Wie viele Miroslav Tichýs existieren in der MK ? 14

[gone] Abgemeldet
22.02.2013
Gerade hat mich folgender Artikel http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/fotograf-miroslav-tichy-ein-dezenter-voyeur-a-884765.html angeregt ob es auch in der MK Fotografen wie ein Miroslav Tichý geben könnte.
Fotografen die exzessiv Frauen fotografieren, dabei unbewusst Werke besonderer Qualität schaffen - sich dessen nicht bewusst sind - und von Psychiatern, Kunstwissenschaftlern und Kuratoren entdeckt werden.
Und die für ihre "Entdeckung" selber wenig Verständnis haben.

Wahrscheinlich schlummern eine Menge solcher Fotografen hier - vielleicht werden einige später entdeckt (?)
22.02.2013
Hier - ich.... hab' aber keine Zeit, ich bastle gerade an meiner digitalen Vollformat mit K-Bajonett und muss los Lötzinn nachkaufen...
In den nach seinem Tode erscheinenden Memoiren wird Herr Buxbaum genüßlich erklären, wie es ihm mit Hilfe seiner beruflichen Qualifikation gelungen ist, wertlose fotografische Zufallsprodukte auf dem internationalen Kunstmarkt als Wertanlagen unterzubringen. Zumindest einer hat daran verdient....
22.02.2013
Da gibt es einen ganz gewalltigen Unterschied. Der Miroslav Tichý hat das nur so gemacht für sich in erster Linie, das was hier an Schrott gemacht und vor allem gezeigt wird, kommt in die Öffentlichkeit und ist eben von einem anderen Bewusstsein und einer anderen Intension getragen. ich würde auch soweit gehen, dass die Bilder von Miroslav Tichý keine Kunst im eigentlichen Sinne ist, sonderne eher im Zusammenhang als Performance dann zu Kunst wird, wenn er so mit seiner "Kamera" herumgelaufen ist und "geknipst" hat. Kunst auch vor allem in der Vermarktung. Ich denke in 50 Jahren interessiert das kein Schwein mehr, vielleicht noch als sozial-gesellschaftliches Dokument.

Für hier gilt, Schrott bleibt Schrott.
22.02.2013
"Für hier gilt, Schrott bleibt Schrott."

... das gilt nicht nur für hier!
22.02.2013
btw.

janssen wär vielleicht ein kandidat dafür ... der fängt auch schon an seinen kram zu verramschen

hat aber wie es aussieht noch nicht den richtigen psychiater dafür gefunden ...
[gone] Abgemeldet
22.02.2013
Wie kann etwas "Schrott" sein , wenn es zur Zeit Preise erziehlt die jenseits von "Schrottpreisen" liegen?

Die Definition dass alles Schrott sein soll was in 50 Jahren bedeutungslos sein könnte halte ich für ziemlich beliebig.
22.02.2013
wieso sollte etwas kein schrott sein, dass vom urheber selbst als schrott gemacht, bezeichnet wurde und wird?

nur weil ein paar idioten dafür kohle legen?

die menge an auf der erde vorhandenem gold ist begrenzt ... schrott gibts ohne ende

haha
22.02.2013
"Wie kann etwas "Schrott" sein , wenn es zur Zeit Preise erziehlt die jenseits von "Schrottpreisen" liegen?"

Such Dir ein beliebiges Bild hier aus der liste der "Bilder von Heute" in der MK aus, so den typischen Duchschnitt und frag Dich, was das Bild an Presi erzielen würde. Ich kenn so manches Kaninchen, das merh Preise gewinnt ;-)

Wenn Du Presi auf dem "Kunstmarkt" meinst, dann sieht das ganz anders aus, das ist spekulativ udn Investmenet in Realwerte, bis hin zu abstrusen Wetten. Im Prinzip das geliche wie eine Derivat.

Mit Kust kann man im Moment nicht wirklich viel falsch machen, wenn man normale Margen haben will, so um die 3-4% pro Jahr, und das schon bei nicht spekulativen Investitionen ab ca. 10.000€.

