Abgrenzung Art Director, Creative Director und Fashion Editor? 8

10.04.2012
Dumme Frage eines Hobby Knipsers ;-) Was Art Director, Creative Director und Fashion Editor sind, lässt sich leicht ergurgeln. Ab und an liest man auch von Fashion Director und Fashion Coordinator. Letztere beiden sind höchstwahrscheinlich das gleiche.

Die Tätigkeitsbereiche der ganzen Direktoren, Editoren und Koordinatoren scheinen sich zu überschneiden.

Wie grenzen sich deren Aufgabengebiete ab?
art director und creative director sind beides künstlerische leiter. creative director kenne ich eher aus dem medialen bereich unterhaltungsindustrie, dort hast auch oft noch die unterscheidung zwischen text- und "art"-bereich, je nach projekt.

fashion editor kenne ich, grob übersetzt, als moderedakteure.

dass zwei position mit ein- und derselben person besetzt sind, kommt vor und hängt von der größe der produktion ab.
11.04.2012
Danke, das hilft schon weiter! Die "Direktoren" stehen in der Hierarchie also über dem Fashion Editor.

Ganz klar ist mir der Unterschied zwischen CD "Art" und dem AD allerdings noch nicht. Laut Wikipedia ist der CD "Art" für visuelle Gestaltung zuständig und der AD für die visuelle Umsetzung.
Der CD gibt also ein visuelles Konzept vor und der AD kümmert sich um die praktische Umsetzung? Z.B. indem der AD dafür sorgt, dass der Fotograf dazu passende Bilder abliefert *g*?

Hab ichs richtig verstanden?
jo, creative director ist eher der "übersichtsbehaltende" part, steht auch in der verantwortung für das, was er tut, kann man als eine art nochmal übergeordneten projektleiter sehn. art director dann der ausführende, wenn´s beide gibt, steht creative über art.

ist mir zumindest so begegnet.
[gone] Susanne Kreuschmer
11.04.2012
Verena hat das ganz gut erklärt. Um die Verwirrung komplett zu machen gibt es auch noch junior, senior und executive. Ist so ne Art Rangordnung, aber eigentlich nur bla bla für die Visitenkarte.
11.04.2012
Original von Verena Mandragora . com
fashion editor kenne ich, grob übersetzt, als moderedakteure.

Nicht "grob", sondern ganz präzise. "Editor" ist das englische Wort für "Redakteur".

Und da speziell US-Amerikaner ungefähr so titelsüchtig sein können wie Österreicher, finden sich in US-Redaktionen gern viele "senior editors", um sich von den "editors" abgrenzen zu können, nur selten aber "junior editors". "managing editors" sind im Regelfall keine "Redaktionsmanager", sondern Ressortleiter.

"Senior editors" können zu "publishers" aufsteigen, werden dadurch aber keineswegs zu Verlegern, sondern "nur" zu (Mit-)Herausgebern.

Als angelsächsische Medien noch aus dem vollen schöpften, gab es außerdem im redaktionellen Bereich eine Trennung zwischen "editors" und "reporters", also den Leuten, die rausgingen und recherchierten und Berichte durchgaben ("reporter") und denen, die daraus dann redigierte Berichte verfassten, die veröffentlicht wurden ("editor"). Wo noch Journalismus vor Controlling kommt, findet sich das auch heute noch: "written by aaa and bbb with reports from xxx and yyy and Reuters, AP and afp" oder ähnlich.
11.04.2012
Original von Verena Mandragora . com
jo, creative director ist eher der "übersichtsbehaltende" part, steht auch in der verantwortung für das, was er tut, kann man als eine art nochmal übergeordneten projektleiter sehn. art director dann der ausführende, wenn´s beide gibt, steht creative über art.

