Sand im Sigma 17-70 mm 2.8-4.5 DC Makro (etwa 7 Jahre alt) 13

18.10.2013
Obengenanntes Objektiv war mit auf einer Reise durch sandige Gebiete. Vorher hatte sich die Geschwindigkeit des Autofocus schon etwas reduziert - danach erst recht. Teilweise ging gar nichts mehr. Der Sigma Service war mir irgendwie unsympathisch - Versandkostenpauschale = 10 EUR + Steuer sowie noch 10 EUR Gebühr für den Kostenvoranschlag. Also mache ich mich mal auf die Suche nach Alternativen. Ich fand dann in einem Fototechnikladen einen Fachmann zum Anfassen, der dann auch gleich mein Objektiv angefasst hat. Gefallen hat mir die erste Aussage: "Es ist doch eigentlich in Ordnung - nur langsam". Ich musste ihn fast überzeugen, die Sache näher zu betrachten. Er meinte dann, dass es vermutlich mit einer Reinigung zu beheben sei, es aber auch immer noch ein Totalschaden sein könnte. Genaueres könne er natürlich erst sagen, wenn er es auseinander baut. Und da er es wohl in fast jedem Falle auch wieder zusammenbauen müsse, würden Kosten von 30 EUR entstehen, die vorab zu entrichten sind. Das war dann auch nicht billiger als der Versand bei SIGMA, aber immerhin wäre das Auseinandernehmen und der Zusammenbau schon mal abbezahlt. So nahm ich das Angebot an. Nach einer Weile fragte ich mal nach und erfuhr, dass das Objektiv gereinigt wurde und nun etwas besser - aber nicht durchgängig gut - funktionieren würde (also der Autofokus). Es wäre ein Bauteil verschlissen. Das Original-Sigma-Ersatzteil wäre sehr teuer, was sich nicht lohnen würde. Es gäbe aber ein billigieres Teil, welches man beschaffen würde und man auch für andere Reparaturaufträge benötigen würde (falls ich es nicht haben wolle). Weil das etwas dauern würde, bekam ich als kostenlose Leihgabe noch ein ähnliches Objektiv.

Der positive Gesamteindruck hatte nun allerdings seinen Höhepunkt überschritten. Denn es stellte sich heraus, dass das Leiobjektiv an meinen Kameras nicht funktionierte. Darauf angesprochen, gab er mir die Auskunft, dass es - da Vollformat - nicht mit Programmautomatik funktionieren würde. Das ist meiner Meinung nach Blödsinn, da alle meine Objektive (auch die, die 20 Jahre alt sind) an meinen Kameras funktionieren - bei jedem Programm; und weil ich noch nie von einem Zusammenhang zwischen Vollformat und Programmautomatik gehört habe. Ich habe zur Sicherheit aber auch ein paar Versuche mit dem Programm "M" gemacht: ---->ERR99 ...
Und dann war endlich das Bauteil da, welches 43 EUR kosten solle. Gesamtkosten 109 EUR abzüglich der 30 EUR, die ich schon bezahlt habe.
Nun wollte ich wissen, was für ein Bauteil das denn sei. Ich dachte ja an ein Zahnrad o.ä. - aber es ist angeblich ein Elektronik-Bauteil. Meine Zweifel wachsen und wachsen, denn wie sollte Sand/Schmutz ein Elektronikbauteil so beeinflussen, dass der AF langsam wird?
Zusammen mit dem defekten Leihobjektiv und den Erklärungen über Vollformat habe ich nun ein Glaubensproblem und stehe vor der Entscheidung:
1. Ich glaube nicht mehr an die Kompetenz und erhalte mein Objektiv gereinigt (und vielleicht etwas schneller) zurück.
oder
2. Ich vertraue ihm und lege 79 EUR dazu und erhalte hoffentlich ein voll funktionsfähiges Objektiv - wobei ich sicher erst bei Abholung bezahlen muss.

