Sinn und Zweck einer Kalibrierung !? - Probleme 29

01.02.2013
Hi!
Habe keine bessere Kurzform im Titel gefunden. Aber vlt. liest das ja hier jemand, der mir da helfen kann und andere lernen auch was dazu :)

Ich habe hier zwei Monitore von DELL: u2413 (24" Premier Color / AdobeRGB) und u2713HM (27", sRGB).
Jeder der Monitore für sich hat ein ordentliches Bild. Angeschlossen sind sie per Displayport an einem MacBook Pro Retina.

Dazu habe ich mir einen X-Rite i1Display Pro gekauft und die i1Profiler Software von Xrite verwendet:
120cd/cm2, LED, Nativer Kontrast, wenn möglich (nur u2413) manuelle Einstellung von Helligkeit/Kontrast/RGB, viele Farben (die lange Profilierungsvariante).

Ergebnis nach Kalibrierung u. Profilierung: Die Bilder in Lightroom sehen nur noch leicht - aber immer noch Unterschiedlich aus. Der 24" hat einen etwas wärmeren Farbton und die Hauttöne sehen damit etwas gefälliger aus. Aber generell finde ich das Bild des 27" etwas "ehrlicher", auch wenn es etwas kühler wirkt.

Beispielbilder: Dafür habe ich einen Screenshot auf jedem der Monitore gemacht, in Photoshop kopiert und dort unter "Farbaussehen beibehalten" in sRGB Profil gewandelt. Ausgangsprofil ist das jewilige Monitorprofil gewesen.
1. Browser-Screenshot aus dem aktuellen MK-TV-Video hier:
u2413: http://www.khphoto.de/p27418681/e54027a80
u2713HM: http://www.khphoto.de/p27418681/e54027a88

2. Parallels Windows-XP Fenster:
u2413: http://www.khphoto.de/p27418681/e54027a94
u2713HM: http://www.khphoto.de/p27418681/e54027aaa

Genau DAS, was man da sieht, spiegelt auch das wieder, was ich selbst sehe, wenn ich mir das anschaue.

NUN die große Frage: Wenn sich nun jemand einen Monitor kauft und kalibriert diesen. Ein zweiter tut das gleiche. Trotzdem sehen beide unterschiedliche Bilder. Kann ja nicht der Sinn von Kalibrierung sein. Also...helft mir: WAS HABE ICH FALSCH GEMACHT :)

LG

Knut
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
01.02.2013
Zwei gleiche Monitore sollte man schon auch "gleich" kalibiriert bekommen. Bei unterschiedlichen Monitoren ist das sehr schwer. Warum, kann sicherlich ein Techniker erklären.
Ich selbst kalibiriere nur den "besseren" Monitor (EIZO), da auf dem "schlechteren" (Samsung) nur meine Paletten, Ebenen, etc. liegen.
Letztlich kommt es aber nicht auf deinen "subjektiven" Blick auf den Monitor an, sondern auf das gedruckte Bild. Ich habe bereits mehrere Kalender für die Polizei Brandenburg produziert. Die Stunde der Wahrheit kommt, wenn du das Bild der Offset-Druckerei mit deinem Monitor vergleichst.
01.02.2013
> "Letztlich kommt es aber nicht auf deinen "subjektiven" Blick auf den Monitor an, sondern auf das gedruckte
> Bild."

Das unterschreibe ich sofort.

Meine "Werke" werden (bislang) nur Online geschaut. Und egal, wie gut oder schlecht ich meinen Monitor kalibriere, am Ende muss ich ein Ergebnis haben, was allgemeinverträglich auf allen Geräten angezeigt wird. Und wenn ich mir mal so anschaue, wie unterschiedlich ein Bild auf meinem 22" LCD, meinem Handy, meinen Fernseher, Note- und Netbook und Tablet ausschaut, wird mir echt anders.

Farbabweichungen, teilweise zu viel Rot, vor allem aber Kontrast / Helligkeit ist echt ein Problem.

