RAWs in DNG - Wer macht's? 23

Durch einen Artikel in 'ner "Fachzeitung" kam ich drauf und dachte, die Frage kann ich hier gleich mal weitergeben. Da das RAW Format doch sehr individuell ist raten viele die kostbaren Files in DNG umzuwandeln. Grundsätzlich nicht verkehrt, da das RAW ja nach wie vor innerhalb des DNG existiert, nur wie sieht das in der Praxis aus?

Wandelt ihr "per se" alle Daten umgehend um? Was ist euer Workflow? Lohnt das und wie hoch ist der Speicherplatzbedarf? Ist DNG tatsächlich DER Standard, der auf Jahrzehnte gilt?

Fragen über Fragen.
Ich habe gerade nachgesehen und derzeit beträgt meine "RAW Sammlung" run 50.000 Dateien...
[gone] User_283609
12.02.2013
was willst du denn mit deinen 50.000 dateien, hm?

ich habe mir angewöhnt, die raw dateien zu löschen, wenn ich das endergebnis so habe, wie ich es wollte. wozu einen weg offen halten? und wozu all die daten speichern?
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
12.02.2013
Ich hebe von jedem Shooting die 4-5 besten RAWs auf. Manchmal entdecke ich ein paar Monate später neue Wege der Bearbeitung. Aber 50.000 RAWs aufheben? Wozu das denn?
12.02.2013
Ich wandle RAW in DNG um und zwar bereits beim Import und automatisch (via Lightroom). Der einzige Grund ist, dass das DNG-Format weniger Speicherplatz belegt als z.B. das CR2 Format von Canon und zwar ohne Qualitätsverlust. Das ursprüngliche RAW existiert nur in der DNG-Datei, wenn es explizit gefordert wird. Dadurch wird die Datei allerdings größer als das Original. Standardmäßig findet eine Umwandlung statt.

Die Begründung, dass ich ein universelles Format brauche, was über Jahrzente Gültigkeit hat, sehe ich bislang nicht. Auch heute können noch alte DOS-Disketten gelesen werden. Selbst veraltete Bildformate können heute immer noch problemlos geöffnet werden. Vorteile sehe ich lediglich in der Verbreitung und Implementierung, da es sich um einen offenen Standard handelt, der von jedem genutzt werden kann.

Laut Wikipedia: Da DNG auf TIFF basiert, gibt es möglicherweise kleine Vorteile bei Software zur Datenrettung, habe ich aber bisher zum Glück noch nicht ausprobieren müssen.
12.02.2013
Das DNG Standard ist, hätte Adobe gern. Sehe ich aber nicht. Ich halte die RAW-Formate der großen Kamera-Hersteller für genauso zukunftssicher.
Sollte es in Jahrzehnten wirklich mal Probleme mit alten RAW-Files geben, steht der weg der Umwandlung (in was auch dann aktuell ist) dann immer noch offen (und sei es über eine Emulation der heutigen PCs)
12.02.2013
Den DNG-Konverter gibts kostenlos bei Adobe. Angeblich werden die Bilder dort sogar gut vorprofiliert - den Eindruck habe ich auch, die Nachbearbeitung in problematischen Bereichen ist weniger steil und somit deutlich differenzierter möglich.
Ich habs dann mal eine Weile versucht, bin aber wieder davon abgekommen, da nicht jeder RAW-Konverter das umgewandelte DNG-Format unterstützt.
Beim Speicherplatz gibt es im Großen und Ganzen kaum Unterschiede - wäre aber auch für mich kein großes Argument. Es gibt auch die Möglichkeit das Original-RAW einzubetten, dann wird die Dateigröße praktisch doppelt so groß.
Die angegebene Rückumwandlung, bzw Extrahieren des Original-RAWs hat aber teilweise nicht funktioniert (dabei konnte ich kein Muster erkennen). Das war dann für mich der Grund davon Abstand zu nehmen.
@IHolsteiner und Jan Wischnewski: Weil ich's kann. Die fressen bei mir kein Brot und Speicherplatz kostet nichts. Ich habe schon oft "alte" Bilder anders genutzt und war froh für eben dieses Projekt das Original noch zu haben. Es sind ja nicht nur Models drauf. Gerne auch mal Texturen, Wolken und andere Stockobjekte... Ist aber auch unerheblich für die Fragestellung...

