Stockfotografie - wie weit darf ein Model gehen? 15

Ich möchte einigen Modellen zukünftig neben dem normalen TfP-Vertrag noch anbieten, einen Model-Release-Vertrag zu unterschreiben, in welchem die Modelle mir die Rechte für einzelne Bilder abtreten um sie kommerziell (in meinem Fall für Stockseiten) zu nutzen.
Die Modelle bekommen dafür natürlich auch eine Gewinnbeteiligung.

Nun ergibt sich die Frage, inwiefern das für Modelle in Frage kommt, die planen sich bei Agenturen zu bewerben oder bereits eine Agenturvertretung besitzen.

Ist es grundsätzlich schlecht, wenn die Bilder kommerziell vertrieben werden, oder sollte man nur bestimmte Bereiche (z.B. Topless und Akt) ausschließen?

Ich möchte keiner Modelkarriere im Weg stehen und mir deswegen erstmal ein paar Meinungen einholen.
Bestenfalls von Leuten, die Erfahrung damit haben.

Danke schonmal im Voraus für's Feedback.
#2
Ich fotografiere wenn überhaupt auch nicht in diesem "Erotik"-Stil, der hier in der MK scheinbar sehr beliebt ist.
Mir geht es darum, ob es für ein Model schädlich ist, wenn es auf einer Stockseite vertreten ist, wo man mal eine Brust sieht oder einen nackten Po.
Es gibt ja zB auch durchaus stilvolle Bilder von Modellen im Bad, unter der Dusche etc, oder sowas wie Bodyparts. Eben Sachen, die man unter Umständen mal als kommerzieller Kunde gebrauchen kann.

Mir geht es hauptsächlich um sowas.

Die meisten meiner bisherigen Bilder sind ja so oder so eher weniger stockgeeignet.....
30.03.2009
Original von Fotografie-Link
Ist es grundsätzlich schlecht, wenn die Bilder kommerziell vertrieben werden, oder sollte man nur bestimmte Bereiche (z.B. Topless und Akt) ausschließen?

Es ist für ein professionelles Model normal, daß Bilder von ihm kommerziell vertrieben werden. Und ob das Model zwei Jahre vorher für Gard-Haarspray gemodelt hat oder sich im Bestand von Jupiterimages als Joggerin findet, interessiert niemanden. Akt/Topless ist ein klarer Karrierekiller, wenn jemand auf eine Karriere in der Werbung aus ist. Da wäre ich sogar vorsichtig, für Beate Uhse-Dessous zu modeln...
#5
Sind denn prinzipiell verdeckt Topless oder Dessous in Ordnung?
Also, vorausgesetzt, dass es nicht "billig" ist....
Schon so grob im Stil meiner Sedcard
#7
Original von CSM Mediendienst
[quote]Original von TomRohwer
Akt/Topless ist ein klarer Karrierekiller, wenn jemand auf eine Karriere in der Werbung aus ist. Da wäre ich sogar vorsichtig, für Beate Uhse-Dessous zu modeln...


Das kann man den Mädels nicht oft genug sagen![/quote]

genau !

unterstreich
beantwortet nach wie vor NICHT meine Frage, was ist, wenn alles verdeckt ist.

Ist es schon verwerflich, wenn man die Brust sieht, oder sinds wirklich die Nippel, die es dramatisch machen?
Und was ist mit Dessous?
#10
Es geht weniger darum "was" ein Model zeigt, sondern "wie".
Auf so manchen Modeschauen und Werbebildern ist Topless durchaus üblich. Man denke nur an wehende Kleider mit tiefem Dekolletés oder Chiffon-Blusen. Und imho bedeuten auch Aktbilder kein Knick. Ich habe auch schon Wellness-Shootings für Luxushotels gemacht, ohne dass das irgend jemand als verfänglich einstufen würde.
Akt in der Auslegeung vieler in der MK halte ich dagegen für den absoluten Karrierekiller.
#12
07.04.2009
Entscheidend ist, was jemand denkt, was ein anderer mit einem Bild vielleicht anstellen könnte.

Wer ein Model als "Gesicht" für eine Werbekampagne anheuert, der ist nicht unbedingt erfreut, wenn kurz darauf neckische Nackfotos von der Dame (oder dem Herrn) die Runde machen.