Eine echte Lösung hab ich nicht. Gelesen habe ich, dass man als Farbprofil für Online unbedingt sRGB nimmt, weil sonst die Browser seltsames tun.
[gone] Tim Rost
01.02.2013
Ein Testchart hilft da weiter. Kannst du z. B. hier kaufen: https://www.cleverprinting.de/shop/products/Farbfaecher/Cleverprinting-Testform-2011-SOLO.html?XTCsid=42fm821std175mpq0pd1csf82bcikd6j

Dazu die gleiche kostenfreie PDF herunterladen und die digitale mit der gedruckten Ansicht (im Tageslicht) vergleichen.

Wobei ich auf der Arbeit ebenfalls den X-Rite nutze, privat dagegen den Spyder und ich muss sagen, dass man mit dem X-Rite einfach viel "falsch" machen kann. Die perfekte Lösung habe ich noch nicht gefunden, da ist der Spyder wesentlich einfacher gestrickt und erreicht fast dasselbe Ergebnis.

Meinen Dell kann kann ich noch die Einstellung geben, was angeschlossen ist, sprich ob Mac oder PC und selbst das wirkt sich aufs Bild aus. Einfach rumprobieren, aber ich sage dir schon jetzt, dass beide immer etwas unterschiedlich aussehen werden.

LG
#5
01.02.2013
Erstmal danke für eure Meinungen. Fange ich mal "hinten" an :)

@Tim: Was kann ich bei X-Rite denn falsch machen? Ich habe mich für den i1Display entschieden, da er nicht organische Filter verwenden soll, die ich nach einigen Jahren wegwerfen kann. Die Einstellung "PC" / "MAC" beim DELL ist etwas irreführend, da hier einfach zwischen zwei verschiedenen Gamma-Werten umgeschaltet wird (PC = 2.2 , MAC=1.8). Früher hat der MAC scheinbar mit 1.8 gearbeitet. Aber heute sollte nur noch PC (also ein Gamma von 2.2) verwendet werden.

@Patrick: Vollkommen richtig - aber troztdem möchte ich doch als "Erzeuger" des digitalen Bildes ein korrektes Bild bereitstellen. Die Ungenauigkeiten von anderen Displays kann man NIE einkalkulieren.

@Jan: Wenn ich schon nicht zwei verschiedene Monitore annährend gleich kalibriert bekomme, was für einen Sinn hat es dann ihn überhaupt zu kalibrieren? Wenn ich es zum Druck gebe und nach Monitor 1 entwickel bekomme ich sicherlich ein anderes Bild, als wenn ich es zum Druck gebe und mit Monitor 2 entwickelt habe, da meine Einstellungen ja auf dem basieren, was ich SEHE. Das es wirklich feine Unterschiede geben kann, kann ich technisch nachvollziehen. Aber so grobe Unterschiede lassen mich schon stutzig werden.

Wenn ich mit gleichen Einstellungen diese zwei Monitore mit dem gleichen Colorimeter kalibriere, dann erwarte ich auch eine annährend gleiche Bilddarstellung?! Ist diese Annahme denn so falsch? :)
01.02.2013
@Chris: Sorry - hatte dich vergessen: Wenn ich nun mit Fotos in AdobeRGB und Lightroom / PS hantiere, dann passiert da sicherlich noch einiges mit verschiedenen Farbräumen. Aber einfach einen Farbmanagement unterstützenden Browser im Direktvergleich auf beiden Monitoren sollte doch nicht so unterschiedlich sein?!

Übrigens ist genau das der Grund, weshalb ich ja den Zirkus mache: Wenn ich bei Saal mit Farbmanagement und Profilen etwas drucken will, dann muss ich das ja bei mir "richtig" sehen. Denn sonst hilft mir alles nichts: Wenn ich bei mir die Hauttöne auf dem u2413 entsättige mit Softproof des SaalDigital-ICC-Profils, dann bekomme ich vermutlich ein fast SW-Bild raus :)
01.02.2013
Deinen Versuchsbau verstehe ich nicht. Mac und Windows Desktop? Einmal Adobe und einmal sRGB?
Windows unterstützt auf dem Desktop kein Farbmanagement. Viele Web Browser unterstützen es auch nicht oder nur unvollständig bzw. fehlerhaft.

