Bräuchte mal Hilfe zum Farbmanegement für Bildagenturen. (Stock) 10

30.10.2013
Hallo zusammen!

Seit ein paar Monaten beschäftige ich mich mit der Macrostock- und Mikrostockfotografie, den Agenturen und dem Drumherum. Leider bleibe ich immer nur an EINEM Thema hängen: 

Den Farbräumen. 

Eigentlich könnte ich relativ kurzfristig einsteigen, aber zu diesem Thema möchte ich mir sicher sein.
Mir geistert durch den Kopf:

- Ist es tatsächlich so, dass die meisten Bildagenturen JPGs oder TIFFs in AdobeRGB erwarten?
- Hat jemand von Euch Erfahrung damit?
- Kann eine neuere Version von PS Elements jpgs in AdobeRGB ausgeben?
- Wie sind die Farbräume zu managen OHNE gleich Vorlesungen zum Farbmanegement an der Uni zu belegen?

Mir ist dieses Thema ein Buch mit 7 Siegeln... freue mich über jede Antwort.

Herzliche Grüße aus Ratingen!

Falk
30.10.2013
Ich habe bisher alle Fotos ganz normal in sRGB hochgeladen und keine Agentur hat sich darüber beschwert.
30.10.2013
Diesen Link kann ich empfehlen. Ein paar Stunden Zeit investiert und Du kennst die nötigen Basics:
http://foto.beitinger.de/farbmanagement/

Nicht vom Titel "Hobbyfotograf" abschrecken lassen. Manche Profis wissen weniger ;-)
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
30.10.2013
Diesen Link kann ich empfehlen. Ein paar Stunden Zeit investiert und Du kennst die nötigen Basics:
http://foto.beitinger.de/farbmanagement/

Jede Bildagentur hat ihre eigenen Regeln. Fotolia z.B. will sRGB (jpg), und Stockfood möchte Adobe RGB (jpg). Die in Farbmanagement investierten Stunden werden überflüssig, wenn man sich mal auf der Seite der Agentur seiner Wahl die Anforderungen an die hochzuladenden Bilder durchliest. Dauert max. 1-2 Minuten. ;)

Viel wichtiger ist dabei das sinnvolle Eintragen von IPTC Daten und Keywords. IPTC wird in den Datenbanken der Agenturen und Verlage in Zukunft für Suche und Verarbeitung der Bilder immer wichtiger. Viele Verlage stellen auf Datenbanken um, in denen Bilder ohne IPTC gar nicht mehr gefunden werden. Ich habe mich auf der PICTAday mit einigen Verlagen unterhalten, die grade dabei sind, umzustellen.
#5
31.10.2013
Bei Bildagenturen muss man gucken was die wollen, wie vorher schon geschrieben.

Will man selbst Druckvorstufe machen, muss man gucken, was die Druckerei verlangt.
Da tönt es oft so:
Mach eine CMYK-Umwandlung und gebe dem Bild ein Farbprofil.

Es lohnt sich, diese Arbeit von einem Profi, nicht einem Fotografen, sondern einem
Druckvorstufenmenschen machen zu lassen, wenn man gute Ergebnisse will.
Es gibt Druckereien, die haben eine eigene Gruppe Druckvorstufe. Dann kann man
es auch dort machen lassen.
Dass ausgebildete Fotografen weniger über Farbraumproblemaktiken wissen wie
die meisten Hobbyfotografen ist eine tendentiöse Feststellung. Ausser mein Druckvor-
stufenmensch, der ein begeisterter Hobbyfotograf ist. Der gilt als Koryphäe für Kunstbilder - 
Druckvorstufe und ist entsprechend teuer :-)

Heiner
31.10.2013
- Ist es tatsächlich so, dass die meisten Bildagenturen JPGs oder TIFFs in AdobeRGB erwarten?

Bei der Zusammenarbeit mit Bildagenturen ist es doch völlig unerheblich, was "die meisten" wollen - es kommt allein darauf an, was diejenige will, mit der man zusammenarbeitet...

