite bis 32 Kbps (=Kilo-Bit-pro-Sekunde) bis zu 26.500,-DM für den Bereich 256-512 Kbps. Kommerzielle Kleinkunden können nach dem Gebührenmodell DialEUnet aber auch den wesentlich preiswerteren Wählzugang nutzen. Günstiger sieht es hier nur für Privatanwender aus. Hier bietet EUnet den Tarif an. Dafür sind 19,- DM pro Monat an Grundgebühr zu zahlen. Dazu kommt nun kein volumenabhängiger Anteil, sondern eine Verbindungsgebühr (connect time). Diese beträgt 11,40 DM pro Stunde.
Original von kalisven (TfCD im Studio)
Moin

vor 30 Jahren hatten wir im Festnetz 8-Minuten-Takt á 23 Pfennig

und in einer Telefonzelle konnte man für 20 Pfennig telefonieren

so denn Gruß Kalisven

PS: wobei es gab da nur das Festnetz....lol....oder?

...[/i]


Das A-Netz (meist Autotelefone) ging 1958 in Betrieb - Geräte kosteten um die 9000,- DM. Die Tarife dürften in ähnlich astronimischen Höhen gelegen haben.
Quelle
Grundgebühr war AFAIR 27 DM/Monat,
1 Takt koste 23 Pfennig -
Orstgespräche waren zunächst - egal wie lang - 1 Takt,
später 8 min = 1 Takt (8-Minuten-Sanduhren kamen in Mode und lösten die 3-Minuten-Eieruhr ab ;)
Und "Ferngespräche" trieben dir ganz schnell Tränen in die Augen beim Anblick der Rechnung.
20.03.2009
ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da ging es ins Internet nur über BTX
da mußte man für die Min. BTX 8 Pfennige bezahlen und sobald man das Internet nutzen wollte kamen noch mal 8 Pfennige dazu
und wehe man hatte vergessen sich auszuloggen, da lief der Gebührenzähler fröhlich weiter

ne Flat wie heute gabs da nicht oder nur ne Standleitung s.o.

also 300-500 DM Tel. Rechnung waren da keine Seltenheit....AUTSCH

so denn Gruß Kalisven

PS: BTX= Bildschirmtext (für alle nach BTX geborenen ;-)
#7
#8
#9
[gone] rent-a-studio
21.03.2009
Noch besser ist es, wenn man nicht über den Krüppel Google (oder andere webbasierte Newsreader) geht, sondern mit einem Reader (kann auch Outlook sein, wenn es denn kein richtiger sein darf) direkt ins Usenet geht.

Das ist nämlich ein eigener Dienst im Internet. So wie Mail, FTP, IRC und andere jeder eine Welt für sich sind. ;)


Original von Pretty Pony
Als allgemeiner Tipp; wenn du Fachleute zu egal welchem Thema suchst, findest du sie auf jeden Fall in Newsgroups (erreichbar z.B. über Google Groups). Insbesondere bei Historienfragen zu empfehlen ;)

Hab dort sogar mal Originalbeiträge aus den 80er Jahren gefunden :D
21.03.2009
Google mal nach "Fernmeldemuseum". Darüber findest Du einige Museen, über die Du mit Sicherheit Leute finden kannst, die Dir das bis auf den letzten Pfennig auseinanderdröseln können.
Original von Sylvio D. (richtig gute Modelle sind ein Schatz)
Sie hat ja nach 30-40 Jahren gefragt. Mal Hand hoch, welcher Wessi damals schon ein Händi hatte!!
Ja ich weiß von den ersten 4 Geräten in NY.



mein erstes Handy hatte ich 1991 oder 1992 und die Nummer habe ich heute noch


glaube, vorher gab es nur das B - Netz und C - Netz

beides sehr umständlich und teuer und sehr selten
[gone] isnichwahr
21.03.2009
1991 gab es bereits das D-Netz.

Die Grundgebühr betrug etwas über 70,00 DM, die Minute Gespräch 2,00 DM........und das Telefon (ich hatte so einen Klopper von Bosch) kostete fast 1000,00 DM.
Original von isnichwahr
1991 gab es bereits das D-Netz.

Die Grundgebühr betrug etwas über 70,00 DM, die Minute Gespräch 2,00 DM........und das Telefon (ich hatte so einen Klopper von Bosch) kostete fast 1000,00 DM.



ich habe den "klopper" noch im Keller liegen ..... kann ich irgendwann einem Museum vermachen *lach* auf jeden Fall wurde man damals immer wieder doof angesehen wenn man damit in der öffentlichkeit telefonierte oder es klingelte ... heute wird man doof angesehen wenn man kein Handy hat , oder ? so ändern sich die Zeiten !!
21.03.2009
also telefongespräche vor 30 jahren (festnetz) ... waren bei uns 20 pf. an der telefonzelle und für einen festanschluß 15 pf.



*fg ;o)
Sorry Leute, war n bisschen beschäftigt - aber danke für die vielen hilfreichen Antworten an dieser Stelle. Auch die Mobilfunk-Geschichten waren sehr interessant für mich.
22.03.2009
Die erste Internet Flatrate kostete bei der Telekom 79,-- DM, allerdings nur mit ISDN-Anschluß nutzbar, weil es mit Analog nicht ging. Damit mit wollte der "große Bruder" die Anzahl der ISDN Anschlüsse kräftig in die Höhe treiben, was er ja auch gemaccht hat.
Nur mal als Rechenhilfe: Der angefragte Zeitraum betrifft 1970 bis 1980 und da experimentierte selbst das Pentagon noch mit dem Internet.
Als Bonbon aus dem Osten: Wartezeit auf einen beantragten Telefonanschluß bis zu 15 Jahren oder gar nicht, wenn die Stasi was dagegen hatte.
[gone] KLBR-Produktion Ltd.
22.03.2009
Mein erstes Mobiltelefon war das C1 von Siemens für das C-Netz mitte der 80er.
Hatte ich im Golf II fest eingebaut. und tragbar mit Schulterriemen und dickem Akku für unterwegs. Hatte so ca. 3-4 Kilo Gewicht. Ich wurde angekuckt wie einer vom andern Stern, wenn ich damit unterwegs war. Aber es waren immer einwandfreie Gesprächsverbindungen. Das änderte sich dann zum Schluß, als zu viele das C-Netz hatten. Da war es sehr oft überlastet und man wurde während des Gesprächs getrennt.

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