1. wasserdichte Digitalkamera mit Wechselobjektiven vorgestellt 9

19.09.2013
Nikon hat soeben die 1. wasserdichte Digitalkamera mit Wechselobjektiven vorgestellt. Zumindest wenn man von den Nikonos absieht die Kodak für die Navy mit Sensor ausgestattet hat.

Die Kamera, die auf den Namen AW1 hört, ist Teil der Nikon 1 Produktlinie und nutzt somit auch das 1-Bajonett und einen 14MP-Sensor im CX-Format. Der bereits bekannte FT1-Adapter, mit dem man Nikon F-Objektive an Nikon 1 adaptieren kann (Cropfaktor 2,7x) ist damit ebenfalls kompatibel (wenn auch natürlich nicht wasserdicht).

Mit der Kamera wurden 2 wasserdichte Objektive vorgestellt. Ein 11-27,5mm, welches bis 15m wasserdicht ist und ein 10mm f2.8, welches bis 20m taucht. Diese sind jedoch wegen ihres Dichtungsringes nicht mit den bisherigen Nikon 1 Kameras zu verwenden.

Im Frühjahr 2014 sollen dann auch wasserdichte Blitzgeräte für die AW1 verfügbar sein.

Für das Kit AW1 + 11-27,5mm will Nikon £745, also stumpf umgerechnet 850€ haben. Damit bleibt das System verhältnismäßig günstig, zumindest weit unter dem, was die meisten erwartet haben. Und wesentlich günstiger als ein vernünftiges Unterwassergehäuse für Spiegelreflexkameras.

Weitere Infos hat Nikon Rumors hier zusammengefasst.

Gibt ja doch einige Fotografen in der MK, die Unterwassershootings anbieten. Nicht nur für die ist das vielleicht eine ernsthafte Kaufoption? Hab bisher im Netz größtenteils positive Resonanz gefunden. Eure Gedanken? Denkt damit vielleicht auch jemand darüber nach in der Unterwasserfotografie einzusteigen?

Ich mach mal den Anfang:
Ich selber habe eine Nikon 1 mit FT1-Adapter und bin ganz zufrieden, weil mir der Cropfaktor in der Wildlife-Fotografie und auch im Makrobereich einiges ermöglicht. Zuerst war ich wegen der geringen Sensorgröße skeptisch. Als aber die Preise massiv gefallen sind machte eine Anschaffung für diese "Spezialgebiete" durchaus Sinn. Wenn die Preise der AW1 erwartungsgemäß erst mal etwas gefallen sind könnte ich mir das ernsthaft überlegen... ;-D
19.09.2013
Für den Urlaubsflachwasserbuntefischegucker mag das durchaus Sinn machen, wenn sie den dicht ist... ;-)

Aber ernsthafte Peoplefotografie mit solch einem Spielzeug? Sorry, das kann ich mir nicht vorstellen...
Ich habe eine P7700, die Bilder sind genial, allerdings darfst Du dir die RAW nicht angucken. Die Physik lässt sich nicht so einfach überrumpeln.

UW stellt sich die Lichtsituation völlig anders dar, als an der Oberfläche. Wie soll das mit dem Spielzeug gehen?
Wer die UW-Fotografie ernsthaft betreibt, kommt an entsprechendes Equipment nicht vorbei.
Moin !

Bis 15m ... ein Freund von mir der taucht meinte... "Spielkram.. 15m .." der lachte sich schlapp. Sowas kann ein Touri benutzen beim Schnorcheln, meinte er.

Udn als Urlaubschnappschuß Camrea zum Schnorcheln ist das Ding dann zu teuer...
19.09.2013
Ich habe da auch meine Zweifel.

Eine Kamera ohne extra Gehäuse, die dauerhaft dicht sein soll?
Einschränkung bis 15 Meter.
Und was ist mit Licht?

Ich habe schon ausgiebig unter Wasser fotografiert. Angefangen mit einer kompakten, weil's halt billig ist. Die Ergebnisse sind mehr als frustrierend. 
Unter Wasser steht und fällt alles mit Licht und zwar in einem ganz anderen Maße als an Land.
Ab 5 Meter Tiefe verschwindet die Farbe rot, dann orange, gelb ...
Das faszinierdende unter Wasser aber ist doch die Farbe.
Für Hallendbad oder Schnorchen mag so eine Kamera in Ordnung sein, aber mehr nicht.

