Der Sinn von Vorher-Nachher-Bildern 19

Ahoi,

angeregt durch eine klitzekleine Debatte in diesem Thread und weil mich die Frage eh schon einige Zeit umtreibt, mach ich mal wieder einen Thread auf.

Ich hader nämlich ein wenig mit dem Sinn von Vorher/Nachher-Bildern, veröffentliche die in letzer Zeit auch nur noch eher selten.

Die Vorteile von denen liegen natürlich auf der Hand:

  • man sieht sofort, was vom Fotografen stammt und was von mir stammt (könnten ja auch alles Super-Vorlagen sein, bei denen ich dann einfach nur den Schnitt versaut habe). Das ist ja recht wichtig zum Einschätzen der Fähigkeiten des jeweiligen Bearbeiters.

  • man sieht, wieviel Arbeit in den Bildern steckt, was super zum Angeben ist, aber mitunter auch ein wenig PNs der Art 'hey, ick hab dir doch gestern 25 bilder geschickt - wieso sind die jetzt eigentlich noch nicht fertig? >.<'.



Aber die ganze Sache hat auch seine Schattenseiten:

  • Gerade bei Beautyretuschen könnte das Modell natürlich in einem eher schlechten Licht darstellen. Und irgendwie hebelt es auch den Sinn von Retuschen aus, wenn dann die unbearbeitete Version trotzdem als Vorher-Anteil durch's Netz geistert.

  • Und das muss jetzt garnicht unbedingt daran liegen, dass das jeweilige Modelle 'in Wahrheit' garnicht so hübsch ist, wie auf ihren Bildern. Denn die Kamera sieht nicht wie unser Auge. Und auch die Lichtverhältnisse sind bei einem Shooting oft fieser als im normalen Leben (hartes Licht aus ungünstigem Winkel lässt halt einfach fast jede Haut erstmal wie eine Kraterlandschaft aussehen).

  • Das trifft wohlmöglich auf den Fotografen ebenso zu. Und auch hier gibt es zahlreiche Argumente dafür, dass das eigentlich auch unfair ist.



Deshalb umgehe ich meist Vorher/Nachher-Sachen. Was aber mitunter auch bemängelt wird.
Ich helfe mir dann bspw. damit, nur einzelne Ausschnitte in 100%-Auflösung als Vorher-Nachher hochzuladen, so dass das Modell nicht voll erkennbar ist. Oder eh nur der Hintergrund. Oder ich mach das nur bei Vollkörper-Bildern, auf denen bei einer 600Pixel-Breite die Haut etc. eh nicht wirklich erkennbar ist. Oder indem ich statt eines Vorher-Bildes die D+B-Ebenen der Hautretusche zeige (da sieht man die Arbeit, die drin steckt, aber nicht das reale Original). So erquicklich ist das alles ja aber auch nicht.

Deshalb würde mich mal die Meinung anderer zu dem Thema interessieren. Auch bspw. die spezifischen Probleme von Fotografen (die kurz im verlinkten anderen Thread angeschnitten wurden).

[Was mich allerdings nicht interessiert: irgendwelche Beiträge aus der 'Bearbeitung ist eh quatsch, coole Hengste machen's out of the cam'-Selbstbetrug-Mottenkiste. Und vom Besuch meiner Sedcard bitte ich auch Abstand zu nehmen - das nervt nämlich jedesmal, wenn ich einen Thread aufmache. Danke.]
[gone] jodoform
21.08.2012
Mal ganz ehrlich,

wenn ich einen Bildbearbeiter suche, dann ist mir die Befindlichkeit der Models und Photographen ziemlich egal. Da will ich die Leistung des Bildbearbeiters sehen können. Wenn die ihre unbearbeitete Bilder nicht öffentlich gemacht haben wollen, dann sollen sie den Bearbeiter zahlen statt um Gratisbearbeitung zu betteln.

Das gleiche gilt bis zu einem Gewissen Punkt auch für Visagisten, wo mich auch unretouchierte Bilder des Makeups interessieren, nicht was in Photoshop draus wurde.

Jo
21.08.2012
Word! Man kauft ja nicht die Katze im Sack! Bei Bearbeitern finde ich das nicht mal so dramatisch, denn wenn es schlecht gemacht ist, ist das Shooting ja nicht für den Arsch gewesen, muss halt der nächste Pixelschieber dei Sache ausbügeln. Mieser ist es, wenn man eine Visa hat, die dei es nicht gebacken bekommt, oder gar meint, kannst ja am Rechner ausbügeln,...


