Sinn und Unsinn lichstarker Objektive 129

28.01.2013
Blendenöffnungen bei Vollformat größer sind als 2.8 bei Crop größer als 2 haben für den Fotografen IN DER MODELLFOTOGRAFIE mehr Nach- als Vorteile. Die Nachteile wären, mehr Ausschuß wegen enger Schärfe, zu schwere Objektive, die eine längere Verschlußzeit benötigen, wesentlich höhere Kosten beim Objektivneukauf. In Zeiten der ISO 400-Filme war man ohne zusätzliche Lichtquelle auf Lichtstärke angewiesen, heute, wo ein ISO 6400- Foto nicht grokörniger ist als früher ein 400er Diafilm, sind diese Blenden schlicht überflüssig. Trotzdem hat es den Anschein, dass diese Objektive weiterhin sehr begehrt sind, warum??? Voreile bieten diese großen Blenden nur bei Kompaktknipsen mit kleinem Sensor, weshalb viele Hersteller jetzt solche Taschenkameras mit Blende 1.8 anbieten.
28.01.2013
Das meinst du jetzt nicht ernst, oder?
28.01.2013
das objektiv ist weiß statt schwarz, oder es hat einen goldenen ring. und es sieht etwas imposanter aus. dem model sagt das nichts, aber dem fotografenkollegen, der das sieht. der weiß nämlich, dass das sehr teuer ist.

kurz: schwanzverlängerung ^^
28.01.2013
Oh, hier scheinen noch mehr unter Schlafproblemen zu leiden. Bei mir ist es egal, mein Tag beginnt nicht vor 10:00 AM ;-)
28.01.2013
Die lichtstarken L Objektive von Canon sind ja nicht nur besonders lichtstark sondern sie sind auch bestens korrigiert, z.B. die CAs, Verzerrungen usw.
Wer ausschließlich im Studio mit Blitzlicht fotografiert kann ggf. auf lichtstarke Linsen verzichten, ich habe aber trotzdem alles L-Objektive, da ich ne Zeit auch mal viel Veranstaltungen fotografiert habe und man dort mit lichtschwachen Linsen eben schlechter dran ist, mehr Blitzen muß, höhere ISO nehmen etc.

Gruß Jens
29.01.2013
Man könnte doch mal die Frage stellen, wer wirklich unter/über 2,8 noch Bilder (Portraits) macht ;-)
29.01.2013
Trotzdem hat es den Anschein, dass diese Objektive weiterhin sehr begehrt sind, warum???

Haptik, Korrektur von CAs, Abbildungsleistung ist auch abgeblendet ev. besser, Bokeh, schnellerer AF.
Und der eine oder andere, gerade im Hobbybereich soll auch noch Bilder außerhalb der Modelfotografie machen können.
Übrigens wäre es mir neu, dass man automatisch bei mehr Gewicht eine größere Belichtungszeit braucht, gerade wenn im Studio geblitzt wird.
29.01.2013
Ziemlich simpel:
Der optimale Schärfebereich beginnt fast bei jedem Objektiv erst, wenn man 1-2 Blenden abgeblendet hat. Dann ist man halt bei einem 1.4er Objektiv bei 2.8 und bei einem 4.0 bei Blende 5,6 oder 8
Außerdem ist es nie schlecht bei Available Light und On-Location tatsächlich die Lichtstimmung des Raumes mit einfangen zu können. Und da kann es schon mal passieren, daß man mit ISO 3200 und trotzdem Blende 1.8 fotografieren muß, um noch vernünftige Verschlusszeiten hinzubekommen.
Abgesehen davon setzt eine wirklich gute Trennung vom Hintergrund erst ein, wenn die Brennweite lang genug und der Abstand vom Objekt auch groß genug ist. Mit einem 50er bei 1.8 sieht das schon deutlich besser aus als bei 4.0
P.S.: Das Argument mit dem mehr Gewicht verstehe ich nicht. Üblicherweise sagt man genau das Gegenteil....je schwerer, desto sicherer liegt eine Kamera in der Hand (bis zu einer gewissen Grenze natürlich)
29.01.2013
@DerDe: Ich :-)

Alles am Crop-Sensor:
60mm f/2
135mm f/2.8
60mm f/2
60mm f/2

@Coolpaparazzi:
Ich mag einfach den Effekt der geringen Schärfentiefe und, ja, dass ich dadurch evtl. mehr Ausschuss habe, weil der AF ein paar cm verrutscht, nehme ich in Kauf, ich mache dann halt mehr Bilder. Oder ich fokussiere sogar manuell.

Für mich ist die Hintergrundunschärfe ein Gestaltungmittel. Im Studio, wo i.d.R. neutrale Hintergründe vorherrschen, mag dies egal sein, da kommt es dann eher auf die Lichtsetzung an. Draußen möchte ich es nicht missen.

"Teuer" sind lichtstarke Objektive auch nicht unbedingt: Canon 50mm/1.8 ~100€, Canon 50mm/1.4 ~320€, Tamron 60mm/2.0 ~350€, Canon 85mm/1.8 ~350€, Canon 100mm/2.0 ~450€

Und was das Rauschverhalten angeht: meine 60D ist schon wesentlich besser als die 1000D, die ich davor hatte, aber ISO6400 ist immer noch so verrauscht, dass ich es nur im Notfall einstellen würden.
29.01.2013
Also ich find Bilder mit durchgängiger Schärfe total langweilig und von daher hat Blende 1.4 seine Berechtigung, von available Light Stimmung mal ganz abgesehen....
Studioknipser mit Blende 8 dürfen jetzt beleidigt sein.
#11
29.01.2013
Also gerade bei den Cropkameras brauche ich diese offenen Blenden doch auch zum Freistellen. ISO 6400 mag mit einer Mark III toll aussehen, bei meiner kleinen D3100 hab ich kein echtes ISO 6400, und ISO 3200 sieht schon gammelig aus.