Ich kenne die Monitore nicht aber sie haben ja bestimmt einen unterschiedlich großen Farbraum. Wenn Du ein Bild auf 2 unterschiedlichen Monitoren vergleichen möchtest, dann muss das Bild den kleinsten gemeinsamen Farbraum haben, also z.B. sRGB. Und es muss in einer Anwendung geöffnet sein, die Farbmanagement unterstützt und in dieser muss es natürlich korrekt konfiguriert sein.
#9
01.02.2013
@Chris: Habe ich versuch genau so alles zu machen;

1. u2413 habe ich im Monitor OSD-Menü auf sRGB Modus gestellt (dort, wo man auch "Game", "Multimedia" etc einstellen kann)
2. In der erweiterten X-Rite Monitor Profilierung habe ich bis auf die Einstellung "unter dem Monitor" (LED, Wide Gammout LED) die gleichen Einstellungen verwendet.
Die Lichtverhältnisse habe ich auch gleich gelassen im Raum

Wie nutze ich die Bilder zum Verlgeich?
01.02.2013
@Thomas: Den Windows-Screenshot hatte ich zuerst gemacht. War ein Screenshot von Parallels (Virtualisierung unter Mac). Das da evtl. das fehlende Farbmanagement unter Windows zuschlägt habe ich mir auch schon gedacht. Daher nochmal die Screenshots aus dem Safari (der angeblich Farbmanagent und Profile aus MacOS nutzt und unterstützt). Ich gehe nun davon aus, dass das Bildmaterial in sRGB (da aus dem Internet von Profis aufbereitet) kommt. Habe bei Video auch nicht das Problem der eingebetteten Profile, dachte ich :)

Vergiss das mit AdobeRGB wollte damit in meinem Aufbaubeschreibung nur darauf hindeuten, dass der u2413 den Adobe-RGB Farbraum annährend abdecken kann. Im vergleich zum 2713HM, der nur sRGB annährend abdeckt. Ansonsten habe ich alles auf sRGB gestellt und verwende "nur" sRGB.
#12
01.02.2013
Safari wendet Farbmanagement nur auf profilierte Seitenelemente an. Der Video läuft vermutlich in einem Plugin. Keine Ahnung in welchem Farbraum der Video läuft, ob er ein eingebettetes Farbprofil hat und ob das Plugin oder der Browser bei einem Video dann Farbmanagement verwendet.

Da machst Du Dir (und uns ;-) das Leben schwer ;-)

Nimm doch ein sRGB Bild und eine Anwendung, die Farbmanagement kann. Keinen Browser. Bin kein Apple Experte aber vielleicht tuts der einfache Bilder Viewer von Mac Os.
Unter Windows ist die Bild und Faxanzeige das idiotensicherste Tool. Ob sie das auf einem Mac dann auch ist, weiß ich aber nicht ;-)
01.02.2013
@Thomas: Werde ich heute Abend machen. Werde Photoshop nehmen. Da weiß ich, dass es Farbmanagement kann :)
@Chris: Photoshop sRGB und Cam auch sRGB
01.02.2013
Photoshop kann es nur wenn es dort richtig konfiguriert ist ;-)
Daher ist für einen ersten Test ein einfacher Viewer bei dem man nichts falsches einstellen kenn erste Wahl.
[gone] TASPP Alexander Schwarz
01.02.2013
Die beiden Farbräume sind völlig unterschiedlich. Der Adobe RGB 1998 ist der größere RGB-Farbraum (unter anderem für die Druckvorstufe wichtig), während der sRGB (Screen RGB) speziell auf Monitore ausgerichtet ist und längst nicht den Farbumfang hat. Adobe RGB Bilder wirken in der sRGB-Ansicht in einfachen Darstellungsprogrammen dann immer zu dunkel, was unter Windows mit der nicht vorhandenen Umrechnung in das sRGB-Profil zu tun hat. Übrigens: bis vor kurzem konnten Browser keine Profile interpretieren, und bis zur heutigen(?) Version kann es der Internet-Explorer immer noch nicht. Ist aber möglich, dass es die neueste Version jetzt drauf hat.