Wer kennt sich aus oder hat ähnliche Entscheidungen schon fällen müssen? Meinungen? Ratschläge?
18.10.2013
Reisen in Wüsten schaden den Objetiven mehr wie Reisen in Schnee udn Eis.
Zu Wüsten zähle ich auch Badstrände.
Noch zu analogzeiten bin ich durch enige Wüsten der Welt gereist.
Ich weiss nicht mehr, wieviele Objektive das Leben aushauchten - und das war noch vor
Autofokus.
Leider sind die wirklich guten Fotogeschäfte aufgelöst worden, weil wir nicht mehr
bereit sind, den Service vorhalten zu bezahlen. Und im Internet kaufen, wofür niemand
einen guten Serviec bereithält. Vor einem guten halben Jahr hat sich dei Tochter meines
Fotohändlers entschlossen, das Geschäft des Vaters nicht weiter zu führen - und die Vermietung
des Geschäftes an einen "Lumpenladen" (Kleidergeschäft) ihr pro Monat mehr einträgt wie das
Führen des Ladens.
Ich selbst habe mit den Fabrikvertretungen bisher gute Erfahrungen gemacht, wenn ich was
reparieren wolte. Ein 7 Jahre altes Objektiv das Sand im Getriebe, würde ich nicht mehr flicken lassen
sondern ins Altmetall bringen. Ich kann meine Objektive nicht so pfleglich behandeln. 


Heiner
 
18.10.2013
Ich schließe mich Polarlicht an - ein 7 Jahre altes Objektiv würde ich mit so ungewissem Ausgang nicht reparieren lassen.
Abgesehen davon, nach 7 Jahren - in dieser Preisklasse - wäre doch der Zeitpunkt erreicht das Nachfolgemodell mit IS ins Auge zu fassen.
Ich habe das 17-70 ohne IS auch noch gelegentlich im Einsatz - knackscharf und eine tolle Linse im Studio an APS-C.

Sven
18.10.2013
Vielleicht habe ich mein Anliegen nicht ganz richtig dargestellt:

Also es geht darum, ob dieser Typ glaubwürdig ist. Oder konkreter: Kann es sein, dass der Sand nicht das Getriebe, sondern die Elektronik so beeinflusst hat, dass der AF langsam wurde?
18.10.2013
ich glaube, du stellst die falschen fragen. die einzige frage, die man sich hier stellen muss: warum geht man zu jemandem der GANZ SICHER NICHT das know-how und die erfahrung der sigma profis hat um ein paar euro zu sparen? und sich dann auch noch hinterher gedanken darüber machen, ob das die richtige entscheidung war? und noch besser: jetzt andere fragen, ob der typ seriös ist?

hey, mal im ernst. hake das ab unter dumm gelaufen. welche teile wie in leidenschaft gezogen werden könnten ist eine extrem theoretische frage, die dir allenfalls ein sigma-objektiv-spezialist beantworten könnte, der schon zig solcher objektive auseinander genommen hat. hier findest du vermutlich nur ratgeber und halbwisser...
18.10.2013
Ich habe schon den Eindruck Du hast sehr überzogene Erwartungen.
Wenn in ein Objektiv Sand eingedrungen ist, kann man der Regel nicht mehr viel retten.
In moderneren Objektiven ist so viel Kunststoff verbaut und die Teile sind so empfindlich, dass diese Teile sehr leicht verschleißen.
Wenn in Schneckengänge Sand eingedrungen ist, sind diese logischerweise schwergängiger.
Ich halte die Kosten angesichts des Arbeitsaufwands für sehr moderat.
(Mit "Elektronik-Bauteil" könnte ja auch ein Motor gemeint sein.)

Tipp: kauf Dir mal ein schrottreifes Objektiv und bau es auseinander und anschließend wieder zusammen.
Achte mal auf die dafür benötigte Zeit,
Ein Profi kann das zwar schneller aber er kann auch nicht zaubern.

Letztlich, trotzdem der Ratschlag das Objektiv abzuschreiben und das gesparte Geld in eine Neuanschaffung investieren.
18.10.2013
Du hast um Meinungen und Ratschläge gefragt ...
Persönlich bin ich der Meinung dass 109 € Reparaturkosten mit ungewissem Ausgang in keinem Verhältnis zu 361 € Neuanschaffung mit Mehrwert (HSM und IS) stehen. Den Gebrauchtmarkt hab ich jetzt nicht untersucht - dürfte aber angesichts dessen, dass es bereits einen Nachfolger gibt - auch interessant sein. Auf den ersten Blick fand ich da in der Bucht Angebote ab 280€. Spannend waren die Angebote die gebraucht weit über dem Neupreis liegen ... ;-)
Sand ist aber nunmal bei einem Objektiv, dass den Tubus zur Brennweitenverlängerung ausfährt pures Gift. Bei jenen die dies nicht machen auch, nur dauert es länger bis der Sand fein in der Mechanik zermahlen wird und auf die Linsen gelangt. Es ist egal ob Elektronic oder Mechanik ... der Sand auf dem Tubus wird automatisch ins Objektiv befördert. Sowas zu reinigen - da müsstest Du das Objektiv komplett zerlegen, reinigen und neu zusammenbauen.
Kann mir nicht vorstellen, wie dies sinnvoll (im Sinne von Kosten) zu leisten wäre.
Bei einem 2.000€ Objektiv mag sich dies eventuell ja lohnen - aber das muss jeder selbst entscheiden.

