Analog S/W im Studio - Tipps und Hinweise? 15

18.11.2010
Hi,

ich hatte heute mal wieder meine alte Kamera in der Hand - und da kam mir die Idee mit ihr mal im Studio zu arbeiten. Arbeit da draußen noch irgendwer mit Analogtechnik im Studio?

Welchen Film (S/W) und welches Papier für die Ausbelichtung nehmt ihr (ja, dunkelkammern würd' ich auch gerne mal wieder)
Da fällt mir ein - ich hab gar keinen Belichtungsmesser mehr - auch da wäre ich für 'nen Tipp (Modell/Preis) dankbar.

Lieben Gruß,
Uwe
[gone] falschbelichtung ( o.O )
18.11.2010
Ich hab nen Gossen Digiflash, nutz ganz stinknormalen Kodak BW400CN wies ihn quasi in jedem Drogeriemarkt gibt und lass ihn entwickeln - weswegen ich Dir zu Papier und Chemie nich viel sagen kann.

Eine (wenn auch nicht sehr präzise) Möglichkeit, ohne Beli zu arbeiten wäre: Nimm die Digicam an die Hand, stell die ISO fest auf die gleiche ISO wie vom Film ein und probier was für Einstellungen Du brauchst.
18.11.2010
Original von Uwe Trostheide
Hi,

ich hatte heute mal wieder meine alte Kamera in der Hand - und da kam mir die Idee mit ihr mal im Studio zu arbeiten. Arbeit da draußen noch irgendwer mit Analogtechnik im Studio?


Hallo Uwe,
ja, hier draußen gibt es noch einen...:-))


Welchen Film (S/W) und welches Papier für die Ausbelichtung nehmt ihr (ja, dunkelkammern würd' ich auch gerne mal wieder)


APX 100, FP4 (die meist im Studio), den T-Max 400 eher unter freiem Himmel. Eigentlich gibt es da keinen "schlechten" Film. Jeder hat da so seine Vorlieben. Gleiches gilt für den Entwickler.
Für das Papier gilt mehr oder weniger das gleiche. Ich persönlich habe mich auf das MGIV entschieden und bin sehr zufrieden damit.


Da fällt mir ein - ich hab gar keinen Belichtungsmesser mehr - auch da wäre ich für 'nen Tipp (Modell/Preis) dankbar.


Da habe ich mir so einen preiswerten Blitzbelichtungsmesser von "Brenner" vor Jahren zugelegt und komme damit gut zurecht.

VG Achim
18.11.2010
Bevor ich mich auf eine Antwort festlege: Du hast schon mal Bilder selbst entwickelt? Ausrüstung hast du noch?
Deine Frage nach dem Filmtipp ist ohne Entwicklertipp dazu eigentlich nicht viel wert. Denn anders als im Farbprozess gibt es ja bei S/W keinen Einheitsprozess. Und so lässt sich jeder Film in einem weiten Rahmen in seinen Charakterisika steuern. Wenn du nicht unbedingt auf Agfa spezialisiert warst, wirst du die meisten Produkte aus deiner früheren analogen Fotoaktivität noch heute finden können. Oder ist es schon etwas länger her?

edit: Und was/wen möchtest du fotografieren?
18.11.2010
http://www.mahn.net
Da kann dir geholfen werden. Haben Rolleifilm usw, usw........
18.11.2010
Ja, habe früher schon selbst s/w entwickelt. Ist aber schon ca. 10-15 Jahre her :-). Damals habe ich komplett auf Ilford gesetzt (HP5+, FP4). Als Entwickler hab ich damals zuletzt Rodinal genutzt (wen ich mich nicht täusche). Frag mich aber nicht mehr nach Dauer und Temperatur... ;-)

Allerdings habe ich damals nicht im Studio gearbeitet sondern war eher als Wald- und Wiesenfotograf unterwegs. Jetzt hätte ich interesse, kontrastreiche Bilder im Studio zum machen - schönes, sattes Schwarz, gute Lichter.

Vielelcht hat ja jemand ein aktuelles "kochrezept" ?
18.11.2010
Hy Uwe,

schau Dir meine SW-Bilder meiner SC an, die sind alle analog gemacht, sowohl im Studio als on Location.
Ich verwende da den Ilford FP4+ im Mittelformat und entwickle ihn in Tetenal Neofin Blau.
Auf Papier vergrößere ich die Bilder kaum noch, die Negative scanne ich mit dem Epson Perfection V750 Pro ein.
Wenn ich dann Abzüge brauche werden diese über den Canon Pixma9500 Professionell erstellt.
Sollte ich die Bilder aber doch konventionell vergrößer, dann kann ich das Multigrade 4 Papier von Ilford empfehlen (wurde ja auch schon erwähnt).