"Werbekampagne" - damit meine ich nicht das Model, das als Joggerin auf dem Wellness-Prospekt des Fremdenverkehrsvereins Tutenhausen abgebildet ist. Dem Auftraggeber sollte es herzlich egal sein, ob sein "Cover-Girl" irgendwo auch noch als Aktfoto existiert. Aber: man unterschätze nicht die Spießigkeit gerade solcher Leute, und am spießigsten sind die Leute immer da, wo es wirklich überhaupt nicht nötig wäre.

Wenn aber das Model das neue "Gesicht" für die Anzeigenkampagne der Franchise-Kette "Billy's Bremsendienst - 88x in Deutschland" in 120 deutschen Anzeigenwochenblättern ist, dann könnte es passieren, daß der Auftraggeber Anstoß nimmt, wenn die Dame drei Wochen später ihren nackten Arsch verführerisch auf Seite 14 der "St.Pauli-Nachrichten" den Lesern entgegenstreckt...

Ob das eine sinnvolle Befürchtung ist, sei mal völlig dahingestellt...

Ich persönlich - und ich versteh nun doch schon ein kleines bisserl von PR und Medien - würde ja glatt sagen: was besseres als drei Wochen nach Kampagnen-Start das Model splitternackt auf Seite 14 in der BILD, frei nach dem Motto "Da macht jeder Autofahrer eine Vollbremsung - Billy's Bremsen-Girl lässt die Hüllen fallen!" kann dem Auftraggeber überhaupt nicht passieren!

Aber nicht jeder hat die Mechanismen erfolgreicher PR begriffen (selbst Super-Profis wie Moritz Hunzinger haben sich da schon grandiose Flops geleistet), und vor allem trauen sich die meisten nicht, sich was zu trauen, sondern beten lieber die Angstparolen der anderen nach.

Insofern schaden Aktfotos der Model-Karriere nicht, weil Aktfotos der Model-Karriere schaden, sondern weil alle Beteiligten glauben, sie schadeten der Model-Karriere - und dann schaden sie ihr am Ende eben auch...

Und ein bißchen ist es eben auch wie selbst noch in den 80ern... ;-]

Ein schwuler General? Ein Sicherheitsrisiko!
Warum? Na ja - ein feindlicher Geheimdienst könnte ihn mit seiner Homosexualität erpressen!
Wieso könnte der Geheimdienst das tun? Na - weil alle glauben, ein schwuler General sei ein Sicherheitsrisiko, weil er damit ja erpresst werden könnte, und deshalb darf der General es nicht herauskommen lassen, daß er schwul ist...

Oder auch: wie basteln wir uns mit drei Arbeitsschritten eine Erpressbarkeit, die nicht existent wäre, wenn wir unser Gehirn nur mal kurz zum Denken benutzen würden?

Dämlich, ist aber so.
Ist eben die Verlogenheit der Gesellschaft von der ich immer rede...

Kann auch nur sagen, überleg bei welchen Bildern jemand sehr warscheinlich so negativ dnken könnte. solche Bilder solltest dann niht vermarkten auch wenn es in einigen Fällen lohnend sein könnt...
16.05.2009
um mal wieder auf das ursprüngliche thema zurückzukommen: ich denke, es ist absolut egal. grundsätzlich ist es natürlich nicht gut, wenn ein model "verbraucht" wird, also überall erscheint. aber die gefahr sehe ich bei MK-models eigentlich nicht ;-) die wenigsten hier werden von top agenturen genommen, sonst wären sie nicht hier. aus meiner sicht und nach meiner erfahrung ist das auch für die models kein hinderungsgrund, wenn sie irgendwo mal nackt oder halbnackt erscheint. den meisten ist dabei nur wichtig, dass es nicht in die schmuddelecke geht. ansonsten hat das noch keinem model geschadet, sonst wäre heidi heute nicht so erfolgreich, denn die hat das auch schon gemacht ;-)
eher im gegenteil...

abgesehen davon ist die verbreitung von stockfotos nicht so hoch, wie man denkt. da muss es schon ein großer zufall sein, wenn ein bild richtig bekannt wird. meistens sind das briefmarkengroße bildchen auf irgendwelchen webseiten. übrigens nimmt fotolia sehr wohl erotikbilder. bei den downloadzahlen wären die auch blöd wenn nicht. es muss aber anspruchsvoll sein und reich wirst du davon nicht - ich mache microstock nur noch als abfallprodukt, da der stress den input nicht rechtfertigt.

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