Perfekte Bilder ohne Kamera?! 20

24.02.2013
Hallo zusammen!

Habe gerade ein nach meinen Maßstäben perfektes Bild zu sehen bekommen und hiezu dann gelesen, das dieses Bild weder fotografiert noch jemals bearbeitet wurde, sondern nur mit Bleistift gezeichnet wurde.
Schaut euch doch bitte das Bild des italiänischen Künstlers Diego Fazio selber an und gebt euer Komentar dazu ab, ob ein Künstler auf so eine Fläche so extrem perfekt arbeiten kann.
Ich kann es mir kaum vorstellen, doch wenn es so ist wie es beschreiben wurde, dann ist er einer der besten Künstler die ich je gesehen habe.
http://www.tumblr.com/tagged/diego%20fazio

Gruß
M
24.02.2013
Tja, und wer wie ich nicht zeichnen kann, muss eben fotografieren, geht aber genau so gut :)

Gruß Jens
24.02.2013
Irgendwo gibt es ein Making of dazu.
Die finalen BIlder sind zwar nicht photographiert, jedoch die Vorlagen, die dann projiziert und übermalt werden. So ähnlich wie wir früher durchs Fenster gepaust haben.
Ist immer noch eine beachtliche Leistung, vor allem in Arbeit und Präzision, aber von bester Künstler sehr weit entfernt.

Ich bin mir auch nicht mehr sicher, ob er die Originalbilder selbst photographiert hat.
[gone] TheMike.ch
24.02.2013
klar kann man auf dieser fläche perfekt arbeiten. die fläche zum zeichnen ist ja x-fach grösser als das bild im internet, die meisten details sind wohl gar nicht erkennbar.
für mich ist die art, wie ein bild erzeugt wurde, ziemlich egal. wenn jemand kopfüber hängend mit einem pinsel hinterm ohr und verbundenen augen ein umwerfendes bild schafft, ist es umwerfend. und wenns halt einfach ein wildes gekleckse ist von jemandem, der kopfüber mit nem pinsel hinterm ohr und verbundenen augen, dann ist es ein wildes gekleckse.
für mich persönlich ist dieses bild gut, wohl überdurchschnittlich gut, aber nicht besser als x-dutzend bilder, die ich hier finde.

grusssss
TheMike
[gone] xxxxxx
24.02.2013
Oft wird der Fehler gemacht zu versuchen, die Qualität von Kunst nur anhand von rein technischer Perfektion zu beurteilen.
In Wirklichkeit sind das zwei paar Schuhe!
24.02.2013
handwerklich ist das bestimmt beachtlich, aber kann es sinn der sache sein, mit einem handwerksmittel (hier bleistift) ein anderes handwerksmittes (hier kamera) zu immitieren? das ist genau so wie die fotos, die durch ettliche photoshopfilter gejagt werden , um am ende einen look wie ein ölbild oder eine radierung zu erzielen - davon halte ich in der regel auch nicht sooo viel.
#7
24.02.2013
Eigentlich ist es lediglich ein Frage von Handwerkliches Können und Maßstab. Um so größer das Vorlage ist, um so leichter ist es Detail sehr defizil auszuarbeiten.

Robert
24.02.2013
Wenn sich viele Menschen an den Bildern von Diego Fazio erfreuen, macht das Sinn.

Es nieselt gerade in Berlin und beim Hinausschauen in den grauen Himmel
sehe ich am Geländer meines Balkons, wie sich langsam hängende Wassertropfen
bilden. Jeder ist für sich perfekt und außer mir beachtet sie niemand.
Wäre jemand zusammen mit mir, könnten wir uns darüber unterhalten und
wahrscheinlich würden wir uns gemeinsam daran erfreuen.
Dann, erst dann hätten diese perfekten Wassertropfen einen Sinn.

...hier. Hab ich fotografiert. War eine Sache von 0,01s
#10
24.02.2013
@Sylvio:
Unabhängig von diesem Thema hier:
Ich bin ein Klugscheisser und steh auch dazu.

Aber Du bist in meinen Augen nicht zu einer
themaorientierten, zwischenmenschlichen Kommunikation fähig.
In mir erweckst Du nur den Anschein eines Ignoranten,
Selbstdarstellers, verhärmten Egozentrikers und sich
selbst beweihräuchernden Robinsons.
Alles ändert sich. Mag sein, dass Dein zeitintensives Studium und Üben
Dich geformt hat. Deshalb tut Dir die Zeit auch nicht leid.