Auch ich nutze f1,8, z.B. hier:



oder hier



Ein bisschen Recht gebe ich dem Themenstarter aber in sofern schon, als das ich viel zu viele Portraits sehe, wo z.B. nur ein Auge scharf ist. Ich finde es schön, wenn ich f1,8 nutzen kann, deswegen muss ich es aber auch nicht immer tun. Für mich selbst als Anfänger war es eine große Hilfe, bei DOF-Master (http://www.dofmaster.com/dofjs.html) mal mit den Einstellungen zu spielen und so ein Gefühl zu bekommen, was eine offene Blende in der Bildgestaltung bedeutet.

vg, Patrick
#13
29.01.2013
Ich bin eben simpel:

1. hervorragende Genauigkeit in der Optik
2. gute und schnelle Fokussierung, so man nicht auf manuell oder Fixbrennweiten arbeitet.
3. Gute Lichtstärke

Alle drei zusammen sind erstrebenswert - aber man muss auch darüber nachdenken,
kann ich das Ding so einsetzen, wie es möglich ist. Ich sehe hier zu viele User mit
sehr teuren Kameras und sehr teuren Objektiven - und Bildern, die man auch
gleichwertig mit einer 1/3 so teuren Ausrüstung machen kann. Canon Nikon und alle Anderen
freuts. Die wirklich guten Fotografen auch, weil dadurch sind die Verkaufszahlen so,
dass sich auch eine kostengünstige Realisierungsstruktur und Produktionszahl erreichen lässt.
Je nachdem was man bebildert, sind die Prioritäten vielleicht etwas anders gelagert.

Heiner
[gone] User_30919
29.01.2013
@ Henning

"das objektiv ist weiß statt schwarz, oder es hat einen goldenen ring. und es sieht etwas imposanter aus. dem model sagt das nichts, aber dem fotografenkollegen, der das sieht. der weiß nämlich, dass das sehr teuer ist.
kurz: schwanzverlängerung ^^"

Ich weiß schon gar nicht mehr, wo ich so viel Schwanz lassen soll :D
Aber ich kann dir gern mal ein L-Objektiv ausleihen, dann hast du wenigstens ein einziges Mal in deinem Leben ein prächtiges Rohr in deiner Hand gehabt :D ...Henning, du bist eine Knalltüte ;)
#16
29.01.2013
Du sprichst also einem nicht-professionellen Fotomacher die Lust ab, mit Tiefenschärfe zu arbeiten, gerne in heiklen Lichtsituationen zu fotografieren oder
überhaupt Lust auf (technisch) tolle Bilder zu haben. Daaaanke!
29.01.2013
so einen Ufug habe ich selten gelesen, sorry.

Erstens können nur wirklich gute Kameras High-ISO mit einer guten Brillianz. Während Korn manchmal ganz nett aussieht, ist Rauschen einfach nur bah.

Zweitens ist ein schönes Bokeh einfach schön ;-)

Drittens wiegt ein 50mm 1.4 weniger als jedes Zoom.

Viertens gibt es auch Obkektive, die auch bei Offenblende einfach richtig gut sind und kurze Schärfentiefe kann das Bild ggf. sehr bereichern.

Fünftens: je größer die Blende (kleiner die Blendenzahl) umso kürzer die Belichtung. Oder habe ich da was falsch verstanden?

Sechstens: ich habe so eine Kompakt-Kamera mit f1.8 und die läßt so manche DSLR mit Zoom-Objektiv sehr alt aussehen, auch bei Offenblende.

Viele Grüße
Rüdiger
Ich gehe mal davon aus, dass Du die Frage ernst meinst. Dann gibt es dafür nur drei Gründe:
1. Du hast die Zusammenhänge zwischen Technik und Bildgestaltung grundsätzlich nicht begriffen.
2. Du hast die Zusammenhänge zwar grundsätzlich begriffen, setzt die Modellfotografie aber ausschließlich mit Studiofotografie gleich, setzt dort das Gestaltungsmittel Unschärfe für Dich selber aber nicht ein und hast noch nie richtig mit einer solchen Brennweite fotografiert.
3. Du hast die Zusammenhänge begriffen, setzt das Gestaltungsmittel Unschärfe für Dich selber aber nicht ein und willst hier ein wenig provozieren.

Ich gehe mal von 1. oder 2. aus und erkläre Dir, dass es einen Zusammenhang zwischen Blendenöffnung und Schärfentiefe gibt. Mit sehr weit geöffneter Blende lassen sich extrem geringe Schärfentiefebereiche realisieren, die den Blick des Betrachters gezielt zu lenken in der Lage sind und dem Bild einen hohen, spannungsreichen Kontrast verleihen. Dieses Gestaltungmittel kann man einsetzen, muss man aber nicht. Wenn man es aber einsetzen will, ist eine hochlichtstarke Festbrennweite sicherlich eine der elegantesten und angenehmsten Arten, diese zu erzeugen.

Übrigens: die meisten meiner Bilder, die nicht im Studio entstehen, werden mit Blende 1,4 bis 2, maximal bis 4 gemacht... :)
29.01.2013
Irgendwie finde ich es ja amüsant, dass überhaupt jemand solch eine hanebüchende These, wie sie der TO aufstellt, ernst nimmt und diskutiert :-)

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