Das was die Bilder von Miroslav Tichý betrifft ist sehr spekulative "Kunst". Kunst ist IMHO das was der Kunstmarkt als solche definiert,sonst wird es zu philosophisch.
22.02.2013
Ergänzung: Ich hab eben das Experiment gemacht, 10 mal zufälliges Bild zu klicken. 10 mal ist was herausgekommen, für das ich keinen cent zahlen würde, und es als Schrott bezeichenn würde. Wenn man das jetzt aber als Faktum für den künstlerischen Wert und das Portential der Protagonisten in der MK heranzieht, dann ist das eine 100% Quote von Kunst!!!!
[gone] Abgemeldet
22.02.2013
Dieses Experiment habe ich irgendwie nicht kapiert (?)
22.02.2013
"10 mal ist was herausgekommen, für das ich keinen cent zahlen würde, und es als Schrott bezeichenn würde."

Hmmm.... wenn Du nun 10 Protagonisten hernimmst und befragst ob diese für Deine Werke Geld zahlen würden, die dies alle verneinen - bedeutet das dann auch Deine Werke sind Schrott oder nur, das 10 Banausen zusammen gekommen sind?

Es muss schwer sein sich an kleinen Dingen zu erfreuen wenn die eigene Welt nur schwarz oder weiss ist. Oder anders - mir z.B. ist klar mir fehlt es bei Weitem noch an Fähigkeiten und Möglichkeiten ein richtig gutes Bild zu machen. Trotzdem hab' ich hier 'ne SC. SC = Schrottcontainer?

Mir gefällt Kunst zumeist nicht - also, ich bin selten im Museum, nur ausserordentliches handwerkliches Geschick erregt meine Aufmerksamkeit, meine Einrichtungsgegenstände sind zumeist zweckmäßig bzw. von meiner Frau selbst hergestellt... also entweder könnte ich sagen ich lebe inmitten netter Dinge die mir zum Glück gefallen, manch anderen auch. Oder ich lebe im Schrott. Oder ich habe Deko, keine Kunst...

Bei einem Besucher würde ich gelten lassen er sagt mir auf Nachfrage, also aufgefordert, im würde es nicht gefallen. Würde er mir sagen ich lebe im Schrott - weil meine Einrichtung seinen subjektiven Ansprüchen nicht genügt.... ich würde ihn wohl schlicht hinaus geleiten und ein Gespräch ablehnen. Tut man nicht, nennt man Umgangsformen. Gibt es zum Glück in der wirklichen Welt noch - da hat man den Spaß charmantere Formulierungen statt Schrott zu finden....
22.02.2013
"Dieses Experiment habe ich irgendwie nicht kapiert (?)"

Das Experiment dient dazu plakativ deutlich zu machen, dass Kunst nicht greifbar ist (ausser man sieht es rein materiell). Und? Ich mach auch Schrottbilder, wer den nicht?
22.02.2013
Wer kennt denn nicht selbst auch einen oder mehrere Fotografen,
die er wertschätzt und von denen er meint, dass sie als Künstler unterbewertet werden ?
Meine sind Dietmar Müller und Klaus Kraiger .


Zitat aus dem Artikel (unter dem letzten Bild):
Tichýs scheue Verehrung der Frauen gründete wohl auf seinem gebrochenen Herzen:
Während des Studiums hatte er eine Beziehung zu der Tochter eines Chemielehrers,
die durch den Wegzug der Familie abrupt beendet wurde.
Danach hatte er nie wieder eine Freundin.


Falls das stimmt, denke ich, dass er 1000x lieber zu Lebzeiten wieder eine Freundin gehabt hätte
als den Ruhm nach seinem Tod.
Sehnsucht nach dem, was man (als Fotograf) gerade im Moment im Leben nicht hat und vermisst
kann man sicher sehr oft in den Bildern sehen bzw. ablesen. Ich denke das ist normal.

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