Naja ich sehe bei Canon derzeit auch nicht unbedingt das Problem, obwohl Adobe den Converter ja auch kostenfrei anbietet oder - wie Fotozauberde schon sagte - im Lightroom eingebettet wurde. Persönlich war mir bis letzte Woche das Format fast unbekannt. Ich bin ein großer Freund von Originalen und hab es nicht so mit dem Umwandeln...
@Wanderfotograph: Oh, unschön, wenn es bei der Rückumwandlung Probleme gibt. Das wäre für mich auch ein Grund das nicht weiter zu verfolgen. Zumal ich eigentlich eine recht gute Ordnung der Dinge habe derzeit.
[gone] User_283609
12.02.2013
ich kann es auch, will es aber nicht, da in meinen augen schwachsinn. ist nicht unerheblich für die ursprungsfragestellung, aber egal, gibt ja auch leute, die bierdeckel sammeln.
12.02.2013
Ja, das wars dann auch für mich.
Ich wollte die angenehme Vorprofilierung nutzen, aber bei speziellen Anwendungen auf das Original zurückgreifen können. Daher habe ich das Original mit einbetten lassen. Das Problem für mich war halt die Zufälligkeit, daß das Auslesen des Original einmal funktionierte und einmal nicht. Ich habe drei Rechner verwendet hatte aber immer wieder dieselbe Zufälligkeit. Am Rechner lag es also nicht und auch nicht an der Kamera.
[gone] User_6449
12.02.2013
DNG halte ich nicht für "zukunftssicherer" als jedes andere Dateiformat,
daher archiviere ich alle Bilder ganz einfach im RAW-Format der Kamera.

Und ich archiviere tatsächlich komplett alle Bilder aus jedem Shooting,
da Fotografen von ihrem Archiv leben. Fotos aus dem Archiv zu löschen
wäre gleichbedeutend mit Geld zu löschen ...

Für entwickelte Bilder verwende ich kein Adobe-/ Photoshopformat zur
Archivierung sondern TIF-Format, da es zu fast jedem anderen Programm
kompatibel ist.

Viele Grüße
Peter
12.02.2013
iHolsteiner: Ja, es gibt tatsächlich Leute, die Bierdeckel sammeln und gibt auch Fotografen, die Bilder verkaufen, sei es um zu überleben und/oder sein Hobby zu finanzieren! :-)
Ich archiviere sämtliche RAWs! Und nein es ist nicht Schwachsinn! Was ich gut finde, lässt sich nicht zwangsläufig auch gut verkaufen. Ganz einfach.

Konvertieren auf DNG empfinde ich (vorläufig) als überflüssig und auch nicht unbedingt sicher. Jede Konvertierung kann Datenverlust verursachen und schon gar nicht als Batch! Um auf Nummer sicher zu gehen, müsstest Du sämtliche Dateien kontrollieren und für das habe ich einfach keine Zeit.
12.02.2013
DNG darf man als Standard definieren, ebenso wie JPG. Bei RAW ist das nicht so, zu viele verschiedene Formate und Ansätze.

Der Rat, jedes RAW in DNG zu konvertieren, ist grundsätzlich schon ein guter. Eine Zeit lang habe ich das auch gemacht, inzwischen lasse ich es wieder. Ich hoffe einfach, ich bekommen mal einen Computer, der das Ruck-Zuck schafft, hab ich aber leider nicht. Es dauert mir zu lange.

Ich oute mich mal, ich behalte auch jedes RAW, auch einfach, weil ich es kann. Ich habe die RAWs alle in Lr, von dort aus wandel ich sie in JPG, wie ich sie gerade brauche. Ist es nicht RAW, ist es PSD oder TIF. JPG ist für mich ein reines Tauschformat, niemals aber ein Format zu archivieren. Die Preise für Speicher sind ja doch erschwinglich.

