Limitiertes Foto zerstört - was macht der Fotograf 13

#1
29.02.2012
Kann ich nur sobjektiv sagen.. für meinen Geschmack wäre es ok ein Bilder zu erstezen das VOR dem Verkauf zerstört wurde.

NACH dem Verkauf würde ich es als Erweiterterung sehen.

Was da rechtlich Sache ist, keine Ahnung...

Gruß,
Manfred
#3
[gone] VisualPursuit
29.02.2012
Original von E.T.
Ein Foto aus einer limitierten Ausgabe (100 Stück) wurde zerstört.


Die Aussicht auf so etwas macht die Limitierung ja zu einem wertvollen Instrument.
Eim Sammler hat dann eins von nur noch 99 Exemplaren.

Ersetzt du das Bild, ist es ja nicht mehr limitiert, dann gab es 101 Prints, von denen
dann eben wieder 100 überleben.

Man stelle sich vor jede blaue Mauritius wäre ersetzt worden.....
29.02.2012
Original von E.T.
Hallo ich habe einmal eine Frage an die Fotografen/Galeristen

Ein Foto aus einer limitierten Ausgabe (100 Stück) wurde zerstört.
Wenn der Fotograf diis ersetzt, handelt es sich aus eurer Sicht um
eine nicht zulässige Erweiterung oder kann man ein Foto ersetzen ?

Beispiel Foto 26/100 ist kaputt.

Limitiert ist limitiert, würde ich sagen. Nicht selten werden Negative ja dann auch vernichtet, um genau sowas zu verhindern.

Wobei sich die Frage stellt, wie weit "limitiert" bei einem Digitalfoto eigentlich noch Sinn macht.

Bei einem Negativ oder Dia kann natürlich auch vor der Vernichtung eine Kopie gemacht werden, was der Limitierung entgegensteht, aber es ist eben immer eine Kopie mit objektivem Qualitätsverlust. Bei einem Digitalfoto, vulgo einer Bilddatei ist es das aber nicht mehr.

Davon abgesehen aber würde ich sagen: "Limitierung auf 100 Exemplare" heißt es gibt 100 Exemplare. Wenn eines davon verloren geht, beschädigt oder vernichtet wird, dann ist es weg. Und kann auch nicht mehr ersetzt werden.
29.02.2012
Original von VisualPursuit
[quote]Original von E.T.
Ein Foto aus einer limitierten Ausgabe (100 Stück) wurde zerstört.


Die Aussicht auf so etwas macht die Limitierung ja zu einem wertvollen Instrument.
Eim Sammler hat dann eins von nur noch 99 Exemplaren.

Ersetzt du das Bild, ist es ja nicht mehr limitiert, dann gab es 101 Prints, von denen
dann eben wieder 100 überleben.

Man stelle sich vor jede blaue Mauritius wäre ersetzt worden.....[/quote]
Ungefähr so, ja. Durchaus treffender Vergleich, finde ich.

Wobei der Fall zeigt, daß eine "Limitierung" eigentlich irgendwie dem Wesen der Fotografie als explizit beliebig reproduzierbarem Medium zuwiderläuft.

Früher hätte man ja noch sagen können: "Vom Künstler persönlich vergrößert und entwickelt" bzw. "Unter persönlicher Aufsicht des Künstlers vergrößert und entwickelt". Und das gibt dann eine Alleinstellung. (Vor allem nach Tod des Künstlers.)

Beim Digitalfoto könnte man aber höchstens noch sagen: "EBV vom Künstler persönlich gemacht" oder "EBV mit persönlicher Abnahme durch den Künstler". Gibt's aber die entsprechende Datei erstmal, können davon grundsätzlich beliebig viele Kopien ausbelichtet werden.

Einen Ausweg bietet da m.E. nur, daß der Künstler die Exemplare persönlich signiert, und damit - auch Ausbelichtungen können sich ja unterscheiden - sozusagen zertifiziert, daß das jeweilige Exemplar seinen künstlerischen Segen erhalten hat. Dann macht letztlich die Signatur des Künstlers das Ding zu einer wertvollen limitierten Auflage.

