Komplett verwandelt: Vom Obdachlosen zum Dressman 17

11.11.2013
Komplett verwandelt: Vom Obdachlosen zum Dressman

Ein eindrucksvolles Video wie man Menschen verändern kann.

http://spon.de/vfEop
11.11.2013
Habe das Video jetzt nicht gesehen, aber die Idee ist nicht neu. Vor vielen vielen Jahren gab es mal im Stern eine Bildstrecke mit genau diesem Thema, also wie Obdachlose wirken, wenn sie gestylt und edel eingekleidet wirken. 
#3
Die Zähne sind aber immer noch schrecklich (...wenn es das Video ist, welches ich meine ...)
 
#5
[gone] Wünsche weiterhin allen viel Spaß in der MK!
11.11.2013
Das ein Dressman sich zum Obdachlosen wandelt halte ich für wahrscheinlicher... ;)
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
11.11.2013
Das ein Dressman sich zum Obdachlosen wandelt halte ich für wahrscheinlicher... ;)

Heutzutage auf jeden Fall die häufigere Variante...
11.11.2013
Obdachlose Menschen haben in den meisten Fällen selbst die Verantwortung für diesen Zustand. Trotzdem ist auch eine äußerliche Veränderung eine Veränderung, die etwas bedeuten kann. Manchmal sogar sehr viel. Abgesehen davon gibt es auch obdachlose Menschen, die gut aussehen.

In einer Sache bin ich mir aber auch sicher: Ein Sturm der Entrüstung wird hier über den Fotografen hereinbrechen, der hier Fotos eines obdachlosen Menschen ausstellt und dies kundtut. Mit Sicherheit wird man Gründe finden, das zu verurteilen.
11.11.2013
Wer das Originalvideo (http://petapixel.com/2013/11/09/time-lapse-homeless-us-army-veteran-gets-makeover-motivation-start-fresh/) kennt, weiß, dass es dem Mann inzwischen besser geht. Ansonsten hätte auch ich das Video sehr zynisch gefunden. Aber selbst das wäre ja nichts gegen die Sachen, die Oliviero Toscani "verbrochen" hat...

Und finde es unmöglich, wenn hier behauptet wird, dass die meisten Leute selbstverschuldet in die Obdachlosigkeit kommen. Ich halte das für eine fiese Unterstellung, die jeglicher Grundlage entbehrt und wage zu behaupten, dass ein Großteil aller Obdachlosen unverschuldet in diese Situation gekommen sind. So ein Leben sucht sich doch keiner freiwillig aus!
12.11.2013
@KHM
Nun ja, Du bist jung und offensichtlich in vielen Lebensbereichen unerfahren. Das gibt Dir das Recht des Irrtums und das Recht, harte Worte gegen andere zu verwenden. Falls Du Dich fragst, wie ich zu dieser Ansicht komme:
1) Auf Deiner Sedcard tust Du kund, dass Du Anfänger und Hobbyist bist und daher nur TFP-Shootings machen willst. Ich hoffe mal nicht, dass Du es gönnerhaft meinst und den Fotomodellen kein Geld abnehmen willst. Es ist wohl "nur" die naive Meinung, dass ein Hobby kein Geld kosten dürfe (und dasss das Bezahlen von Fotomodellen, den Profis vorbehalten ist)
2) Du hast im Gegensatz zu vielen anderen hier, noch nicht die Gelegenheit gehabt, die fast randständigen Personen in der MK kennenzulernen - z.B. Fotomodelle, die sich mit Modellhonorar das Hartz4 entscheidend aufbessern (natürlich nicht legal). Es geht aber auch noch "schlimmer".
3) Du hast - obwohl bisher in größeren Städten lebend - wohl noch keine Einblicke in entsprechende Szenen bzw. die Sozialarbeit dort in den Stadtteilen, wo sich das Elend konzentriert. Teure Sozialarbeit wird dort nicht angenommen bzw. missbraucht.

Und ja: Es gibt Menschen, die es mit einem festen Wohnsitz nicht aushalten und solche, die viel Geld für Drogen ausgeben anstelle die Miete zu bezahlen. Es gibt Menschen, die in Wohnwagen (auch sehr teuren!!!) o.ä. durchs Land ziehen. Es gibt auch Menschen, die einfach zu stolz sind, um sich ins soziale Netz fallen zu lassen. Gerade jene sind oft als Fotomodell geeignet - besonders natürlich dann, wenn sie ihr Leben so organisiert haben, dass sie sich gut pflegen können. Ich habe den ersten Satz meines letzten Postings geschrieben, weil ich das Gefühl habe, dass Bewertungen wie "zynisch" o.ä. aus einem Missverständnis heraus zustandekommen.

Ich habe keine Ahnung, wieso es "zynisch" ist, solche Menschen zu fotografieren oder zu filmen und die Fotos auszustellen. Ich habe auch keine Ahnung, wieso sich ein Mensch mit schlechten Zähnen nicht gut anziehen (lassen) darf.

