Viel Megapixel - viel mehr Bearbeitung? 35

[gone] akigrafie fotodesign
23.01.2013
Ab März geht's dann los - dank guter Kundschaft findet die Nikon D800 bei mir Einzug.

Mir stellt sich jetzt die Frage wie man mit annähernd 37 Megapixel umgeht.
Sind hier User aus dem Bereich Mittelformat?
Bedeuten mehr MP (naturgemäß) mehr Arbeitsaufwand?
Oder ist das ein Trugschluss?

Wie geht ihr mit so viel Auflösung um?
23.01.2013
Bei mir ist es nicht mehr Aufwand - nun schubse ich aber auch keine 50 Mio. einzelnen Pixel, sondern im Verbund. Es braucht halt einen schnelleren Rechner, mehr RAM und Speicherplatz, dann ändert sich nichts am Zeitaufwand.

Im MF Bereich überlegt man, ehe man auf dén Auslöser drückt - sollte eigentlich keine Umgewöhnung vom KB Bereich sein ;-)

LG

Michael
[gone] akigrafie fotodesign
23.01.2013
Das deckt sich sowieso mit meiner Arbeitsweise...bin kein Fotograf der 100x Fotos von einem einzelnen Set schießt.

Mir ist klar dass die Dateimengen natürlich auch gewisse Harware-Voraussetzungen haben.
Das ist aber kein Problem.

Eher wie man so ein Monster-Bild bearbeitet...
[gone] Abgemeldet
23.01.2013
Ich besitze nur eine Kamera mit 22 Mp - wenn es mit den Pixeln überhand nimmt muss ich Bilder löschen.
[gone] User_209100
23.01.2013
ich scanne ja regelmässig MF Filme und bearbeite die. Ist im Vergleich zum Kleinbild kein Unterschied letztlich bei der Bea, wie mein Vorredner schon sagte, du schubst die Pixel im Verbund und ja kaum einzeln^^
[gone] User_165787
23.01.2013
Ich sag mal so: bei 36MP kann ich nicht mitreden :-) aber der Sprung von 10MP auf 18MP gab mir schon mehr Freiheiten bei Schnitt und Bearbeitung. Genügend Rand vorausgesetzt, kann aus einem Querformat ein Hochformat werden (oder umgekehrt). Während ich bei der alten Kamera dann ein 4MP-Bild nach dem Bildschnitt hatte, hab ich bei der neuen Kamera noch 8,5MP - und die verkleiner ich bei der Bearbeitung noch auf 6MP, weil ich eh nicht mehr als DIN A4-Ausdrucke brauche.
23.01.2013
Vorweggeschickt. dadür kann es keine richtige Antwort geben und ich will auch keine Systemdiskussion starten

Aus meiner Sicht (kB,MF, Fachkamera) bedeutet mehr Auflösung tendenziell

Mehr erforderliche Rechenleistung oder längere Rechenzeit, mehr Speicherapazität, präziseres Arbeiten, sehr viel höhere Anforderungen an Optiken, da diese i.dR. das schwächste Glied sind in de Kette....summa summarum sehr viel höhere Kosten und höhere Abschreibung, welche Kunden selten honorieren.

Zugegeben, die Qualität macht super viel Spaß, mein Anspruch an die Qualität ist für Jahre gestillt aber bezahlen tut mir das am Ende keiner. Kommt eben immer darauf an, welchen Bedarf man hat und welche Aufgaben zu erfüllen sind!

Fazit, im Gründe genommen rein ökonomisch unsinnig, emotional begründet.
23.01.2013
Das Argument, dass Auftraggeber gerne großen Spielraum für Ausschnitte haben möchten, kann ich nur sehr begrenzt bestätigen. Dafür lohnt sich die Anschaffung sicher nicht!
23.01.2013
Also ich hab die D800
Und ich arbeite mit Mittelformat. 30, 50 und 80 MPixel.

Wenn Du mit RAW arbeitest, dann ist das mit 36 MPix leider noch mal eine andere Welt, als mit einer 12 oder 16 MPixel Cam. Als ich auf Mittelformat umgestiegen bin, habe ich erst mal einen neuen Rechner gekauft. Mehr RAM, was mein seinerzeit CS3 komplett an die Grenzen gebracht hat (weil nur max. 3,5 GB RAM verwalten kann). Also in Konsequenz dann neues PS, mehr RAM, SSD Festplatte, etc...

Ein weiteres Thema ist Speicherplatz. Früher mit der D700 (oder älteren), passten, ca. 1000 RAW auf eine 16GB CF. Mit der D800 sind es nur noch 300!

RAW Dateigröße der D700 ca. 17MB, mit der D800 ca. 45MB (lossless compression).