Das ist eine eine rein wirtschaftliche Überlegung.

Just my 2cents
19.10.2013
Tja, vielen Dank für die vereinzelt vorgetragenen Gedanken, die irgendwie konstruktiv waren. :-)

Ansonsten frage ich mich natürlich, warum hier immer wieder Leute antworten, die meinen, dass hier falsche Fragen gestellt werden. Das passt ein wenig zu dem Spruch: "Es gibt keine dummen Fragen - nur dumme Antworten." Falsch war sicherlich, dass ich im Eingangspost zu ausführlich gewesen bin - aber auch die Richtigstellung d.h. Beschränkung auf die elementare Fragestellung hat ja nicht viel weitergeholfen.

Also nochmals (auch wenn es nicht hilft): KANN ES SEIN, DASS EIN DEFEKTES "ELEKTRONIKBAUTEIL" DEN AUTOFOKUS LANGSAM MACHT?

Ok, ein Ansatz war, dass Elektronikbauteil=Motor (danke an WHS PHOTOGRAPHIE für diesen Gedanken, genau dies werde ich nochmals hinterfragen).

Zu den anderen Anmerkungen: Wie erwähnt habe ich bisher 30 EUR bezahlt und werde dafür ein Objektiv zurückbekommen, welches innen gereinigt wurde. Das ist in der Tat nicht teuer. Die Mehrinvestition von 79 EUR ist es, um die es geht. Ich werde das Geld sicher erst auf den Tresen legen, wenn mir die verbesserte Funktion vorgeführt wurde. Ich habe nur den Verdacht, dass etwas ausgetauscht wird, was gar nicht nötig ist. Ein Elektronikbauteil (wenn es nicht gerade ein Motor sein soll) verschleißt meiner Meinung eigentlich nicht - es geht vielleicht kaputt.
[gone] xxxxxx
19.10.2013
Sofern Kontakte betroffen sind, ist das natürlich denkbar.
Wäre auch skeptisch, nur was bringt es...

Du hast ja eine Reparatur in Auftrag gegeben- wenn du dann gezahlt hast, sollte das Objektiv einwandfrei funktionieren, ansonsten würde ich reklamieren.

Ob das Ganze sinnhaft ist, wurde ja schon ausreichend erörtert!
19.10.2013
nein, ich habe die erweiterte Reparatur noch nicht in Auftrag gegeben, bisher nur die Reinigung
[gone] User_224666
19.10.2013
Schicke es an Sigma - die machen es fertig!
Hat bei mir immer tadellos und zeitnah geklappt auch wenn ich mitunter das Objektiv in mehreren Einzelteilen eingeschickt habe ;-)
20.10.2013
In Frankfurt gibt es auch kompetente Fachgeschäfte, die Kameras und Optiken von verschieden Anbietern reparieren. Meiner Meinung nach muss es nicht Sigma sein, wenn der Händler an alle Ersatzteile kommt. Wir sind uns wohl alle einig, dass die Entscheidung unter Wirtschaftlichkeit und dem Vertrauen an die Kompetenz des Händlers getroffen wird. 
Ich würde aber erwarten, dass der Händler das Problem identifiziert und die Ursache für den Defekt plausibel erklären kann. Sonst würde ich den Kostenvoranschlag der häufig auch schon etwas kostet von Sigma einholen.
Wir habe uns heute leider daran gewöhnt, sofort alles zu entsorgen, weil für eine Untersuchung oft die Kompetenz fehlt und der Stundenlohn oft eine Reperatur sofort unwirtschaftlich macht! 
30.10.2013
Für alle, die auch das Ende einer Geschichte interessiert:

Das defekte Bauteil ist eine flexible Leiterbahn (sowas tat auch bei Druckköpfen von Nadeldruckern Dienst). Ich habe es austauschen lassen und inzwischen ist das 17-70 wieder im Einsatz. Alles hat 109 EUR gekostet (also inkl. Reinigung).

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