TV-Tipp: Panorama "Medien stehlen Fotos" 23
[gone] Danke für die schöne Zeit - no shoots
28.03.2009
tom schrieb mal kürzer, das liest doch keiner mehr. ;)
hier ochmal was zum thema:
http://www.bildblog.de/6763/auf-opfer-kann-bild-keine-ruecksicht-nehmen/
tja..die machen sich das sehr einfach..
und hier nochmal der tv bericht wer ihn noch nicht gesehen hat:
http://daserste.ndr.de/panorama/media/panorama226.html
hier ochmal was zum thema:
http://www.bildblog.de/6763/auf-opfer-kann-bild-keine-ruecksicht-nehmen/
"Bild"-Sprecher Tobias Fröhlich antwortete schriftlich :
"Entgegen Ihrer Annahme dürfen Fotos von Opfern auch ohne Genehmigung gezeigt werden, sofern es sich um Bildnisse im Zusammenhang mit wichtigen zeitgeschichtlichen Ereignissen handelt. Der Redaktion fällt eine solche Entscheidung nicht leicht und sie muss in jedem Einzelfall sorgfältig abwägen, ob das öffentliche Interesse so überragend ist, dass man die Fotos auch ohne Einwilligung zeigen darf.
tja..die machen sich das sehr einfach..
und hier nochmal der tv bericht wer ihn noch nicht gesehen hat:
http://daserste.ndr.de/panorama/media/panorama226.html
#22Report
28.03.2009
Original von TM-PhotoDesign *trauert*
tom schrieb mal kürzer, das liest doch keiner mehr. ;)
Nö. Bestimmte Dinge sind nicht im Telegrammstil zu sagen.
hier ochmal was zum thema:
http://www.bildblog.de/6763/auf-opfer-kann-bild-keine-ruecksicht-nehmen/
[quote]"Bild"-Sprecher Tobias Fröhlich antwortete schriftlich :
"Entgegen Ihrer Annahme dürfen Fotos von Opfern auch ohne Genehmigung gezeigt werden, sofern es sich um Bildnisse im Zusammenhang mit wichtigen zeitgeschichtlichen Ereignissen handelt. Der Redaktion fällt eine solche Entscheidung nicht leicht und sie muss in jedem Einzelfall sorgfältig abwägen, ob das öffentliche Interesse so überragend ist, dass man die Fotos auch ohne Einwilligung zeigen darf.
tja..die machen sich das sehr einfach..[/quote]
Das ist insofern völlig richtig, wie es das "Recht am eigenen Bild" betrifft.
Urheberrechtlich dagegen ist es Unfug. Auch die Tatsache, daß die abgebildete Person eine "Person der Zeitgeschichte ist", hebt nicht das Urheberrecht des jeweiligen Fotografen auf. Der Fotograf kann BILD auf jeden Fall die Verwendung des Bildes untersagen.
(Und machen wir uns nichts vor: sollte mal irgendwo ein Amateur-Foto-Model Opfer eines spektakulären Verbrechens werden, dann werden Fotoredakteure und Bildbeschaffer quer durch alle Redaktionen auch die MK durchforsten, nach Fotos des Opfers. Ob sie dann den - hier ja jedenfalls in vielen Fällen theoretisch erreichbaren - Fotografen fragen werden?
Kommt drauf an. Manch einer wird es versuchen, aber vermutlich spätestens dann das Bild auch ungefragt nehmen, wenn er bis eine Stunde vor Redaktionsschluß niemanden erreicht hat. Manch einer wird es auch gar nicht versuchen, frei nach dem Motto: "Wenn ich vorher frage, könnte der nein sagen. Frage ich nicht, kann er ja hinterher meckern, sein Geld kriegt er so oder so, aber ich muß mich nicht absabbeln."
#23Report
Topic has been closed
Weil der Staat auf der einen Seite Investment-Bank gespielt hat und es auf der anderen Seite versäumt hat, einfachste Transparenz-Regeln aufzustellen und durchzusetzen... ;-)
Im Ernst: es ist so. Ob einem das gefällt oder nicht, ist erstmal herzlich ohne Belang. Es ändert nichts.
Ich erzählte es, glaube ich, schon mal: die gemeinsame Fotoredaktion der Springer-Blätter in Berlin hatte zu DM-Zeiten einen Etat von 100.000 DM für Schadensersatz- und Schmerzensgeldzahlungen. Das war einkalkuliert, da mußte sich ein Redakteur keine Gedanken machen, wenn er gesagt hat "Wir machen das einfach, und gucken mal, ob uns einer verklagt"...
Und genau so ist es bei Fernsehsendern (öffentlich-rechtlichen übrigens auch) und Zeitungen und Magazinen: man fragt sich "Was kostet es ggf.? Und was bringt es uns?"
Du wirst niemanden daran hindern können, eine sachliche Abwägung zu treffen: Was bringt mir ein Regelverstoß an Nutzen und was kostet er mich an Strafe und wie hoch ist überhaupt die Wahrscheinlichkeit, daß es zu einer Strafe kommt.
Das ist übrigens nichts neues, darauf beruht das zivilisierte Strafrecht seit jeher. Und deshalb sind Ladendiebstähle häufiger als Banküberfälle.
Was ich mit meinem Posting machte, war übrigens nichts anderes, als über den Mechanismus aufzuklären, wie er funktioniert.
Was die Moral betrifft: es gibt nur zwei Gesellschaftsmodelle. Im einen versuchen einige wenige, den großen Reibach zu machen, und die anderen verhalten sich ehrlich und moralisch. Das ist der Gesellschaft der Krupps und Siemens von 1913. (Nur als Beispiel.) Da sind einige reich und die anderen moralisch. In dem anderen versuchen (fast) alle, den großen Reibach zu machen. Das ist die Gesellschaft der USA von 1985 oder 2005. (Nur als Beispiel.)
In der ersten Gesellschaft ist unübersehbar, daß der Reibach einiger auf Kosten der anderen erzielt wird. In der zweiten Gesellschaft versuchen alle, den Reibach auf Kosten aller zu erzielen. In der ersten Gesellschaft kann man so tun, als gäbe es eine höhere Moral, die das zum guten regelt. Das ist zwar verlogen, aber die Illusion funktioniert eine Zeitlang ganz gut. Die zweite Gesellschaft ist gnadenlos offen. Da sind solche Illusionen nicht lange aufrechtzuerhalten.
Wenn die zweite Gesellschaft vielen Leuten zu stressig wird, finden sie es plötzlich besser, wieder zur ersten zurückzukehren. Da kann man es sich gemütlicher einrichten, und fragt nicht, warum eigentlich nur einige wenige versuchen dürfen, den großen Reibach zu machen, und nicht alle. Und selbst Leibeigenschaft hat ja auch ihre positiven Seiten - man muß sich keine Sorgen über den eigenen Erfolg machen, man ist sowieso zum Dienen verdammt.
Diese beiden Gesellschaftsformen haben übrigens nichts mit "Kapitalismus" oder "Sozialismus" zu tun - der real existierende Sozialismus ist nichts anderes als die erste Gesellschaftsform. Statt der Krupps sind es die Parteifunktionäre, die den Reibach machen.
Sie sind nur, im allgemeinen und im besonderen, weniger erfolgreich im Reibach-Machen als die Krupps. Und da fällt dann auch für den Rest weniger ab. Insofern ist Sozialismus nichts anderes als Monopol-Kapitalismus auf niedrigerem Niveau.