Die Bearbeitung selbst ist auch langsamer. Der entscheidende Punkt ist hier, in welcher Bittiefe Du arbeiten möchtest. Im Mittelformat arbeite ich mit nativen 16 Bit, mit der D800 auf nativen 14, die in PS aber auch in 16 Bit verarbeitet werden. Das macht extrem viel aus an Performance! Wenn Du nur mit 8 Bit arbeitest, geht alles wesentlich schneller, da macht der Unterschied zwischen 16 und 36 MPix kaum was aus, weil da (bei mir) die Wartezeiten im Bereich von Sekundenbruchteilen liegen (ob ich nun eine halbe oder eine viertel Sekunde warte, bis eine Datei gespeichert ist, macht für mich kaum was aus).

Wenn Du Plugins benutzt wie NIK benutzt, dann mach Dich darauf gefasst, dass unter 16 Bit Verarbeitung alles 2-3x so lange dauert, bis die Kiste mal in die Puschen kommt.

Fazit: Ich hab mich geärgert, dass ich die D700 verkauft habe. Für 90% der Shootings wär die gut genug gewesen und alles in der Nachbearbeitung einfacher und schneller. Ich überlege nun, ob ich noch eine D4 zulege, die hat entspannte 16 MPix und dafür noch bessere Bildqualität. Oder ich kaufe mir einfach wieder eine D700 ;-)

Nichts desto trotz ist die Auflösung der D800 schon wahnsinnig gut. Die Quali kommt zwar nicht an eine Mittelformat ran, aber bei dem Preis... schon wirklich beeindruckend!
[gone] akigrafie fotodesign
23.01.2013
Nun die besagten Auftraggeber sind ja auch nicht da um meine Ausrüstung zu finanzieren, so ehrlich muss man sein.
Fakt ist dass ein Poster mit 12MP Ausgangsmaterial mehr Probleme macht als eines mit 37 MP.
Ist eines der Gründe...

Die Linsern für die Kamera wären sogar vorhanden - ich mache mir eher Sorgen um meinen Workflow.
23.01.2013
> Bedeuten mehr MP (naturgemäß) mehr Arbeitsaufwand?

Hatte ich glaub ich nicht vollständig beantwortet ;-)

Arbeitsaufwand als solcher ändert sich sicher nicht, d.h. Retusche, etc. dauern noch genauso lang. Man nutzt dann nur größere Pinsel, etc. - man kann noch mehr in die Details gehen, aber das relativiert sich. Ich kann sagen, dass ein großes Bild nicht unbedingt mehr Aufwand erfordert. Man kann sich auch in kleinen Auflösungen in Details verlieren...

Die Verarbeitsungszeit des Rechners kann sich aber dramatisch in die Länge ziehen. Du hast halt zwischendrin mehr Wartezeiten. Das finde ich teilweise etwas nervig, aber es ist auch nicht wirklich dramatisch...
[gone] akigrafie fotodesign
23.01.2013
@Steve:

was ich an der ganzen Sache nicht verstehe: auch ein 12MP-Foto wird mit diversen Ebenen mal schnell zum dicken Fisch - ein 45MB Ausgangsmaterial ist da keine Ausnahme - ich ache sowieso sehr darauf nich über ein gewisses Maß an MB im RAM zu kommen,, habe hier meine eigene Arbeitsweise entwickelt.

Irgendwie gleube ich daher nicht so wirklich an einen richtig bösen (und damit sehr spürbaren) Geschweindigkeitseinbrauch.
23.01.2013
also bei 16 Bit wird eine PSD datei schnell mal 1-2 GB groß.

kommt sicher auch auf die arbeitsweise an.

wie du mit 45MB hin kommst, ist mir aber ein rätsel ;-)

wie gesagt, kann ich direkt vergleichen zwischen D700 udn D800. der rechner ist noch der selbe. dauert alles deutlich länger!
23.01.2013
Längere Rechenzeiten kann man übrigens sehr gut mit effizienterer Arbeitsweise kompensieren und nicht zu vergessen: erst denken, dann auslösen ;-)
[gone] Lichtstreif
23.01.2013
Arbeite seit Mai mit der 800.
Der alte Rechner landete auf dem Müll (i7 mit 6gb)... Neuer Rechner Bit 32gb und 64 Bit system. Funzt von der Geschwindigkeit ganz ordentlich.

Allerdings musst du dich damit abfinden, dass haut in der Retusche wie mondkrater aussieht. Da siehst du wirklich alles. Schon faszinierend.

Die bearbeitungszeit at sich bei mir veropelt, weil ich der Qualität gerecht werden will.
23.01.2013
ich spreche bei der bearbeitung immer nur von einem einzigen bild...
[gone] akigrafie fotodesign
23.01.2013
@Steve:

ich lasse eine Datie niemals über 800MB kommen.
Ob das jetzt eine 45MB Ausgangsdatei ist oder eine 18MB - da kann nix passieren.