Mit AdobeRGB macht man im Medienbereich nie was falsch, aber letztlich ist das ziemlich unerheblich, weil man als Fotograf hier ohnehin so weit wie möglich auf die Bearbeitung von Fotos verzichten sollte, denn die Bearbeitung wird vom Endverbraucher gemacht, alles andere bedeutet nur Qualitätsverlust und unnötige Mehrarbeit. (Etwas anders sieht's bei Agenturen aus, die überwiegend Privatleute als Kunden haben, die wollen es gern "hübsch bunt".)
31.10.2013
Das Verlage jetzt erst umstellen kann ich mir schwer vorstellen, denn dann hätten Sie doch recht lange getrödelt

Du glaubst gar nicht, wie sehr manche Verlage trödeln können.

Flott ging's/geht's überall dort, wo Redaktionssysteme im Einsatz sind. Das ist bei allen großen Verlagen mittlerweile der Fall, und deren automatisierte Workflows nutzen die IPTC-Standards, schon allein aus dem Grund, daß alles Material der Nachrichtenagenturen so reinkommt. Systeme wie nGen übernehmen dabei längst auch automatisiert die Bildbearbeitung - nicht immer mit den glücklichsten Ergebnissen, zumal am Anfang, wie man am Bespiel des shz-Verlags (Schleswig-Holstein, Meck-Pomm) sehen konnte. Dort kämpfte die Redaktionstechnik gut zwei Jahre lang im Ping-Pong-Match mit der Technik im Druckzentrum, und bei Brancheninsidern hießen die shz-Zeitungen irgendwann die "Schweinchen-Blätter", weil die Fotos längere Zeit flächendeckend einen massiven Schweinhen-Rosa-Stich hatten...

Teilweise gibt's aber auch, gerade bei kleinen Blättern, bei special-interest-Zeitschriften u.ä., einen kühnen Mix aus DTP und Bilddatenbanken, und der durchschnittliche deutsche Zeitungsredakteur weiß noch nicht mal, was "IPTC" ist. Der ist nämlich, obwohl die IT-Technik sein elementares Handwerkzeug ist, ein absoluter "Dumm-User", und will, daß die Infos, die er braucht, auf Knopfdruck da stehen, wo er sie erwartet, und da schreibt er sich halt ein Zettelchen mit den Buttons, wie er die wann drücken muß...

(Das ist jetzt nur leicht übertrieben... Mitarbeiter der IT-Abteilung eines Medienunternehmens ist gleichzusetzen mit "Arbeit auf einer Galeere". Mindestens.)
01.11.2013
Vielen Dank für Eure zahleichen Antworten! Etwas deprimierend für mich, der die Arbeit an der Kamera liebt und nur das Nötigste in Lightroom und PS Elements tut. Nun muss ich erstmal herausfinden, ob meine Programme alle AdobeRGB können... und ob es mein Monitor kann. Bei Letzterem bin ich mich allerdings fast sicher, dass er es NICHT kann... ein eher günstiger Samsung SyncMaster 2343NW aus 2009. Neuanschaffung derzeit kaum möglich.

*grummel*

Thread bleibt offen, freue mich über jeden Tip!

Schönes Wochenende!

Falk
01.11.2013
Sobald Du etwas anderes anderes als sRGB verwendest, musst Du wissen was Du tust. Und eig musst das auch bei sRGB. Daher nochmal meine Empfehlung, sich mit Farbmanagement zu beschäftigen.

Dann weißt Du, dass Dein Monitor Farbraum und Zielprofil nicht identisch sein müssen und es in der Regel auch nicht sind.
Oder dass der Satz "Mach eine CMYK-Umwandlung und gebe dem Bild ein Farbprofil" so nicht besonders sinnvoll ist ;-)

5-10 Stunden je nach Lerntempo. Ist gut investierte Zeit. Dann kennst Du die Basics und kannst das liefern was der Kunde mag.

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