Absage wegen Geschlecht und Frage an die Allgemeinheit. 22

Hallo liebes Forum,

ich brauch hilfe. will aber erstmal meinen Frust los werden. Und nein es hat nichts mit unzuferlässigen Modellen oder Ähnlichem zu tun.

Erstmal die Geschichte die Frust hervorgerufen hat.
Ich bin zur Zeit auf der Suche nach einem Praktikumsplatz im zuge einer Förderungsmaßnahme des geliebten Arbeitsamtes. Dieses würde ich gern in einem Studio für Portraitfotografie machen.
Jetzt hatte ich mich bei einem Studio erkundigt und eine Absage auf Grund meines Geschlechtes (männlich) erhalten.
Dies ist schon entmutigend.

Nun die Frage.
Kennt jemand von euch ein Studio bzw einen Fotografen im Raums Stuttgart/Pforzheim der Praktikumsplätze vergibt?

Viele Grüße
Julian

P.S.: Falls der Thread hier falsch ist bitte ich das zu verzeihen.
Dann taugt das Studio wohl nichts.
Bei einen Praktikanten in der Branche wäre mir das Geschlecht eher egal.
Vor allem könnte man ein männl. Praktikant auch ordentlich Ausrüstung rumschleppen lassen. *g* ;)

Mach dir nichts draus, das Studio will wohl nur blonde Praktikantinnen im Mini die dann die Objektive von ganz unten aufheben dürfen
und mal nen Kaffee kochen dürfen während sie ihre lange Weile bei FB & Co. übertünchen...

Ergo, schau in die gelbe Seiten oder Branchenbücher und such dir ein richtiges Studio. ;)

LG Denny
[gone] Uwe Richter Photography
14.04.2013
Auf jeden Fall solltest du das dem Amt mal mitteilen.
Ganz rechtlich einwandfrei ist das nämlich mal gar nicht!
Andererseits würde ich dort jetzt auch kein Praktikum mehr machen wollen ...
wer weiß, wie die sonst noch "ticken"? :)
 
Das lustige ist dass das Studio einer Fotografen-Meisterin (weiblich) gehört.
[gone] KALLEX Photography www.facebook.com/kallex.kiel
14.04.2013
Vielleicht hat sie einfach keine getrennten Toiletten. So einfach kann das schon sein. Das wäre nämlich vorgeschrieben wenn sie einen (ersten) Mann beschäftigen würde.
14.04.2013
Auf jeden Fall solltest du das dem Amt mal mitteilen.
Ganz rechtlich einwandfrei ist das nämlich mal gar nicht!

Davon halte ich gar nichts. Und ich halte 99 % von dem ganzen PC-Mist auch für kontraproduktiv.
Wenn ich mir überlege, was für wachsweiche Absagen unsere Personalabteilung verschickt, damit die Absage nicht angreifbar ist, dann wäre vielen Bewerbern wohl mehr geholfen, den tatsächlichen Grund zu erfahren. Es sind nämlich fast immer dieselben Ursachen, die zur Ablehnung führen (Bewerbungstuning ist bei uns Zeitverschwendung, die HR-Abteilung filtert das schneller raus, als der Bewerber sowas schreibt).

Und wenn die Inhaberin meint, daß ein Mann nicht ins Team paßt, dann sollte man sowas auch mal aktzeptieren. 
 
14.04.2013
wenn sie keinen Mann will dann will sie nicht, denke das ist ihr gutes Recht !  Kann ja auch Gründe geben, schlechte Erfahrungen, kein Männerklo (oder eben keinen Bock drauf daß da einer dauernd sprühend sein Revier markiert *hehe* )   :)
14.04.2013
wie es bei einem praktikumsplatz ist weiß ich nicht.
ein arbeitspalatzangebot aber muss geschlechtsneutral sein.
gegen eine absage aufgrund des geschlechts kann man klagen.
auch ich hatte aus gleichem grund eine absage erhalten, ging aber um einen job.
ok - ich habe nicht geklagt.
viel häufiger bekomme ich absagen aufgrund meines alters und das seit ich mitte 40 war.
leider nie in schriftform. es ist aber auch frustierend, zu erfahren, wann man zu alt sei. :-(
14.04.2013
Wenn sich ein Arbeitgeber seine Mitarbeiter nicht mehr raussuchen darf dann ist das Kommunismus. Kein Wunder daß es so viele Einzelkämpfer gibt die keinen fest anstellen.