Ich glaube auch, dass ich mit RAW die nächsten Jahre noch auf der sicheren Seite bin, DNG ist aber mittelfristig wohl klüger. Soll ja Kameras geben, die DNG speichern inzwischen.

vg, Patrick
12.02.2013
Langweilige Diskussion.

Egal welches Format stirbt oder sich durchsetzt. Man weiss es nicht und wenn es soweit ist, wird es Konverter geben.

Und ab und zu hilft das "digitale Vergessen" auch, Dinge loszuwerden. ;-)
ja, dng ist schon kleiner und praktisch universell einsetzbar. Ich schreibe die meisten großen RAW-Dateien, die ich zur BEA vorgemerkt habe, in dng um und bearbeite sie von da aus. Das sind dann zwar immer noch ca. 152 MB pro Bild, aber besser zu handeln und später in jpg umzuwandeln...
[gone] Andreas Jorns
12.02.2013
Ich kann überhaupt nicht verstehen, dass es hier Fotografen gibt, die ihre Raw-Dateien nach der Bearbeitung löschen ... habt Ihr früher Eure Negative auch verbrannt, nachdem ihr Abzüge gemacht habt?
[gone] User_6449
12.02.2013
@ Marc Bergmann *Workshops & Jobs*

DNG hat bei Dir 152 MB pro Bild?

Sprechen wir über das DNG-Format, oder meinst Du ein Bitmapformat?

Viele Grüße
Peter
Der Witz bei RAW-Dateien ist, dass man die Originaldaten der Kamera hat und mit diesen arbeiten kann und dabei die volle Kontrolle darüber hat, was am Ende bei rauskommt. Bei DNG hat man das eben nicht mehr, weil der Konverter zwischengeschaltet ist, der zudem - wenn ich mich recht erinnere - auch nicht sonderlich viele Stellschrauben kennt (genau genommen: gar keine, oder?). Der mag das möglicherweise durchaus geschickt machen, aber was sollte ich davon haben, wenn ich genauso gut gleich mit den richtigen Rohdaten arbeiten kann. Die RAW-Formate werden sich auch in Zukunft noch auslesen lassen können.
DNG kann höchstens als Workaround dienen, wenn der eigene RAW-Konverter - aus welchem Grund auch immer - das RAW-Format, das man gerade bearbeiten will, nicht kennt. Finde ich.
In Wirklichkeit läuft das am Ende darauf hinaus, dass man noch zusätzlich irgendwelche Daten in DNG-Dateien rumzuliegen hat.

Und wenn DNG tatsächlich ein Standard wäre, dann würden Kameras ihre Daten gleich in diesem Format speichern. Ich wüsste spontan keine, die das macht. Deshalb halte ich persönlich die Umwandlung in DNG nicht für ernsthaft sinnvoll. Eher habe ich den Verdacht, DNG war ein Versuch Adobes, mehr Einfluss auf die Daten zu bekommen, der sich aber in Luft aufgelöst hat.
[gone] Andreas Jorns
12.02.2013
Und wenn DNG tatsächlich ein Standard wäre, dann würden Kameras ihre Daten gleich in diesem Format speichern. Ich wüsste spontan keine, die das macht.

Leica M8, M9, Monochrom und Leica S2 bzw. S
13.02.2013
@Carsten Weiss:
Da wären beispielsweise Hersteller wie Leica, Hasselblad, Samsung, Ricoh, Pentax...

Woher kommt die Erkenntnis, dass der DNG-Konverter die Daten aktiv verändert? DNG ist weiterhin ein Rohdatenformat und muss von einem RAW-Konverter bearbeitet werden. Durch die RAW-Konvertierung fließen natürlich die Standardeinstellungen des RAW-Konverters ein - aber das ist bei allen Rohdaten so.

@Marc Bergmann
150 MB pro Bild erscheint mir auch sehr viel. So viel hat nicht mal das Originalbild aus der Kamera. Im Schnitt liegen meine DNG-Dateien bei 22 MB pro Bild. Basis ist eine Canon 5D MKII, also 21 Megapixel.

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