Original von jodoform
Das gleiche gilt bis zu einem Gewissen Punkt auch für Visagisten, wo mich auch unretouchierte Bilder des Makeups interessieren, nicht was in Photoshop draus wurde.
Also Sinn des Zeigen eines Vorher-Nachher Bildes ist ja ganz klar die Demonstration der eigenen Fähigkeiten auf dem Gebiet der Bildbearbeitung. Somit wäre der grundlegende Sinn geklärt ;)

Die Frage ist eher: Ist das jetzt gut oder schlecht? Und wenn ja für wen?
Kann man so pauschal nicht sagen. Man muss logischrweise unterscheiden zwischen Bildbearbeiter und Fotograf.

Bildbearbeiter bearbeiten Bilder. Um die Qualität beurteilen zu können braucht man natürlich den Vergleich.

Ist man Fotograf und überlässt die Retusche einem Bildbearbeiter, könnte das dem Ruf als Fotograf vielleicht schaden.


Ist man beides in einer Person ist man dann schön in der Zwickmühle. Man will den schönen Schein seiner Bilder bewahren. Aber gleichzeitig möchte man eigentlich zeigen, was man bildbearbeitungstechnisch drauf hat, ohne die Qualität der eigenen fotografischen Arbeit in den Schatten zu stellen.

Ich gehör zur dritten Gruppe, wurde auch schon mehrfach gefragt, warum ich eigentlich keine Bildbearbeiter Sedcard habe. Eben genau aus dem genannten Grund - ich möchte den schönen Schein bewahren. Ist mir irgendwie wichtiger, wie gut oder schlecht ich Bilder bearbeiten kann.

Als Betrachterfinde ich es natürlich immer spannend, sowohl aus fotografischer Sicht als auch aus bearbeitunstechnischer Sicht, wie ein Bild im Originalzustand aussieht und was dran gemacht wurde.

Das kommt dem Lüften eines Zaubertricks gleich. Eigentlich möchte man am liebsten immer wissen, wie der Magier das gemacht hat. Aber wenn der magische Zauber dann weg ist, ist auch doof ;)
Original von jodoform
Mal ganz ehrlich,

wenn ich einen Bildbearbeiter suche, dann ist mir die Befindlichkeit der Models und Photographen ziemlich egal. Da will ich die Leistung des Bildbearbeiters sehen können. ...


Theoretisch: ja. Und Bearbeiter-Seiten ganz ohne Vorher/Nachher sind auch relativ sinnlos.
Auf der anderen Seite sind mir persönlich die Befindlichkeiten von Model/ Fotograf/ wem auch immer durchaus wichtig. Es geht ja auch um sowas wie Zusammenarbeit - gerade wenn man das nur aus Spass macht, so wie ich das mache. Da spielt das dann schon eine Rolle.
Und mitunter gibt es halt auch Hemmungen, sich an Bildbearbeiter zu wenden, weil man befürchtet, dass dann die Originale zu sehen sind.
Das mit dem Bezahlen-lassen ist für mich persönlich keine Alternative.

PS: und das mit dem 'Verschwinden der Magie' ist natürlich auch ein Argument :D
[gone] McPfaff
21.08.2012
Neben der Demonstration der eigenen Fähigkeiten sollen doch solche Voher-/Nachherbilder sicher auch dem potentiellen Model sagen "Wenn der aus dieser Ente so einen Schwan gemacht hat, dann bekommt der das auch bei mir hin und ich bekomme super Bilder".
Ich hatte mal in einer Galerie ein Mappe in der Hand, die nur diese Vorher-/Nachherbilder enthielt. Allerdings waren das nicht die gleichen Bilder, nur einmal "raw" und einmal bearbeitet, sondern einmal, wie das Model/die Kundin zur Tür reinkam, und einmal welches Bild sie dann am Ende bekommen hat. Halt ganz nach dem Motto "einmal Prinzessin sein". Ich habe die Frauen auf vielen Bildern nicht wiedererkannt, aber solange die Kunden zufrieden sind...

