Analog S/W in hellem Zimmer - Tipps, Anregungen? 14

[gone] aprikosenballett
15.04.2013
Hey, Leute! :)
Ich habe mir jetzt endlich mal eine analoge Kamera zugelegt, eine Praktica BCA electronic mit 135mm, 50mm und 22-200mm-Objektiv und werde sie diese Woche auch mal ausprobieren und eine Freundin von mir fotografieren.
Ich hab bisher noch nie analog fotografiert und wollte mal fragen, ob ihr mir evtl. Anregungen und Tipps geben könnt, wie ich - als absoluter Laie im analogen Bereich - die bestmöglichen Erfolge erzielen kann. Ich werde in einem hellen, relativ großen Zimmer fotografieren, habe aber keine Studiotechnik. Worauf sollte ich achten? Ich habe mir erstmal für den Einstieg einen stinknormalen Kodak 400 BW-Film gekauft.

Liebe Grüße, Lisa :)
[gone] KALLEX Photography www.facebook.com/kallex.kiel
15.04.2013
Der Belichtungsmesser ist dein Freund. Und dann wird das schon :)
15.04.2013
Was für einen Film hast Du denn konkret? Wer entwickelt den dann?
Die BCA hat ja einen BeLi eingebaut, ist also nicht wirklich anders als digital zu knipsen, nur das Ergebnis siehst Du halt später ;-)
[gone] Rolf Zimmermann_CH3
15.04.2013
ISO-Einstellung bei der Kamera ev. auf 320 ISO einstellen. Ein leicht überbelichteter s/w-Negativfilm ist leichter zu vergrössern, als ein Unterbelichteter.
#5
15.04.2013
Zunächst solltest du natürlich mit der Bedienung der Kamera vertraut sein. Falls keine Anleitung vorhanden: http://www.ffsteimer.de/downloads/ca000508.pdf

Prüfe, ob die Batterie noch genug Spannung hat. Stelle die Filmempfindlichkeit auf ISO 400 ein. Die Belichtungskorrektur sollte erst einmal auf +/- 0 stehen.

Die Kamera hat eine Zeitautomatik (Stellung AUTO). Das heißt, du stellst am Objektiv die gewünschte Blendenzahl ein, und die Kamera ermittelt anhand des Belichtungsmessers die passende Belichtungszeit. Sollte zu viel oder zu wenig Licht vorhanden sein, wird es dir im Sucher angezeigt. Bei zu viel Licht, musst du entsprechend abblenden. Bei Gegenlicht (z.B. direkt am Fenster) kannst du auch die Belichtungskorrektur (Siehe Handbuch) auf +1 oder +2 stellen. Der von dir ausgesuchte Film verträgt aber auch etwas Überbelichtung.

Ich würde für Innenaufnahmen zunächst das 50 mm Objektiv verwenden, weil es vermutlich das lichtstärkste (f 1.7 oder f 1.8) ist. Stelle dementsprechend auch die kleinstmögliche Belendenzahl ein.

Der von dir verwendete Film ist ein s/w-Film, der im Farblabor entiwckelt wird (C-41 Prozess). Du kannst ihn also ganz normal in jedem Stundenlabor oder Drogeriemarkt abgeben. Erwarte aber keine Wunder bei Großlaboranzügen.
15.04.2013
Hallo Lisa,

wie Shashinka schon richtig beschrieben hat ist der BW400 ein Farbfilm ohne Farben, der im Standard-Negativprozess entwickelt wird.
Für die Vergrößerungen suche Dir ein vernünftiges Labor (kein Drogeriemart, o.ä.) aus, damit Du auch vernünftige Abzüge bekommst. Wähle als papier hochglanz aus, das hat bessere Kontraste.
Und für Deine analoge SW-Zukunft, nimm lieber einen "richtigen" SW-Film wie z.B. von Ilford (FP-4, HP-5), dann werden auch die Ergebnisse knackiger.

lg
15.04.2013
Den FP-4 oder HP-5 müsste die liebe Lisa dann aber selbst entwickeln weil kaum noch ein Labor klassische SW-Filme in brauchbarer Qualität entwickelt.
Für einen Einsteiger ist der BW400CN schon ganz richtig,
auch wegen des großen Belichtungsspielraumes.
Alternativ: Ilford XP 2
#9
15.04.2013
Vergiß den Käse mit dem Großlabor. Entwicklungen in fremder Hand sind IMMER Lotto, egal of Cewe (Drogerie-Markt und Müller) oder Allcop (Rossmann) oder Fuji oder ein "Spezialist". Das oft genannte Fotostudio 13 hat auch schon Filme richtig versaut (Azubis sind vermutlich überall *lol*). Meine beste Quote ist bei Allcop, aber die ist nicht bei 100%.

Der BW400 ist extrem belichtungstolerant. Den richtig falsch zu belichten ist nicht ganz einfach.

LG Rüdiger
15.04.2013
Rüdiger Du tust ja fast so als ob selbstentwickeln völlig fehlerfrei wäre...
[gone] User_6449
15.04.2013
Der 400 BW ist sehr gutmütig und verkraftet +/- zwei Lichtwerte
Fehlbelichtung, er ist also auch für Anfänger ganz gut geeignet.

Weitere Vorteile:

Der 400 BW läßt sich sehr viel einfacher scannen als die echten
Schwarzweißfilme, falls man die Bilder auch mal digital braucht.

Der 400 BW wird im genormten Standardprozess C41 entwickelt.
Da kann also nicht so viel schiefgehen wie bei nicht genormten
Schwarzweißentwicklungen.

Viele Grüße
Peter
[gone] aprikosenballett
16.04.2013
Ich danke euch für diese vielen Antworten, das hilft mir wirklich ungemein weiter, vor allem bei der Auswahl eines Entwicklungsstudios! :) Ich werde mich in Leipzig jetzt mal umhören, bei welchen Firmen man relativ günstig und trotzdem gut Filme entwickeln kann.
Und ich bin ja froh, dass ich mit dem Kodak-Film als Anfängerin nicht so viel falsch gemacht habe.
Danke, danke, danke!
27.04.2013
also ich denke, die wahl des labors wird dein geringstes problem sein. bei einem 400er kann man nicht so viel falsch machen, wie oben schon erwähnt wurde. allerdings wirst du bei iso 400 indoor schon schnell an die grenzen stoßen. vor allem mit den alten, vermutlich lichtschwachen linsen.

da hast du folgende möglichkeiten:
- du kannst verwacklungsunschärfe als stilmittel benutzen
- stativ verwenden
- film pushen (iso 400 kann man locker auf 800 oder auch 1600 iso entwickeln - das geht aber nur in einem labor, was sowas anbietet)

im zweifelsfalle lieber etwas überbelichten, als unterbelichten, wäre mein tipp.
indoor hat man oftmals sehr starke kontraste (helles fenster, dunkler vordergrund), da musst du ggf. noch die autobelichtung nachsteuern. analogfilm kannst du da wunderbar überbelichten. also person vor dem fenster dann ruhig so belichten, dass das gesicht normal belichtet wird und dann wird das fenster wunderbar ausgefressen, wie man das von analog kennt ;-)

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