Für viele Dinge ist aber heute die handwerklich filigrane fotorealistische
Darstellung überlebt und nutzlos. Daher kann ich Deinem Slogan,
der fast wie ein "selig von oben herab gegebener Segen" rüberkommt
"Es würde also keinem schaden, anstatt ständig neue Filter zu ordern,
mal in die Tiefen der Grundlagen ab zu tauchen.
" nur eine Erwiderung geben.
Doch, es würde einigen Menschen schaden, ihre begrenzte Lebenszeit mit
Dingen zu verbringen, die ihnen Energie für Wichtigere Dinge stehlen.

Der Standpunkt: wenn man sich intensiv mit einer Sache beschäftigt,
ein ganz neues, tieferes Verständnis dieser Sache möglich wird

wird von mir geteilt wird. Egal ob Du den mit anderen Worten gemeint hast oder nicht.

Doch wenn das Bild einmal fertig ist, wird es nicht dadurch anders,
ob es von einem Fotografen, Maler oder Atomwissenschaftler erschaffen wurde.
Das Bild ist nur das Bild an sich . Was sich aber ändert,
ist die die Sichtweise (einiger) Betrachters. (Wie wir ja hier am Beispiel von dem Diego Fazio erfahren)
#12
[gone] TheMike.ch
24.02.2013
man muss nicht alles selbst erlebt und gemacht haben, um es zu verstehen oder nachvollziehen zu können. abgesehen von ein paar ausnahmen glauben alle menschen, dass die erde keine scheibe ist ... und bisher waren erst n paar wenige weit genug von der oberfläche weg, um das mit eigenen augen zu sehen.

zwischen dem handwerk und der kunst wäre dann wohl das kunsthandwerk. und ein kunsthandwerker ist kein künstler, der unterschied ist klein aber entscheidend.

grusssss
TheMike
@Sylvio Dittrich
Bedingt durch DEIN Studium hast du dich mit dem Zeichnen bestimmter Dinge befasst. Bedingt durch MEIN Studium, könnte ich mich um eine mathematische Beschreibung dieser Dinge kümmern - was ich zum Glück nicht musste.

Realistische Darstellung von Wasser(-bewegungen) sind übrigens immer noch eine echte Herausforderung für jeden CGI-Experten, was man selbst heutzutage immer noch sehr deutlich in Multi-Millionen-Dollar Blockbuster-Produktionen sehen kann. Dein erwähnter Schnürschuh dagegen wäre dagegen kein Problem.

Es gibt halt VIELE Dinge, mit denen man sich tiefergehend beschäftigen KÖNNTE. ;-)
#15
24.02.2013
ich finde schon den titel lustig

die frage hat was von ... was war zuerst da ... das ei oder das huhn?
[gone] User_6449
24.02.2013
Das Thema "Fotorealismus in der Malerei" ist nicht gerade neu.

Beginnt schon bei Albrecht Dürer um das Jahr 1500...

Der kannte noch keine Fotografie, aber immerhin den Realismus.

Und mit Zeichenhilfen getrixt hat er damals ja auch schon ... ;-)

Viele Grüße
Peter
25.02.2013
.... wobei der das ja beschrieben hat, für Zeitgenossen und Nachfolgende......

Ich halte es mit Man Ray,
...was es gibt fotografiere ich, was nicht, male ich.........
#19
25.02.2013
@Silvio:
Im Gegensatz zum Maler trägt ein Fotograf sicher nicht immer
die alleinige Verantwortung für die Aussage- und Ausstrahlungskraft eines Bildes.

So kann schon allein die vorhandene Realität (Motiv) in ganz erheblichem Maße
etwas sagen. Manchmal braucht der Fotograf nur den Moment festhalten
ohne selbst im mindesten etwas inhaltlich beizutragen.
(Er darf es nur nicht versauen.)

Ein Maler hat alles selbst im Griff.
Der Fotograf (als Künstler) muss dagegen versuchen aus den begrenzten,
realen Gegebenheiten seine eigene Bildaussage herstellen.
Mit EBV unterscheiden sie sich dann allerdings kaum noch voneinander.

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