(Disclaimer: Es waren auch ein paar wenige Männer in der Mappe. Glaube ich...)
Original von photoshopper (Kevin Bergt)


Ist man Fotograf und überlässt die Retusche einem Bildbearbeiter, könnte das dem Ruf als Fotograf vielleicht schaden.



dem möchte ich energisch widersprechen!
ich bin ausschließlich mit "schatzibildern" am markt in meiner region und in der glücklichen lage, das sich kundschaft meist um die 20-30 bilder aussuchen. bei 5 Shoots die Woche dürfte ich 100-150 Bilder die Woche bearbeiten.

Sorry, in der Zeit shoote ich lieber und überlass das nem Service, da zahl ich 2 Euro für 08/15 Retusche und 7 Euro für n kleines Composing. Das wird eh auf den Kunden umgelegt.
21.08.2012
Original von Sid Marco B-Point [SB-Photos.de]
[...]
Sorry, in der Zeit shoote ich lieber und überlass das nem Service, da zahl ich 2 Euro für 08/15 Retusche und 7 Euro für n kleines Composing. Das wird eh auf den Kunden umgelegt.

gehe ich recht in der annahme, dass sich der "service" nicht innerhalb der europäischen union befindet?

*hier* war neulich ein thread sehr dicht an dem thema. wäre mal schön, deine erfahrungen und links zu lesen.
rest per pn, sonst wirds off-topic :-)
Erst mal vielen Dank für dieses Thema, das ich für sehr gut und wichtig halte !

Auch die bereits im Eröffnungbeitrag genannten Argumente sind sehr gut dargelegt, und genau beim Thema Beauty-Portrait läßt sich auch sehr gut ansetzen, wie ein vorher-nachher wirkungsvoll aussehen könnte : Farb- und Kontrastkorrekturen wie auch Glättungen würde ich schon für die "vorher"-Ausgangsbasis akzeptieren, aber dann kommen oft so viele weitere Bearbeitungsschritte hinzu, die die natürliche Wirkung ganz bewußt und gewollt verändern wie Reliefs, Einfügen von Bildteilen oder Elementen wie Nebel, Blitz, Nachteffekte usw.
Hier fehlt oft das (ggfs. vorgeschönte) Ausgangsbild, sodaß man sich meist kaum noch vorstellen kann wie das mal "out of Cam" aussah - gerade bei Fantasy/Mystery-Bildern ... da steht ein Model im Wald und 50 % der Bildfläche sind hinzukomponiert, sodaß man gar nicht mehr weiß, ob da mal eine Freistellung war oder erst danach digital verunschärft wurde und das Bild dem technisch interessierten Betrachter so eine Menge Rätsel aufgibt ...

Auch ein eigenes "Dazulernen" ist ohne Kenntnis der Ausgangsbasis kaum möglich - und wie will man denn z.B. ernsthaft kommentieren, wenn man gar nicht erkennen kann, welche Schritte da unternommen wurden, um ein so perfektes Endwerk entstehen zu lassen ?
Original von Sid Marco B-Point [SB-Photos.de]
dem möchte ich energisch widersprechen!
ich bin ausschließlich mit "schatzibildern" am markt in meiner region und in der glücklichen lage, das sich kundschaft meist um die 20-30 bilder aussuchen. bei 5 Shoots die Woche dürfte ich 100-150 Bilder die Woche bearbeiten.

Sorry, in der Zeit shoote ich lieber und überlass das nem Service, da zahl ich 2 Euro für 08/15 Retusche und 7 Euro für n kleines Composing. Das wird eh auf den Kunden umgelegt.


Deswegen schrieb ich auch "könnte", gesetz dem Fall, dass die Ausgangsbilder eher suboptimal sind, der Bildbearbeiter aber ein geiles Bild draus zaubert. Sprich der Kontrast zwischen vorher und nachher zu groß ist und am Ende sich der Fotograf mit den geilen Bildern präsentiert, obwohl seine eigene Leistung nur suboptimal war. Wirft meiner Meinung nach kein gutes Licht auf den Fotografen.

Wenn wie in deinem Fall leichte Retuschearbeiten, die du auch selber genauso gut hinbekommen würdest, auslagerst, wirkt sich das auch nicht negativ auf dich aus.
ich verstehe was du meinst und verstehe auch deinen gedankenansatz.
jedoch muss man auch hier differenzieren.

