Ich brauche mal Eure Hilfe - konstruktive Kritik! 25

10.06.2012
Hab nur grob geschaut aber mal so aus dem Bauch heraus: die Bilder aus 2010 haben Leichtigkeit und Leben. Die 2011 z.T. bereits deutlich weniger. Und die 2012er wirken starr und arrangiert.

Warum... hmm keine Ahnung. Vielleicht versuchst Du zu verkrampft den MK Geschmack zu treffen? Dann kann es helfen, anderswo nach Inspiration zu suchen, z.B. keine Bilder hier mehr ansehen und dafür irgendwelche Indi Magazine oder was auch immer.
10.06.2012
Original von [i am i] pictures
Hallo Zusammen,

nun ich bin bereits seit über 2 Jahren hier in der MK und habe auch schon mal vor ca. 1,5 Jahren um Kritik gebeten und konnte mir damals die ein oder andere Hilfestellung holen.

Irgendwie hab ich derzeit das Gefühl dass ich fotografisch in einem Loch hänge und ich komm nicht so wirklich drauf woran es liegt. Ich möchte hier auch selbstkritisch mit mir umgehen und versuche viele Dinge zu reflektieren die ich vlt. falsch mache oder besser machen könnte.

Vielleicht bekomm ich ja auch von Euch mal etwas Feedback.

Zum Status:
Ich habe wirklich seit geraumer Zeit das Gefühl, dass ich zumind. hier in der MK nicht mehr viel Feedback erhalte. Das betrifft vor allem Kommentare, aber auch Shootinganfragen, Jobbewerbungen etc. Ich hatte früher immer das Gefühl, dass es hier sehr viele Modells gibt, denen meine Arbeiten gefallen, im Moment fühlt sich das eher anders an.
Ich bin Anfang des Jahres von Münster ins Ruhrgebiet gezogen und seit dem herrscht auf meiner SC irgendwie "totenruhe".

Habt Ihr ne Idee woran es liegen könnte? Und wenn Ihr meint "Deine neuen Bilder sind alle mist!" dann dürft Ihr mir das ebenfalls mitteilen. Ich möchte ja wirklich "weiterkommen" und nicht wie im Moment "auf der Stelle stehenbleiben".

DANKE Euch allen schonmal vorab!

LG,
Chris


generell würde ich sagen, dass die bilder sicher besser sind, als vieles, wa shier so von "fotografen" gezeigt wird. was mir auffällt ist, dass der schnitt oft sehr normal ist und auch das posing der models. dadurch ähneln sich die bilder und im unteren bereich ist das besonders auffällig. 08/15 portraits sehen halt irgendwann alle gleich aus - egal welches outfit und welches make-up. oben hast du aber ganz unterschiedliche schnitte perspektiven und posen, darauf kannst du gut aufbauen.

du bist aus meiner sicht jetzt an der schwelle, alles "normale" gemacht zu haben. nun must du den nächsten schritt gehen. ich sehe hier drei bereiche an denen du schrauben kannst:
1. abgefahrene idee/thema, outfits, coolere locations
2. equipment, das ungewöhnlichere effekte zulässt (z.b. lichtanlage)
3. models, die wirklich was drauf haben.

gute models sind wichtig, wenn du ausdruck transportieren willst. das können hier fast keine. ein "richtiges" model stellt sich hin und nach 3 minuten hast du ein bild im kasten, bei dem es einen umhaut. diese hobbymodels hier werden dich in diesem bereich nicht weiterbringen, da bist du ganz offenbar an der grenze, was figur, posing und ausdruck angeht. den unterschied merkst du erst, wenn du mal mit richtigen models zusammengearbeitet hast. hier GLAUBEN nur viele sie seien posingsicher und ausdrucksstark. ich weiß, dass das bullshit ist, weil ich schon posingsichere und ausdrucksstarke models kenne - und die sind nicht in der MK ;-). das hier ist halt ne andere welt, aber sicher findest du bei guter suche hier auch sehr viele, die dir da einiges bieten können. auch die figur ist wichtig, da glauben hier leider auch viele, dass sie eine modelfigur hätten...

allerdings darf man natürlich nicht nur den models die "schuld" geben. man kann auch aus 08/15 models was zaubern, mit krasserem licht, krasseren ideen. dazu musst du dir ein thema überlegen und location, outfits und accessoires organisieren. sowas ist natürlich wesentlich aufwändiger, als sich einfach mal auf die grüne wiese zu stellen. aber nur dann wirst du ungewöhnlichere ergebnisse erreichen.

zuletzt empfehle ich, die bea mal zu ändern. ob der hautton nun gelb oder orange wird ist total egal (wer sich gelegentlich mal madame, elle oder vogue ansieht, wird da vielleicht mitreden können) - aber ich stimme den vorherigen schreibern zu, dass die bea oft ähnlich wirkt. ich denke aber es liegt nicht an der bea, sondern eher an der art der fotografie...

richtig außergewöhnliche bilder erfordern viel organisationsaufwand vorab. für manche shootings habe ich 30, 40 oder auch mal 50 stunden orgaufwand!

beispiele???