Da greift dann wiederum MQs Gedanke. Eine "Nachfertigung" liefe dem Grundgedanken der Limitierung zuwider.
29.02.2012
Original von VisualPursuit
[quote]Original von E.T.
Ein Foto aus einer limitierten Ausgabe (100 Stück) wurde zerstört.


Die Aussicht auf so etwas macht die Limitierung ja zu einem wertvollen Instrument.
Eim Sammler hat dann eins von nur noch 99 Exemplaren.

Ersetzt du das Bild, ist es ja nicht mehr limitiert, dann gab es 101 Prints, von denen
dann eben wieder 100 überleben.

Man stelle sich vor jede blaue Mauritius wäre ersetzt worden.....[/quote]

Sammler sind nicht an Auflagen von 100 interessiert. Das bewegt sich meistens bei 3 oder mal 5. Bei der angesprochenen Auflage ist wahrscheinlich der Rahmen teurer wie das Bild.
#8
[gone] VisualPursuit
29.02.2012
Original von urparktüte
Sammler sind nicht an Auflagen von 100 interessiert.
Das bewegt sich meistens bei 3 oder mal 5.


Korrekt. Man muss ihm aber auch nicht alle Illusionen auf einmal nehmen.
29.02.2012
Original von urparktüte
Sammler sind nicht an Auflagen von 100 interessiert. Das bewegt sich meistens bei 3 oder mal 5. Bei der angesprochenen Auflage ist wahrscheinlich der Rahmen teurer wie das Bild.

Glaub mir: eine Picasso-Lithographie mit einer auf 100 Stück limitierten Auflage interessiert jeden Sammler... ;-)

100 Stück ist übrigens völlig üblich, und eher wenig. Von Andreas Gursky gibt es z.B. limitierte Auflagen von 800 Stück.
#11
29.02.2012
Original von E.T.
Da würde ich der Meinung von Manfred zustimmen: Wenn es VOR dem Verkauf -
also noch im Besitz des Fotografen - geschieht, sollte das möglich sein.
Der Fotograf garantiert dann, das nur 100 Exemplare verkauft werden.

Logisch - ich meine... wenn beim Druck einer limitierten Lithographie mit 50 Exemplaren beim 32.Druck das Papier zerreisst, dann druckt man eben eins mehr, und am Ende hat man die beabsichtigten 50.

Nach einem Verkauf ist das das definitiiv nicht möglich.

Kann man das so sehen ?

Nicht erst seit dem Fall Beltracchi sollte eigentlich bekannt sein, daß man zum Thema "Kunst" jede Meinung vertreten kann...

Rein rechtlich ist es übrigens meines Wissens einfach so, daß jedes Vervielfältigungsstück, das über eine vom Urheber vorgenomme Limitierung hinaus hergestellt wird, schlicht nicht als "Original" gilt, sondern eben als Vervielfältigung. (Die mit Erlaubnis des Urhebers ja aber durchaus vorgenommen werden darf.)

"Limitierung" hat ja auch genau diesen Zweck: eine Mehrzahl von Originalen zu schaffen. (Interessantes Thema, wenn man mal einen längeren Blick drauf wirft...)

Insofern könnte man auch sagen: der Künstler kann auf jeden Fall kein neues Original nachliefern, wenn er einmal limitiert hat.
29.02.2012
Original von TomRohwer
[quote]Original von urparktüte
Sammler sind nicht an Auflagen von 100 interessiert. Das bewegt sich meistens bei 3 oder mal 5. Bei der angesprochenen Auflage ist wahrscheinlich der Rahmen teurer wie das Bild.

Glaub mir: eine Picasso-Lithographie mit einer auf 100 Stück limitierten Auflage interessiert jeden Sammler... ;-)

100 Stück ist übrigens völlig üblich, und eher wenig. Von Andreas Gursky gibt es z.B. limitierte Auflagen von 800 Stück.[/quote]


Glaub mir, da gibt's keinen Markt. Wenn Du so ein Teil hast, dann kannst es nur verschenken aber nicht verkaufen. Bei einem Darren Almond kann man schon mal 3000 € bei einer Auflage von 5 investieren, jedoch keine 50 € für einen Gursky bei einer Auflage von 800.

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