Zum Beispiel. Nicht so ganz selten geht es bei größeren Produktionen oder Unternehmen aber auch noch ganz einfach darum, daß bestimmte Leute untergebracht werden müssen, um das interne Machtgefüge nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen, und dann werden "directors"-Posten geschaffen, die nicht wirklich etwas zu sagen haben, sondern vielleicht nur zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Idee zugeliefert haben, die man gekauft hat und deren Schöpfer man jetzt irgendwie formal beteiligen muß, ohne ihn/sie wirklich zu beteiligen.

Gemein daran: man kann als Außenstehender nicht immer sofort erkennen, wer eigentlich in welcher Hinsicht wirklich das Sagen hat...

(Böse Zungen sagen natürlich, daß genau das der Zweck der Sache ist...)
exakt so isses. titel sind in der werbebranche recht flexibel. zwar gibt es eine offizielle beschreibung dessen was ein arter (ad) und ein cd oder scd tut, jedoch ist dies in der tatsächlichen welt recht verschieden.
grundsätzlich untersteht der ad dem cd. während der cd mehr führend tätig ist, looks und richtungen festlegt, führt der ad aus. in großen agenturen häufig mit einem textpartner zusammen oder in kleineren teams mit spezialisten für jeweilige bereiche.

aber, und da eben liegt der haken, das hängt in erster linie von der agentur ab. und zwar von größe und art.
in einer kleinen agentur ist man häufig recht schnell ad, macht dabei aber das was in einer anderen agentur verteilt ist auf die positionen texter, ad, prakti, litho usw.
in einer großen agentur ist man meistens nur in seinem ressort tätig, jedoch sonst nirgends.
in einer kleinen agentur legt man meist weniger wert auf die titel, das heißt da ist man auch mal schnell cd ohne das es wirklich eine leitende führende tätigkeit ist.
in einer großen agentur dagegen kann es durchaus sein das man 4 jahre ad ist und auch bleibt, weil über einem keiner geht, so daß man cd werden könnte.

lange rede kurzer sinn, titel in dieser branche haben recht wenig mit der realen beschreibung des jobs zu tun. das führt im übrigen auch bei personal, das aus mittelständischen oder kleinen agenturen in große wechselt häufig zu probleme. heißt, ein ad aus einer 5-man-bude geht in einer agentur wie scholz&friends erstmal gnadenlos unter.

ich war in meiner ersten agentur relativ schnell ad, hab da im grunde aber alles gemacht was in einer großen agentur beratung, kontakt, texter, litho und ad zusammen machen. danach bin ich in einer sehr großen agentur gewesen und war dort wirklich auch nur als ad bzw. cd tätig und sonst nix. was einerseits ne entlastung ist, andererseits auch sehr einsetig sein kann.

und selbst untereinander haben titel häufig wenig mit dem inhalt zu tun. ich bin auf adc veranstaltungen häufig mit anderen artern im gespräch und frag mich dann warum der oder die den titel cd hat, bei dem was er oder sie macht. und zwar sowohl positiv als auch negativ. :D




Original von TomRohwer
[quote]Original von Verena Mandragora . com
jo, creative director ist eher der "übersichtsbehaltende" part, steht auch in der verantwortung für das, was er tut, kann man als eine art nochmal übergeordneten projektleiter sehn. art director dann der ausführende, wenn´s beide gibt, steht creative über art.

Zum Beispiel. Nicht so ganz selten geht es bei größeren Produktionen oder Unternehmen aber auch noch ganz einfach darum, daß bestimmte Leute untergebracht werden müssen, um das interne Machtgefüge nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen, und dann werden "directors"-Posten geschaffen, die nicht wirklich etwas zu sagen haben, sondern vielleicht nur zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Idee zugeliefert haben, die man gekauft hat und deren Schöpfer man jetzt irgendwie formal beteiligen muß, ohne ihn/sie wirklich zu beteiligen.

Gemein daran: man kann als Außenstehender nicht immer sofort erkennen, wer eigentlich in welcher Hinsicht wirklich das Sagen hat...

(Böse Zungen sagen natürlich, daß genau das der Zweck der Sache ist...)[/quote]

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