Altes Thema, neuer Aspekt - kurzfristige Absagen bei Shootings 11

[gone] HAARE + mehr
01.11.2013
...vermutlich langweilt euch das Thema sowieso schon, jedoch habe ich mir ein paar Gedanken gemacht.

Sieht man sich draussen im wilden Termindschungel mal um, so begegnen einen immer öfter Begriffe wie: Stornogebühren, Aufwandsentschädigung usw.

Bin ich also finanziell von meiner Arbeit abhängig und es erfolgt eine kurzfristige Terminabsage (sagen wir am selben Tag), könnte ich einen %-Satz für den Ausfall der Arbeitszeit - die man anderweitig verplanen können hätte, berechnen. Ein Schadensersatz sozusagen.

Kürzlich ist mir das erst bei Physiotherapeuten, Kosmetikern, Friseuren usw aufgefallen. Also allen, die auf Termin und in Abhängigkeit vom Kunden arbeiten, aufgefallen.

Hat das schon jemand gemacht?
Du erhälst einen Schadensersatz wenn du Unverschuldet durch dritte schaden nimmst.
Entgangener Verdienst ist nicht unbedingt ein Schaden im rechtlichem Sinne.
Eingekauftes Material das nicht wieder vewendet kann ist zB ein Schaden, der ersetzt werden müsste.

 
01.11.2013
Ein Unternehmer hat eben auch Risiken zu tragen.
Für Hotels und Restaurants ist das geregelt, ich habe aber noch nie gehört, daß eine Kneipe jemanden wegen einer Tischreservierung verklagt hat - von Großveranstaltungen mal abgesehen -  es gibt ja auch noch sowas wie Kundenorieterung.
Hotels verlangen aus dem Grund gerne Vorkasse.
Kannste ja versuchen aber glaubst Du , daß Dich jemand buchen wird, wenn du das im vorhinein verlangst ?
Ich versetze mich mal in die Lage des anderen....
wenn mir jemand schon gleich so käme,mit den Begriffen,womöglich auch noch Vorkasse...-
würde ich sicherlich annehmen "der Fisch stinkt"....
generell sage ich für beide Seiten:
man kann mit ner guten flüssigen Kommunikation, Engagement und Verlässlichkeit etc mehr punkten,
dieses setze ich voraus, egal ob nun bei Pay oder Tfp
wenn ich da Zweifel hätte, würd ich mir eh jemand anderen suchen
nach dem Prinzip "andere Mütter haben auch schöne Töchter"
meine Frau sagt immer:
"es gibt nicht nur ne Hand voll, es gibt ein ganzes Land voll"

Gruß Jürgen
Fängt das jetzt in der Amateurfotografie auch damit an, dass man sich bei jedem kleinsten Furz die Anwälte auf den Hals hetzt und beginnt, Schadenersatz einzufordern ?

Ich betrachte das hier als Hobbyplattform, wo halt auch mal ein Termin platzt. Natürlich ist das jedes Mal ärgerlich, aber deshalb gleich Schadenersatz einzufordern find ich mega übertrieben.

Die Profis, die hier sowas fordern, sind einfach am falschen Ort. Die sollen sich professionelle Agenturmodels buchen und sich dann bei der Agentur beschweren wenn was nicht klappt.
Hier ist Hobby. Hobby kostet Geld und Zeit. Wer das nicht hat, hat das falsche Hobby. Meine Meinung.
[gone] User_100258
01.11.2013
Stimmt ... bei meiner Physio gibt es so einen Aushang auch. Ob die das im Zweifel durchziehen, weiß ich nicht. Von Friseuren haben ich sowas noch nicht gehört.
Das Zahnärzte bei häufigen absagen mit sowas drohen, habe ich auch schon gehört. Ob die wirklich mal jemanden zur Kasse gebeten haben ?! ... keine Ahnung! Ich könnte mir aber vorstellen, dass derjenige irgendwann keine kurzfristigen Termine mehr bekommt, sodaß er sich freiwillig einen anderen Arzt sucht. Wirklich abweisen dürfen die ja keinen Patienten.
Hotels und Fluggesellschaften lösen das Problem ja mit Überbuchung. Die wissen genau, dass im Schnitt zB 3% absagen. Also wird 1,5% überbucht. Und wenn es doch mal schief geht, haben die Kontakte zu anderen Hotels die mit der Überbuchung Glück hatten. Als Fotograf ist das keine Option. Aber ich könnte mir Vorstellen, dass selbst Ärzte das machen.