Und ok, ich "oute" mich mal: Bei meinen Fotos ist ein "Straßenmädchen" (die tatsächlich derzeit von keinem sozialen Netz gehalten wird - aber sie hätte einen Ausweg) als Model dabei. Glaubt mir: Ich weiß relativ genau um ihre Lebensumstände.
12.11.2013
> So ein Leben sucht sich doch keiner freiwillig aus!

das widerspricht allem, was es an Studien dazu gibt. Biete doch mal einem Obdachlosen einen Job an. Sage ihm, er kann dann und dann dort und dort hinkommen und bekommt 10 euro die Stunde. Rate mal, wer nicht dort sein wird... - oder nur 1x dann nie wieder. Hab ich selbst schon mit eigenen Augen miterlebt.

Ich war mal eine Weile in Frankfurt täglich am und um den Bahnhof unterwegs. Da bekommst Du ein anderes Bild von Obdachlosen. Sicher gibt es auch viele unverschuldete "Abstürze", aber ich sehe das heute deutlich differenzierter.

- shit, ich ahne, wie diese Diskussion jetzt abdriften wird ;-)
12.11.2013
@ Steve -
Alles differenziert zu sehen ist sicher nicht verkehrt.
Auch etwas tiefer hinschauen kann nicht schaden.

Sicher hast Du Dich schon oft gefragt,
warum sich wohl 95% aller Menschen,
die von Erschießungskommandos hingerichtet wurden
weder gewehrt haben, noch einen Fluchtversuch machten.
13.11.2013
Einem jahrelangen Obdachlosen ist mit dem bloßen Anbieten einen Jobs nicht geholfen. Natürlich ist die Gefahr groß, dass er nicht erscheint oder später sogar scheitert. Dem liegt aber vermutlich oft nicht Faulheit zur Last, sondern es fehlt möglicherweise die Fähigkeit "Alltag" als Ganzes zu bewältigen und dazu gehört nicht nur Arbeit - es können Rattenschwänze von Problemen, traumatischen Erlebnissen dahinter stecken und, und, und -  schließlich gibt es Gründe für die Situation in die er/sie steckt. Lebenswelt- und Ressourcenorientierung ist ein wichtiger Stichpunkt bei der Wohnungslosenhilfe, und die sind bei jedem Klienten anders. Die, die die aus Überzeugung gewollt auf der Straße um das Überleben kämpfen um des Lebens auf der Straße Willen.... ich rate das sind die Wenigsten.

Edi: Korrektur
13.11.2013
Was hier zum Teil geschrieben wird, ist ein Schlag ins Gesicht derer Menschen, die sich um "randständige" Personen aller Art kümmern. Vielleicht ist ein solcher Schlag sogar berechtigt, denn die Erfolge halten sich tatsächlich in Grenzen. Andererseits beschränkt sich die Hilfe nicht nur auf eine warme Suppe und unrealistischen Jobangeboten. Es gibt sogar Obdachlose, die man als "verwöhnt" bezeichnen kann. Vielleicht ist es sogar zu viel Hilfe, die den Zustand "obdachlos" für einige noch attraktiv macht.
Habt Ihr schon mal den Stundenlohn eines Bettlers ausgerechnet? Nehmen wir mal an, dass alle 5 bis 10 Minuten ein EURO in den Hut geworfen wird ...

Wir können aber hier nicht die ganze Sozialpolitik durcharbeiten. Es geht ja hier erstmal darum, ob man eine obdachlose Person gut zurechtmachen und fotografieren darf - ohne mit dem Wort "zynisch" bedacht zu werden!
15.11.2013
Ein Problem, das da noch hinzukommt, ist vielleicht auch, dass es immer weniger freie und bezahlbare Mietwohnungen gibt. Ich bin momentan mit meinem Partner selbst auf der Wohnungssuche (nicht akut) und muss immer wieder feststellen, dass die größten Bruchbuden, deren letzte Sanierung/Grundrenovierung offensichtlich im Jahre 1960 stattgefunden hat, durchschnittlich zwischen 300 - 400 Euro kalt über den Tisch gehen bei ca. durchschnittlich 65 qm². Werden neue Miethäuser gebaut, werden die Wohnungen meist nicht unter 75 qm² angelegt, die Mieten sind entsprechend hoch. Das mag zwar nicht wirklich ein direkter Auslöser sein, aber ich meine mir einen zunehmenden Trend einzubilden, dass vor allem in Groß- und deren Kreisstädten, immer weniger bezahlbare Wohnungen zur Verfügung stehen und Neubauten (also neue Mietwohnungen) eigentlich von Grundauf schon so angelegt sind, dass sie eher höherpreisig und nur für eine begrenzte Gruppe erreichbar sind. Und wenn ich mir dann noch die Bedingungen ansehe, die manche haben. "Wohnung für ruhige Rentner", "keine Haustiere" (btw. Katzen, Hunde oder Kleintiere vermüllen eine Wohnung nicht und zertreten auch keine Türen oder Wände).... schon eher schwierig.
17.11.2013
@Jas Ming
Ich hoffe, dass dieser Thread nicht dahin führt, das Leute sich als "unverschuldet obdachlos" bezeichnen, die unbedingt in einem gut sanierten Altbau in einem Szeneviertel zu einem Spottpreis wohnen wollen, da sie ja das gesparte Geld für den Unterhalt eines Haustieres benötigen.

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