Für den Kunden zählt das fertige Endergebnis. das er erhält. Wenn die Ursprungsaufnahme technisch mangelhaft war und durch die technischen Mittel anshcließend zum technisch sauberen gedreht werden und der Kunde zufrieden ist, wirft das kein schlechtes Licht auf den Fotografen.

Ich denke das was du meinst ist: Wer sich ausschließlich mit fremden Federn schmückt, und die Ergebnisse dann auch nicht permanent so aussehen, wird mittelfristig einen Reputationsschaden erleiden :)
Original von Sid Marco B-Point [SB-Photos.de]
ich verstehe was du meinst und verstehe auch deinen gedankenansatz.
jedoch muss man auch hier differenzieren.

Für den Kunden zählt das fertige Endergebnis. das er erhält. Wenn die Ursprungsaufnahme technisch mangelhaft war und durch die technischen Mittel anshcließend zum technisch sauberen gedreht werden und der Kunde zufrieden ist, wirft das kein schlechtes Licht auf den Fotografen.

Ich denke das was du meinst ist: Wer sich ausschließlich mit fremden Federn schmückt, und die Ergebnisse dann auch nicht permanent so aussehen, wird mittelfristig einen Reputationsschaden erleiden :)


Erstens das und zweitens: wenn so klar wird, dass nach jedem Shooting die Bilder auch noch aufwendig bearbeitet werden müssen, weil sie technisch nicht optimal aufgenommen wurden, dann heisst das ja zumindest: es dauert in der Regel etwas länger, bis sie dann wirklich fertig sind. Wenn die Fotos bereits fast fertig aus der Kamera kommen und nur noch ein bisschen hier und da gemacht werden muss - so Kleinzeugs -, dann geht das natürlich schneller.
So ein Fotograf würde dann natürlich weniger Vorher/Nachher-Sachen zeigen - die wären ja eher langweilig, weil die Differenz zwischen beiden so gering ist.
22.08.2012
Der Sinn von Vorher-Nachher Vergleichen ist es den "Unterschied" vom Vorher zum Nachher aufzuzeigen.

Grundsätzlich kann man sagen...
Je schlechter das Vorher und je besser das Nachher desto höher ist die Leistung des "Bearbeiters" einzustufen.

Wenn Fotograf und Bearbeiter ein und dieselbe Person sind dann sagt so ein Vergleich zunächst mal wenig aus über die fotografischen Fähigkeiten.

Z.B.
Wenn ein Fotograf von vorneherein ein Motiv so leicht wie möglich freistellen will dann macht er sich das so einfach wie möglich. (Grauer HG, Blue oder Green Screen,...)
Wer es bearbeitungstechnisch drauf hat der "kann" das auch ohne Vorbereitung es dauert allerdings länger.

Wenn man nun ein Vorher-Nacher bezüglich seiner Freistellungskenntnisse zeigen will.
Was wäre besser geeignet ?
Haare zum Zopf streng gebunden und Model vor graumen HG...oder ein Bild vor einer Hecke wo die Haare im Wind wehen ?
;)

Dasselbe gilt also auch für Beautyretuschen.
Je pickeliger das Vorher ---je glatter das Nachher...desto mehr "Wow"

Ich glaub es schadet dem Fotografen (Bearbeiter) nicht wirklich wenn man weiß wie das Vorher aussieht ---- das Ergebnis zählt

Sehr renommierte Fotografen nutzen solche Vergleiche ab und zu um ihre Leistung aufzuzeigen.
[gone] VigarLunaris
22.08.2012
Ab und an macht es sinn - ab und an eben nicht. Bei manchen erwähnt man das Original nur im Text - den eh 99,9% der Betrachter überlesen :)

Bei manchen lohnt das zeigen um einen Veränderungsprozess wiederzuspiegeln.

Bei einigen lässt man es, weil es so abgesprochen ist.

Vorher / Nachher als Kriterium anzusehen ist sinnlos, die Grundkenntnisse für den Schnitt über Alpha.. Farben über Histo und Licht über Globale und Ebensteuerung kann ein jeder mit Photoshop für Dummies binnen 10-20 Stunden erlernen.
22.08.2012
Original von VigarLunaris
Vorher / Nachher als Kriterium anzusehen ist sinnlos, die Grundkenntnisse für den Schnitt über Alpha.. Farben über Histo und Licht über Globale und Ebensteuerung kann ein jeder mit Photoshop für Dummies binnen 10-20 Stunden erlernen.