lg
Robert
18.11.2010
such dir nen Laden mit nem aktuellen Minilab in deiner Gegend, nimm bw400cn und nc/vc 160, besorg dir nen Blitzbelichtungsmesser (die kleinen Gossen kriegst gebraucht für ca. 100- die haben allerdings Probleme wenns Richtung lowkey geht.
Dann machst nen Test, schau mal aufs Ergebnis von Objekt und Lichtmessung, messe Vordergrund und Hintergrund, probier viel und wenig Lichtkontrast zu setzen .... bisschen notieren das ganze ... den Film zum Entwickeln/Scannen geben, ne Flasche Wein aufmachen, mit den Notitzen die Bilder durcharbeiten und dann eine "richtige" Session planen :-)
18.11.2010
ilford FP4 wie 21 Din belichten
in Kodak d76 entwickeln
1+3 bei 20° 20min 30sek kipprythmus

das war mein lieblingsrezept
18.11.2010
Rodinal ist nicht unbedingt der feinkörnigste Entwickler. Gerade mit HP5 wirst du im Kleinbild schon ein ziemlich deutliches Korn erzielen. Und das könnte dem kontrastreichen S/W-Look vielleicht im Wege stehen. Im Endeffekt entscheidet darüber aber die Beleuchtung.

Ich persönlich verwende analog gern Fujis Acros 100 in Spur HRX3. Hat den Vorteil einer sehr angenehmen Schärfe und einem sehr feinen Korn. Geht allerdings zu Lasten der Empfindlichkeitsausnutzung und ist Geschmackssache. Andere Menschen werden ohne Korn nicht glücklich =)
Den Look der chromogenen Filme (bw400cn, xp2 etc) mag ich nicht so. Aber wieder: Geschmackssache.

Ich kann die bereits erwähnte Möglichkeit, hybrid zu arbeiten und die Negative einzuscannen, nur unterstützen. Wenn du nur KB fotografierst, bekommst du schon für 100 euro gebraucht sehr passable Flachbettscanner mit Durchlichteinheit. Die sind zwar absolut NICHT in der Lage, die Qualitätsreserven des Negativs auszuschöpfen. Aber für eine Web-Präsentation reicht es alle mal. Für etwas über 200 Euro gibt es auch schon Scanner fürs Mittelformat. Das ist für sich genommen natürlich schon eine Stange Geld. Aber gerade die Papierkosten sind in den letzten Jahren sehr stark gestiegen. Die Kosten hat man schnell wieder drin.

Falls du doch in die Dunkelkammer willst, kannst du im Prinzip so ziemliches jedes VC-Papier nehmen. Abgesehen vom Bildton gibt es meiner Meinung nach bei den PE-Papieren keine großartigen Unterschiede. Es sei denn du möchtest Spezialtechniken (Lith-Prints etc. ) nutzen.
18.11.2010
Danke für Eure bisherigen Tipps und Rezepte. Mal sehen, was ich daraus machen kann.

Ja, hybrid zu arbeiten ist sicherlich ökonomischer - Ich hab sogar noch 'nen alten Diascanner. Noch ökonomischer (da auch vorhanden) wäre die reine Digitaltechnik und ein Photoshop-Plugin für "Analog-Look"...Aber ökonomisch oder nicht - ich hab irgendwie mal wieder Bock auf ein "echtes" Foto :-)

U., wohl grade auf Retro-Trip ;-)
[gone] Abgemeldet
24.11.2010
Mit Lightroom 3 kann man ja z.B. auch Filmkorn erzeugen/simulieren. Gäbe es Spezialisten hier die an, im Web veröffentlichten, Bildern erkennen könnten ob ein Bild tatsächlich analog fotografiert wurde - oder ob es ein analog-Fake (digitalen Ursprungs) wäre. Ich habe über 20 Jahre in Dunkelkammer rumgespritzt - vermisse das eigentlich nicht. Wofür lohnen sich echte SW-Filme selbstentwickel heute noch?
24.11.2010
Hm, "lohnen" ist ein schwieriges Wort. Vielleicht ist "befriedigen" ein besseres.

Man kommt heutzutage auch mit dem Auto überall hin. Trotzdem gibt's Menschen, die fahren auch gerne mal mehr als 20 km Fahrrad. Möbel gibts billig bei Ikea. trotzdem bauen manche ihren Tisch gerne selbst. Auch wenns teurer ist. Und mehr kostet. Manchmal ist eben der Weg das Ziel...
24.11.2010
yepp, Spaßfaktor ..... Verschluß spannen, Film transportieren .....

anTon
[gone] Abgemeldet
24.11.2010
Bei mir hatte der Filmriss dann den besonderen Spaßfaktor. Und der ganze Trouble beim Einspulen in die Dose bei totaler Dunkelheit. Und das Abstreifen des mit Netzmittel getränkten Filmes - purer Spaß - besonders bei 40 Filmen.

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