hier habe ich wochen vorher bei ebay outfits und accessoires zusammengetragen:


hier bin ich 500km ans meer gefahren


hier hab ich im studio 2 tage lang einen kompletten pool aufgebaut


hier haben wir ein aufwändiges styling und frisur organisiert und mit einer mobilen blitzanlage bei nacht gearbeitet um diese wischeffekte zu erzielen


hier habe ich mit mehreren models, visagisten, hairstylisten und einem designer zusammengearbeitet, um in einem alten gebäude mit ECHTEM feuer zu shooten. diese bilder wurden mir nicht geschenkt, das war sehr viel arbeit vorab und da sind keine stunden, sondern TAGE für organisation, shooting und bearbeitung der serie draufgegangen...


so, ich hoffe, du kannst damit ein bissl was anfangen und vielleicht auch der ein oder andere, der sich auch fragt, wie er ungewöhnlichere bilder machen kann :)
wichtig ist vielleicht auch, nicht das nachzumachen, was andere machen, sondern etwas komplett neues zu machen. also statt dem 389. mehlshooting vielleicht mal konfetti schmeißen oder was weiß ich was....
19.06.2012
An dieser Stelle schonmal vielen vielen Dank für Eure Zeit und Eure Postings hier! Denke dass mir da einige ganz gute Tipps gegeben haben und viele Dinge nicht ganz falsch sind was hier gesagt worden ist.

Wenn ich meine Arbeit nun selbst etwas kritisch betrachte, stelle ich tatsächlich 2 wesentliche Punkte fest...

Die Ähnlichkeit meiner Bilder bzw. Bea:
Ich habe tatsächlich irgendwann mal anfangen eine bestimmte Art von Bildern zu erzeugen und habe mir da irgendwie einen Stil ausgesucht von dem ich selbst überzeugt war bzw. der mir selbst zugesagt hat. Ich habe dann allerdings auch gemerkt, dass sehr viele Modells das gut fanden, ich sage mal "meinen Stil inkl. Schnitt, Bea" und alles was da noch dazugehört.

Ich habe alledings tatsächlich dazu einen Fakt festgestellt... ich habe Bilder zuletzt beinah "als Fließband" bearbeitungstechnishc runtergerattert. Also im Sinne von.. ich hab da n Stil und mach es einfach ohne links und rechts zu schauen. Ich denke dass die vielen positiven Feedbacks "früher" mich dazu verleiten haben lassen, einfach das immer wieder umzusetzen ohne mal was anderes zu probieren.

Als weiterer Kritikpunkt (vorallem vom ltz. Schreiber):
Ja, leider ist es tatsächlich so, dass ich vorallem als Hobbyfotograf manchmal nicht viel Zeit habe und auch nicht das Geld um Shootings zu "organsieren". Tatsächlich hatte ich viele Spontanshootings. Ich finde dieses auch weiterhin nicht tragisch, gab sehr viele eher spontane Shootings bei denen tolle Ergebnisse raus kamen, aber um den nächsten Step zu machen, ist da sicher etwas Wahrheit drin. Klarere Ideenausarbeitung, vielleicht auch gezieltere Modelssuche nach DER passenden, etc.

Ich denke ich konnte bei Euren Feedbacks einige Denkansätze mitnehmen und bedanke mich bei Euch allen nochmals recht herzlich für Eure Hilfe! Ich werde mir nun einpaar Wochen Zeit lassen einige Dinge neu zu überdenken oder vlt. was ganz neues zu wagen.

Vielen Dank und wie immer Euch allen.. "gut Licht"!

MERCI!

Lg,
Chris
Der normalsterbliche Hobbyfotograf hat im Regelfall keinen Haufen von Style-, Visa- und sonstigen Isten am Start, es ist also absolut unrealistisch, die mit einer solchen Crew machbare Bombastik als Massstab zu nehmen.

Cooles Equipment ist eine feine Sache und im Regelfall teuer. Der Weg steht den wenigsten Hobbyfotografen offen.

Gute Vorbereitung ist enorm wichtig, lass dich aber nicht dazu verführen, eine sinnlose Materialschlacht um einer schnell verpuffenden Bombastik willen zu betreiben. Mancher opulenten Inszenierung geht schon nach 3 Sekunden die Luft aus während einfachste Portraits dich lange fesseln können.

Der Tip mit den "guten" Models ist sicher richtig. Das bedeutet aber nicht, das es nun ein Profimodel sein muss. Wenn es um ausdrucksstarle Portraits geht, sind z.B. Schauspielschüler oder Tänzer eine fantastische Sache. Die stellen in Sachen Wandelbarkeit und Ausdrucksstärke auch die sog. Profimodels oft meilenweit in den Schatten.
Ein "Loch" ist normal und ein Zeichen dafür, dass Veränderung ins Spiel muß.

Da Bilder etwas individuelles sind, kann ich mich bedingt den Vorschreibern anschließen, bedingt wiederum nicht. Kreativität hängt nicht zwingend vom Aufwand ab, sondern von der Phantasie. Vielleicht hilft eine Fotopause oder ein Themawechsel der anderen Richtung, um das Auge neu zu schulen. Z.B. Nichtmenschenfotografie, Trash oder ein Nichtbearbeiten der Fotos, was event. den Effekt reduziert, aber wiederum viel Raum läßt, fotografisch neu zu denken und zu arbeiten bzw. Effekte ohne Bildbearbeitungsprogramm zu erzielen.

Letztens Endes sollte es Spaß machen, was aus Deinem Eingangthreat nicht so heraus klingt. Mach Portraits, da findest Du garantiert viele Interessentinnen und bring sie zum Lachen....einfacher können Emotionen nicht erzeugt werden....

lg
Roberto

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