@respectful:
sehe daher keine Notwendigkeit meinen i7 nochmals aufzupimpen.
Aber du sprichst eben die Haut EBV an über die ich mir am Meisten Sorgen mache.
Da stellt sich die Frage das Ganze nicht doch irgendwann runterzurechnen...das würde aber alles ad absurdum führen...*grübel*
23.01.2013
@aki

Betrachte die Positive Seite, Du erkennst die Fehler besser. Der Prozess spielt sich sicher schnell ein.

Ich habe wie gesagt mein Zeit in den Batch Abläufen und den Prozessen sowie der Methodik kompensiert.

Ich bin mit der Zeit trotz größerer Datenmengen schneller geworden.
23.01.2013
Hallo Aki,

ich stehe im Moment auch vor der Frage "d800, ja, nein?" :)
Ich habe als Bildbearbeiter einen Fotografen (ausserhalb MK) von dem ich häufig Bilder einer Leica S2 (also MF) welche fast immer aufgrund der Auflösung auf nem Stativ steht bekomme, die hat eine recht ähnliche Anzahl an Pixeln und laut einem Test den ich irgendwann mal irgendwo gelesen habe kommen die Bildergebnisse der d800 nahe an die S2 heran (die S2 kommt halt in die Jahre). Mir fällt immer auf, das es auf der einen Seite wirklich viel Spaß macht und man sich an der Detailtreue, Dynamic und fantastischen Schärfe satt sehen kann. Bei Retuschearbeiten mit Ganzkörperaufnahmen (fashion etc.) macht es keinen großen Unterschied zu Bildern einer bsp. 5D Mk3. Aber das ändert sich ganz gewaltig wenn es um Portraits und Hautretusche geht. Denn wirklich jeder Makel ist zu sehen und es fällt demanch auf wenn man was übersieht, was zuletzt nicht minder an der Schärfe liegt. Wer da sagt es mache keinen Unterschied, der...naja.

Ein ganz anderes (relatives) Problem welches sich beim workflow zeigt -und auch von Steve schon angesprochen wurde- sind die schnell anwachsenden Dateigrößen beim arbeiten. In 16Bit werden Bilder gerne über zwei GB groß und man muss Ebenen wieder teilweise reduzieren, ich glaube mich zu erinnern das Ps bei Psd´s nur max. 2GB Dateigröße speichern kann, das nervt übrigens ganz gewalltig. Das ist natürlich abhängig von der Art der Bea aber bei composings aus mehreren Belichtungssets geht das recht schnell.

Beste Grüße
Rick
Arbeite seit Ende 2007 mit der Hasselblad H2 mit 22 MP, seit Ende 2010 mit der Hasselblad H3 DII mit 39 MP. Bezahlt macht das sich nicht, weil ich das eben als Kunst betreibe:-)

Darüber hinaus arbeite ich fast immer mit Teilaufnahmen: Kopf, Busen, Bauch, Beine, Hände etc. und baue das dan mit PhotoShop aus den besten Aufnahmen wieder zusammen, sodass das Modell letzendlich wieder lebensgroß vorhanden ist, mit 300 dpi. Zwei oder drei Modelle zusammen ergeben dann eine Szene von 500 bis 1.000 Megeapixel. In der Bearbeitung mit Ebenen wächst die Datei dann auch regelmäßig bis auf 5 oder 6 Gigabyte.. mann muß dann die Ebenen wieder reduzieren und in einer neuen Version weiterarbeiten. Ist alles machbar, mit 8-kern Prozessor und 16 GB RAM auf einer 64-Bit Maschine. mit einer SSD Festplatte für die PhotoShop Auslagerungsdatei. Dateinen von 2 bis 4 GB kannst Du noch als TIF speichern, ab 4 GB als PSB. Bei 16 Bit Farbtiefe geht der Rechner aber in die Knie, auch schon bei kleineren Dateien, ich bleibe deshalb bei 8 Bit.. im Druck siehst Du den Unterschied nicht.

Wenn Du Dateien über 4 GB aufmachst oder speicherst, am Besten Teewasser aufsetzen, pinkeln gehn oder Deine PN's bei der MK checken gehen (auf einem anderen Rechner, natürlich). Meine Bildbearbeitungszeiten sind exzessiv, schon alleine weil ich alles zusammenbaue und dann freistelle... wenn man kein Verrückter is wie ich und beim einfachen 39 MP Shot bleibst, bleibt die Bearbeitungszeit auf einem guten Rechner sehr überschaubar.

Die ganze Arbeitsweise habe ich mal angefangen, als ich nach einigen Jahren Shootingpause Ende 2007 ein wirklich hübsches Mädel aus der Schweiz in München hatte.. mit der Nikon D70 geshootet hatte und beim Einzoomen auf die Datei nur orange, grüne und lila Flecken gefunden habe statt rosa Pixel.. bei einem gescheiten Mittelformatkamera hat jedes einzelne Pixel eben die richtige Hautfarbe und das Modell schaut Dich aus dem Monitor an, alsob es leibhaftig vor Dir steht:-)

Beste Grüße, Hans

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