Nach meiner Frustphase mit der kampakten habe ich dann beschlossen, die große muss mit unter Wasser.
Aber, Unterwassergehäuse nebst Zubehör sind Sau-teuer. Ich habe mir das Equipment gemietet.
Die Gehäuse sind sehr aufwendig und stabil fabriziert, da jeder Knopf unter Wasser bedienbar sein muss. Und damit kein Wasser eindringt, muss alles speziel mit Dichtngen abgedichtet sein, welche auch austauschbar sein müssen, da die DIchtungen altern, durch Benutzung im Salzwasser noch schneller.
Zu dem Gehäuse kamen dann noch zwei riesige Blitze hinzu, auf speziellen Armen/Gelenken, damit sie positionierbar sind.
Und siehe da, dann klappt es auch mit der Unterwasserfotografie. :-)
19.09.2013
Hmm, ihr habt schon wichtige Punkte gefunden. Ich denke aber, dass es da viele gib, die das von einer anderen Seite betrachten: Das Preis-/Leistungsverhältnis ist relativ gut. Bisher gab es zur Unterwasserfotografie im Grunde zwei Möglichkeiten: Zum einen eine wasserdichte Kompaktkamera zu nutzen. Fällt aus, da kleiner Sensor, daher schlechtes Rauschverhalten, schlechte Bildqualität, ... Zum anderen eine DSLR in ein wasserdichtes Gehäuse zu stecken. Gibt schickere Bilder, aber auch Probleme: Die Bedienelemente können nicht alle problemlos unter Wasser bedient werden. Die Kameras wurden halt in erster Linie zur Nutzung an Land konzipiert und nicht um durch ein Gehäuse bedient zu werden. Dadurch fehlen übrigens auch kamerainterne UW-Settings. Außerdem ist zum Beispiel der manuelle Fokus, sofern überhaupt vorhanden, stark eingeschränkt. Das geht mit einer eigens dafür gebauten Kamera deutlich smoother. Der AF ist übrigens auch nicht auf UW ausgerichtet. Eines der größten Probleme bei den Unterwassergehäusen: Es befindet sich ein zusätzliches Glaselement vor der Optik. Das frisst Licht und Bildqualität. Sofern das bei den wasserdichten Optiken noch vorhanden ist, kann es deutlich kleiner und dünner gebaut werden - damit tendenziell weniger stören. Und noch ein bauartbedingter Vorteil der AW1: Sie ist deutlich kleiner und flexibler als die große DSLR im Gehäuse (mit Luft!). Die kann man im Wasser nicht so schnell herumreißen, wenn es links oder rechts plötzlich ein Fotomotiv gibt. Zum Thema Licht: Wie ich bereits geschrieben hab wird es nächstes Jahr passende UW-Blitze von Nikon geben. Größtes Argument dürfte für viele aber der Preis sein. Der 5-fache Preis der Kamera+Optik für das Gehäuse schreckt einfach ab. Selbst wenn ich miete: spätestens nach dem 10. Mal kann ich mir auch die AW1 leisten. Natürlich gibt es bei dem System große Nachteile, die habt ihr ja schon gefunden. Aber ich nutze meine Nikon 1 mit FT1 Adapter mit meinen F-Objektiven vor allem wegens des Cropfaktors. Ohne Lichtverlust! Ein 55-300mm f/4,5-5,6 wird bei 300mm zu 810mm f/5.6. Natürlich gibt es auch ein 800mm f5.6 von Nikon. Davon allerdings weltweit nur etwas mehr als ein Dutzend und zum Stückpreis von schlappen 18.000$. Worauf ich hinaus will: Es geht natürlich (fast) immer besser, aber die AW1 stößt in eine Nische, in denen schoin viele potentielle Käufer warten. Ich bin sicher, dass sich auch der ein oder andere MKler findet, der sich diese Kamera kauft. Zum Thema Bildqualität: Fast alle Bilder meiner Fotografensedcard sind zufällig mit meiner Nikon 1 fotografiert - dafür bitte nicht lynchen. Auch wenn die Bilder alle arg verkleinert sind - kannst du erkennen welche womit gemacht wurden???
19.09.2013
Die Nische die ich sehe ist die, eine qualitativ gute Kamera für den Urlaub, robust gegen Nässe, man kann mal ins Wasser springen und Andenkenbilder machen, mehr nicht...

Zum Tauchen taugt sie GAR NIE NICHT, dann müsste sie bis 60m dicht sein!
Deine Einwände in Bezug auf "zusätzliches Glaselement" ist halbwegs richtig, trotzdem kommt eine Kompakte nicht annähernd an eine DSLR heran.
Der Lichtverlust ist hier (physikalisch bedingt) marginal und es gilt hier das richtige Objektiv zum passenden Dom.

