Unerlaubte Bildernutzung? 37

12.09.2009
Hallo,
ich habe eine Frage, und zwar:

ich habe mal Modeaufnahmen für die Diplomarbeit einer Modestudentin gemacht, daraus ist ein Buch entstanden (nichtkommerziell). Das Buch wurde von ein Grafik-Designer gestaltet. Er benutzt das Buch als Eigenwerbung, was auch vollkommen in Ordnung ist. Allerdings werde ich mit keinem Wort als Urheber der Bildrechte erwähnt, im Gegensatz: Sowohl unter der Rubrik "Fotografie" als als "Fotokoordination" erscheint das Buch (das er zwar gestaltet hat, aber nur meine Bilder enthält).

Er gibt sich nicht direkt als Fotograf an, aber das versteht man automatisch, wenn das Buch unter den oben genannten Rubriken erscheint, ich sehe die Anordnung als Irreführend an. Sehe ich das falsch? Kann man so etwas wie Schadenersatzforderungen stellen?
Ich hatte ich freundlich gebeten, das zu ändern, passiert ist aber nichts...
Ich würde mich über Meinungen freuen!
calin
12.09.2009
Dann sei bitte so gut und lies mal deinen Vertrag durch, daraus sollte sich alles Weitere ergeben.
12.09.2009
so oder so darf er die bilder nicht nutzen ohne deinen namen zu nennen. weise ihn höflich darauf hin, ansonsten gibts halt ne rechnung.
12.09.2009
Es gibt kein Vertrag, damals war ich selbst noch Student. Der Urheber bin ich dennoch...
12.09.2009
Du kannst natürlich auch mal diesen Link benutzen und ins Urheberrecht schauen - da findest du eine Antwort auf deine Frage. Denn nicht jede Antwort die du im Forum bekommst ist auch richtig!
Somit hast Du die besten Voraussetzungen abzukassieren.

Gibt es keinen Vertrag, der die Veröffentlichungsrechte regelt, somit explizit eine Veröffentlichung im Buch erlaubt, kannst Du als Urheber eine Veröffentlichung untersagen.

Wird in dem Fall schwierig, da das Buch wohl schon fertig ist und genutzt wird.

Ergo: Eine Rechnung über die Bildernutzung schreiben....
12.09.2009
Original von calin
Es gibt kein Vertrag, damals war ich selbst noch Student. Der Urheber bin ich dennoch...

Wusste denn der Grafiker überhaupt, wer der Urheber der Fotos war?
Waren die Aufnahmen überhaupt ordnungsgemäß gekennzeichnet?
Wen hast du denn - nachweislich- darauf hingewiesen, dass du auf der Namensnennung bestehst und hast du dabei auch den zu nennenden Namen genannt?
12.09.2009
Ich bewegt euch mit euren Ratschläge wie so oft in der MK auf sehr dünnem Eis. Ohne überhaupt zu wissen, was zwischen den Parteien abgemacht wurde, sind Aussagen zur Rechtslage schwer möglich. Es gibt keinen schriftlichen Vertrag, aber was würde mündlich abgemacht? Wer hat mit wem was abgemacht, es gibt ja drei Parteien?

Dann wäre mir beispielsweise noch unklar, was im Buch wie steht bzw. was im Buch nicht wie steht, denn anscheinend geht es nicht um die Veröffentlichung an sich, sondern um die Namensnennung des Fotografen in irgendeiner Rubrik. Steht die Rubrik im Buch oder ist das ein Verzeichnis oder was?

Nachdem noch ein paar Dinge reichlich unklar sind, würde ich mich hüten über den Fall im rechtlichen Sinne nachzudenken und meine Gedankengänge auch noch hier zu posten.
[gone] egal
12.09.2009
Original von Camera Obscura
[quote]Original von calin
Es gibt kein Vertrag, damals war ich selbst noch Student. Der Urheber bin ich dennoch...

Wusste denn der Grafiker überhaupt, wer der Urheber der Fotos war?

-> Ach, wenn man es nicht weiß muss man auch keinen Urheber nennen? Cool.

Waren die Aufnahmen überhaupt ordnungsgemäß gekennzeichnet?