anTon
[gone] User_6449
14.04.2013
Es gilt zwar § 3 des Grundgesetzes, aber es gibt auch
genug Möglichkeiten für Arbeitgeber das zu umgehen:

http://dejure.org/gesetze/GG/3.html

Jedenfalls sollte man nicht in eine Absage schreiben,
daß ein Bewerber aus den dort genannten Gründen
abgelehnt worden ist.

Viele Grüße
Peter
[gone] User_304817
14.04.2013
Nimm dir ein Branchenbuch zur Hand und telefonier mal ein bisschen rum. Wenn du wirklich einen Praktikumsplatz willst dann solltest du dich schon ein wenig selbst bemühen.

Das mit der Absage ist blöd gelaufen, aber mein Gott, gibt schlimmeres und ist nur unnötig vergeudete Energie sich über sowas zu ärgern. Wünsche dir viel Erfolg.
14.04.2013
Dann hätten wir noch das Gleichstellungsgesetz...
Aber ist einem wirklich geholfen, wenn man sein Recht durchsetzen kann? Die Atmosphäre wäre doch schon gleich versaut...
14.04.2013
Man müsste den Wortlauf der Stellenausschreibung ansehen - und den Wortlaut der Absage.Wer glaubt, sich über juristische Winkelzüge eine Praktikumsstelle erarbeiten zu müssen
wird dies im Leben nur einmal tun. So was spricht sich in der Branche rum.Leute die ein Praktikum machen wollen gibt es wohl wie Sand am Meer.
Das ist grundsätzlich schon sehr schwer.Und wenn eine Studio-Inhaberin eine Dame als Praktikantin will - dann findet sich ein
Grund, keinen Mann zu beschäftigen.

Vergiss die Absage - mach eine weitere Bewerbung. Du wirst vielleicht noch
manche Absage verdauen müssen. Leider.

Heiner
 
14.04.2013
Ich halte zwar auch nichts von dem ganzen Wust an Regeln der Zwangs-Gleichmacherei, aber in dieser Konstellation ("Männerdiskriminierung" ) würde ich da doch mich auf die Regeln berufen, weil es ja - gefühlt - Männerdiskriminierung "gar nicht geben kann" und das von politischer und medialer Seite unter den Teppich gekehrt wird, ja fast ein Tabuthema ist. Also doch die Sache mal mit einem Anwalt besprechen, und volle Kanne den Finger in die Wunde des Systems legen. Wenn das Arbeitsamt zuständig ist, kannst Du Dir ggf einen Schein zur kostenlosen ( vom Arbeitsamt bezahlten ) anwaltlichen Beratung holen - ich würde mich zumindest mal beim Arbeitsamt informieren ob das möglich ist. D.h. nicht das AA die Sache verfolgen lassen sondern das AA bezahlt Dir die Kosten des Anwaltes. Alternativ wenn Du 30 EUR übrig hast kannst eine Erstberatung auch auf frag-einen-anwalt in auftrag geben. Oder hier in Service-Recht mal fragen.
Natürlich darf sich ein Arbeitgeber, oder jemand, der einen Praktikumsplatz vergibt, seine Bewerber persönlich aussuchen.
Sobald er aber seine Absage mit Hinweis auf das (seiner Ansicht nach) "nicht richtige! Geschlecht begründet, verstößt er - oder in diesem Falle sie, - gegen das Antidiskreminierungsvervot/Gleichstellungsgesetz.
Gleschlecht, Rasse, Hautfarbe, ethnische Herkunft, sexuelle Indentität.. sind im Gesetz aufgeführte Gründe, die nicht herangezogen werdne dürfen, um eine ABlehnung zu begründen.
Ich würde das der zuständigen Stelle für Gleichstellung melden.. Beschwerde erheben.