Was sollen das für passende Blitze sein? UW braucht man weit auseinander liegende Blitze mit richtig Power, der Preis würde ein mehrfaches der Cam betragen.

Dicht ist das Teil ja wohl auch nicht, klar, bei 15m herrscht ein Druck von 2,5 Bar
Zitat:
Nach einer Stunde Tauchzeit ist Schluss – dann muss die AW1 wieder auftauchen.


Ein MK`ler soll die Kamera finden? Kann schon sein, aber bestimmt nicht für die Model-Fotografie UW!!

Mal gefragt::
Bist Du Taucher?
Kennst Du die physikalischen Gegebenheiten UW in Bezug auf Druck und Licht?
Hast Du Erfahrung in der UW-Fotografie?

Wenn nein, ist jede Diskussion über die Cam überflüssig...
Wann ja, verstehe ich Deinen Einsatz für die Cam nicht...

Also ich tauche und habe ausreichend Erfahrung in der UW-Fotografie, das Teil ist ein Spielzeug für Andenkenfotos im Plantschbereich, aber nicht um ernsthaft UW-Bilder zu schaffen, schon gar NICHT, halbwegs qualitativ hochwertigere Model-Fotos zu schaffen!

Edit meint:
Für das Geld bekomme ich ne saugute Kompakte mit UW-Gehäuse, mit der ich auch TAUCHEN gehen kann und die Option einer vernünftigen Blitzanlage habe.
20.09.2013
Für Urlaub, Strand und kurz mal ins Wasser springen mag sie in Ordnung sein.

Meine großen Zweifel sind nach wie vor wie Dauerhaft wasserdicht die Kamera ist.
Ein Unterwassergehäuse kann ich für die notwendige Wartung zerlegen, Dichtungen schmieren, alte Dichtungen austauschen etc.,
bei der Kamera kann ich das nicht.
[gone] heiko-fotografiert.de | Hannover
20.09.2013
Vielleicht wächst der Sensor noch, wenn er das erste mal mit Wasser in Berührung kommt. Das spiegellose System von Nikon ist eh ne Kröte und kam zu spät, da man am realen Markt nicht landet sucht man nur Nischenlösungen. Aber auch die sind zu schlecht um am Markt zu bestehen, in drei Jahren ist das System Geschichte.
20.09.2013
Moin,
warum sind da so viele so verbissen?

"Für den Urlaubsflachwasserbuntefischegucker mag das durchaus Sinn machen", schrieb der mik.

Jepp. Also für mich!

Wenn ich im Urlaub z.B. auf Bali oder in Brasilien schnorchle, dann sehe ich da bei 3 - 5m Wassertiefe eine wunderbare Welt an Flora und Fauna. Die würde ich gerne ablichten, auf Foto und als Filmclip, damit ich meine Urlaubsfilme damit bereichere.

Da hätte ich gerne RAW und 1080p. Nein, ich bin kein verbissener Profi, der für sein 45Minuten-Filmchen auf Bluray mit tonnenweise Equipment im Privatflugzeug in ferne Länder reist. Ich fliege Holzklasse, Da muss ich mir gewichtsmäßig schon sehr überlegen was ich mitnehme.

Ja, ich habe bislang mit den kompakten Outdoor-Kameras (wie der Canon D10) geknipst (das Wort fotografieren wäre für die Profis hier eine Unverschämtheit). Oder mit der FT3 gefilmt. Die Filme gingen ja. Aber die JPGs? Selbst für meine geringen Ansprüche nicht so dolle.

So jetzt kommt endlich eine leichte Kamera mit RAW-Möglichkeit und einem immerhin deutlich größeren Sensor als bei den Kompakten und bietet mir ein mehr an Möglichkeiten. RAW und 28mm Brennweite bei Blende 2.8. Immerhin!

OK, der Preis ist momentan noch recht heftig - gegenüber Kompakten. Ich erwarte aber bessere Ergebnisse für mich aus der kleinen Nikon. Und der Preis wird fallen, wie immer.

Also abwarten, Erfahrungen lesen, und gucken wie sich das preislich entwickelt.

Für mich und meine Bedürfnisse in Urlauben hat Nikon da etwas wirklich interessantes auf den Markt gebracht.

"Für Urlaub, Strand und kurz mal ins Wasser springen mag sie in Ordnung sein." Ja, BlackLady, vielleicht wurde die AW1 genau für diesen Markt rausgebracht...

LG Martin

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