Ich verfüge ebenfalls über 2 Monitore, die ich mit Spyder kalibriere und die dennoch leichte Unterschiede aufweisen. Der eine ist etwas "wärmer", das Grau minimal "grünlicher". Das sind eben auch keine wirklichen Profi-Geräte mit gewaltigem Farbumfang von 10 Bit oder mehr pro Farbkanal, da muss man mit leben.
01.02.2013
Ziemlich viel Sinn und Unsinn dabei hier. Hier nochmal kurz und knapp: Wenn du zwei unterschiedliche Monitore hast, haben diese auch unterschiedlich große Farbräume. Also sehen die Farben auch nach Kallibirierung sehr verschieden aus. Die zu maximal 95 %-ige Gewissheit bekommst du eh nur mit folgendem Setup: ColorChecker PassPort zur Kamerakallibrierung, einen EIZO Screen der mit 5.500 K kallibriert ist und dann müsstest du noch den Drucker mit einem Spektralphotometer kallbrieren und selbst dann hast du immernoch Abweichungen… Und selbst in dieser Zusammennstellung, wenn du zwei EIZO´s verwendest werden diese nicht zu 100 % gleich aussehen. Das liegt schon daran das es in der Fertigung geringe Schwankungen gibt. Und mit der Zeit ändern sich eh die Farben. Um ehrlich zu sein ist der meiner Meinung nach praktikabelste Weg auf die Kallibrierung zu verzichten und ein Augenmaß für diese Farbanweichungen zu bekommen. Das heißt aber auch dass ihr zum Andruck müsst, denn Vorsicht auch bei einem Offsetdruck, hier gibt es dann auch wieder kleine Abweichungen über die Zeit und die Druckereien bauen auch oft Mist…
01.02.2013
Verstehe ich es richtig, dass da ("Screenshot") mittels entsprechender Tastenkombination der "Bildschirminhalt" in eine Datei gespeichert wurde? Dann wage ich einmal die Behauptung, dass bei Verwendung von Systemen, die bis auf den Monitor identisch sind, auch die Screenshots identisch sind, wenn man sie sich danach auf dem gleichen Monitor nacheinander anschaut. Wenn das nicht der Fall ist, dann liegt es daran, dass irgendein Bildparameter nicht übereinstimmt - also beispielsweise, wenn man unterschiedliche Farbräume verwendet oder unterschiedliche Software verwendet, um ein Bild auf einem Monitor anzuzeigen. Bei einem "Screenshot" wird nämlich nicht das gespeichert, was das Auge eines Bildbetrachters erreicht, sondern das, was auf dem Monitor zu sehen sein sollte. Will man aufzeigen, dass Monitore unterschiedlich sind, so muss man alles andere gleich lassen und seine Kamera nehmen und Bildschirminhalte abfotografieren. Ich verstehe nicht, dass viele offenbar glauben, dass eine Monitorkalibrierung das Bild im Sinne der Bilddatei verändert. Wer es immer noch glaubt, der mache einen ganz einfachen Versuch: 1. Monitoreinstellungen so verändern, dass das Bild ganz unnatürlich oder schlecht aussieht - es geht auch mit dem Helligkeitsregler. 2. Screenshot (nicht mit der Kamera) machen. 3. Monitoreinstellungen zurück drehen. 4. Screenshot anzeigen lassen. Ich wette, dass das Bild nun wieder normal aussieht. Eine Monitorkalibrierung hat nur Einfluss darauf, wie der Betrachter vor genau diesem Monitor ein Bild sieht. Ein anderer Betrachter an einem anderen Monitor ist wiederum von dessen Monitoreinstellungen abhängig.
01.02.2013
Kalibrieren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kalibrierung

Es ist eine Maßvorgabe,
an die sich keiner der von uns bevorzugten Konzerne halten mag.

Nächstes Jahr ist eh alles schneller, höher, weiter.
Hauptsache, ihr zahlt.
01.02.2013
Ich habe im Augenblick damit ein Problem,
daß mein Printshop die Papierqualtät wechseln will.

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