Tut aber nicht jeder....^^

Vorher/Nachher werden in der Hauptsache *nicht* für Experten gemacht
;)
[gone] VigarLunaris
22.08.2012
Tja BS dann kann den Leutchen nicht helfen :)
22.08.2012
Original von VigarLunaris
Tja BS dann kann den Leutchen nicht helfen :)


Warum nicht ?

So Vorher/Nachher zielen doch darauf ab das andere denken "Wow...will ich auch können".

Ein paar bringen es sich selber bei..
Geht auch...dauert lange...ist mühsam

Ein paar wollen es sich (zumindest die Grundkenntnisse) beibringen lassen
Je nach Charakter lernt man bei einem Coaching schneller und effizienter als durch zusammensuchen von Tutorials oder Selbststudium durch Bücher

Das ist beim erlernen einer Fremdsprache so und warum sollte das beim Erlernen von anderen Kenntnissen nicht auch so sein ?

Ich hab meine (schmalen) Kenntnisse von einem Mischmasch ais Büchern, Vids, Tutorial, Learning by doing, Exoerimentieren.....*und* einem WS bei Calvin.
In den 8 Stunden die mir bei dem WS was gezeigt wurde war hätte ich mit Selbstudium bestimmt 8 Monate gebraucht
;)
22.08.2012
Original von plain
...
man sieht sofort, was vom Fotografen stammt und was von mir stammt (könnten ja auch alles Super-Vorlagen sein, bei denen ich dann einfach nur den Schnitt versaut habe). Das ist ja recht wichtig zum Einschätzen der Fähigkeiten des jeweiligen Bearbeiters.
Das kann man auch erkennen wenn man auf die Seite des Fotografen geht. Lässt dieser nicht alle Bilder bearbeiten, werden dort normalerweise genügend Aufnahmen zu finden sein, die die Fähigkeiten des Fotografen erkennen lassen.
... man sieht, wieviel Arbeit in den Bildern steckt, was super zum Angeben ist, aber mitunter auch ein wenig PNs der Art 'hey, ick hab dir doch gestern 25 bilder geschickt - wieso sind die jetzt eigentlich noch nicht fertig? >.<'.
Wer denkt, dass 25 Bilder, die einigermaßen aufwendig zu bearbeiten sind, innerhalb eines Tages bearbeitet werden können. Der wird den nötigen Aufwand wohl auch nicht bei einem Vorher/Nacher-Vergleich verstehen. "Wieso, macht PS doch alles allein?!"
Gerade bei Beautyretuschen könnte das Modell natürlich in einem eher schlechten Licht darstellen.
Findet man meist auch so raus, wenn man beispielsweise den Netzwerkeinträgen und den Shootingbewertungen folgt. Also nicht wirklich ein Gegenargument.
Und irgendwie hebelt es auch den Sinn von Retuschen aus, wenn dann die unbearbeitete Version trotzdem als Vorher-Anteil durch's Netz geistert.
Für wen? Die meisten Modelle möchten eine Beautyretusche und den Vergleich kennen sie selbst.
... Das trifft wohlmöglich auf den Fotografen ebenso zu. Und auch hier gibt es zahlreiche Argumente dafür, dass das eigentlich auch unfair ist.
Meiner meinung nach kennen die allermeisten Fotografen die Möglichkeiten von PS und nutzen mindestens einige davon. Was ist dann unfair?
Unfair, dass die Aufnahmen keine Polas sind?

Insgesamt halte ich daher Vorher/Nachher-Vergleiche bei einem Bearbeiter für sehr sinnvoll

Deshalb würde mich mal die Meinung anderer zu dem Thema interessieren. Auch bspw. die spezifischen Probleme von Fotografen
Ich bearbeite meine Aufnahmen, teilweise auch recht heftig, stimme das aber mit dem Modell ab und veröffentliche keine Bearbeitungen denen widersprochen wurde.
Allerdings versuche ich auch nicht misslungene Aufnahmen mittels PS zu retten. Da sollte man schon sagen können, dass da etwas misslungen ist -und auch damit kommen die Modelle gut zurecht, da die Aufnahmen für die Tonne eben nicht überwiegen.

Topic has been closed