-> Ordnungsgemäß gekennzeichnet??? *g* Ich bin sehr gespannt darauf, was eine "ordnungsgemäße Kennzeichnung" ist und wer diese erlassen hat.

---

@ TO: Wurdest Du für die Anfertigung der Fotos bezahlt oder war es eine TFP Geschichte?

Im letzteren Fall würde ich auf die Nennung als Urheber bestehen und das ist Dein gutes Recht. Sollte der Grafiker keine Einsicht zeigen, mußt Du Dir halt überlegen ob Dir das ein Gang zum Anwalt wert ist.
12.09.2009
Der Grafiker wusste, dass ich der Urheber bin, er kennt mich ja. Ich wusste auch, dass die Bilder ins Buch gezeigt werden (und war stillschweigend damit einvestanden). Das Buch ist nicht im großen Stil produziert worden, nur als Diplomarbeit! Also 5-6 Exemplare.

Darum geht es mir aber nicht! Mir geht es darum, dass er ohne Namensnennung das BUCH auf seiner Webseite zeigt, und der Eindruck entsteht, dass er auch die Bilder dazu gemacht hätte!
An den Ausdrucken der Diplomarbeit selbst ohne Deine Namensnennung Deiner urherberrechtlich geschützten Bilder wirst Du wohl nichts mehr ändern können.
Schreibe eine Rechnung (Gewerbe angemeldet?) Beziehe Dich auf den Vertrag, den Ihr hoffentlich gemacht habt.
Gibt es da eine Regelung für Publikationrechte/Namensnennung?
Wenn ja, lege am besten noch eine Visitenkarte Deines Anwaltes dabei.

So aus dem Bauch meine Meinung als Nichtjurist.

VG
Achim
Und was sagt er dazu? Hast du ihn denn schon mal gebeten, den Zusatz "mit Fotografien von ...." als Verweis einzubauen, gerade wenn es sich dabei lediglich um eine Auflistung auf der HP handelt?
12.09.2009
eine Diplomarbeit mit unvollständiger und fehlerhaften Quellenangabe die größtenteils aus der nicht genannten Arbeit anderer besteht.

das ist nicht mutig sondern dumm

Was hat er denn gedacht als er unterschreiben hat sie selbständig ohne fremde Hilfe erstellt zu haben.

Es wurden schon Diplome für viel weniger aberkannt.
[gone] Alex | Photodesign - suche noch Model f. heute!
12.09.2009
Original von Volker Geissinger
eine Diplomarbeit mit unvollständiger und fehlerhaften Quellenangabe die größtenteils aus der nicht genannten Arbeit anderer besteht.

das ist nicht mutig sondern dumm

Was hat er denn gedacht als er unterschreiben hat sie selbständig ohne fremde Hilfe erstellt zu haben.

Es wurden schon Diplome für viel weniger aberkannt.


Mann o Mann
Das war nicht die Diplomarbeit des Grafikers sondern einer Modestudentin und der Grafiker hat lediglich das Buch mit den gemachten Bildern der Diplomarbeit gestaltet!
Ist es denn wirklich so schwer eine Frage zu lesen bevor man antwortet?????
12.09.2009
Ich habe ihn gebeten, das mit der Namennennung zu ändern, es ist aber nichts passiert.

Und damit es keine Missverständnisse gibt: Es gibt keine Verträge!!! Wir waren alle damals noch Studenten - die Diplomantin (die die Kleider entworfen hat), der Grafiker, der das Buch gemacht hat, und ich, der die Fotos gemacht hat.
Meine Frage war, ob er das BUCH - das er als grafische Leistung, was es auch schlussendlich ist, zeigt - ohne Namensnennung des Fotografen (ich) bzw. mit mißverständlciher Namensnennung zeigen darf.
[gone] Alex | Photodesign - suche noch Model f. heute!
12.09.2009
Original von calin
Ich habe ihn gebeten, das mit der Namennennung zu ändern, es ist aber nichts passiert.