Naja ... für mich käme sowas nicht in Frage. Ich war bei jedem Termin, der geplatzt ist, einige Tage sauer und habe dann meistens auch den Kontakt abgebrochen. Aber 'Ersatz' verlangen ... neee ... meine Freizeit ist ehh unbezahlbar. ;)
01.11.2013
@digital reel:

Ja, mit Überbuchung hab ich das auch schon mal versucht - natürlich so, dass mehrere Shootings nacheinander stattfinden sollten oder gleich eine Paarshootingoption eingebaut war. Letzteres war in einem Fall gar keine gute Idee, weil beide absagten - jeweils mit der Begründung, dass ich ja noch mit der anderen shooten könne.

Ich musste ein wenig lachen bei Deiner Vermutung, dass Ärzte "überbuchen": Wer kennt sie nicht, die vollen Wartezimmer. Ich habe mal eine Weile geglaubt, dass man dem entgehen kann, wenn man versucht, jeweils den ersten Termin zum Beginn der Sprechstunde zu bekommen. Wir waren dann zu dritt im Wartezimmer (alle mit der gleichen Uhrzeit) und der Arzt erschien 15 Minuten später. Komisch nur, dass die meisten Patienten ihre mühsam erkämpften Arzttermine wirklich wahrnehmen.
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
01.11.2013
Du erhälst einen Schadensersatz wenn du Unverschuldet durch dritte schaden nimmst.
Entgangener Verdienst ist nicht unbedingt ein Schaden im rechtlichem Sinne.

Sondern? Wenn ich als Berufsfotograf gebucht werden, entsteht ein Vertrag und somit eine Erfüllungspflicht - von beiden Seiten. Erscheint mein Auftraggeber nicht, entsteht mir ein Schaden in Höhe des Preises für das Shooting. Ich kann so kurzfristig keinen anderen Kunden auftreiben.
jan, 

dann kannst du zivilrechtlich erfüllung des vertrages verlangen.
mit schadensersatz im eigentlichem sinne hat das recht wenig zu tun.
02.11.2013
 Dir muss halt tatsaechlich ein Schaden entstanden sein und dieser muss belegbar/nachweisbar sein. Beisielsweise weil du einen anderen Termin fuer diesen Job abgesagt hast. Sowas macht man sich normal einfacher indem man soetwas im Vorfeld regelt, entweder explizit oder in den AGBs.

Das rechtliche ist nur die eine Seite der Medallie, die andere ist die Aussenwirkung auf deine Kunden/Marketing. Da gilt es beide Seiten sorgaeltig gegeneinander abzuwaegen.
02.11.2013
@Pat Merz
Zum Thema "nur ein Hobby" ein Vergleich:
Wenn ich mich mit jemandem zum Badminton verabrede, ich den Platz reserviere und die Kosten auslege, mein Partner aber absagt, ich die Kosten aber trotzdem der Sporthalle bezahlen muss, dann würde ich auch bei einem Hobby erwarten, dass mein Partner seinen Teil der Kosten bezahlt. Falls ich absage, würde ich es genauso machen.

Falls nicht, würde ich zwar keinen Prozess anstreben, aber sicher auch in Zukunft kein Badminton mit ihm spielen.
Ist einfach eine Frage der Fairness.

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