Das Argument mit den Toiletten ist quatsch. Es braucht bei gemischtgeschlechtlichen Belegschaften nur nach Geschlechtern getrennte UMKLEIDERÄUME und DUSCHEN, sonfern die Arbeit in der Art ist, dass eine Arbeitskleidung und ein etwaiges Duschen nach der Arbeit notwendig ist.
Getrennte Toilennten erst ab einer gewissen Belegschaftsstärke. Kein niedergelassener Arzt mit einer normalen Praxisgröße hat getrennte Toiletten. Nicht mal getrennte für Personal und Patienten. Nahezu kein kleines Ladengeschäft hat zwe getrennte Toiletten eingebaut.

Die Dame Fotografen-Meisterin sollte mal beigebracht bekommen, dass dieses Antidiskreminierungsrecht nicht nur dann gilt, wenn Frauen sich diskreminiert fühlen.. Sondenr auch umgekehrt.
15.04.2013
Wie schon vorher angedeutet kann ich die Dame gut verstehen. Möglicherweise war ihre Wortwahl etwas unglücklich aber dieses Gleichstellungstrallala kann auch gehörig nerven.

anTon
Natürlich kann es nerven. Wenn wegen jedem Kleinklein sich irgendwo eine Gleichstellungsbeauftragte reinhängt.
Hier geht es nicht um ein Kleinklein. Wenn sie nen Mann nicht will, soll ich ihm eben einfahc freundlich absagen.
Wenn sie sich diese Grube aber selber gräbt, dann soll sie eben auch mal reinfallen.
Und ich könnte sonstwas drauf wetten, dass diese Meisterin sich gehörig auf dem Schlips getreten fühlen, und sich entsprechend aufplustern würde, wenn man ihr signalisieren würde, dass man sie für einen Auftrag nicht haben will, nur weil sie eine Frau ist.
Wenn ich den Startbeitrag richtig gelesen habe, hat die böse Fotografenmeisterin überhaupt keinen Praktikumsplatz ausgeschrieben, sondern der TO hat einfach mal angefragt. Sie hat nein gesagt und gut ist´s. Nix Antidiskriminierung und so.
Wenn es der TO auf Zoff anlegt: Sie weist nach, das sie vorwiegend weibliche Kundschaft hat, die Wert auf weibliches Pendant legt, dann kann der TO eh wegtreten.
Übrigens möchte ich das Arbeitsklima eines Kleinstbetriebes nicht erleben, dessen Basis eine erzwungene Einstellung ist.
Wolfgang.. Es geht nicht um eine evt. zu erzwingende Beschäftigung/Anstellung. Es geht einzig um die Begründung für eine Absage.
Und wenn die geschlechtsbezogen begründet wird, dann läuft das erstmal den Antidiskreminierungsvorschriften zuwieder, solange es nicht deutlich nachvollziehbare gründe dafür gibt, warum in einem bestimmten Fall ein Job nicht von Männern bzw. nicht von Frauen erledigt werden kann.
Meiner ANsicht auch auch egal, ob es sich um eine Initiativbewerbung oder um eine Bewerbung aufgrund einer Ausschreibung/Stellenangebot handelt. Die Frau Fotografenmeisterin hätte auch eifnach sagen können: "Sorry. Aber ich nehme derziet (oder grundsätzlich) keine Praktikanten.
Dann wäre die Sache ganz elegant umschifft worden.

Ist schon klasse. Wenn das eine Frau als Antwort bekommen hätte, wäre sie sich empörter Solidarität aus allen Richtungen sicher. Bekommt ein Mann so eine Absage, soll er es einfach abhaken.
So funktioniert "Gleichstellung" bei uns im Lande. Eine Gleichstellungspolitik und darauf basierende Mechanismen, die, wenn sie zur Anwednung kommen, meiner Erfahrung nach IMMER auf eine BEVORZUGTE, und nicht etwas nur gleichgestellte Behandlung von Frauen hinausläuft.
16.04.2013
Ist schon klasse. Wenn das eine Frau als Antwort bekommen hätte, wäre sie sich empörter Solidarität aus allen Richtungen sicher. Bekommt ein Mann so eine Absage, soll er es einfach abhaken.

nein, so ist das nicht. Männer und Frauen sind nicht gleich und man kann sie auch per Gesetz nicht gleich machen.

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