Und damit es keine Missverständnisse gibt: Es gibt keine Verträge!!! Wir waren alle damals noch Studenten - die Diplomantin (die die Kleider entworfen hat), der Grafiker, der das Buch gemacht hat, und ich, der die Fotos gemacht hat.
Meine Frage war, ob er das BUCH - das er als grafische Leistung, was es auch schlussendlich ist, zeigt - ohne Namensnennung des Fotografen (ich) bzw. mit mißverständlciher Namensnennung zeigen darf.


in meinen Augen ja, ganz unabhängig von rechtlichen Gesichtspunkten sonder aus rein menschlicher sicht!
ihr wart ja allesamt dran beteiligt und wusstet alle voneinander und jeder von euch hat seinen Teil zur Arbeit beigesteuert und da ist es doch nur verständlich dass der Grafiker ja mit seiner Arbeit Werbung für sich machen will und du hast ihm ja die Verwendung der Bilder für dieses Buch erlaubt...

Aber mal abgesehen davon finde ich es schon sehr kleinlich von dir, dass du dich deswegen so aufregst, an deiner Stelle würde ich mich da sogar schämen wegen einer solchen Kleinigkeit so einen Wind zu machen... noch dazu wo du ja erst einverstanden warst, dass dieses Buch von jemand anderem gemacht wurde und jetzt gönnst du ihm den Lohn für seine Arbeit nicht...
12.09.2009
@ Alex

naja, das Buch basiert ja auf meine Bilder, ohne Bilder kein Buch...

Es geht mir nicht um Neid oder sonstwas, ich kann mit Neid und Konkurrenzkampf nichts anfangen. Sondern, wie du schon sagst, um das Menschliche. Wie witzig würdest du es finden, wenn du jemandem deine Bilder zur Verfügung stellst (Herrn Axel Springer, zum Beispiel), er macht ein Buch daraus und sagt, er hätte die Bilder gemacht?

Wie ich schon mehrmals geschrieben habe, ich finde es vollkommen in Ordnung und verständlich, dass er das Buch als Eigenwerbung nutzt, ich finde es nur nicht gut, zu behaupten, er hätte die Bilder gemacht.

Da geht es einfach um die vollkommene Missachtung deiner Arbeit. Menschlich gesehen.

Mich würde auch interessieren, wie die anderen das sehen?
12.09.2009
Original von Camera Obscura
Du kannst natürlich auch mal diesen Link benutzen und ins Urheberrecht schauen - da findest du eine Antwort auf deine Frage. Denn nicht jede Antwort die du im Forum bekommst ist auch richtig!


So sehe ich das auch!
[gone] photofrey.com
12.09.2009
da liegt der punkt warum er das nicht ändern wird.

fernab irgendwelcher lustigen rechtsberatungen: frag ihn doch mal was sein professor bei dem er geschrieben hat von fremden inhalten hält ;-)

Original von Volker Geissinger
eine Diplomarbeit mit unvollständiger und fehlerhaften Quellenangabe die größtenteils aus der nicht genannten Arbeit anderer besteht.

das ist nicht mutig sondern dumm

Was hat er denn gedacht als er unterschreiben hat sie selbständig ohne fremde Hilfe erstellt zu haben.

Es wurden schon Diplome für viel weniger aberkannt.
12.09.2009
Die blöde Diplomarbeit ist doch gar nicht SEINE Diplomarbeit. Er hat sie nur gestaltet.

Es war eine Diplomarbeit einer MODESTUDENTIN. Also nochmal:

Die Diplomarbeit: MODESTUDENTIN
Die Grafik des Diplombuchs: GRAFIKER
Die Fotos fürs Diplombuchs: ICH

Offtopic:
Das tut jetzt nichts zur Sache, aber: die Leistung der Modestudentin fürs Diplom besteht darin, eine ganze Kollektion zu entwerfen und zu schneidern, Texte dazu zu schreiben usw.
Das jemand anderes alles in Form bringt, liegt daran, dass Modestudenten sich nicht unbedingt mit Fotografie und Grafik-Design auskennen. Dafür muss man schließlich Fotografie und Grafik-Design studieren, oder eine Ausbildung dafür haben (ja, manche können auch ohne). Das Buch machen zu lassen ist auch legitim.
Und dafür kann ich keine Klamotten schneidern.

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